eBook188 Seiten2 Stunden
Der Kuss des Sizilianers: Digital Edition
Von Sandra Marton
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Über dieses E-Book
Die temperamentvolle Briana O'Connell fasziniert Gianni auf den ersten Blick. Nur für ein kurzes erotisches Intermezzo ist ihm die hübsche Fotografin viel zu schade. Als er erfährt, dass er zusammen mit ihr die Vormundschaft für das Kind gemeinsamer Freunde übernehmen soll, fasst er einen Plan. Allerdings hat Gianni die Rechnung ohne Briana gemacht …
Autor
Sandra Marton
Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. „Doch dann kam mir das Leben dazwischen“, erzählt sie. „Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.“ Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. „Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen“, erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.
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Buchvorschau
Der Kuss des Sizilianers - Sandra Marton
IMPRESSUM
Der Kuss des Sizilianers erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Sandra Myles
Originaltitel: „The Sicilian Marriage"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA
Band 1679 - 2007 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Emma Luxx
Umschlagsmotive: Fuse, Anerix/Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733742614
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY, CORA CLASSICS
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1. KAPITEL
Gianni Firelli war rastlos.
Es war schon fast sechs an diesem warmen Maiabend, aber die Party anlässlich der Geburt von Stefano Lucchesis erstem Kind wollte einfach kein Ende nehmen.
Der Raum war zu voll, der Geräuschpegel zu hoch, und wenn ihm jetzt noch ein einziges Mal jemand ein schreiendes Baby unter die Nase hielt, würde Gianni glatt vergessen, dass die zivilisierte Reaktion auf eine so unerträgliche Lärmbelästigung ein Lächeln war. Außer Babys in Bäuchen und Babys in Decken gab es überall herumwuselnde Kinder, genug für eine Footballmannschaft.
Wahrlich ein fruchtbarer Clan, in den Stefano da eingeheiratet hatte.
Vor einer Stunde war zu allem Überfluss auch noch Tomasso Massini aufgetaucht, einer von Giannis ältesten Freunden. Mit seiner hochschwangeren Frau.
Du auch, Tommy? hatte Gianni gedacht, während er dem Freund die Hand geschüttelt, seiner Frau ein Küsschen auf die Wange gedrückt und das Richtige gesagt hatte.
Einziger Lichtblick des Nachmittags war die sexy Blondine mit den traumhaft langen Beinen gewesen, die aber leider so schroff war, dass man es schon fast als unverschämt bezeichnen musste.
Gianni schaute zum hundertsten Mal auf die Uhr. Okay. Noch ein paar Minuten, dann konnte er sich empfehlen. Bis dahin würde er gute Miene zum bösen Spiel machen und herauszufinden versuchen, was um Himmels willen Stefano veranlasst haben könnte, seine Freiheit aufzugeben, um nicht nur Ehemann, sondern auch noch Vater zu werden.
Nicht dass Gianni etwas gegen Ehe oder Kinder gehabt hätte. Irgendwann würde es ihn vermutlich auch erwischen, aber das lag zum Glück noch in weiter Ferne.
Obwohl Stefano und Tomasso zweifellos glücklich wirkten, wollte es ihm einfach nicht in den Kopf, warum die beiden jetzt schon – immerhin waren sie alle erst in den Dreißigern – ihre Freiheit aufgegeben hatten.
Grassierte da womöglich eine Seuche?
Eine Frage, die er sich gegenüber Tomasso verkniff. Immerhin trug seine Frau einen Bauch von der Größe eines Medizinballs vor sich her, da riss man nicht solche Witze, auch dann nicht, wenn man sich von Kindesbeinen an kannte. Er, Tommy und Stefano hatten nämlich ihre Kindheit zusammen im New Yorker Stadtteil Little Italy verbracht. Später hatten sich ihre Wege getrennt, aber wenn es wichtig war, waren sie bis zum heutigen Tag immer füreinander da.
Und Babys waren offenbar wichtig.
Irgendwer – ein Schwager von Stefano, wie sich gleich darauf herausstellte – ging mit einem weinenden Baby auf dem Arm so dicht an ihm vorbei, dass ihm ein schauerlicher Geruch in die Nase wehte.
Definitiv kein Babypuder.
„Entschuldigung", sagte der Typ und grinste.
Gianni bemühte sich um ein Lächeln. „Macht nichts", erwiderte er und floh auf die Terrasse, wo er gierig nach frischer Luft schnappte. So. Hier würde er bleiben und die Aussicht auf den vierzig Stockwerke weiter unten liegenden Central Park genießen. Dabei konnte er sich überlegen, ob er sich heute Abend noch mit Lynda treffen wollte. Ihr gegenüber musste er wenigstens keine Begeisterung heucheln, dass seine beiden besten Freunde offenbar den Verstand verloren hatten.
Vielleicht hätte er sich ja doch eine Ausrede einfallen lassen sollen, so wie er es anfangs vorgehabt hatte. Doch da er schon die Hochzeit verpasst hatte, hatte er diesen Gedanken sofort wieder verworfen.
In so einem Fall abzusagen wäre schlicht unmöglich gewesen.
