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Der Irrtum des Johannes von A.: Der kleine Fürst 266 – Adelsroman
Der Irrtum des Johannes von A.: Der kleine Fürst 266 – Adelsroman
Der Irrtum des Johannes von A.: Der kleine Fürst 266 – Adelsroman
eBook97 Seiten1 Stunde

Der Irrtum des Johannes von A.: Der kleine Fürst 266 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Es tut mir unendlich leid, dass das passiert ist, Frau von Kant«, sagte Dr. Walter Brocks. »Wenn ich gewusst hätte, dass Frau von Lützow einen Besuch in der Klinik plant, ich hätte ihr abgeraten.« »Sie hätte sich auch von Ihnen nicht abhalten lassen, hierher zu kommen«, erwiderte Baronin Sofia niedergeschlagen. »Ich habe alles versucht, glauben Sie mir, aber vergeblich.« Baronin Sofia und der Klinikchef standen auf dem Flur der Notaufnahme, wohin zwei Pfleger Arabella von Lützow eilig gebracht hatten, nachdem Johannes Graf von Ammerthal sie vor dem Zimmer seines Sohnes Florian so heftig beschimpft und auch bedroht hatte, dass sie ohnmächtig zusammengebrochen war. Dr. Brocks hatte daraufhin umgehend im Schloss angerufen, um Arabellas Freunde zu informieren. Sofia war gekommen, um die junge Frau abzuholen und zurück ins Schloss zu bringen, sobald das möglich war. Sie machte sich die schlimmsten Vorwürfe, dass es ihr nicht gelungen war, Arabella an der Fahrt zur Klinik zu hindern. Oder dass sie nicht wenigstens darauf bestanden hatte, sie zu begleiten. Schließlich war ihr und ihrem Mann klar gewesen, dass ihre junge Freundin kaum Erfolg haben würde bei ihrem Versuch, mit Florian von Ammerthal zu sprechen. Dass der Besuch so katastrophal verlaufen würde, hatten sie freilich nicht erwartet. »Ich würde Graf von Ammerthal gern bitten, seinen Sohn in ein anderes Krankenhaus zu verlegen, aber ich mache mir Sorgen um den Jungen, und ich will ungern etwas riskieren. Dabei denkt sein Vater ohnehin schon über die Verlegung nach. Er lastet es uns noch immer an, dass der Junge nicht spricht, und es passt ihm nicht, dass wir ihn nicht so bereitwillig von allen Außenkontakten isolieren, wie er sich das vorstellt. Florian soll, wenn es nach ihm geht, überhaupt keinen Besuch haben. Übrigens ist auch noch niemand gekommen, der nach ihm gefragt hat.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Aug. 2020
ISBN9783740970109
Der Irrtum des Johannes von A.: Der kleine Fürst 266 – Adelsroman

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    Buchvorschau

    Der Irrtum des Johannes von A. - Viola Maybach

    Der kleine Fürst

    – 266 –

    Der Irrtum des Johannes von A.

    Bitte erst entschuldigen, dann lieben!

    Viola Maybach

    »Es tut mir unendlich leid, dass das passiert ist, Frau von Kant«, sagte Dr. Walter Brocks. »Wenn ich gewusst hätte, dass Frau von Lützow einen Besuch in der Klinik plant, ich hätte ihr abgeraten.«

    »Sie hätte sich auch von Ihnen nicht abhalten lassen, hierher zu kommen«, erwiderte Baronin Sofia niedergeschlagen. »Ich habe alles versucht, glauben Sie mir, aber vergeblich.«

    Baronin Sofia und der Klinikchef standen auf dem Flur der Notaufnahme, wohin zwei Pfleger Arabella von Lützow eilig gebracht hatten, nachdem Johannes Graf von Ammerthal sie vor dem Zimmer seines Sohnes Florian so heftig beschimpft und auch bedroht hatte, dass sie ohnmächtig zusammengebrochen war.

