Stürmische Versöhnung mit dem Ex
Von Maya Blake
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Über dieses E-Book
Mia ist wie erstarrt: Ihr Ex-Verlobter Rocco Vitelli stürmt frech in ihr Cottage! Vor drei Jahren verbannte er sie eiskalt aus seinem Bett und aus seinem Unternehmen. Er warf Mia vor, sie hätte ihn ausspioniert. Auf keine ihrer flehentlichen Nachrichten, dass sie ein Kind erwartet, hat er damals reagiert. Warum ist er jetzt so erstaunt, als er ihren süßen Sohn sieht? Wie kann er ernsthaft verlangen, dass sie zu ihm nach Sizilien zieht? Und vor allem - warum küsst Rocco sie so heiß, dass ihr einsames Herz sich wieder verhängnisvoll nach seiner Liebe sehnt?
Maya Blake
Mit dreizehn Jahren, lieh sich Maya Blake zum ersten Mal heimlich einen Liebesroman von ihrer Schwester und sofort war sie in den Bann gezogen, verlor sich in den wunderbaren Liebesgeschichten und begab sich auf romantische Reisen in die Welt der Romanhelden. Schon bald träumte sie davon, ihre eigenen Charaktere zum Leben zu erwecken und ihnen Happy Ends zu schenken. Als es ihr gelang, einen Verlag von einer ihrer Geschichten zu überzeugen, wurde ihr Traum endlich Wirklichkeit. Heute lebt Maya Blake gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Südosten Englands ein Leben zwischen Büchern. Wenn sie sich nicht gerade in eines davon vergräbt, genießt sie es, Zeit mit ihrer wunderbaren Familie zu verbringen, schwimmen zu gehen und durch die Welt zu reisen.
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Buchvorschau
Stürmische Versöhnung mit dem Ex - Anja Görgens
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2020 by Maya Blake
Originaltitel: „The Sicilian’s Banished Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2470 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anja Görgens
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733714581
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Er ist dein Sohn, Rocco! Du musst ihn finden!"
Unablässig gingen Rocco Vitelli die Worte seiner Großmutter durch den Kopf, während sein Jet in eine ganz andere Richtung flog, als er es heute Morgen noch geplant hatte.
Die Hand, in der er das Foto hielt, begann zu zittern.
Was seine Großmutter gesagt hatte, war einfach unmöglich. Hieß es nicht, jeder habe irgendwo auf der Welt einen Zwilling? Und selbst diese Redensart schien ihm sehr weit hergeholt, denn was er auf dem Bild sah, war ein Kind. Er war ein dreiunddreißigjähriger Mann. Das Kind hatte nichts, aber auch gar nichts mit ihm zu tun …
„Wir landen in Kürze, Signore. Brauchen Sie noch etwas?", erkundigte sich sein Flugbegleiter.
Sagen Sie dem Piloten, er soll sofort den Kurs ändern, hätte Rocco am liebsten erwidert, doch er beherrschte sich, als er sich das blasse Gesicht seiner Großmutter vorstellte.
Stattdessen biss er die Zähne zusammen und verdeckte das Foto in seiner Hand. Die Worte seiner Großmutter ließen sich auf diese Weise allerdings nicht aus dem Bewusstsein drängen.
Dabei war es einfach lächerlich. Wenn er irgendwo auf der Welt einen Sohn hätte, sein eigen Fleisch und Blut, so wüsste er das …
Eine Woge lang unterdrückter Sehnsucht erfasste ihn, so stark, dass es ihm fast den Atem raubte.
Er würde es wissen. Beim Sex mit seinen Liebhaberinnen war er äußerst vorsichtig. Keine seiner Affären der jüngsten Vergangenheit hatte länger als einige wenige Wochen gedauert – und er hatte strikt darauf geachtet, sich nicht mit einer Engländerin einzulassen.
Er hatte seit Jahren keinen Fuß mehr auf englischen Boden gesetzt und keine Britin mehr angefasst, seit …
„Signore?"
