Küss mich, süße Schwindlerin
Von Maisey Yates
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Über dieses E-Book
"Ich bin schwanger … Sie sind der Vater." Erstaunt blickt Prinz Maximo die schöne Fremde an. Sie wirkt so unschuldig – und behauptet so Ungeheures! Aber auf die Masche mit dem Baby fällt er nicht herein! Maximo ist entschlossen, die, zugegeben, süße Schwindlerin zu entlarven …
Maisey Yates
Schon von klein auf wusste Maisey Yates ganz genau, was sie einmal werden wollte: Autorin. Sobald sie mit einem Stift umgehen und ihre erste Worte zu Papier bringen konnte, wurde sie von der Leidenschaft fürs Schreiben gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Von da an konnte nichts und niemand Maisey mehr vom Schreiben abhalten. Niemand? Als Maisey ihren absoluten Traummann und späteren Ehemann traf, eroberte dieser ihr Herz im Sturm und die schriftstellerischen Ambitionen rückten ein wenig in den Hintergrund. Doch als Maisey schwanger mit ihrem zweiten Kind war, las sie ihren allerersten Liebesroman – dies veränderte alles. Wusste Maisey schon immer, dass sie Autorin werden wollte, so war sie doch bisher ziemlich ratlos, was und über welche Themen sie schreiben sollte. Aber jetzt verliebte Maisey sich auf Anhieb in das Genre Romance. Sofort wusste sie, das ist es, was sie schreiben will. Zu ihren Lieblingsautorinnen zählen Penny Jordan, Miranda Lee und Lynne Graham.Ihr Lebensmotto, das sowohl in der Liebe wie auch im Leben eine Portion Humor unverzichtbar ist, spiegelt sich auch in ihren Romanen wider. Maisey Yates liebt es, wenn sich ihre Helden lustige Wortgeplänkel liefern. Zusammen mit ihrem Mann – der sich im Übrigen nicht davor scheut, Windeln zu wechseln – und den drei gemeinsamen Kindern lebt Maisey Yates in Oregon.
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Buchvorschau
Küss mich, süße Schwindlerin - Maisey Yates
IMPRESSUM
Küss mich, süße Schwindlerin erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2010 by Maisey Yates
Originaltitel: „A Mistake, a Prince and a Pregnancy"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 337
Übersetzung: Meriam Pstross
Umschlagsmotive: Marjan Apostolovic, PKartstudio / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514224
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„O nein, nicht schon wieder!" Alison Whitman presste die Hand auf ihren Bauch. Wenn sie jetzt nicht sofort ein paar Salzstangen aß, würde ihr furchtbar schlecht werden. Diese morgendliche Übelkeit war zum Verrücktwerden. Besonders, wenn man im Begriff war, einem Mann die Neuigkeit zu überbringen, dass er Vater wurde.
Alison hielt den Wagen an und atmete tief durch. Das schmiedeeiserne Tor, das den hochherrschaftlichen Besitz vor ihr vom Rest der Welt trennte, machte einen äußerst abweisenden Eindruck. Über den Vater ihres Babys wusste sie nicht viel mehr als den Namen. Doch anscheinend spielte er in einer ganz anderen Liga als sie, finanziell wie auch sonst.
Verblüfft sah sie einen Mann in dunklem Anzug und verspiegelter Sonnenbrille auf sich zukommen. Maximo Rossi war doch wohl nicht bei der Mafia? Oder warum beschäftigte er einen Bodyguard?
Der Mann mit der Sonnenbrille trat durch ein schmales Seitentor und kam zu ihrem Auto. Er machte ihr ein Zeichen, sie solle das Fenster herunterlassen. Umständlich und etwas verlegen kurbelte Alison die Scheibe ihres alten Wagens herunter.
„Haben Sie sich verirrt, Ma’am?", fragte der Mann sehr höflich. Seine halb unter der Jacke verborgene Hand umfasste wahrscheinlich den Griff einer Pistole.
„Nein. Ich möchte zu Mr. Rossi."
„Ich bedauere, erwiderte er mit einem leichten Lächeln. „Mr. Rossi empfängt keine Besucher.
„Ich bin … Sie schluckte. „Ich bin Alison Whitman. Er erwartet mich.
Der Mann zückte ein Sprechgerät, drückte einen Knopf und ließ einen Schwall italienischer Worte los. Danach wandte er sich wieder ihr zu.
„Parken Sie den Wagen oben vor der Villa", meinte er, tippte am Tor einen Code ein und ließ die riesigen Flügel aufschwingen.
Während Alison den Wagen hindurchlenkte, kamen ihr mit einem Mal Bedenken.
Nein, nein, sie hatte alles genau durchdacht. Sehr genau sogar. Sie musste mit dem Vater ihres Kindes sprechen.
