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Sternenstaub für Afrika: Lebensgeschichte eines deutschen Kriegskindes
Sternenstaub für Afrika: Lebensgeschichte eines deutschen Kriegskindes
Sternenstaub für Afrika: Lebensgeschichte eines deutschen Kriegskindes
eBook229 Seiten3 Stunden

Sternenstaub für Afrika: Lebensgeschichte eines deutschen Kriegskindes

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Über dieses E-Book

80 Jahre Leben,
Erzählungen eines deutschen Kriegskindes.
Eine besondere Freundschaft zu einer Elster und vieles mehr.
Es lebe der Tante Emma Laden.
Die Liebe, das Verständnis, die Harmonie.
Das ist ihr Leben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum7. Mai 2015
ISBN9783738026900
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    Buchvorschau

    Sternenstaub für Afrika - Helga Schneider

    Vorwort

    Liebe Leser,

    mein Name ist Miriam Mettbach. Ich habe diese Geschichte, dieses einzigartige Leben von Frau Helga Schneider digitalisiert. Wir begegneten uns im Frühjahr 2014, wie soll es fast anders sein, in einem Krankenhaus in Hersbruck. Ich betreute die Patienten im Atelier und Frau Schneider besuchte mich. Ihr Temperament und ihr übersprudelnder Elan machten mich neugierig und so erzählte sie kurze Episoden aus ihrem turbulenten Leben.

    Kurzerhand besorgte ich zwei leere, linierte Bücher und bat Frau Schneider ihr spannendes Leben aufzuschreiben. Ihre drei Patenkinder aus Afrika waren mir Anlass genug, meine Hilfe anzubieten, das Ganze zu digitalisieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, ein e-book daraus zu zaubern, um mit dem Erlös World Vision zu unterstützen und so die Welt dieser Kinder ein Stück weit schöner zu machen.

    Die Erinnerungen, die in diesem Buch stecken sind nun für immer festgehalten und werden nun mit ihrer Hilfe in die Welt hinaus getragen. Lassen sie sich inspirieren, viel Spaß beim Lesen und Weitererzählen.

    Ihre Miriam Mettbach

    Meine Kindheit

    Es ist ein lauer Sommerabend. Die Luft ist zart wie Seide und der Nachthimmel ist klar und strahlend hell, er hat heute alle Sterne sichtbar gemacht. Ich sitze auf meinem wunderschönen Balkon und schaue entspannt in diesen wunderschönen Sternenhimmel. Unter mir plätschert unser Dorfbach, der direkt unter meinem Balkon dahinfließt, dieses plätschernde Geräusch ist wie ein sanftes Streicheln für mich.

    Und ich sehe auch in der Dunkelheit die Umrisse unseres Waldes, der ganz in meiner Nähe beginnt, man kann ihn manches Mal riechen.

    Wenn ich nun so in die Nacht hinein träume, erfüllt mich große Dankbarkeit. Der liebe Gott hat es trotz schwerer Zeiten in meinem Leben doch gut mit mir gemeint. Er hat mir immer wieder seine Hilfe und Gnade zuteilwerden lassen, so, dass ich heute mit meinen 80 Lebensjahren ein ganz zufriedener Mensch bin.

    80 gelebte Jahre, da gehen meine Gedanken zurück in das Jahr 1934. Am 9.9.1934 wurde ich geboren. Die ersten Lebensjahre kenne ich nur aus den Erzählungen meiner Mutter, die allerdings nun auch schon 45 Jahre tot ist.

    Meine Mutter hatte schon in der Schwangerschaft große Probleme mit mir. Sie musste von den 9 Monaten leider 7 volle Monate das Bett hüten, sonst würde es mich heute nicht geben und als dann endlich die Geburt anstand, da kam das nächste Malheur, denn ich kam natürlich nicht so auf die Welt, wie man es von einem Baby erwartet.

