Denk an mich, Helena!: Der kleine Fürst 377 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wir werden schon erwartet, siehst du?«, sagte Gideon von Campenberg lächelnd zu seinem Freund Alexander von Holst und wies nach vorn. Sie hatten soeben den Wald verlassen, an den sich die lange Auffahrt nach Schloss Sternberg anschloss. Das prachtvolle Gebäude ragte vor ihnen auf, mild beschienen von den warmen Strahlen der Nachmittagssonne. »Das sind Anna von Kant und ihr Cousin Prinz Christian von Sternberg, besser bekannt unter dem Namen ›der kleine Fürst‹. Begleitet werden sie von Christians Boxer Togo.« Alexander, der auf dem Beifahrersitz saß, beugte sich vor, um die beiden Teenager und den Hund, die auf sie zuliefen, besser sehen zu können. Anna und Christian winkten und lachten, Togo bellte ab und zu. »Sie scheinen sich wirklich zu freuen«, stellte er fest. »Ich habe dir doch gesagt, dass die Sternberger gern Besuch haben. Du hättest nicht so lange zögern sollen, mich zu begleiten.« »Jetzt habe ich es ja getan.« »Aber nach Nepal willst du mich immer noch nicht begleiten?«, erkundigte sich Gideon. »Hör auf!«, wehrte Alexander ab. »Selbst wenn ich jetzt hätte Urlaub nehmen können, ich hätte es nicht getan. Du weißt doch, dass mir dieses Geschäft in Österreich sehr wichtig ist. Ich habe es für meinen größten Kunden selbst eingefädelt, da werde ich es doch nicht einem Kollegen überlassen, die wichtigsten Verhandlungen zu führen.
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Buchvorschau
Denk an mich, Helena! - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 377 –
Denk an mich, Helena!
Viola Maybach
»Wir werden schon erwartet, siehst du?«, sagte Gideon von Campenberg lächelnd zu seinem Freund Alexander von Holst und wies nach vorn. Sie hatten soeben den Wald verlassen, an den sich die lange Auffahrt nach Schloss Sternberg anschloss. Das prachtvolle Gebäude ragte vor ihnen auf, mild beschienen von den warmen Strahlen der Nachmittagssonne. »Das sind Anna von Kant und ihr Cousin Prinz Christian von Sternberg, besser bekannt unter dem Namen ›der kleine Fürst‹. Begleitet werden sie von Christians Boxer Togo.«
Alexander, der auf dem Beifahrersitz saß, beugte sich vor, um die beiden Teenager und den Hund, die auf sie zuliefen, besser sehen zu können. Anna und Christian winkten und lachten, Togo bellte ab und zu. »Sie scheinen sich wirklich zu freuen«, stellte er fest.
»Ich habe dir doch gesagt, dass die Sternberger gern Besuch haben. Du hättest nicht so lange zögern sollen, mich zu begleiten.«
»Jetzt habe ich es ja getan.«
»Aber nach Nepal willst du mich immer noch nicht begleiten?«, erkundigte sich Gideon.
»Hör auf!«, wehrte Alexander ab. »Selbst wenn ich jetzt hätte Urlaub nehmen können, ich hätte es nicht getan. Du weißt doch, dass mir dieses Geschäft in Österreich sehr wichtig ist. Ich habe es für meinen größten Kunden selbst eingefädelt, da werde ich es doch nicht einem Kollegen überlassen, die wichtigsten Verhandlungen zu führen. Nein, nein, da will ich schon dabei sein.«
»Am Montag«, murmelte Gideon.
»Am Montag«, bestätigte Alexander und setzte hinzu: »Du wirst ja noch öfter in Nepal sein, und irgendwann bin ich dabei, versprochen.«
An dieser Stelle endete ihr Gespräch, denn Christian hatte Gideons Wagen als erster erreicht. Er war außer Atem, sein Gesicht war erhitzt, aber er strahlte. »Klasse, dass ihr schon da seid!«, stieß er hervor.
»Hallo, Chris«, sagte Gideon. »Das ist mein Freund Alexander von Holt, kurz Alex genannt. Ihr könnt ihn duzen. Oh, hallo, Togo!«
Gideon stieg aus, um Christian noch einmal richtig zu begrüßen. Danach kraulte er Togo hinter den Ohren und wandte sich dann Anna zu, die zwei Meter von ihnen entfernt stehengeblieben war und sich die Seiten hielt. »Mir tut alles weh!«, keuchte sie. »Du rennst einfach zu schnell, Chris!«
Gideon machte auch sie mit Alexander bekannt und setzte erneut hinzu: »Du kannst ihn duzen.«
»Hätte ich sowieso getan«, erklärte Anna selbstbewusst, wo-raufhin die anderen lachten.
Anna war dreizehn und trug den Kopf voller blonder Locken. Im Großen und Ganzen war sie mit ihrem Aussehen zufrieden – wäre nicht ihre Zahnspange gewesen und hätte sie sich nicht in regelmäßigen Abständen zu dick gefunden, was sie in Wirklichkeit nicht war. Zum Glück ließ sie sich diese Flausen von Christian immer schnell wieder ausreden.
