Maskenball der Liebe: Fürstenkrone Classic 15 – Adelsroman
Von Melanie Rhoden
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
»Guten Morgen, lieber Berger! Der Weg um den See und vom Gutshof herüber bis zum Schloss ist mir noch nie so beschwerlich gewesen wie heute. Ich glaube, ich werde doch langsam alt.« Graf Konrad von Wildenstein hatte zu seinem Verwalter ein sehr gutes, beinahe herzliches Verhältnis, denn er wusste, er konnte sich auf Thomas Berger seit über dreißig Jahren verlassen. »Herr Graf, ich muss Sie daran erinnern, dass Sie es waren, der bestimmte, dass kein Fahrzeug auf dem Damm vom Festland zum Schloss hinüberfahren darf und nichts verändert oder gar erneuert werden soll! Aber immerhin machen Sie diesen weiten Spaziergang mit Ihren fast achtzig Jahren täglich. So mancher junge Mensch könnte …« »Ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen«, wies ihn Graf Konrad zurecht. Vertraulicher fügte er dann hinzu: »Ich kann es mir noch nicht leisten, mich zur Ruhe zu setzen, denn es gibt einige Probleme, die ich lösen muss.« Er nickte dem Verwalter freundlich zu und ging die Freitreppe zum Schloss hinauf. Konrad von Wildenstein drehte sich noch einmal um und blickte mit Genugtuung über den See hinüber zum Gutshof, von wo aus sich ein freier Blick über die Wiesen und Felder bot, die erst am Waldrand endeten. Auf dem Weg in die Privatgemächer fragte er nach seiner Tochter. »Frau von Wildenstein ist im Kleinen Salon und hat schon mit dem Frühstück begonnen«, sagte Fritz. Während der Diener für den Grafen in der Küche frischen, heißen Kaffee bestellte, zog sich dieser rasch um und betrat kurze Zeit später den Salon. »Guten Morgen, lieber Papa!«, sagte Victoria. Ein herzliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Die Sonne ließ ihr vorzeitig etwas grau gewordenes Haar silbrig schimmern.
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Rezensionen für Maskenball der Liebe
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Buchvorschau
Maskenball der Liebe - Melanie Rhoden
Leseprobe:
Ein Lord für alle Fälle
LeseprobeLord Cameron liebte die frühen ruhigen Morgenstunden. Schon als Kind war er ein Frühaufsteher gewesen. Damals war er auf seinem Pony durch das Gelände geritten. Sein Großvater Shane MacGregor hatte ihn immer begleitet. Da er wieder in Irland weilte, nahm Lord Cameron diese Gewohnheit wieder auf. Er hoffte, dass in einigen Jahren sein Enkel oder seine Enkelin ihn begleiten würden. Wenn der Lord daran dachte, atmete er immer tief durch. Der Gedanke gab ihm Hoffnung und Stärke, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand. Er hatte sich dazu durchgerungen, sich einer Stammzellentherapie zu unterziehen. Seine Tochter Florence und ihr Halbbruder David hatten sich testen lassen, ob sie geeignete Spender wären. Vielleicht würde sich dabei herausstellen, dass David sein Sohn war und damit Florences Bruder. Aber die Verwandtschaftsverhältnisse waren nebensächlich. Für Cameron zählte nur, dass er eine Chance hätte, wieder gesund zu werden, und noch viele glückliche Jahre mit seiner unehelichen Tochter verbringen könnte. Seit sie bei ihm auf MacGregor Manor lebte, stellten sie jeden Tag mehr fest, wie ähnlich sie sich waren. Der frische feuchte Morgenwind wehte ihm ins Gesicht, als er den Weg am Waldrand entlangritt. Von weitem sah er einen Reiter. Er erkannte ihn sofort. Es war Quinn Walsh, sein alter Verwalter, der am Tag zuvor mit seiner Frau Kathy aus dem Ruhestand nach Culraid zurückgekommen war. Sie ritten aufeinander zu, hielten die Pferde an und stiegen ab. »Noch kühl«
Fürstenkrone Classic
– 15 –
Maskenball der Liebe
Melanie Rhoden
»Guten Morgen, lieber Berger! Der Weg um den See und vom Gutshof herüber bis zum Schloss ist mir noch nie so beschwerlich gewesen wie heute. Ich glaube, ich werde doch langsam alt.« Graf Konrad von Wildenstein hatte zu seinem Verwalter ein sehr gutes, beinahe herzliches Verhältnis, denn er wusste, er konnte sich auf Thomas Berger seit über dreißig Jahren verlassen.
»Herr Graf, ich muss Sie daran erinnern, dass Sie es waren, der bestimmte, dass kein Fahrzeug auf dem Damm vom Festland zum Schloss hinüberfahren darf und nichts verändert oder gar erneuert werden soll! Aber immerhin machen Sie diesen weiten Spaziergang mit Ihren fast achtzig Jahren täglich. So mancher junge Mensch könnte …«
»Ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen«, wies ihn Graf Konrad zurecht. Vertraulicher fügte er dann hinzu: »Ich kann es mir noch nicht leisten, mich zur Ruhe zu setzen, denn es gibt einige Probleme, die ich lösen muss.« Er nickte dem Verwalter freundlich zu und ging die Freitreppe zum Schloss hinauf. Konrad von Wildenstein drehte sich noch einmal um und blickte mit Genugtuung über den See hinüber zum Gutshof, von wo aus sich ein freier Blick über die Wiesen und Felder bot, die erst am Waldrand endeten.
Auf dem Weg in die Privatgemächer fragte er nach seiner Tochter.