    Ich hatte mir ausgedacht, dass ich weder mit dem Kopf, noch mit den Füßen zuerst Mamas Bauch verlassen wollte, sondern ich entschied mich für eine Steißgeburt. Meine arme Mutter musste auch das noch ertragen und da das Ganze im elterlichen Schlafzimmer stattfand, war das kein Spaß.

    Aber unter der Mithilfe unseres doch schon sehr betagten Dorfarztes hatte zum guten Schluss doch alles seine Ordnung.

    Meine ersten Lebenswochen gestalteten sich schon schwierig, denn es wurde schnell klar, dass ich weder Muttermilch noch Kuhmilch trinken wollte, ich habe sie wohl nicht vertragen und keiner wusste warum.

    Mama probierte es dann in ihrer Verzweiflung mit Ziegenmilch und siehe da, das war für mich ein Volltreffer. Nun muss man aber wissen, dass es zur damaligen Zeit noch keinen Supermarkt gab in dem man einfach diese Ziegenmilch hätte kaufen können. In unserem kleinen Dorf gab es ein halbes Dutzend Kleinbauern, die einige Ziegen hielten.

    Mama ging nun täglich mit einem kleinen Milchkännchen reihum und besorgte mir so meine Nahrung. Diese Ziegenmilch habe ich übrigens über viele Jahre getrunken, feste Nahrung kam für mich in den ersten 5 Lebensjahren nicht in Frage.

    Meine Mutter hatte große Sorge mich gesund groß zu ziehen. 

    Ich war ein kleines, dünnes, leichtgewichtiges Mädchen, trotzdem aber flink wie ein Wiesel.

    Später hat dann eine Kinderärztin festgestellt, dass ich schwer schilddrüsenkrank war. Eine von Geburt an schwere Überfunktion war schuld an diesem Dilemma. Man hat mir dann Hormone verpasst, die ich heute noch einnehme und Mama war beruhigt.

    Da meine Mutter aber vor dieser Diagnose nicht wusste, warum ich nicht essen wollte, ging sie davon aus, dass ich einen Trotzkopf habe, das wollte sie ändern. 

    Meine Eltern waren streng katholisch und mein Vater war der Küster, also immer in seiner kargen Freizeit für die Belange der Kirche und des Pfarrers da.

    Sonntags, nach dem Hochamt kam dann immer der Pfarrer zu uns nach Hause und hat bei uns gefrühstückt. Er war ein Mann von respektabler Größe und machte in seinem schwarzen langen Priestergewand wirklich enormen Eindruck auf mich.

    Eigentlich hatte ich vor ihm Angst, aber er war immer lieb zu mir.

    Es gab damals ein Nahrungsmittel der Firma Nestle - davon hatte Mama eine Dose besorgt und mir einen Brei gekocht, ich war damals 2 Jahre alt und nun sollte der Pfarrer mir diesen Brei füttern.

    An dieses Drama erinnere ich mich heute noch. 

    Der Pfarrer griff nach mir und setzte mich auf seinen Schoß. Er sagte, so kleine Helga, nun zeigen wir mal dem lieben Gott, wie schön Du essen kannst. Weißt Du, er schaut uns nämlich zu. Mama und Papa haben auch zugeschaut.

    Und dann nahm der Pfarrer einen großen Löffel und schöpfte damit diesen hässlichen braunen Brei aus dem Teller und stopfte mir das Ganze in den Mund.

    Ich war so überrumpelt, dass ich gar nicht protestieren konnte, und habe das Ganze geschluckt, doch sofort kam die nächste Ladung, ich hatte gegen den Pfarrer keine Chance. Irgendwann hatte ich mich dann gefasst und fing an mich zu wehren. Ich machte den Mund nicht mehr auf und strampelte wie verrückt, bis der Pfarrer mich wieder auf den Boden stellte.

    Ich hörte noch Mama sagen: na Gott sei Dank, nun hat die Kleine doch wenigstens mal ein paar Löffel feste Nahrung probiert. Danke Herr Pfarrer für ihre Geduld.

