Liebe mich - wild und hemmungslos
Von Debbi Rawlins
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Über dieses E-Book
Küss mich, liebe mich, bleib für immer …" Verführerische Worte flüstert Evan ihr zu, während er sie in seinen Armen hält. Und nichts würde Liza lieber tun, als ihm alle sinnlichen Wünsche zu erfüllen. Aber ein gefährliches Geheimnis bindet sie an einen anderen …"
Debbi Rawlins
Endlich daheim – so fühlt Debbi Rawlins sich, seit sie mit ihrem Mann in Las Vegas, Nevada, lebt. Nach viel zu vielen Umzügen beabsichtigt sie nicht, noch ein einziges Mal den Wohnort zu wechseln. Debbie Rawlins stammt ursprünglich aus Hawaii, heiratete in Maui und lebte danach u.a. in Cincinnati, Chicago, Tulsa, Houston, Detroit und Durham, North Carolina. Selbst wenn sie aus Las Vegas wegziehen wollte, wäre es unmöglich: Ihre vielen Freunde würden es nicht zulassen! Das Gästezimmer steht selten leer, denn ihre Freundinnen – darunter viele Autorinnen – sind äußerst gesellig und lieben Las Vegas. Eine sehr gute Freundin kam vor einem Jahr mit ihren drei Katzen zu Besuch und wohnt noch immer bei Debbi Rawlins!
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Buchvorschau
Liebe mich - wild und hemmungslos - Debbi Rawlins
IMPRESSUM
Liebe mich – wild und hemmungslos erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2007 by Debbie Quattrone
Originaltitel: „What She Really Wants For Christmas"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY SEXY
Band 52 - 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Andrea Cieslak
Umschlagsmotive: Vasyl Dolmatov_GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733739546
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Unruhe in der Medienbranche: Die in Atlanta erfolgreiche Fernsehshow „Just Between Us" soll demnächst überregional vermarktet werden. Damit steht die Moderatorin Eve Best vor einem gewaltigen Karrieresprung. Mit ihren provokanten Themen rund um Sex hat sie innerhalb der letzten drei Jahre besonders beim weiblichen Publikum Starkult erreicht, sodass ihre Sendung auch für Werbekunden zunehmend interessant geworden ist.
Außerdem ist „Just Between Us" in die Schlagzeilen geraten, weil fünf Mitarbeiter des Teams, einschließlich Miss Best, sich seit Kurzem mit einer ehemaligen Kollegin um einen Lottogewinn in zweistelliger Millionenhöhe streiten. Liza Skinner, früher Mitproduzentin der Show, fühlt sich von der Tippgemeinschaft ausgebootet und hat durch eine Klage vor Gericht die Auszahlung des Gewinns vorerst gestoppt.
Miss Skinner gehörte ebenfalls zur Tipprunde, bis sie das Team vor etwa einem Jahr verließ. Unklar ist, ob sie zu den Spieleinsätzen weiterhin Geld beigesteuert hat. Auf jeden Fall wurde ihre Glückszahl, die Dreizehn, gezogen. Daher pocht sie auf einen Anteil.
Liza las den Artikel nicht weiter und legte die „Atlanta Daily News" auf den Beifahrersitz ihres alten Kleinwagens. Zu Hause würde sie die Zeitung gleich in den Müll werfen. Wozu sich unnötig quälen? Der Stein war ins Rollen gebracht. Mit etwas Glück war bald alles vorbei.
Mit zittrigen Fingern strich sie sich durchs Haar. Sie hatte hier nichts verloren. Ihr Anwalt hatte ihr geraten, sich vom Studio der Talkshow fernzuhalten. Wenigstens bis der Rechtsstreit geklärt war. Allerdings hätte sie danach auch keinen Grund mehr, auf dem Parkplatz des Fernsehsenders herumzulungern, um heimlich einen Blick auf Eve und Jane zu erhaschen. Egal wie der Prozess auch ausgehen mochte, ihre einstigen Freundinnen würden nie wieder etwas mit ihr zu tun haben wollen.
Sie konnte es ihnen nicht verdenken. Im Laufe des vergangenen Jahres hatte sie den beiden nur Ärger bereitet. Hatten sie sie nicht vor Rick gewarnt? Von Anfang an hatten sie gewusst, dass er Unheil bringen würde. Seit der sechsten Klasse waren Eve und Jane ihre besten Freundinnen gewesen, die ihr näherstanden als irgendjemand sonst auf der Welt. Warum nur hatte sie nicht auf sie gehört?
Liza legte den Kopf an die Rücklehne mit dem zerschlissenen Bezug und zwang sich, ruhig durchzuatmen. Rick war eben genau ihr Typ gewesen, wild, sexy und ein bisschen gefährlich. Sie hatte tatsächlich geglaubt, er sei der Richtige. Doch er hatte sich als gefährlicher entpuppt, als sie sich das je hätte vorstellen können.
