Aufregung um Amadeus: Der Bergpfarrer Extra 36 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.
Es war früher Mittwochnachmittag, als sich Pfarrer Trenker auf sein Fahrrad schwang, um nach Waldeck zu fahren, wo er wöchentlich die Bewohner des Altenheims besuchte. Ehe er die letzten Häuser St. Johanns passierte, sah er auf dem Gehsteig den siebenundsiebzigjährigen Siegfried Faltermeier in Richtung Ortsende marschieren. Siegfried schwang zwei Nordic Walking Stöcke und schritt kraftvoll aus. Sebastian fuhr an ihn heran und passte sein Tempo an, sodass das Rad langsam neben Siegfried her rollte. »Grüaß Sie, Herr Faltermeier, ganz schön sportlich unterwegs!« »Ah, Hochwürden, grüaß Ihnen Gott.« Siegfried behielt sein Tempo bei. »Ja, ein bissel was muss ich tun, sonst rost' ich ja ein. Außerdem ist's net so heiß heut', also genau richtig, um ein paar Schritte zu gehen.« In der Tat. Es war ein warmer Spätsommertag, aber die Hitze war erträglich. Der Himmel über dem Wachnertal war blau, hier und dort trieb eine weiße Wolke träge vor dem endlos anmutenden Firmament, ein lauer Westwind trug den Geruch von umgepflügter Erde und Heu heran. Sebastian lachte. »Da hab' ich keine Angst bei Ihnen. Hab' nämlich selten so einen rüstigen Siebenundsiebzigjährigen gesehen. Sie rennen ja mit ihren Stöcken, als wären S' auf der Flucht.« Jetzt schlich sich auch in das markante Gesicht des alten Mannes ein Lächeln. »Weiß man's denn, Hochwürden? Vielleicht halt ich's daheim nimmer aus und renn' vor meinem Weibl davon.«
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer Extra
Ähnlich wie Aufregung um Amadeus
Titel in dieser Serie (62)
Liebesleid und Liebesfreud: Der Bergpfarrer Extra 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Zufall Schicksal spielt: Der Bergpfarrer Extra 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHör auf dein Herz, Simone: Der Bergpfarrer Extra 5 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die niemand glauben will …: Der Bergpfarrer Extra 8 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCelines Weg ins Leben: Der Bergpfarrer Extra 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass mir das Glück nicht nehmen: Der Bergpfarrer Extra 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisse des Herzens?: Der Bergpfarrer Extra 10 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und Eifersucht: Der Bergpfarrer Extra 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Chaos der Gefühle: Der Bergpfarrer Extra 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr gehört zu mir!: Der Bergpfarrer Extra 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe neu erwacht: Der Bergpfarrer Extra 41 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpurlos verschwunden...: Der Bergpfarrer Extra 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlte Liebe rostet nicht?: Der Bergpfarrer Extra 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Karten werden neu gemischt: Der Bergpfarrer Extra 30 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas neue Liebe: Der Bergpfarrer Extra 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine letzte Chance für die Liebe: Der Bergpfarrer Extra 14 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregung um Basti: Der Bergpfarrer Extra 22 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie liebt mich, sie liebt mich nicht …: Der Bergpfarrer Extra 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Taumel der Gefühle: Der Bergpfarrer Extra 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin gefährlicher Weg...: Der Bergpfarrer Extra 26 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich hab ich dich gefunden: Der Bergpfarrer Extra 28 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Herzen sich öffnen: Der Bergpfarrer Extra 31 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWen Amors Pfeil trifft: Der Bergpfarrer Extra 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe ist stärker: Der Bergpfarrer Extra 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte Dennis, lass mir etwas Zeit: Der Bergpfarrer Extra 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer Extra 23 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist mit Antonia los?: Der Bergpfarrer Extra 35 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr ist mein ganzes Glück: Der Bergpfarrer Extra 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Sehnsucht - neues Leid?: Der Bergpfarrer Extra 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ein