Genauso unmöglich wie diese Blondine mit den ewig langen Beinen.
Gianni zog ein finsteres Gesicht. Fing er schon wieder damit an? Offenbar hatte er nichts anderes zu denken. Klar war, die Lady hatte Eindruck auf ihn gemacht. Allerdings keinen guten. Und da nach dem kurzen Wortwechsel mit ihr nicht mehr viel passiert war, kehrten seine Gedanken eben immer wieder zu ihr zurück.
Es war wie bei Zahnschmerzen. Da stocherte man mit der Zunge auch immer wieder zwanghaft in dem kranken Zahn herum, und wenn es noch so wehtat.
Das hier war genauso zwanghaft.
Gianni schaute in Lucchesis weiträumiges Wohnzimmer. Da drüben war sie und unterhielt sich mit Tomassos Frau, so vertraut, als ob sie schon mit ihr im Sandkasten gespielt hätte. Sie lächelte Karen an, legte ihr eine Hand auf den Arm, jetzt grinste sie sogar.
Während sie für ihn nicht einmal den Anflug eines Lächelns übrig gehabt hatte.
Nicht dass es ihm etwas ausmachte. Sie war sowieso nicht sein Typ. Ihm waren dunkelhaarige, kleine, sehr weibliche Frauen lieber. Frauen wie Lynda, die fast nur aus Kurven bestand, während die Blonde so mager war wie ein Junge. Lynda lächelte zurück, wenn ein Mann sie anlächelte. Die Blondine dagegen verzog keine Miene.
Ein Kellner schaute auf die Terrasse, und als er ihn sah, kam er mit seinem Getränketablett auf ihn zu. „Darf ich Ihnen etwas zu trinken reichen, Sir?"
Gianni nahm ein Glas Rotwein.
Er und die Blondine waren gleichzeitig angekommen. Die Türen des Privatlifts, der nur im Penthouse hielt, hatten sich gerade geschlossen, als jemand in letzter Sekunde die Lichtschranke mit der Hand verdeckte und damit den Fahrstuhl am Abfahren hinderte.
Die Türen waren wieder aufgeglitten, und da hatte er sie zum ersten Mal gesehen.
Nicht mein Typ, war sein erster Gedanke gewesen.
Er lächelte höflich. „Entschuldigung. Ich habe Sie nicht kommen sehen."
Sie blieb draußen stehen und musterte ihn eingehend. Argwöhnisch.
„Das ist ein Privatlift", erklärte sie schließlich.
Giannis Lächeln verschwand. „Ich weiß."
„Er fährt nur zum Penthouse."
„Genau da will ich auch hin."
„Hat der Pförtner …"
„Vielleicht möchten Sie ja meinen Führerschein, meinen Pass und meine Geburtsurkunde sehen, unterbrach er sie. „Oder sollte ich mir vielleicht besser Ihre Ausweispapiere zeigen lassen?
Das hatte etwas Farbe in ihre Wangen gebracht.
„Ich will zu den Lucchesis."
„Ich auch. Also los, steigen Sie ein."
Sie betrat den Aufzug und schaute betont gelangweilt zur Seite.
„Sind Sie eine Freundin von Fallon?"
„Nein", sagte sie, noch immer den Blick abgewandt.
„Von Stefano?"
„Nein."
„Dann sind Sie …"
„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht, erwiderte sie, ohne sich die Mühe zu machen, ihn anzusehen. Wenig später aber wandte sie sich ihm zu, mit einem eisigen Glitzern in den Augen. „Bemühen Sie sich nicht. Ich bin nicht interessiert.
Diesmal trieb es ihm die Verlegenheitsröte in die Wangen.
„Ich kann Ihnen versichern, dass ich mit keinem Gedanken …"
Der Aufzug hielt, die Türen glitten geräuschlos auseinander. Gianni war so wütend, dass er alle Höflichkeit beiseiteließ und zuerst ausstieg. Bloß gut, dass sie sich bereits in Stefanos Foyer befanden. Er war sich nämlich nicht sicher, was er getan hätte, wenn sie vor einer Wohnungstür gestanden hätten. Hätte er sofort geklingelt oder ihr vorher gesagt, dass sie sich zum Teufel scheren sollte?
Ja, ja, er wusste selbst, wie erbärmlich das war, das brauchte ihm niemand zu sagen. Noch erbärmlicher allerdings war, dass er sich so über sie aufregte. Er war drauf und dran gewesen, ihr die Meinung zu sagen, da war Stefano lächelnd auf ihn zugekommen. Im selben Moment hatte sich ihm die Blonde mit einem hysterischen Aufschrei an den Hals geworfen.
„Hallo, Stefano", hatte sie gegurrt, mehr hatte Gianni nicht mitbekommen, weil er schnell weitergegangen war.
Ihr Lächeln hatte die Eisprinzessin offenbar für ein paar wenige Auserwählte reserviert.
Als er jetzt zu ihr schaute, sah er, wie sie – wieder lächelnd – Stefanos Frau Fallon das Baby abnahm. Das Baby strampelte wie wild, und jetzt lächelte die Blonde nicht mehr, sondern legte den Kopf in den Nacken und lachte.
