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Ein Herz lässt sich nicht zwingen: Dr. Norden Bestseller 221 – Arztroman
Ein Herz lässt sich nicht zwingen: Dr. Norden Bestseller 221 – Arztroman
Ein Herz lässt sich nicht zwingen: Dr. Norden Bestseller 221 – Arztroman
eBook120 Seiten1 Stunde

Ein Herz lässt sich nicht zwingen: Dr. Norden Bestseller 221 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Dr. Daniel Norden machte gerade eine Eintragung in ein Krankenblatt, als Loni eintrat. »Noch was?«, fragte er, »ich dachte, wir werden heute mal früher fertig.« »Herr Jörgensen ist grad gekommen«, sagte Loni. »Schon heute? Da bin ich aber doch erstaunt. Nun, dann habe ich es schnell hinter mich gebracht.« Ulf Jörgensen, dreißig Jahre, schlank und doch kraftvoll wirkend, trat ein. Der Name passte nicht zu seiner Erscheinung, oder umgekehrt, denn er verkörperte den romanischen Typus. Ein Mann, dem Frauenherzen zuflogen. Dr. Norden wusste es, aber er wusste auch, dass Ulf in dieser Beziehung recht unnahbar war. »Meine Sekretärin sagte mir, dass Sie mich sprechen wollen, Dr. Norden. Da bin ich, früher zurück aus dem stürmischen England, als gedacht. Macht mein Vater wieder mal Sperenzchen?« »Ich muss Ihnen mitteilen, dass Ihr Vater heute Morgen verstorben ist«, erwiderte Dr.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Apr. 2017
ISBN9783740917746
Ein Herz lässt sich nicht zwingen: Dr. Norden Bestseller 221 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Ein Herz lässt sich nicht zwingen - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 221 –

    Ein Herz lässt sich nicht zwingen

    Patricia Vandenberg

    Dr. Daniel Norden machte gerade eine Eintragung in ein Krankenblatt, als Loni eintrat.

    »Noch was?«, fragte er, »ich dachte, wir werden heute mal früher fertig.«

    »Herr Jörgensen ist grad gekommen«, sagte Loni.

    »Schon heute? Da bin ich aber doch erstaunt. Nun, dann habe ich es schnell hinter mich gebracht.«

    Ulf Jörgensen, dreißig Jahre, schlank und doch kraftvoll wirkend, trat ein. Der Name passte nicht zu seiner Erscheinung, oder umgekehrt, denn er verkörperte den romanischen Typus. Ein Mann, dem Frauenherzen zuflogen. Dr. Norden wusste es, aber er wusste auch, dass Ulf in dieser Beziehung recht unnahbar war.

    »Meine Sekretärin sagte mir, dass Sie mich sprechen wollen, Dr. Norden. Da bin ich, früher zurück aus dem stürmischen England, als gedacht. Macht mein Vater wieder mal Sperenzchen?«

    »Ich muss Ihnen mitteilen, dass Ihr Vater heute Morgen verstorben ist«, erwiderte Dr. Norden ruhig, denn er wusste, dass diese Nachricht Ulf nicht erschüttern würde.

    Aber fassungslos war Ulf doch. »Es hat ihm doch eigentlich nichts gefehlt«, meinte er stockend. »Wie kam das so schnell?«

    »Ein Gehirnschlag. Er hat sich gestern mal wieder über ein paar Kleinigkeiten schrecklich aufgeregt, und da scheint der Blutdruck wieder gestiegen zu sein.«

    »Oder er hat wieder getrunken«, sagte Ulf bitter. »Er konnte es wohl auch im Heim nicht lassen.«

    »Man kann dem Pflegepersonal keinen Vorwurf machen. Er konnte sich frei bewegen.«

    »Ich mache niemandem einen Vorwurf. Sie wissen doch Bescheid. Ich habe vergeblich nach einer Erklärung gesucht, warum er mir so fremd geworden ist.«

    »War das nicht immer so?«, fragte Dr. Norden nachdenklich.