    Aber da befand sich der Brei schon nicht mehr in meinem Magen, sondern auf dem Küchenboden, wo er meiner Meinung nach auch hingehörte.

    Mama hat nie wieder Nestlé-Brei gekocht. Dieser Sieg ging klar an mich.

    Dem Pfarrer bin ich wochenlang aus dem Weg gegangen. 

    Das kommende Weihnachtsfest brachte für mich viele schöne Überraschungen. Mein Vater stellte nebenberuflich in einer kleinen Dachwerkstatt Spielzeug her und außerdem reparierte er auch Schuhe. Er war sehr begabt und fleißig. Er hatte für mich eine Puppenküche und ein Riesenrad für meine Puppen gebastelt und Mama hat das ganze liebevoll eingerichtet. Kleine Gardinen, Deckchen und kleine gehäkelte Teppiche und dies alles hat natürlich das Christkind gebracht.

    Es kam immer persönlich in einem wunderschönen langem weißen Kleid und einem Schleier mit goldener Krone. Ich liebte das Christkind. Es gab dann auch noch aus Schokolade ein wunderschönes Schaukelpferdchen in Goldpapier eingewickelt.

    Da hatte Mama die Hoffnung, dass ich endlich mal ein Stück Schokolade essen würde. Aber das Pferdchen war unsterblich, da war nichts zu machen. Kurz vor Ostern musste dann etwas passieren, Mama hatte große Sorge, dass sie Schokolade ungenießbar würde. Meine Oma lebte auch noch bei uns in der Wohnung und sie war es, die wiedermal den Pfarrer auf den Plan rief. Er sollte mir das Pferdchen schmackhaft machen, indem er das Pferdchen hinfallen ließ, dann würde ich ja wohl die Schokolade probieren.

    Der Pfarrer kam wie üblich zum Frühstück und dann bewunderte er mein Schaukelpferd. Ich brachte es ihm ganz arglos an den Tisch.

    Er nahm es in die Hand, hob es hoch und ließ es fallen. Es knirschte schrecklich und als ich sah, dass mein Pferdchen kaputt war, brach ich in Tränen aus, ich konnte mich nicht beruhigen. Mama nahm mich auf den Schoß und sagte zu mir, warte noch ein bisschen, dann bringt Dir der Osterhase ein neues Pferdchen.

    Ich wollte aber kein anderes haben, auf einmal überkam mich ein wilder Zorn und ich schlug mit meinen kleinen Händen auf den Pfarrer ein und schrie ihn an, geh fort, ich hasse Dich, diese Redewendung hatte ich irgendwo aufgeschnappt, du böser Pfarrer, du hast mein Schaukelpferd kaputt gemacht, hau ab. Das Ende dieser Geschichte war die Tatsache, dass ich den Pfarrer nicht mehr leiden konnte und 

    Mama die Schokobröckchen selbst essen musste. Das alles hat mir dann auch sehr leid getan, denn ich habe noch lange um mein Pferdchen geweint. Für mich war dies das erste Mal, dass Erwachsene mir weh getan hatten und das habe ich mir gemerkt.

    Als ich ungefähr drei Jahre alt war, musste ich mit Mama das erste Mal zum Zahnarzt. Daran erinnere ich mich noch ganz genau. Wir hatten einen Fußweg von ca. 2,5 km. Da ich mit meinen kleinen Beinen noch nicht so weit laufen konnte, setzte Mama mich auf den Gepäckträger ihres alten Fahrrades, das sie dann geschoben hat, damit ich nicht runtergefallen bin. In den Arbeiterfamilien gab es damals keine Kindersitze, diese hatten nur besser gestellte Familien. Als wir dann in der Zahnarztpraxis waren, wollte ich sofort wieder umdrehen, es roch dort so komisch, ich hatte Angst. Der Zahnarzt war ein älterer Mann, der eigentlich ganz lieb aussah, aber er sah in seinem weißen Kittel auch gefährlich aus, ich ahnte nichts Gutes. 