echter Waldkogeler Bub?: Toni der Hüttenwirt 206 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 185 – Arztroman: … und du bist doch unser Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Abend zuvor: Dr. Daniel 114 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 125 – Heimatroman: Maria – eine erfolgreiche Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wird stärker sein?: Leni Behrendt Bestseller 61 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs darf kein Abschied für immer sein: Dr. Norden Bestseller Classic 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSzenen aus Schottland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchweinepest: Daniel und die Totsünden 1 - Gier, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe fehlt ...: Der Bergpfarrer 160 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWintermärchen aus Lylekogen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 40 – Arztroman: Es darf kein Abschied für immer sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnttäuschung in der Ballnacht: Der kleine Fürst 222 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs darf kein Abschied für immer sein: Dr. Norden Aktuell 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternentau: Die Pflanze vom Neptunsmond Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMutterglück auf Raten: Sophienlust Extra 69 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlfred Bekker Bergroman: Die Tochter des Einsiedlers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeise kommt das Glück: Der Bergpfarrer 132 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Lied der Wächter - Das Erwachen: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn sicherer Hut: Eine Kindergeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbgründe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn sicherer Hut: Abenteuerroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie gestohlene Jugend: Für Kaiser und Vaterland - 1912 bis 1918 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBaumgartner und die Brandstifter: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZuflucht in den Bergen: Toni der Hüttenwirt Classic 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich Endzeit: Ein Baden-Württemberg-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbenteuer am Geierstein: Heimat-Heidi 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpuk Thriller Doppelband 2004 - 2 Romane in einem Band Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFerdi zieht das Große Los: Sophienlust 128 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe findet dich: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesleid und Liebesfreud: Der Bergpfarrer 452 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Aufregung um Amadeus
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Aufregung um Amadeus - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer Extra
– 36 –
Aufregung um Amadeus
Aber Jonas hat ihn gleich lieb ...
Toni Waidacher
Es war früher Mittwochnachmittag, als sich Pfarrer Trenker auf sein Fahrrad schwang, um nach Waldeck zu fahren, wo er wöchentlich die Bewohner des Altenheims besuchte. Ehe er die letzten Häuser St. Johanns passierte, sah er auf dem Gehsteig den siebenundsiebzigjährigen Siegfried Faltermeier in Richtung Ortsende marschieren. Siegfried schwang zwei Nordic Walking Stöcke und schritt kraftvoll aus.
Sebastian fuhr an ihn heran und passte sein Tempo an, sodass das Rad langsam neben Siegfried her rollte. »Grüaß Sie, Herr Faltermeier, ganz schön sportlich unterwegs!«
»Ah, Hochwürden, grüaß Ihnen Gott.« Siegfried behielt sein Tempo bei. »Ja, ein bissel was muss ich tun, sonst rost’ ich ja ein. Außerdem ist’s net so heiß heut’, also genau richtig, um ein paar Schritte zu gehen.«
In der Tat. Es war ein warmer Spätsommertag, aber die Hitze war erträglich. Der Himmel über dem Wachnertal war blau, hier und dort trieb eine weiße Wolke träge vor dem endlos anmutenden Firmament, ein lauer Westwind trug den Geruch von umgepflügter Erde und Heu heran.
Sebastian lachte. »Da hab’ ich keine Angst bei Ihnen. Hab’ nämlich selten so einen rüstigen Siebenundsiebzigjährigen gesehen. Sie rennen ja mit ihren Stöcken, als wären S’ auf der Flucht.«
Jetzt schlich sich auch in das markante Gesicht des alten Mannes ein Lächeln. »Weiß man’s denn, Hochwürden? Vielleicht halt ich’s daheim nimmer aus und renn’ vor meinem Weibl davon.« Der Schalk funkelte in seinen grauen Augen.