    »Genau genommen schon, aber früher habe ich mir keine Gedanken gemacht. Viele Kinder haben Väter, mit denen sie nicht zurechtkommen, und Mütter, die ihnen dann nur noch leidtun. Ich will daraus gar kein Hehl machen. Für mich ist nun auch das durchgestanden.«

    Und er wird viel Geld sparen, dachte Dr. Norden, denn Ulf Jörgensen hatte den hohen Preis für das Apartment im Seniorenheim bezahlt. Er hatte es getan, obgleich sein Vater nie ein Wort des Dankes oder Verständnisses für ihn hatte. Und um das aufzubringen, war der Werbekaufmann, dank seiner interessanten Erscheinung auch noch Topmodell für Herrenmode geworden.

    Ja, Ulf hatte das gewisse Etwas, das geradezu aufreizend wirkte, auch so lässig aufzutreten wie er. Und auch im Fernsehen war er gefragt. Man hatte ihm sogar Filmrollen angeboten, aber so wollte er sich doch nicht vermarkten lassen.

    »Dann bleibt mir jetzt noch übrig, ein Beerdigungsinstitut zu beauftragen, aber man wird es mir hoffentlich nicht verübeln, wenn ich da nicht ein Begräbnis Erster Klasse anordne«, sagte Ulf heiser.

    »Ich bestimmt nicht«, erwiderte Dr. Norden. »Aber immerhin hat er angeordnet, dass ich Ihnen zwei Koffer übergeben soll. Deshalb habe ich Sie zu mir gebeten, Herr Jörgensen.«

    »Ein Beweis dafür, dass kein Mensch so verbiestert sein kann, dass er Ihnen nicht vertraut. Aber Erfreuliches wird der Nachlass trotzdem nicht enthalten.«

    »Ihr Vater war einmal ein bekannter Wissenschaftler«, sagte Dr. Norden.

    »Das ist doch längst vergessen. Reden wir nicht davon.«

    »Ihr Vater hat bestimmt, dass Sie die Koffer in meiner Gegenwart öffnen.«

    Ulfs Augenbrauen schoben sich zusammen. »Wahrscheinlich wollte er verhindern, dass ich sie gleich auf den Müll werfe«, sagte er tonlos. »Pietät hin, Pietät her, für mich ist ein trauriges Kapitel beendet. Ich muss es sogar bedauern, dass Sie damit auch noch belästigt werden.«

    »Er war ein kranker Mann, Herr Jörgensen, an sich selbst verzweifelt, wie ich es gesehen habe. Vielleicht finden Sie die Erklärung dafür auch in diesen Koffern.«

    Er ging hinaus, sagte Loni, dass sie nun Mittagspause machen könne, und kehrte dann mit den beiden Metallkoffern zu Ulf zurück.

    Die Koffer waren nicht groß und alt. Ulf kannte sie. Ein Frösteln kroch durch seinen Körper, als Dr. Norden ihm einen versiegelten Umschlag reichte.

    »Darin befinden sich die Schlüssel«, sagte er rau.

    Vier Schlüssel waren es und noch ein versiegelter Umschlag, auf dem mit großen Buchstaben stand:

    Für Ulf Jörgensen bestimmt.

    Ulf atmete tief durch, dann hob er den kleineren Koffer empor. »Ganz schön schwer, aber eine Bombe wird ja wohl nicht darin sein«, sagte er.

    Zwei verschiedene Schlüssel brauchte er, um ihn zu öffnen, aber als der Deckel aufsprang, starrten sich die beiden Männer fassungslos an. Der Koffer war voller Geld. Zehn-, Zwanzig-, Fünfzig- und Hunderteuroscheine lagen wirr durcheinander, und unter ihnen, wie sie dann feststellten, auch noch Kästen mit wertvollen Gold- und Silbermünzen.

    »Das verstehe, wer mag, ich nicht«, meinte Ulf konsterniert. »Mir hat er immer die Ohren vollgejammert, ich bin immer für ihn zur Kasse gebeten worden.«

    »Es gibt viele seltsame Menschen mit Eigenheiten, die man nicht versteht«, sagte Dr. Norden nachdenklich. »Vielleicht wollte er Sie auf die Probe stellen.«

    »Wieso das?«

    »Ob Sie für ihn zahlen würden? Er wusste doch, was das Seniorenheim kostet, er hat sich mir gegenüber beklagt, dass es das Geld nicht wert sei.«

    »Geizig war er immer«, erklärte Ulf. »Hoffentlich bietet der andere Koffer nicht auch solche Überraschungen.«

    Der war vollgestopft mit Papieren, Aktien, Urkunden. Es würde Zeit brauchen, alles zu überblicken und zu sondieren. Ulf schüttelte nur immer wieder den Kopf.