Er seufzte. „Nein, danke."
Er gab sich das Versprechen, dass er nur diese eine Ausnahme machen würde. Seine Großmutter bat ihn sonst nie um einen Gefallen. Nicht, weil er ihn ihr nicht getan hätte, sondern weil sie der Ansicht war, nichts weiter zu brauchen als das Dach über dem Kopf, für das er sorgte. Nach allem, was er ihr zu verdanken hatte, war dieser Abstecher nach England das Mindeste, was er für Nonna tun konnte, und sei es nur, um sie zu beruhigen. Auch wenn die Reise nach England bittere Erinnerungen in ihm hervorrief.
So oder so würde es ein äußerst kurzer Besuch werden. Wer auch immer dieser Junge sein mochte, er würde nur einen winzigen Augenblick lang eine Rolle in Roccos Leben spielen.
„Weiß der Chauffeur, wo wir hin müssen?", fragte er den Flugbegleiter.
„Si, Signore. Ich habe ihm die Adresse sofort nach dem Start per E-Mail geschickt."
Rocco nickte zufrieden. Wenn der Verkehr es zuließ, war er schon in wenigen Stunden wieder in der Luft. Er würde einen kurzen Abstecher zu seiner Villa in Palermo machen, um Nonna zu beruhigen und ihr mitzuteilen, dass es keinen mysteriösen Urenkel gab, dessentwegen sie sich Sorgen machen müsse. Danach könnte er endlich nach Abu Dhabi zurückkehren, um die letzte Bauphase der Kinderklinik zu überwachen, die sein Unternehmen dort errichtete.
Die Maschine setzte sanft auf der Landebahn auf, und noch bevor sie ganz zum Stillstand gekommen war, eilte Rocco zum Ausgang. Sein Wagen wartete bereits auf ihn, und er ließ sich auf die Rückbank sinken, froh darüber, dass es drinnen angenehm warm war. Der Herbst hatte zwar gerade erst angefangen, aber die Temperatur lag nur knapp über null Grad.
Er lehnte sich zurück und betrachtete ein weiteres Mal das Gesicht auf dem Foto. Die engelhaften Züge und die eigenartig vertrauten blauen Augen versetzen ihm erneut einen schmerzhaften Stich.
Nein. Er würde nicht an früher denken. Nicht an sie. Er hatte die Vergangenheit hinter sich gelassen, endgültig.
Ich will kein Kind mit dir!
Er presste die Lippen aufeinander. Warum mussten die Erinnerungen, die er jahrelang erfolgreich verdrängt hatte, ausgerechnet heute wieder auftauchen?
Grimmig schob er das Foto zurück in die Brusttasche und wandte seine Gedanken Nonna zu.
Er konnte einfach nicht verstehen, dass die Werbetafel, an der seine Großmutter auf dem Weg zur Morgenmesse vorbeigekommen war, sie dermaßen aufgeregt hatte. Sie war noch auf dem Gehweg an der Seite ihrer Begleiterin zusammengebrochen. Nichts hatte sie beruhigen können, bis Rocco, nachdem er sofort zu ihr geflogen war, versprochen hatte, etwas über die Identität des Kindes herauszufinden.
Jetzt unterdrückte er einen Fluch und sah auf, als sein Chauffeur diskret hüstelte.
„Die Verkehrsnachrichten haben einen Stau gemeldet, Sir. Wenn Sie Ihren Zeitplan einhalten möchten, muss ich eine andere Route nehmen."
Roccos Laune wurde noch schlechter. Mit jeder Faser seines Körpers wünschte er sich fort von hier, doch er hatte seiner Großmutter ein Versprechen gegeben. Und das würde er halten, auch wenn es bedeutete, sich im selben Land aufzuhalten und dieselbe Luft einzuatmen wie diese … Verräterin.
Er holte tief Luft und versuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.
„Fahren Sie so, wie Sie es für richtig halte. Hauptsache, es geht schnell."