»Nach über fünfzig Jahren, in denen Sie nun mit Ihrer Frau glücklich verheiratet sind, ist das kaum vorstellbar«, schmunzelte Sebastian. »Haben S’ was von Ihrer Tochter gehört?«
»Gerlinde hat ein paar Mal angerufen. Das Madel arbeitet wieder, der Brian besucht wieder die Hochschule, und die Laura ist dabei, sich in Amerika einzugewöhnen. Sie hat sich endgültig dazu entschlossen, bei Brian in Newark zu bleiben, kommt aber in zwei Wochen nach St. Johann zurück, um alles für die Auswanderung zu regeln.«
»Kommt sie alleine?«, fragte der Bergpfarrer.
»Die Gerlinde begleitet sie«, antwortete Siegfried und marschierte kräftig weiter. »Bei uns war im Übrigen der Zillner-Steffen, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen worden ist, und hat mir erzählt, dass die Gerlinde mit ihm telefoniert hat. Er hat mir auch net verheimlicht, dass er sich in meine Tochter verliebt und sie ihm Hoffnungen gemacht hat. Na ja, die Konstanze und ich wären net bös’, wenn das Madel für immer nach St. Johann zurückkehren würd’. Vielleicht kann der Steffen sie davon überzeugen, dass ihr Platz hier ist.«
»Das hab’ ich auch schon versucht«, erwiderte der Bergpfarrer. »Sie hat sich allerdings net entscheiden können. Zu denken hat’s ihr allerdings schon gegeben, als ich sie darauf hingewiesen hab’, dass Sie und Ihre Frau nimmer die Jüngsten sind und eines Tages vielleicht auf Hilfe angewiesen sein werden.«
»Im Endeffekt muss das die Gerlinde entscheiden«, erklärte Siegfried. »St. Johann und das Wachnertal sind zwar ihre Heimat und hier sind ihre Wurzeln, aber in Newark hat sie seit einem Vierteljahrhundert ihren Lebensmittelpunkt. Dort liegt ihr Mann begraben, dort besitzt sie ein Haus, dort arbeitet sie. In Newark wird auch ihr Sohn, der Brian, weiterhin leben.«
»Das mögen Argumente sein«, gab Sebastian zu verstehen. »Es ist aber nix, was sie derart an Newark binden würde, dass sie gezwungen wär’, den Rest ihres Lebens dort zu verbringen. Wir haben uns lange drüber unterhalten, die Linda und ich. Arbeit könnt s’ wahrscheinlich in der Bergklinik finden. Ich hab’ gute Beziehungen zu Professor Bernhardt, dem Klinikleiter. Das Grab ihres Mannes könnt’ ihr Sohn pflegen, der auf jeden Fall in den USA bleibt, bis er fertiger Arzt ist. Das dauert noch einige Jahre. Er würd’ auch das Haus hüten. Sollt’ sich der Brian wirklich mal entschließen, nach Deutschland auszuwandern, müssten sie ohnehin das Haus verkaufen, und spätestens dann würd sich alles ändern.«
»Das hat sicherlich alles seine Richtigkeit«, stimmte Siegfried zu. »Am Ende aber wird man’s der Gerlinde überlassen müssen, zu entscheiden, wo sie leben will. Ich bin froh, dass sie mir vergeben hat und sogar bereit ist, zu vergessen, dass ich mich vor über fünfundzwanzig Jahren wie ein Geistesgestörter benommen hab’. Ein gutes Vierteljahrhundert hat es kaum Kontakt zwischen dem Madel und uns gegeben. Dass es mir nun auf meine alten Tage noch vergönnt war – dank Ihres Einsatzes, Hochwürden -, mit meiner Tochter Frieden zu schließen und meinen Enkel kennenzulernen, macht mich glücklich. Und noch glücklicher ist mein Weibl darüber, dass alles wieder gut ist.«
»Das glaub’ ich Ihnen gern’«, nickte der Pfarrer. »Jetzt muss ich aber schauen, dass ich weiterkomm’. Ich will die alten Leut’ in der Einrichtung net warten lassen. Ich wünsch’ Ihnen was, Herr Faltermeier. Grüßen S’ mir Ihre werte Gattin.«
»Mach’ ich, Hochwürden.«
Sebastian setzte seinen Weg nach Waldeck fort. Seine Gedanken drehten sich um Siegfried und Konstanze Faltermeier, sowie deren Tochter Gerlinde, Linda Sherman, die vor fünfundzwanzig Jahren gegen den erklärten Willen ihrer Eltern mit einem amerikanischen GI in die Staaten ausgewandert war.