»Frau von Wildenstein ist im Kleinen Salon und hat schon mit dem Frühstück begonnen«, sagte Fritz. Während der Diener für den Grafen in der Küche frischen, heißen Kaffee bestellte, zog sich dieser rasch um und betrat kurze Zeit später den Salon.
»Guten Morgen, lieber Papa!«, sagte Victoria. Ein herzliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Die Sonne ließ ihr vorzeitig etwas grau gewordenes Haar silbrig schimmern. Der Gutsherr nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. Mit dieser Geste beteuerte er seiner Tochter jeden Morgen seine zärtliche Liebe. Konrad von Wildenstein beschützte sie Zeit ihres Lebens so gut, dass sich ihr nie die Möglichkeit geboten hatte, sich zu verlieben, geschweige denn zu heiraten. Dafür tyrannisierte sie ihn nun mit ihrer Liebe und Fürsorge.
»Wie soll ich mit dem bisschen Butter, Marmelade und Zwieback wieder zu Kräften kommen!«, beklagte er sich. Als der Diener mit dem duftenden, heißen Kaffee hereinkam, befahl Konrad von Wildenstein: »Fritz, bringen Sie mir bitte sofort Eier, Schinken, Wurst und ein gutes Bauernbrot!«
Der Diener blickte verdutzt auf die Gräfin, doch diese sagte: »Danke, Fritz, es ist alles bestens. Sie können gehen.«
Graf Wildenstein jammerte: »Wie soll ich von dem Bisschen satt werden, mein Kind, ich habe einen langen Spaziergang hinter mir!«
Victoria blieb unerbittlich und meinte: »Denk an deinen Blutdruck, dein Cholesterin und die Worte von Doktor Steiner. Schließlich wollen wir ja auch noch deinen hundertsten Geburtstag mit dir feiern.«
»Der Gesundheitsapostel und alte Miesmacher ist zwar um genau zwanzig Jahre jünger als ich, aber wirklich jung ist er wahrscheinlich nie gewesen. Wie kann der wissen, wovon sich ein älterer, aber noch immer rüstiger Mann ernähren muss!«
Gräfin Victoria lächelte. Kurz darauf erzählte sie: »Alexander ist schon ganz zeitig in der Früh weggefahren. Zur landwirtschaftlichen Messe.«
Ihr Vater versuchte das Diätfrühstück zu genießen, so gut es ging. Nur der Gedanke an seinen Enkel Alexander, den jungen Herrn von Gut und Schloss Wildenstein, stimmte ihn einigermaßen fröhlich. »Meine liebe Victoria, Alexander nimmt halt seine Pflichten für das Gut sehr ernst.«
Victoria schockierte ihn mit den Worten: »Aber mit der Erfüllung seiner Pflichten als letzter Wildenstein beeilt er sich nicht besonders. Mit seinen dreißig Jahren sollte er schon verheiratet sein und wenigstens zwei Kinder haben! Fällt ihm ausgerechnet das so schwer?«
Konrad von Wildenstein legte, etwas erschrocken über die Offenheit seiner Tochter, das Besteck zurück auf den Teller und ließ sogar das letzte Stück Zwieback unberührt. Er erinnerte sie vergeblich daran: »Alexander wird sich doch erst im nächsten Monat mit Ingrid Berghoff verloben! Hast du das ganz vergessen?«
An diesem Morgen machte es ihr besondere Freude, ihrem Vater kämpferisch entgegenzutreten, und sie richtete sich so hoch auf, wie es ihre kleine, zierliche Gestalt ermöglichte. »Armer Neffe Alexander! Mit einem Lebensmittelkonzern verheiratet zu sein, wird ihn bestimmt nicht glücklich machen. Als hoffnungsloser Romantiker wird er seine Träume mit Ingrid Berghoff bestimmt nicht verwirklichen können. Wenn er doch vorher einmal so richtig die Liebe kennengelernt hätte, damit er wenigstens weiß, was er an ihrer Seite alles versäumt.«
Entrüstet sprang Konrad von Wildenstein auf. Er wies seine Tochter ungewöhnlich scharf zurecht: »Victoria! Wir Wildensteins haben uns noch nie leichtfertig verhalten, und ich weiß nicht, wie ausgerechnet du zu solchen Ansichten kommst!«
Die Gräfin verzichtete darauf, sich zu rechtfertigen und meinte mehr zu sich selbst: »Armer Alexander, hoffentlich geht nicht auch er am Leben und an der Liebe vorbei.«
*
Alexander von Wildenstein besichtigte auf der Landwirtschaftsmesse die neuesten Maschinen, und zwei Verkäufer bemühten sich, ihm die eigens für die Messe entworfenen Traktoren vorzuführen.
»Im Laufe der nächsten Jahre werden wir unseren gesamten Maschinenpark erneuern. Es geht dabei um eine beachtliche Summe. Aber ich muss mich erst mit unserem Verwalter beraten, welche Anschaffungen am dringlichsten sind. Ich werde auch noch meinen Großvater davon überzeugen müssen, dass man heute mehr auf moderne Arbeitsmethoden achten muss als auf Tradition.«
Die Verkäufer ließen sich aber nicht beirren und schlugen ihm
günstige Konditionen vor, die, wie sie behaupteten, nur für Kaufabschlüsse während der Messe Gültigkeit hätten.
Plötzlich schlangen sich zwei Arme um seinen Nacken.
»Ingrid!« Glücklich drehte Alexander sich um. In ihm war so viel Zärtlichkeit und Liebe, dass er alle Geschäfte vergaß. Binnen weniger Sekunden war er in romantischen Träumen verloren.
Sie allerdings wirkte kühl und unwirklich schön wie eine Marmorstatue, mit ihrem blauschwarzen Haar, den hellen Augen