Happy End auf Gut Renken: Fürstenkrone Classic 17 – Adelsroman
Von Jutta von Kampen
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
»Gratuliere, Frau Dr. von Renken! Sie haben das Rigorosum mit summa cum laude bestanden!« sagte der Vorsitzende der Prüfungskommission der TU Weihenstephan, Professor Adalbert Thiele, mit freundlicher Anerkennung zu der noch immer sehr aufgeregten Kandidatin. Dem Prüfungsteam gehörten noch Frau Dr. Ilse Miller und Dr. habil Michael von Thalheim an. Beide nickten Annika zu, und sie glaubte, in den Augen von Dr. Thalheim so etwas wie ein Blinzeln zu sehen, das auf sie sehr persönlich und gar nicht nach strengem Prüfer wirkte. Und gerade dies letztere war es, was sie zusammen mit dem hervorragenden Ergebnis dazu brachte, für einen Moment zu vergessen, wo sie war. »Hurra!« Die drei lachten, weil sie prompt über sich selbst erschrocken errötete und irgendeine Entschuldigung murmelte. »Wir freuen uns, daß Sie sich so freuen«, sagte Professor Thiele und stand auf, um ihr die Hand zu schütteln. »Was haben Sie für Pläne?« »Das weiß ich selber noch nicht so genau. Wir haben zu Hause einen landwirtschaftlichen Betrieb –, und ich würde mich eigentlich gerne auf eine Großtierpraxis spezialisieren. Aber mein Vater meint, für eine Frau wäre eine Kleintierpraxis vernünftiger.« »Tja, das meinen die Männer auch heute immer noch, daß es bei einer Großtierpraxis in erster Linie auf Kraft und nicht auf Geschick ankommt«, sagte Dr.
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Buchvorschau
Happy End auf Gut Renken - Jutta von Kampen
Leseprobe:
Ein Lord für alle Fälle
LeseprobeLord Cameron liebte die frühen ruhigen Morgenstunden. Schon als Kind war er ein Frühaufsteher gewesen. Damals war er auf seinem Pony durch das Gelände geritten. Sein Großvater Shane MacGregor hatte ihn immer begleitet. Da er wieder in Irland weilte, nahm Lord Cameron diese Gewohnheit wieder auf. Er hoffte, dass in einigen Jahren sein Enkel oder seine Enkelin ihn begleiten würden. Wenn der Lord daran dachte, atmete er immer tief durch. Der Gedanke gab ihm Hoffnung und Stärke, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand. Er hatte sich dazu durchgerungen, sich einer Stammzellentherapie zu unterziehen. Seine Tochter Florence und ihr Halbbruder David hatten sich testen lassen, ob sie geeignete Spender wären. Vielleicht würde sich dabei herausstellen, dass David sein Sohn war und damit Florences Bruder. Aber die Verwandtschaftsverhältnisse waren nebensächlich. Für Cameron zählte nur, dass er eine Chance hätte, wieder gesund zu werden, und noch viele glückliche Jahre mit seiner unehelichen Tochter verbringen könnte. Seit sie bei ihm auf MacGregor Manor lebte, stellten sie jeden Tag mehr fest, wie ähnlich sie sich waren. Der frische feuchte Morgenwind wehte ihm ins Gesicht, als er den Weg am Waldrand entlangritt. Von weitem sah er einen Reiter. Er erkannte ihn sofort. Es war Quinn Walsh, sein alter Verwalter, der am Tag zuvor mit seiner Frau Kathy aus dem Ruhestand nach Culraid zurückgekommen war. Sie ritten aufeinander zu, hielten die Pferde an und stiegen ab. »Noch kühl«
Fürstenkrone Classic
– 17 –
Happy End auf Gut Renken
Wie Baroneß Annika den Familiensitz rettete
Jutta von Kampen
»Gratuliere, Frau Dr. von Renken! Sie haben das Rigorosum mit summa cum laude bestanden!« sagte der Vorsitzende der Prüfungskommission der TU Weihenstephan, Professor Adalbert Thiele, mit freundlicher Anerkennung zu der noch immer sehr aufgeregten Kandidatin. Dem Prüfungsteam gehörten noch Frau Dr. Ilse Miller und Dr. habil Michael von Thalheim an. Beide nickten Annika zu, und sie glaubte, in den Augen von Dr. Thalheim so etwas wie ein Blinzeln zu sehen, das auf sie sehr persönlich und gar nicht nach strengem Prüfer wirkte.
Und gerade dies letztere war es, was sie zusammen mit dem hervorragenden Ergebnis dazu brachte, für einen Moment zu vergessen, wo sie war.
Annika von Renken warf beide Arme in die Luft und schrie begeistert:
»Hurra!«
Die drei lachten, weil sie prompt über sich selbst erschrocken errötete und irgendeine Entschuldigung murmelte.