Er war nicht nur ihr Cousin, sondern auch ihr bester Freund. Anders als sie, war er lang aufgeschossen, sehr schmal und dunkelhaarig. Etliche Monate zuvor hatte er durch ein schreckliches Unglück seine Eltern, das Fürstenpaar von Sternberg, verloren. Seitdem war er ernster und in sich gekehrter, als es bei einem Fünfzehnjährigen zu erwarten gewesen wäre. Doch seine Freude am Leben war allmählich zurückgekehrt, und dazu trug nicht zuletzt die Tatsache bei, dass er auf Schloss Sternberg hatte bleiben können: Seine Tante, die Baronin Sofia von Kant, und ihr Mann, Baron Friedrich, hatten ihn in ihre Familie aufgenommen. Da sie mit ihren beiden Kindern Anna und Konrad schon seit langem auf Sternberg lebten, war dem kleinen Fürsten also zumindest der Umzug in eine fremde Umgebung erspart geblieben.
Sofia und seine Mutter waren Schwestern gewesen, sie hatten ein sehr enges Verhältnis zueinander gehabt, und so war Christian auch mit seiner Trauer nicht allein. Es verging kein Tag, an dem er seinen Eltern nicht einen Besuch auf dem Familienfriedhof abstattete – und es gab niemanden in der Familie, der dafür kein Verständnis aufbrachte. Dort, vor der fürstlichen Gruft, sprach er in Gedanken mit Fürstin Elisabeth und Fürst Leopold und hielt sie so, zumindest für sich, am Leben.
»Wieso nennt man dich ›der kleine Fürst‹, Christian?«, fragte Alexander. Er hatte natürlich auch Gideon diese Frage schon gestellt, aber es schien ihm ein guter Anfang für ein Gespräch zu sein. Schließlich war er zum ersten Mal auf Sternberg zu Gast. »So klein siehst du mir nicht aus, dass du diesen Namen verdient hättest.«
»Er stammt noch von früher, als ich wirklich klein war«, erklärte Christian. »Mein Vater war sehr groß, über einen Meter neunzig, und er hat mich oft mitgenommen, wenn er irgendwohin musste. Das muss ein ulkiges Bild gewesen sein: der große Mann mit dem winzigen Jungen an seiner Hand. Damals haben die Leute angefangen zu sagen ›der große und der kleine Fürst‹.«
»Schöne Geschichte«, meinte Alexander lächelnd. »Es ist also ein liebevoll gemeinter Name.«
»Ja, deshalb stört es mich auch nicht, wenn die Leute ihn heute noch verwenden«, erklärte der Junge.
»Diese Erklärung höre ich heute zum ersten Mal, Chris!«, rief Gideon. »Ich dachte immer, du heißt so, weil du noch kein Fürst bist. Das wirst du ja erst mit achtzehn, wenn du volljährig bist.«
»Damit hat es sicher auch zu tun«, gab Christian zu.
Anna wurde ungeduldig. »Können wir nicht endlich zum Schloss fahren?«, rief sie. »Nimmst du uns mit, Gideon?«
»Klar, springt rein«, forderte Gideon sie auf. Er fuhr einen offenen Sportwagen, und er musste sein Angebot nicht wiederholen. Togo allerdings zog es vor, neben dem Wagen herzulaufen – Gideon ließ ihm den Triumph, das Schloss als Erster zu erreichen.
Wenn Gideon, der schon oft auf Sternberg zu Besuch gewesen war, erwartet hatte, das Hauptportal werde sich öffnen und Eberhard Hagedorn, der langjährige Butler, werde wie immer erscheinen, um ihn willkommen zu heißen, so sah er sich getäuscht: Im bereits geöffneten Portal stand eine rothaarige junge Frau und blickte ihnen entgegen. Togo stürzte auf sie zu, und sie ging in die Knie, um ihn zu kraulen und ihm zu versichern, er sei der beste Hund auf Erden. Dann richtete sie sich wieder auf und rief: »Es war ziemlich schwierig, Herrn Hagedorn davon zu überzeugen, dass ich auch imstande bin, Gäste zu begrüßen.« Mit charmantem Lächeln setzte sie hinzu sie: »Willkommen auf Sternberg.«
Gideon und Alexander hatten sie bisher nur angestarrt, ohne etwas zu sagen. Sie war nicht schön im eigentlichen Sinn, aber gerade ihr ein wenig zu voller Mund und das energische Kinn gaben ihrem Gesicht einen besonderen Reiz. Zudem hatte sie wundervolle grüne Augen, die jetzt ein wenig spöttisch auf die offenbar fassungslosen Besucher blickten.
Anna und Christian kicherten, weil die geplante Überraschung so gut gelungen war. »Du bist doch sonst nicht so still, Gideon«, sagte Anna. »Hat es dir die Sprache verschlagen?«
»Ja«, gab Gideon zu und riss sich endlich zusammen. »Ich hatte schließlich keine Ahnung, dass noch ein weiterer Gast anwesend sein würde.«
»Helena«, sagte Christian, »das sind Gideon und Alex.« Mit breitem Lächeln