Die riesige Villa war von hohen Tannen umgeben.
Sie parkte ihre alte Kiste vor dem Gebäude und hoffte, dass ihr nicht gerade jetzt richtig schlecht wurde. Es würde keinen guten Eindruck machen. Vorsichtig stieg sie aus.
Wie aus dem Nichts tauchte der Bodyguard wieder auf. Er fasste sie am Arm und führte sie energisch zum Eingang.
„Ich weiß Ihre ritterliche Geste zu schätzen, aber ich schaffe es durchaus auch allein", bemerkte Alison trocken.
Mit einem zerknirschten Lächeln ließ der Mann ihren Arm los und hielt ihr zuvorkommend die Tür auf. Aber sicher ließ er sie nicht nur aus reiner Höflichkeit vorangehen. So hatte er sie nämlich besser unter Kontrolle.
„Ms. Whitman?" Die tiefe, samtweiche Stimme mit dem kleinen Akzent weckte sofort ein völlig unbekanntes Gefühl in ihr. Doch es war alles andere als unangenehm.
Beim Anblick des Besitzers dieser Stimme, der mit raschen, geschmeidigen Bewegungen die Treppe herunterkam, wurde das Gefühl noch stärker.
Es war der bestaussehende Mann, der ihr je begegnet war. Was nicht heißen soll, dass sie viel Zeit darauf verschwendete, sich mit dem Aussehen von Männern zu beschäftigen.
Doch dieser Mann musste einfach Bewunderung hervorrufen, sogar bei ihr. Und das nicht nur wegen seines markanten Gesichts oder seiner bemerkenswerten Figur. Es war die Autorität, die er ausstrahlte, diese absolute Stärke. Alison war überwältigt.
Er hatte ein kantiges, sehr energisches Kinn. Mit funkelnden Augen, dunkel und unergründlich, sah er sie unter langen Wimpern hervor kühl an. Ohne diesen kalten Blick wären es schöne Augen gewesen, fand Alison.
Irgendwie kam der Mann ihr bekannt vor. Aber woher hätte sie ihn kennen sollen? Ein solches Prachtexemplar tauchte kaum in der Anwaltskanzlei auf, in der sie arbeitete.
Sie schluckte schwer und holte tief Luft. „Ja."
„Sie kommen von der Klinik?", fragte er und blieb vor ihr stehen. Alison war nicht klein, trotzdem überragte er sie um einiges.
„Ja … das heißt, nein. Nicht direkt. Ich weiß nicht, was Melissa Ihnen am Telefon gesagt hat." Melissa war ihre beste Freundin. Als sie von dem Fehler hörte, den man in der Klinik gemacht hatte, informierte sie nicht nur sofort Alison, sondern bot ihr auch an, selbst diesen Mann anzurufen.
„Nicht viel. Nur, dass es dringend sei."
„Könnten wir uns irgendwo unter vier Augen unterhalten?", fragte sie und sah sich in der weiten Empfangshalle um.
„Ich habe nicht viel Zeit, Ms. Whitman."
Er hat nicht viel Zeit? dachte sie wütend. Was sollte sie denn da sagen! Es war alles andere als leicht gewesen, sich freizunehmen. Sie war hierhergekommen und konnte sich deshalb nicht um ihre Klienten kümmern. Und die hatten ihre Hilfe bitter nötig.
„Glauben Sie mir, auch meine Zeit ist kostbar, Mr. Rossi, erwiderte sie förmlich. „Aber ich muss dringend mit Ihnen sprechen.
„Dann tun Sie es", sagte er.
„Ich bin schwanger", platzte sie heraus.
An seinem Kinn begann ein Muskel zu zucken. „Soll ich Ihnen jetzt gratulieren?"
„Sie sind der Vater."
Seine dunklen Augen wurden hart. „Das ist unmöglich. Vielleicht haben Sie den Überblick über Ihre Liebhaber verloren. Ich jedenfalls weiß, mit wem ich im Bett war."
Alison wurde feuerrot. „Es dürfte Ihnen bekannt sein, dass es auch noch andere Arten der Empfängnis gibt. Als Melissa Sie angerufen hat, mag das alles so geklungen haben, als würde ich in der Klinik arbeiten. Aber ich … ich bin eine Patientin."
Er erstarrte. „Gehen wir in mein Büro", sagte er mit versteinertem Gesicht.
Sie folgte ihm zu einer schweren Eichentür. Das Büro war groß. Massive Holzbalken stützten die hohe Decke. Das Fenster nahm eine ganze Wand ein und gab den Blick frei über das weite Tal.