Abgesehen von einigen Lebenszeichen, die Gerlinde während dieser langen Zeit ihren Eltern – ausschließlich ihrer Mutter zuliebe -, zukommen hatte lassen, hatte zwischen ihnen Funkstille geherrscht. Er hatte es eingefädelt, dass sie zusammen mit ihrem Sohn Brian zur goldenen Hochzeit ihrer Eltern nach Deutschland gekommen war und die Jubilare überrascht hatte.
Nachdem Siegfried ihr nun persönlich sagen konnte, dass er damals völlig falsch reagiert und seine damalige Haltung tausendmal bereut hatte, hatte ihm Gerlinde verziehen und die Hand zu Versöhnung gereicht.
Gegen Ende ihres Aufenthaltes hatte sie Steffen Zillner, einen Freund aus Jugendjahren, getroffen. Die Umstände waren ziemlich unglücklich gewesen, denn Steffen hatte sich auf dem Rückweg von der Kachlachklamm das Bein gebrochen und landete gleich im Krankenhaus. Und Gerlindes und Brians Rückreise in die Vereinigten Staaten stand unmittelbar bevor.
So blieb es bei nur wenigen Begegnungen, obgleich beide sich gerne einmal verabredet hätten. Steffen hatte sich in Gerlinde verliebt. Das hatte er ihm, dem Pfarrer, gestanden, und er hatte auch Gerlindes Vater gegenüber kein Hehl daraus gemacht.
Aber auch Gerlinde war Steffen Zillner ziemlich zugetan gewesen, und daraus hatte sie ebenfalls kein Geheimnis gemacht.
Nun würde Gerlinde zusammen mit Laura in zwei Wochen nach Deutschland kommen. Sebastian war gespannt darauf, wie sich Gerlinde verhalten würde. Eine wichtige Entscheidung stand für sie an – mit viel Hoffnung im Herzen wurde sie erwartet.
*
Während der Bergpfarrer in die Pedale trat, um schnell zum Altenheim zu gelangen, fuhr Roland Wiedermann, der Juniorchef von Wiedermann-Bau, auf den Hof des Sägewerks, das schon vor über hundert Jahren zwischen St. Johann und Waldeck an der Kachlach seinen Platz gefunden hatte.
In einer riesigen Halle, deren Tor offenstand, sah er drei Arbeiter an der dröhnenden Säge, mit deren Hilfe Baumstämme zu Brettern und Balken verarbeitet wurden. Es roch nach frisch geschnittenem Holz. Überall auf dem großen Gelände waren Baumstämme und bearbeitetes Holz gestapelt. Ein Radlader, ein Gabelstapler und einige Anhänger standen herum.
Aus dem Schuppen kam einer der Männer und hob grüßend die Hand. »Servus, Roland!«, sagte er, als er nahe genug war, um das Rattern der Säge zu übertönen. Es handelte sich um den zweiunddreißigjährigern Gerhard Renner, der das Sägewerk in der fünften Generation betrieb. Er hatte rötlichblonde Haare und blaue, klug blickenden Augen.
»Grüß dich, Gerd!«, erwiderte Roland. »Ich war in der Nähe und hab’ mir gedacht, ich schau’ gleich mal selber vorbei, um Bauholz zu bestellen.«
»Du hast doch erst vor kurzem Holz für einen Dachstuhl bestellt«, erwiderte Gerd. »Wir sind noch dabei, es herzurichten. Was brauchst du denn dieses Mal?«
»Es kommt noch