    Er hob mich auf diesen komischen hohen Stuhl und sah mir in den Mund. Oh weh, kleine Helga, da müssen wir zwei Zähnchen ziehen, damit du keine Zahnschmerzen mehr hast. Ich wusste ja nicht, was Zähne ziehen bedeutet, aber Mama sah sehr besorgt aus. Der Zahnarzt kam zu mir und legte mir ein weißes Tuch über das Gesicht und sagte zu mir, so Helga, nun wirst du ein bisschen schlafen und danach ist alles wieder gut. Auf einmal merkte ich, dass er irgendetwas auf das Tuch schüttete, das stank ganz schlimm und ich wollte ganz schnell runter von diesem Stuhl. Aber es war schon zu spät, ich rutschte ins Land der Träume, Mama erzählte mir dann später, dass es Chloroform war, was der Zahnarzt mir so verabreicht hatte. Ja, so sahen damals die Narkosen aus. Als ich dann wieder wach wurde, habe ich gemerkt, dass meine Zähnchen weg waren und mein Mund blutete. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich bei einem Doktor so schlimm behandelt wurde. Da flossen dann aber die Tränen. Erstens tat mir der Mund weh und zweitens hatte ich jetzt eine Lücke in meinem Gebiss, so klein ich auch noch war, ich fand es schrecklich. Mama hat mir dann auf dem Heimweg erzählt, dass dies bei Kindern die Milchzähne sind, die alle ausfallen werden und dass dann neue Zähne wachsen und so sagte sie, wenn man dann die Zähne schön putzt, hat man sie ein ganzes Leben lang. Ich habe danach jeden Tag auf die neuen Zähne gewartet, aber wie man weiß, passierte erst mal nichts.

    Auf unserem Heimweg kamen wir an einem kleinen Spielzeugladen vorbei. Mama sagte zu mir, Helga, du warst sehr tapfer beim Zahnarzt, dafür darfst du dir jetzt ein kleines Spielzeug zur Belohnung aussuchen. Sie stellte mich vor ein Regal mit kleinen Püppchen und Holztieren, denn große Geldbeträge hatte sie ja nicht zur Verfügung. Da stand ein kleines Holzpferdchen, es war weiß und grau und es hatte vier rote Räder und eine Schnur zum Ziehen. Dieses Pferdchen wollte ich unbedingt haben und Mama hat es mir gekauft. Auf der Straße habe ich dann das Pferdchen hinter mir her gezogen und ich war so stolz, dass ich den ganzen restlichen Heimweg zu Fuß getrippelt bin. Mit dem Pferdchen, war das gar kein Problem. Ich musste später noch einige Male wegen den Milchzähnchen zum Zahnarzt und Mama gab mir jedes Mal das Pferdchen mit auf den Weg. Zwei oder drei Mal hat das ganz gut geklappt, aber dann wusste ich, wenn Mama das Pferdchen einpackt, muss ich zum Zahnarzt und da gab es dann immer Krieg. Es ist dann auch schon mal passiert, dass Mama mir eine runter gehauen hat, danach setzte ich wie immer meinen berühmten Dickkopf auf, aber es half nichts, ich musste trotzdem zum Zahnarzt.

    Als Mama an einem Sonntag zu mir sagte, ich dürfe nun mit ihr in die Kirche gehen, weil ich ja jetzt ein großes Mädchen sei, da war ich ganz aufgeregt, denn in der Kirche war ich noch nie gewesen.

    Mama zog mir mein Sonntagskleid und die weißen Lackschuhe an, die passende Schleife steckte sie mir ins Haar.

    Ich war mächtig stolz. Wir saßen auf der Empore in der ersten Reihe und ich konnte alles schön überblicken. Ich sah auch meinen Papa am Altar stehen, der einem Mann ein buntes Gewand reichte, wie gesagt, Papa war ja Küster. Das machte mich ganz stolz. 