„Die Klinik hat einen Fehler gemacht, sagte sie und ließ den Blick zu den Bergen in der Ferne schweifen. „Man hat es mir nicht gesagt. Aber eine meiner Freundinnen arbeitet dort, und sie fand, ich hätte ein Recht auf die Wahrheit. Versehentlich hat man mir Ihr Sperma gegeben. Es existiert allerdings kein genetischer Test.
„Wie war das möglich?", fragte er.
„Genaues sagte man mir nicht. Wahrscheinlich kam es zu einer Verwechslung der Samenspende, weil die Namen der Spender sich ähnelten. Meine war von einem Mr. Ross."
Er sah sie scharf an. „Und das war nicht Ihr Ehemann oder Ihr Freund?"
„Ich habe weder Ehemann noch Freund. Alles sollte anonym ablaufen. Aber … Sie rang zitternd nach Atem. „So einfach ist das jetzt nicht mehr.
Er verzog die Lippen. „Sie meinen jetzt, nachdem Sie herausgefunden haben, dass der ‚Spender‘ ein reicher Mann ist, wollen Sie Alimente kassieren?"
Alison spürte, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten. „Darum geht es doch gar nicht!, fauchte sie wütend. „Es tut mir wirklich leid, Sie zu belästigen. Aber ich muss wissen, ob Sie einen Gentest machen ließen, bevor Sie in die Klinik gingen.
„Ich habe keine Spende zurückgelassen", sagte er mit rauer Stimme.
„Aber meine Freundin gab mir doch Ihren Namen! Sie sagte mir, ich hätte versehentlich Ihre Spende erhalten."
Sie merkte, dass er die Fäuste ballte, als könne er sich nur noch mühsam beherrschen. „Ich habe in dieser Klinik Samen gespendet, aber es war keine anonyme Spende. Ich habe es für meine Frau getan. Wir konnten keine Kinder bekommen."
„Oh." Alison spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Unwillkürlich legte sie schützend die Hand auf den Bauch. Es war ihr Baby, auch wenn dieser Mann der biologische Vater war. Kein Richter konnte einer liebenden Mutter ihr Kind fortnehmen. Und die Frau dieses Mannes würde sicher kein Kind haben wollen, das nicht ihr eigenes war.
„Ich muss nur wissen … Sie holte tief Luft. „Ich bin Merkmalsträgerin von Mukoviszidose. Alle Spenden werden genetisch untersucht, bevor man sie akzeptiert. Aber zu ihrer Spende gab es in den Akten keinen Befund. Melissa hat es überprüft, da sie wusste, dass ich mir Sorgen machen würde.
„Weil ich kein Spender bin", sagte er barsch.
„Hat man bei Ihnen einen Test gemacht?", fragte Alison. Sie musste es wissen. Zusehen zu müssen, wie ihre Schwester als Kind an dieser Krankheit starb, war die furchtbarste Erfahrung ihres Lebens gewesen. Sie musste das Testergebnis wissen. Nur so konnte sie sich auf das Schlimmste vorbereiten. Die Schwangerschaft abzubrechen kam für sie nicht infrage. Die Erinnerung an das kurze, wunderbare Leben ihrer Schwester ließ das nicht zu.
„Ich musste diesen Test nicht machen."
Die Knie trugen sie nicht länger, und sie sank in den nächsten Sessel. „Sie müssen sich testen lassen. Bitte!"
Maximo musterte die Frau, die da vor ihm saß. Seit dem Tod seiner Frau hatte er nicht mehr an diese Klinik gedacht. Nach dem Unfall damals hatte man angerufen und gefragt, ob die Samenproben vernichtet werden sollten. Wahrscheinlich hatte er gar nicht richtig zugehört. Damals war er nicht imstande gewesen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Wer hätte denn auch annehmen können, dass …
Er wurde Vater! Das war der verblüffendste und zugleich beängstigendste Augenblick seines Lebens. Sein Blick fiel auf Alisons flachen Bauch. Sie war so schlank. Kaum zu glauben, dass sie sein Baby trug. Sein Baby. Seinen Sohn. Oder seine Tochter.
Er konnte sich gut vorstellen, wie ein dunkelhaariges Baby sich in Alison Whitmans Arme kuschelte. Und wie sie das Kind mit mütterlichem Lächeln betrachtete. Das Bild weckte eine solche Sehnsucht in ihm, dass es wehtat. Dabei war er der Meinung gewesen, er hätte seinen Kinderwunsch mit dem Tod seiner Frau begraben.
Plötzlich schienen all seine Träume wieder möglich zu sein. Aber genauso plötzlich erfuhr er, dass sein Kind vielleicht schwer krank sein würde. Alles, was er vor fünf Minuten noch für wichtig gehalten hatte, war mit einem Mal bedeutungslos. Nur noch das kleine Wesen im Bauch dieser Fremden zählte.
„Ich werde den Test sofort machen lassen", sagte er. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, nach Turan zu