    Dr. Brocks hatte daraufhin umgehend im Schloss angerufen, um Arabellas Freunde zu informieren. Sofia war gekommen, um die junge Frau abzuholen und zurück ins Schloss zu bringen, sobald das möglich war. Sie machte sich die schlimmsten Vorwürfe, dass es ihr nicht gelungen war, Arabella an der Fahrt zur Klinik zu hindern. Oder dass sie nicht wenigstens darauf bestanden hatte, sie zu begleiten. Schließlich war ihr und ihrem Mann klar gewesen, dass ihre junge Freundin kaum Erfolg haben würde bei ihrem Versuch, mit Florian von Ammerthal zu sprechen. Dass der Besuch so katastrophal verlaufen würde, hatten sie freilich nicht erwartet.

    »Ich würde Graf von Ammerthal gern bitten, seinen Sohn in ein anderes Krankenhaus zu verlegen, aber ich mache mir Sorgen um den Jungen, und ich will ungern etwas riskieren. Dabei denkt sein Vater ohnehin schon über die Verlegung nach. Er lastet es uns noch immer an, dass der Junge nicht spricht, und es passt ihm nicht, dass wir ihn nicht so bereitwillig von allen Außenkontakten isolieren, wie er sich das vorstellt. Florian soll, wenn es nach ihm geht, überhaupt keinen Besuch haben. Übrigens ist auch noch niemand gekommen, der nach ihm gefragt hat.«

    Sofia sah den Klinikchef verdutzt an. »Wie bitte? Auch seine Schulfreunde nicht?«

    »Niemand«, erklärte Walter Brocks. »Ich frage mich natürlich auch, was das zu bedeuten hat. Das Kindermädchen ist reizend und dem Jungen aufrichtig zugetan, das merkt man sofort. Eine ganz junge Frau, liebenswürdig und ein bisschen schüchtern. Aber außer dem Vater ist sie die einzige Person, die Zugang zu Florian haben soll.«

    »Aber warum denn? Wäre es nicht gut für den Jungen, wenn er die Menschen, die er gern hat, um sich hätte? Würde ihn das nicht anregen, wieder zu sprechen?«

    »Ich vermute das auch, aber der Vater sieht das anders. Dummerweise hat sich jemand einschleichen können, der Fotos machen wollte, das hat Graf von Ammerthal mitbekommen. Sie können sich vorstellen, dass ihn das in seiner Haltung noch bestärkt hat. Er scheint überall Feinde zu wittern.«

    »Wenn also jetzt Florians Schulfreunde kommen, müssen Sie sie wegschicken?«

    »Wir müssen nicht. Wenn sein Vater Kontakte verhindern will, muss er einen Wachposten vor die Tür stellen. Meine Angestellten haben anderes zu tun, als einen einzelnen Patienten zu bewachen – jedenfalls, wenn man nicht befürchten muss, dass ihm jemand etwas antun will. Aber wenn so etwas geschieht wie mit diesem Reporter, ist das natürlich sehr unangenehm. Es war Wasser auf die Mühlen des Grafen.«

    »Leidet er an Verfolgungswahn?«, fragte Sofia vorsichtig.

    »Ich weiß es nicht, Frau von Kant.«

    »Ich habe mich, als ich seinen Namen hörte, daran erinnert, dass seine Frau vor nicht allzu langer Zeit gestorben ist. Vielleicht hat er ihren Tod noch nicht verarbeitet.«

    »Das hat er sicherlich nicht«, stimmte ihr der Klinikchef zu.

    Sofia spähte in den Behandlungsraum, in dem Arabella lag. Sie war nach ihrer Ohnmacht sehr schnell wieder zu sich gekommen, ihr Kreislauf hatte sich stabilisiert. Sie hatte zudem ein Beruhigungsmittel bekommen. Aber natürlich war das Zusammentreffen mit Johannes von Ammerthal ihrer weiteren Genesung nicht zuträglich gewesen. Sie zermarterte sich ja ohnehin schon das Gehirn, ob sie sich bei dem Unfall nicht vielleicht doch falsch verhalten hatte – und wenn ja, was sie anders hätte machen können oder müssen.