Mia Gallagher streichelte ihrem schlafenden Sohn ein letztes Mal über die samtige Wange, bevor sie mit einem leisen Lächeln auf den Lippen sein Zimmer verließ. Der Mittagsschlaf wurde allmählich zu einem Kräftemessen. Mit zweieinhalb Jahren wehrte Gianni sich immer entschiedener dagegen, sich tagsüber hinzulegen, obwohl er den Schlaf so sehr brauchte. Heute hatte er sich hinter der Tür seines Kinderzimmers versteckt, ohne zu wissen, dass seine molligen Beinchen durch den Spalt am Türrahmen sehr gut zu sehen waren. Dass er es in seinem Alter geschafft hatte, so lange reglos zu verharren, verblüffte Mia.
Ihr Lächeln schwand.
Sie wusste genau, von wem er das hatte. Schließlich besaß auch der Mann, dessen Blut durch die Adern ihres Sohnes floss, diese Fähigkeit.
Nein, sie würde jetzt nicht an ihn denken. Jetzt nicht, und auch in Zukunft nicht, wenn es nach ihr ginge.
Sie seufzte erleichtert auf, als sie die Tür hinter sich schloss. In der Stunde, die Gianni schlafen würde, konnte sie sich um die Wäsche und die Vorbereitungen fürs Abendessen kümmern.
Ihr Elan hielt genau so lange, bis sie auf dem Weg zu ihrem kleinen Wohnzimmer die Türklingel hörte.
Mrs. Hart …
Zu einem Zeitpunkt, da ihre finanzielle Situation extrem angespannt und wieder einmal eines von Giannis Fotoshootings abgesagt worden war – das dritte in nur zwei Wochen –, war die als Fürsorge getarnte Neugier ihrer Nachbarin das letzte, was Mia brauchte.
Es klingelte erneut, gefolgt von lautem Klopfen.
Wahrscheinlich hatte Mrs. Hart sie bei der Rückkehr aus dem Park beobachtet. Mia hatte keine andere Wahl, als auf das Klingeln zu reagieren, wenn sie nicht wollte, dass Gianni von dem Lärm geweckt wurde.
Sie öffnete die Tür, entschlossen, die Nachbarin mit einer höflichen, aber entschiedenen Entschuldigung abzuwimmeln – und fuhr entsetzt zurück.
Der Schock, der Frau gegenüberzustehen, die er vor drei Jahren aus seinem Leben verbannt hatte, brachte Rocco beinahe zum Wanken. Gleichzeitig aber löste ihr Anblick noch immer jähes Verlangen in ihm aus.
„Cosa è questo?" Er wusste selber nicht, ob die Frage seiner unerwünschten körperlichen Reaktion galt oder der Tatsache, dass jemandem aus seinem Security-Team bei der Suche nach dem Aufenthaltsort des Kindes auf dem Foto ein Fehler unterlaufen sein musste. Ein so furchtbarer Fehler, dass er vollkommen unentschuldbar war.
Es würden Köpfe rollen dafür, dass er sich jetzt der letzten Person, die er jemals hatte wiedersehen wollen, gegenüberfand, dem einen Menschen, an den er nicht einmal mehr hatte denken wollen!
Er betrachtete Mia Gallagher genauer und stand ein weiteres Mal unter Schock.
Verschwunden war die perfekt frisierte, elegante und verführerische Frau, die vor drei Jahren die Zierde sowohl seines Büros als auch seines Schafzimmers gewesen war. Verschwunden waren die wie angegossen sitzenden Designer-Kostüme und das makellose Make-up in einem Gesicht, dessen Schönheit er einst verfallen war. Sie war völlig ungeschminkt, und ihr Mund, der jetzt leicht offen stand, war zwar noch immer üppig und sinnlich geschwungen, wies aber nicht einmal Spuren von Lipgloss auf.
Die Frau, die vor ihm stand, war blass und hatte dunkle Schatten unter den grünen Augen, deren früherer Glanz verschwunden war. Das honigblonde Haar war nachlässig zu einem zweckmäßigen Pferdeschwanz zusammengebunden.