Und was für ein Lachen das war! Oh, Mann. Heiser. Kehlig. Verdammt sexy wahrscheinlich unter gewissen Umständen.
Gianni kniff die Augen zusammen.
Inzwischen war ihm klar geworden, dass er einiges, was die Frau betraf, am Anfang nicht ganz richtig gesehen hatte. Natürlich nur Kleinigkeiten in Anbetracht der Umstände, aber er war eben gern genau. Also: Ihr Haar war nicht blond, sondern schimmerte in ungefähr einem halben Dutzend blassen Goldtönen. Und sie war keineswegs mager, sondern schlank, mit hübsch gerundeten Hüften und einem ausgesprochen knackigen Po.
Als sie, immer noch lachend, das Baby hochhielt, hoben sich ihre Brüste, und er hätte blind sein müssen, um nicht zu sehen, wie rund und voll sie waren …
Und nicht eingezwängt durch einen BH.
Das blassgrüne Seidenkleid schmiegte sich so eng an ihren Körper, dass sich unter dem dünnen Stoff ihre Brustwarzen abzeichneten.
Wie sie wohl waren? Groß? Klein? Und die Farbe? Wahrscheinlich rosa wie ihre Lippen, überlegte er. Und samtweich wie Rosenknospen. Aber wenn man daran leckte, würden sie hart werden …
Heiliger Strohsack, war er noch zu retten?
Er war hier schließlich auf keiner Junggesellenparty. Peinlich berührt, wandte Gianni sich von ihr ab und versuchte sich auf die von der untergehenden Sonne in Gold getauchte Skyline zu konzentrieren, aber Gold war offenbar keine gute Idee. Es brachte ihn sofort wieder zu den Haaren der Blonden.
Dann vielleicht besser an Grün denken? An das leuchtende Grün des Buchsbaums zum Beispiel, der auf der Terrasse wuchs.
An das leuchtende Grün des Kleides, das sich an den Körper der Blonden schmiegte. Verdammt.
„Na, ist sie nicht wunderschön?"
Er hatte Stefano gar nicht kommen hören. Der Freund hatte eine Flasche Wein mitgebracht, die er jetzt fragend hob. Gianni nickte und hielt ihm sein Glas entgegen.
„Ist es so offensichtlich?", fragte er mit einem zerknirschten Lächeln.
„Soll das ein Witz sein?"
Gianni seufzte. „Vielen Dank."
„He, es ist einfach nur die Wahrheit."
„Du hast gut reden, Lucchesi."
„Wer könnte so viel Schönheit widerstehen?"
„Jetzt mach mal halblang, Mann. Natürlich ist sie attraktiv, vorausgesetzt, man steht auf den Typ."
„Attraktiv?"
„Na ja, ist alles dran, die richtigen Kurven an den richtigen Stellen und so."
Stefano musterte ihn, als ob er den Verstand verloren hätte. Dabei fiel Gianni wieder ein, wie die Blondine seinen alten Freund begrüßt hatte. „Aber sie deshalb als wunderschön zu bezeichnen, halte ich gelinde gesagt für übertrieben."
„Du machst also doch Witze, ja?"
„Außerdem ist sie ungefähr so charmant wie eine Vogelspinne."
Stefanos Gesicht verfinsterte sich. „He, du hast Glück, dass du mein alter Kumpel bist. Sonst könntest du jetzt was erleben."
„Was ist los, spinnst du? Du bist wirklich sauer auf mich, nur weil ich irgendeine Frau nicht so prickelnd finde wie du?"
„Da hast du verdammt recht. Weil diese Frau … sie ist absolut … Stefano unterbrach sich plötzlich. „Moment mal, welche Frau meinst du eigentlich?
Passierte das mit einem, wenn man heiratete und auch noch Vater wurde? Verlor man also nicht nur seine Freiheit, sondern auch den Verstand?
„Na, von der Blonden, von wem denn sonst, erwiderte Gianni ungeduldig. „Die dich mit so viel … äh … Wärme begrüßt hat … aber jetzt mal im Ernst, macht das Fallon gar nichts aus?
Stefano schaute ihn verblüfft an, dann fing er an zu lachen.
„Na toll, sagte Gianni. „Freut mich, dass du …
„Die Blonde! Stefano lachte immer noch. „Oh, mein Gott, die Blonde!
„Oh, Mann, wirklich, du kannst mich mal." Gianni stellte sein Glas klirrend auf dem erstbesten Tisch ab und wollte wieder nach drinnen gehen.
Stefano packte ihn am Arm. „Wo willst du hin, du Idiot?"
„Jetzt hör mir mal gut zu, Lucchesi, sagte Gianni gereizt. „Ich bin nicht scharf darauf, mit dir in Anwesenheit deiner Gäste den Boden aufzuwischen, aber wenn du nicht sofort …
„Ich rede von meiner Tochter!"
„Richtig. Und ich sage dir … Gianni stutzte. „Was? Von deiner Tochter?
Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. „Du hast … du
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