Eine Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit. Liza sah eine Frau über den Parkplatz kommen. Ihr hellblondes Haar schimmerte im Sonnenlicht. Das war Nicole Reavis, ihre Nachfolgerin. Die Frau, die auch ihren Platz in der Tippgemeinschaft eingenommen hatte.
Warum können sie mich nicht einfach auszahlen? Bei dem immens hohen Gewinn würde das doch überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Liza schloss die Augen, als Nicole in ein rotes Cabrio einstieg. Das Bild erinnerte sie schmerzlich daran, wie viel sie verloren hatte.
Wenn sie mutig wäre, könnte sie jetzt zu Eve und Jane gehen und ihnen alles gestehen. Langsam öffnete sie die Augen. Wäre das wirklich so einfach? Nachdem sie fast ein Jahr lang, wenn auch unfreiwillig, mit dem Teufel paktiert hatte?
Von wegen. Mit einem Geständnis würde sie zwar ihr Gewissen erleichtern, nicht aber ihr Problem lösen. Ihre Freundin Eve wäre nach wie vor erpressbar. Und es wäre nach wie vor ihre Schuld.
Liza ließ den Kopf hängen und starrte auf ihre angegriffenen Fingernägel. Nicht einmal eine Maniküre konnte sie sich noch leisten. Die kleine Erbschaft, die sie im vergangenen Jahr nach dem Tod ihres Vaters erhalten hatte, war beinahe verbraucht, und sie musste Miete zahlen, das Honorar für ihren Anwalt und noch einiges mehr. Doch am meisten regte sie sich darüber auf, wie viel Geld Rick für Zigaretten, Alkohol und Drogen verlangte. Geld, das sie gebrauchen könnte, um sich ein besseres Auto zu kaufen oder in einer sichereren Gegend zu wohnen.
Sobald sie dies alles hinter sich hatte, würde sie sich Arbeit suchen. So einen Traumjob wie bei „Just Between Us" würde sie allerdings wohl nicht noch einmal finden. Sie war von der ersten Stunde an dabei gewesen und voller Leidenschaft in ihrer Aufgabe aufgegangen. Das Engagement hatte sich gelohnt. Die Show war ein riesiger Erfolg geworden. Dies hätte die beste Zeit in ihrem Leben sein können. Aber sie gehörte nicht mehr dazu. Nicht zu ihren Freunden und nicht zur Show. Und alles nur wegen ihrer Dummheit. Selbst wenn Eve und Jane ihr irgendwann verzeihen sollten, bezweifelte sie, dass sie sich je selbst verzeihen konnte.
Die Tür des roten Backsteingebäudes schwang auf und Eve kam heraus. Sie lächelte. Liza biss sich auf die Unterlippe. Sie erkannte sogleich den Grund für Eves Strahlen. Ein großer, gut aussehender dunkelhaariger Mann legte vertraut eine Hand auf Eves Rücken.
Sie hatte gehört, dass Eve einen festen Freund hatte. Er hieß Mitch Hayes und hatte bis vor Kurzem für den überregionalen Fernsehsender gearbeitet, der Eve und die Show abwerben wollte. Eve sah glücklich aus. Glücklicher als sie, Liza, sie je erlebt hatte.
Verdammt. Liza fasste einen Entschluss. Auf keinen Fall würde sie ihre Freundinnen jetzt mit in die Sache hineinziehen. Sie würde auf einen Vergleich drängen, Rick ausbezahlen und verschwinden. Ein neues Leben anfangen, irgendwo, wo niemand sie kannte.
Sie würde ihre Freundinnen niemals wiedersehen.
Liza schloss die Augen und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Wenigstens ersparte sie Eve auf diese Weise eine Demütigung. Eine Träne lief ihr über die Wange, aber Weinen brachte nichts. Ärgerlich über ihre Schwäche rieb sie sich die Augen.
In dem Moment hörte sie etwas. Jemand klopfte an das Autofenster. Draußen stand ein Mann mit kurzem dunklen Haar und braunen Augen und schaute sie besorgt an. Es dauerte einen Moment, bis sie ihn erkannte – es war der Arzt, der als Berater für die Krankenhausserie tätig war, die im Studio neben „Just Between Us" gedreht wurde. Dr. Evan Soundso. Sie konnte sich nicht an seinen vollständigen Namen erinnern. Ruhig und konservativ. Er hatte sie einmal zum Lunch eingeladen, und sie hatte ihn abblitzen lassen. Er war definitiv nicht ihr Typ.
Sie war peinlich berührt, dass er sie womöglich hatte weinen sehen. Als er gestikulierte, sie solle die Scheibe herunterlassen, war sie versucht, ihn zu ignorieren. Doch das würde die Sache vermutlich nur noch schlimmer machen, und das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war eine Szene auf dem Parkplatz des Senders.
Da ihr altes Auto nicht über den Luxus elektronischer Fensterheber verfügte, kurbelte sie die Scheibe mit der Hand hinunter. Evan beugte sich zum Fenster herein und lächelte.