Rocco ließ den Blick nach unten wandern und runzelte die Stirn. Sie hatte abgenommen, doch ihm schien es, als seien ihre Brüste voller als früher. Ihre langen Beine steckten in weiten, unförmigen Jeans.
Alles in allem eine wenig attraktive Erscheinung, weit entfernt von der verführerischen Sirene, nach der er sich verzehrt und die ihm beinahe den Verstand geraubt hatte.
Als er dennoch ein unvermitteltes Ziehen in den Lenden spürte, zuckte er innerlich zusammen.
Denk nicht einmal daran!
Er sah ihr wieder ins Gesicht und zwang sich, gegen das Begehren anzukämpfen, das trotz allem Besitz von ihm ergriff. Es ging allein darum, herauszufinden, was ihn hierher, zu dieser Frau, geführt hatte.
Er griff nach seinem Telefon, hielt aber inne, als er den Ausdruck auf ihrem Gesicht sah. War das etwa … Panik?
Natürlich! Wieso war ihm das nicht vorher klar gewesen? Sie hatte dieses Treffen eingefädelt! Und nun, da sie seine unübersehbare Wut bemerkte, bekam sie es mit der Angst zu tun.
Dio, ihre Risikobereitschaft war wahrlich beeindruckend!
Während er beobachtete, wie ihr Unbehagen wuchs, empfand er beinahe Mitleid für sie. Ihr Urteilsvermögen hatte sie vollkommen im Stich gelassen, mehr noch als bei ihrem drei Jahre zurückliegenden Verrat.
Indem sie ihn hierher gelockt hatte, seine Zeit verschwendete, die er eigentlich auf die Suche nach dem Kind auf dem Foto hatte verwenden wollen, hatte sie nur seinen lange unterdrückten Rachedurst von Neuem befeuert.
Er holte tief Luft. „Also, Mia. Bittest du mich jetzt hinein?"
In einem kleinen Bereich ihres Gehirns, der nicht in Schockstarre verfallen war, nahm Mia wahr, wie sanft Rocco Vitellis Stimme klang, wie sein dunkles Timbre ihre Sinne berührte. Dann aber begann der Schock zu schwinden und gänzlich anderen Ängsten Platz zu machen.
„Du darfst nicht hier sein!"
Sie versuchte die Tür ins Schloss zu werfen, doch mühelos hinderte Rocco sie daran.
„Was soll das alles hier?"
Seine Stimme, deren rauchiger italienischer Tonfall sie sowohl in ihren Träumen als auch Albträumen verfolgte, sandte ihr einen Schauer über den Rücken.
„Ich weiß nicht, worauf du aus bist, aber du kannst nicht einfach bei mir zu Hause auftauchen und mich in Schwierigkeiten bringen!"
„Schwierigkeiten? Solltest du dich nicht eher erkundigen, wie es mir geht? Immerhin warst du diejenige, die diese Begegnung eingefädelt hat." Geschmeidig bewegte er sich an ihr vorbei. Sie hatte nur die Wahl, ihn vorbeizulassen oder die Berührung mit seinem muskulösen, schlanken Körper zu riskieren.
Ihr Herz hämmerte wild, als sie sah, wie er mit seiner groß gewachsenen dunklen Statur ihr Wohnzimmer fast ganz ausfüllte.
Um Himmels willen, Rocco war hier – in ihrem Zuhause!
Die Anspannung schnürte ihr fast die Kehle zu, doch es gelang ihr zu sagen: „Ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber ich möchte, dass du gehst. Meine Nachbarin, Mrs. Hart, wird aussagen können, dass du uneingeladen hier aufgetaucht bist." Durch das Fenster sah sie, dass Roccos silberne Limousine bereits, Aufmerksamkeit auf sich zog. Gut so. Sollte Mrs. Hart sich nicht auf ihrem üblichen Überwachungsposten am Fenster befinden, gäbe es noch andere Zeugen.
Roccos rabenschwarze Augenbrauen schossen nach oben. „Aussagen? Bist du