    »Nun bekommen Sie zurück, was Sie aufgewendet haben«, sagte Daniel Norden.

    »Das scheint bedeutend mehr zu sein, aber verstehen Sie das? Sie haben ihn doch öfter gesehen, als ich.«

    »Zweimal im Monat, und dann hat er sich nur darüber beklagt, wie unmenschlich die Gesellschaft geworden sei. Ich habe ihn als einen Eigenbrötler betrachtet, als einen armen, auch bedauernswerten Mann, Herr Jörgensen. Als einen Mann, dem alle Ideale zerstört wurden, und deshalb kann er ungerecht und aggressiv geworden sein. Ich möchte auch sagen, dass es mich gestört hat, dass er von Ihnen so viel nahm und Sie nicht sehen wollte. Was in ihm vor sich ging, konnte ich nie ergründen.«

    »Vielleicht erfahre ich jetzt darüber mehr, wenn ich alles gesichtet habe«, sagte Ulf. »Das muss ich ja wohl, obgleich es mir ein Schaudern verursacht. Ich werde mit Ihnen dann darüber sprechen. Ich darf doch auf Ihre Diskretion hoffen?«

    »Das ist selbstverständlich«, erwiderte Dr. Norden.

    »Ich bin Ihnen sehr dankbar. Dafür möchte ich mich erkenntlich zeigen. Sie haben doch fünf Kinder. Da, in diesem Kasten sind zehn Krügerrands, geben Sie bitte jedem der Kinder zwei.«

    »Nein, das nehme ich nicht an«, widersprach Daniel. »Sie scheinen nicht zu wissen, was sie wert sind.«

    »Oh, doch, das weiß ich, aber Sie wissen doch auch, dass ich für meinen Vater jedes Jahr dreißigtausend Euro für das Seniorenheim bezahlt habe. Das sind fast hunderttausend, jetzt kann ich das tun, was ich will, so leben wie ich will. O Gott, ich muss das erst begreifen. War er wahnsinnig, Dr. Norden? Muss ich jetzt fürchten, erblich belastet zu sein? Habe ich ein schlimmes Erbe angetreten?«

    »Machen Sie sich doch nicht solche Sorgen«, sagte Dr. Norden beruhigend. »Denken Sie einfach nur daran, dass Sie frei sind und sich so entfalten können, wie es Ihr Wunsch ist. Ich weiß doch, was Sie für ihn getan haben, und ich habe mich auch manchmal gefragt, warum Sie so viel getan haben.«

    »Er war mein Vater, und niemand sollte mir nachsagen, dass ich ihm kein menschliches Leben zubillige. Und vielleicht habe ich deshalb auch Glück gehabt, bei allem, was ich anfing.«

    Aber er sagte nichts davon, dass es das größte Glück für ihn gewesen war, als Annabel Thurau als Sekretärin zu ihm gekommen war, und von ihr wurde er schon sehnsüchtig und besorgt erwartet.

    *

    Sie blickte ihm erwartungsvoll entgegen. »Ist etwas mit deinem Vater, Ulf?«, fragte sie stockend. Dann sah sie die beiden Koffer.

    Er stellte sie ab und streckte die Hände nach ihr aus. »Ich möchte dich jetzt erst in die Arme nehmen, Annabel«, sagte er leise. Und er hielt sie fest. »Er ist tot«, murmelte er. »Er ist heute Morgen gestorben. Jetzt hat sich das Tor für unsere Zukunft aufgetan, Annabel.«

    Sie schloss die Augen. »So solltest du jetzt nicht denken, Ulf«, meinte sie. »Er war dein Vater.«

    »Und ich werde an seinem Grab stehen und denken, dass Gott ihm gnädig sein möge«, murmelte er.

    Erschrocken löste sich Annabel aus seinem Arm. »Ich habe ihn nicht gekannt und kann mir kein Urteil erlauben«, sagte sie gepresst, »und wir kennen uns erst drei Monate, Ulf.«

    Ein Zucken lief über sein Gesicht. »Und du meinst,

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