„Hallo, Liza. Er hielt kurz inne. „Erinnerst du dich an mich?
Sie runzelte demonstrativ die Stirn und schüttelte bedauernd den Kopf. Wenn ihn ihre Vergesslichkeit kränkte, würde er sie vielleicht in Ruhe lassen.
„Evan Gann. Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Haupteingang. „Aus dem Studio neben ‚Just Between Us‘.
„Oh, richtig. Der Berater."
Er nickte und musterte sie forschend. „Ich habe dich hier lange nicht gesehen."
„Ich bin hier nicht erwünscht. Du hast sicher davon gehört."
„Ah, wegen der Klage, die du eingereicht hast. Er zog die Brauen zusammen. „Ich weiß keine Einzelheiten …
„Wolltest du etwas?"
Er lächelte beinahe nachsichtig. „Ich war nur überrascht, dich zu sehen. Vielleicht treffen wir uns einmal auf einen Drink?"
„Warum?"
Er lachte leise. „Weil du attraktiv bist und ich dich mag?"
Liza war einen Moment verwirrt. War der Kerl verrückt? Schon allein dafür, dass er sich mit ihr unterhielt, würde er vermutlich aus dem Sender verbannt werden. Sie runzelte die Stirn. „Ich habe zurzeit zu viel um die Ohren. Sie griff nach der Kurbel für die Scheibe, und als Evan sich nicht rührte, sagte sie: „Würdest du bitte loslassen?
„Nimm doch meine Karte mit für den Fall, dass du einmal Zeit hast. Ich lade dich zum Essen ein."
„Hör mal, Evan, du bist ein netter Kerl, aber …"
„Ich dachte, du erinnerst dich nicht an mich?", neckte er sie lächelnd.
Beinahe hätte sie sein Lächeln erwidert, doch sie blieb unverbindlich. „Man sieht sich." Als sie diesmal versuchte, die Scheibe hochzukurbeln, ließ Evan los und trat einen Schritt zurück. Sie startete den Wagen und fuhr ab, ohne sich noch einmal nach ihm umzuschauen.
Evan nahm seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche, drückte auf den Knopf der Fernsteuerung und entriegelte so per Funk die Türen. Sein silberfarbener Toyota Camry stand neben der Parkbucht, die Liza soeben mit ihrem weißen Kleinwagen verlassen hatte. Er hatte sie weinend hinter dem Steuer sitzen sehen, sie aber ganz bewusst nicht darauf angesprochen. So wie er sie einschätzte, war sie nicht der Typ Frau, der sich Tränen gestattete. Sie machte sich ihrem Ärger oder Kummer eher mit ein paar deutlichen Worten Luft.
Allerdings passte es nicht zu ihr, dass sie ihre ehemaligen Kollegen verklagte. Bis vor einem Jahr waren Liza, Eve und Jane unzertrennlich gewesen. Evan hatte ihre Loyalität und Freundschaft bewundert. Die Show wurde von Sendung zu Sendung erfolgreicher, dank Eves Charisma und Lizas Kreativität. Dann war Liza plötzlich verschwunden. Niemand schien zu wissen, warum oder wohin sie gegangen war. Das hatte ihn neugierig gemacht.
Er mochte Liza, seit er ihr zum ersten Mal begegnet war. Er war auf dem Weg zum Set der Serie „Heartbeat" mit ihr zusammengestoßen. Buchstäblich. Sie hatte über die Schulter mit jemandem gesprochen und ihn nicht um die Ecke kommen sehen. Als sie sich umdrehte, war sie prompt mit ihm zusammengerasselt. Zu seinem Pech hielt sie einen Becher Kaffee in der Hand.
Schmunzelnd erinnerte er sich daran, wie sie versucht hatte, den Schaden zu begrenzen. Sie hatte seinen Anzug mit ihrer Serviette abgetupft, überall da, wo der Kaffee gelandet war. Als sie merkte, dass es wohl eher unbedacht war, die Serviette an seinen Schritt zu drücken, hatte sie sich entschuldigt und um die Rechnung für die Reinigung gebeten.
Kein nervöses Plappern oder alberne Bemerkungen. Sie war anders als die meisten Frauen, die er kannte. Liza war geradeheraus, und genau das gefiel ihm. Normalerweise bevorzugte er kleine Blondinen. Umso sonderbarer war es, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, denn sie war groß und hatte langes, wild gelocktes braunes Haar.
Allerdings spielte es keine Rolle, ob er sie attraktiv fand oder nicht. Er hatte sie einmal zum Lunch eingeladen, und sie hatte ihm auf ihre sachliche Art einen Korb gegeben. Keine Ausreden, keine kleinen Schwindeleien, um die Abfuhr charmant zu verpacken. Nur eine klare Absage, mit der sie ihm zugleich deutlich machte, dass es keinen Zweck hatte, es noch einmal zu probieren. Danach hatten sie sich nur noch kurz gegrüßt, wenn sie sich in der Lobby oder auf dem