»Wir freuen uns, daß Sie sich so freuen«, sagte Professor Thiele und stand auf, um ihr die Hand zu schütteln. »Was haben Sie für Pläne?«
»Das weiß ich selber noch nicht so genau. Wir haben zu Hause einen landwirtschaftlichen Betrieb –, und ich würde mich eigentlich gerne auf eine Großtierpraxis spezialisieren. Aber mein Vater meint, für eine Frau wäre eine Kleintierpraxis vernünftiger.«
»Tja, das meinen die Männer auch heute immer noch, daß es bei einer Großtierpraxis in erster Linie auf Kraft und nicht auf Geschick ankommt«, sagte Dr. Miller etwas spitz. Sie selbst war nämlich eine kleine drahtige Person und als Fachfrau für Pferde international anerkannt.
»Letzten Endes wird Papa mit meiner Wahl einverstanden sein. Das Wichtigste ist schließlich, daß man seinen Beruf liebt!« erwiderte Annika, noch immer über das ganze Gesicht strahlend.
»An eine Universitätslaufbahn haben Sie nicht gedacht?« erkundigte sich jetzt Thalheim. Es war ein sehr gut aussehender Mann von Anfang Dreißig, und Annika schwärmte für ihn, wie alle anderen Tiermedizinstudentinnen auch.
Professor Thiele schmunzelte. Es war ihm während der Prüfung keineswegs entgangen, daß sein junger Kollege fast genauso aufgeregt war wie die bildschöne Kandidatin. Er schätzte sie offensichtlich nicht nur als Studentin! Und auch sie war jedesmal, wenn er das Wort an sie richtete, rot geworden.
»Ich glaube gerne, daß Sie Frau von Renken als Assistentin schätzen würden, lieber Kollege. Aber jetzt müssen wir uns erst einmal um die beiden letzten Kandidaten kümmern!«
Thalheim grinste und blinzelte Annika nochmals zu. Dieses Mal war es eindeutig! Und sie wurde auch prompt wieder rot.
Sie bedankte sich höflich bei Professor Thiele als erstem, dann bei Frau Dr. Miller und zuletzt bei dem so verflixt gut aussehenden Dozenten. Dann stürzte sie aus dem Prüfungssaal.
»Geschafft!« rief sie den draußen wartenden Mitstudenten zu und ließ sich auf eine Bank fallen. »Gott sei Dank!«
»Wenn ich es nur auch schon hinter mir hätte!« ächzte Kurt Wagner, der als nächster aufgerufen wurde.
Alle, die es bereits hinter sich hatten, versicherten ihm, die Daumen zu drücken. Nur Frank Meister, der als letzter an der Reihe war, stöhnte:
»Und ich muß noch eine halbe Stunde zittern!«
»Und? Wie war es? Los! Erzähle!« drängten sich nun alle um Annika.
»Uff! Es war toll! Ich hatte solches Glück mit den Fragen! Stellt euch vor: ich habe ein ›summa cum‹ bekommen!«
»Mensch, toll!« war die bei allen nicht ganz neidlose Reaktion. Ausgerechnet die Annika, die es mit ihrem Gutsbetrieb als einzige Tochter und Erbin am wenigsten nötig hatte. Freilich, sie war sehr engagiert gewesen und wirklich gut. Und nett war sie auch! Gar nicht überspannt oder eingebildet, weder auf ihren Adel noch auf ihr Vermögen und schon gar nicht auf ihr fabelhaftes Äußere! Denn so wie sie aussah, hätte sie sich ihr Geld auch als Model verdienen können!
Annika war groß und sehr schlank und hatte schlichtweg eine Traumfigur. Dazu eine seidige Mähne von langem, leicht gewelltem Haar von der Farbe von Waldhonig: glänzend dunkelbraun mit goldenen Lichtern. Ihre Nase war klein und schmal, ihr Mund groß mit vollen Lippen und gesunden weißen Zähnen, das Gesicht war oval und von frischer Farbe.
Die schön geschwungenen Brauen auf ihrer hohen Stirne waren fein gezeichnet und betonten ihre Augen, die zweifellos von allem das Schönste waren. Sie waren groß, mandelförmig, leicht schräg und lange dichte Wimpern ließen das helle Grau apart und leuchtend wirken.
»Hoffentlich schafft Frank es«, sagte Annika nun besorgt. Der junge Mann war in der Theorie keine Leuchte –, aber kaum einer konnte besser mit kranken ängstlichen Tieren umgehen als er. Egal ob Hund, Katze, Hase, Kuh oder Pferd!
Jetzt kam er heraus, bleich und schweißüberströmt, aber zufrieden grinsend.
»O. k.! Geschafft! Kein summa cum, sondern gerade noch. Und wenn der Thalheim nicht immer wieder darauf hingewiesen hätte, wie gut ich es mit Tieren kann –, also die Miller, die hätte mich durchsausen lassen!«
Alle gratulierten einander und freuten sich, es hinter sich zu haben. Man beschloß, noch etwas zusammen zu trinken und dann den Eltern oder Ehepartnern oder Lebensgefährten mitzuteilen, daß man jetzt Anspruch auf den Titel ›Doktor‹ hatte.
»Ich