    Auf einmal drehte sich der Mann in dem bunten Gewand um und ich sah mit Entsetzen dem Pfarrer ins Gesicht. Ich rief ganz laut in die Stille der Kirche: da Mama, guck, der da hat mein Schockelgäulchen kaputt gemacht. Mama kriegte einen roten Kopf und hielt mir den Mund zu. Die Gläubigen in der Kirche mussten lachen und auch der Pfarrer hat geschmunzelt. Mir war aber die Lust am Kirchgang vergangen und ich wollte sofort nach Hause. 

    Mama hat mich dann auch heimgebracht.

    Es war schon zu meiner frühesten Jugend eine echte Untugend von mir, immer alles lautstark zu sagen, was ich gedacht habe, wenn man mich dafür rügte, stand mein Trotzkopf auf dem Programm.

    Unser Dorf zieht sich mit einer Hauptstraße ca 3 km durch die Landschaft, links und rechts sind noch einige Gärten und Wiesen und da fließt noch unser Dorfbach, der den schönen Namen Goldbach hat. Aber dann geht es links und rechts in die Höhe bis zum Wald, der unseren Ort wunderschön einrahmt. Wenn man von der Höhe hinunter sieht, liegt Vockenhausen in einer Schneise. Einige Geschäftsleute und wohlhabende Bürger hatten dann ihre Häuser am Hang, aber die meisten Gebäude befanden sich rechts und links der Dorfstraße, ebenso die Geschäfte. Einmal im Jahr, Ende Juli hatten wir in Vockenhausen Kirmes. Damals war das noch ein großes Ereignis. Nur einen richtigen Kirmesplatz hatte das Dorf nicht, es war alles zu schmal. Es gab einige enge kleine Nebenstraßen und eine kleine Brücke am Bach. Nun wurde das Karussell, es war immerhin doppelstöckig, halb auf diese Brücke und halb auf die Hauptstraße gestellt. Heute wäre das lebensgefährlich, damals hat man sich arrangiert, es fuhren ja auch nicht so viele Autos. Pferdefuhrwerke und Heuwagen brauchten aber auch ihren Platz. Wenn dann das Karussell in Betrieb war, mussten umstehende Personen, die teilweise auf der Straße standen, oft zur Seite springen, wenn ein Fahrzeug kam. Entlang der nicht so breiten Hauptstraße gab es dann noch drei Buden, die ja auch auf der Straße standen, eine Schießbude, eine Süßigkeitenbude und eine Losbude. In einer Nebenstraße war dann noch eine kleine Schiffsschaukel, eine große hatte keinen Platz. Als drei oder dann auch vierjähriges Mädchen fieberte ich schon immer dieser Kirmes entgegen. Bei uns daheim wurde dann immer Kuchen gebacken und alleine das war schon immer ein Riesenspektakel. Mama und Oma mengten morgens Unmengen von Teigen. Hefeteig und Mürbeteig und Schokoladenteig. Dann wurden große und kleine Kuchenbleche mit Teig belegt und dann gab es als Belag Pflaumen und Äpfel mit Zucker und Zimt und Schokoladenstückchen mit Rosinen. Das waren so gute Gerüche, ich habe das geliebt. Allerdings habe ich damals den Kuchen noch gar nicht gegessen, ich hatte ja meine Ziegenmilch, aber ich hatte meine Freude an der ganzen Sache. Die Bleche mit den Teigen wurden dann zum Bäcker gebracht. Alle Dorfbewohner schleppten ihre Kuchen zum Bäcker, dort wurden sie im Hof gestapelt und nach und nach gebacken.

    Nachmittags waren sie dann fertig gestellt und wurden wieder nach Hause geholt. Mama und Papa haben sich dann immer gefreut, denn es gab dann am Samstag Nachmittagskaffee und Oma servierte von den

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