    Um solche Fragen ruhig und vernünftig beantworten zu können, brauchte man ein wenig Abstand und einen klaren Kopf. Beides bekam man nicht durch wilde Vorwürfe, Drohungen und Beschimpfungen. Im Gegenteil. Sie fragte sich, warum Graf von Ammerthal sich so aufgeführt hatte.

    Sie sah, dass Arabella die Augen öffnete und den Kopf ein wenig anhob. »Ich denke, ich nehme unsere Freundin jetzt wieder mit«, sagte sie leise zu Dr. Brocks.

    »Das halte ich für eine gute Idee. Und ich werde noch einmal mit Graf von Ammerthal sprechen.« Walter Brocks verzog ein wenig das Gesicht. »Ich kann nicht behaupten, dass ich mich auf dieses Gespräch freue. Er ist natürlich in einer schrecklichen Lage, trotzdem finde ich sein Verhalten unentschuldbar. Aber er sieht das anders. Für ihn ist Frau von Lützow die Frau, die beinahe seinen Sohn umgebracht hat, und ich fürchte, das würde auch so bleiben, wenn sich einwandfrei beweisen ließe, dass sie den Unfall gar nicht hätte verhindern können.«

    Sofia sah ihn aufmerksam an. »Denken Sie das?«

    »Ich halte es für möglich, mehr kann ich nicht sagen. Wir sind in diesem Fall ja alle auf Vermutungen angewiesen.«

    Er betrat mit ihr zusammen den Raum, in dem Arabella lag. Sie war noch blass, fragte aber sofort, als sie Sofia sah: »Fahren wir zurück ins Schloss?«

    »Ja, das wollte ich vorschlagen. Denkst du, dass du aufstehen kannst?«

    »Natürlich kann ich aufstehen, ich weiß gar nicht, wieso ich ohnmächtig geworden bin. Das ist mir vorher noch nie passiert. Aber dieser Mann hat mir einen solchen Schrecken eingejagt, als er wie ein Wilder auf mich losgegangen ist …« Sie schüttelte den Kopf. »Einen Moment lang dachte ich, er würde mich auch körperlich angreifen, es war noch schlimmer als beim ersten Mal.«

    »Graf von Ammerthal hatte kein Recht, sich Ihnen gegenüber so zu verhalten, Frau von Lützow«, sagte Walter Brocks. »Es tut mir leid, dass wir das nicht verhindern konnten, aber mit einem solchen Ausbruch hat hier niemand gerechnet.«

    Mit Sofias Hilfe richtete Arabella sich auf. »Ich hätte auf dich hören sollen, Sofia«, sagte sie reumütig. »Es war falsch, hierherzukommen. Dabei hat der Junge mir zugehört, und er hat auch verstanden, was ich gesagt habe. Er hat mich ja sogar angesehen. Hätte ich nur ein bisschen mehr Zeit mit ihm gehabt …« Wieder schüttelte sie den Kopf. »Es ist schief gegangen, ich werde es nicht noch einmal probieren.« Ganz plötzlich verließ sie die Selbstbeherrschung. Sie verbarg das Gesicht in beiden Händen und fing an zu weinen.

    »Gehen Sie ruhig, Herr Dr. Brocks«, sagte Sofia leise. »Wir bleiben noch einen Moment hier sitzen, dann fahren wir nach Hause.«

    Der Klinikchef sah ein, dass er die beiden Frauen besser allein ließ und zog sich zurück.

    Sofia legte ihren Arm um Arabella und zog sie an sich. »Wir finden einen Weg, deine Unschuld zu beweisen«, sagte sie ruhig. »Morgen meldest du dich in deiner Schule krank und bleibst die nächsten beiden Wochen bei uns – oder wenigstens so lange, bis es dir besser geht. Und verlass dich darauf:

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