Der Bergpfarrer 125 – Heimatroman: Maria – eine erfolgreiche Frau
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
"Hast du auch alles?" erkundigte sich Carla Worthmann besorgt. "Deinen Führerschein, das Handy? Was ist mit dem Straßenatlas?"
Maria Burgner lächelte.
"Du machst dir viel zuviel Gedanken", erwiderte sie und klopfte auf ihre Handtasche. "Da steckt alles drin. Und den Weg nach St. Johann werde ich schon finden. Schließlich ist es ja meine Heimat, in die ich fahre."
Die Freundin schaute besorgt drein.
"Du kommst doch aber wieder zurück?"
Carla Worthmann schüttelte den Kopf.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer Extra
Ähnlich wie Der Bergpfarrer 125 – Heimatroman
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalt dein Glück mit beiden Händen fest!: Der Bergpfarrer 157 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr blieb nur die Erinnerung: Der Bergpfarrer 134 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie fanden sich in St. Johann: Der Bergpfarrer 130 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeise kommt das Glück: Der Bergpfarrer 132 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRuf des Herzens: Der Bergpfarrer 138 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 116 – Heimatroman: Die Macht der Liebe wird uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 122 – Heimatroman: Florian, unser rettender Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Was wird stärker sein?: Leni Behrendt Bestseller 61 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 389 – Heimatroman: Annas Familiengeheimnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht nach der Heimat: Der Bergpfarrer 200 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrotzteufelchen: Leni Behrendt Bestseller 56 – Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls das Fest zu Ende war: Der kleine Fürst 177 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÖffne die Augen und dein Herz: Toni der Hüttenwirt 167 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann ihrer Schwester: Der Bergpfarrer 207 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Spiel mit dem Feuer: Der Bergpfarrer (ab 375) 477 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine kleine Ewigkeit: Der Bergpfarrer 277 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr blieb nur die Erinnerung: Der Bergpfarrer 134 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 101 – Adelsroman: Eine unlösbare Aufgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 426 – Heimatroman: Erkenne das Herz! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 23 – Arztroman: Was geschah in Las Vegas? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBergluft macht frei: Toni der Hüttenwirt 235 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 115 – Arztroman: So jung - und ohne jede Hoffnung? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir halten zusammen!: Der Bergpfarrer 131 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChancen Auf Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe kann so schwierig sein: Der kleine Fürst 146 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSarah und Lukas kämpfen um ihr Glück: Der Bergpfarrer Extra 39 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKathrin und der geheimnisvolle Fremde: Der Bergpfarrer 293 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMiss Goldsleigh´s Geheimnis: Die Geheimnis Serie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDa war nur einer, der sie liebte: Der Bergpfarrer 366 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Umwegen ins große Glück?: Der neue Dr. Laurin 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn das Herz nicht vergisst…: Der kleine Fürst 325 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod im Schatten der Burg - Schönes Biest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs geschah aus Nächstenliebe: Sophienlust Bestseller 16 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es um das Leben eines Kindes geht: Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleine Ausreißerin: Der Bergpfarrer 434 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRückkehr ins Glück?: Der Bergpfarrer 180 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Komm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wütende Gefangene des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisse und Begierden: Eine Urlaubsromanze: Jahreszeit des Verlangens, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bann der Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wahre Braut des Scheichs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der Bergpfarrer 125 – Heimatroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der Bergpfarrer 125 – Heimatroman - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer –125–
Maria - eine erfolgreiche Frau
Roman von Toni Waidacher
»Hast du auch alles?« erkundigte sich Carla Worthmann besorgt. »Deinen Führerschein, das Handy? Was ist mit dem Straßenatlas?«
Maria Burgner lächelte.
»Du machst dir viel zuviel Gedanken«, erwiderte sie und klopfte auf ihre Handtasche. »Da steckt alles drin. Und den Weg nach St. Johann werde ich schon finden. Schließlich ist es ja meine Heimat, in die ich fahre.«
Die Freundin schaute besorgt drein.
»Du kommst doch aber wieder zurück?«
Carla Worthmann schüttelte den Kopf.
»Also, das mit diesem Testament gefällt mir überhaupt nicht«, setzte sie hinzu. »Wieso verlangt deine Tante, daß du in dieses Kaff zurück ziehen sollst?«
Jetzt war es Maria, die ihrerseits den Kopf schüttelte und zwar so sehr, daß die schulterlangen blonden Haare nur so flogen.
»Erstens ist es meine Großtante gewesen«, erklärte sie. »Und zweitens verlangt sie nicht, daß ich für immer in dem Haus wohne, sondern lediglich drei Monate im Jahr dort verbringe. Und das ist doch nicht zuviel verlangt, wenn man bedenkt, daß mit der Erbschaft recht viel Geld verbunden ist.«
»Trotzdem«, erwiderte die rotblonde Carla, eine hübsche junge Frau, die ihrer Meinung nach immer ein paar Kilo zuviel drauf hatte, »finde ich es unverschämt. Schließlich lebst du hier, in München, hast all deine Freunde hier und natürlich deine Arbeit.«
Sie musterte Maria mit einem forschenden Blick.
»Oder bist du in Nöten? Finanziell, meine ich…«
Maria Burgner lachte hell auf.
»Nein, wirklich nicht. Es ist nur so – wie soll ich sagen? Irgendwie habe ich gemerkt, daß mir die Heimat fehlt. Acht Jahre war ich nicht mehr in St. Johann, seit ich damals fortgegangen bin.«
Sie schaute auf die Uhr.
»So, jetzt muß ich aber los. Sonst wird’s zu spät.«
Sie umarmte die Freundin und stieg in das weiße Cabrio.
»Gute Fahrt«, rief Carla ihr noch hinterher.
Maria winkte zurück. Während sie durch die stillen Straßen des Münchener Vororts fuhr, dachte sie an die vielen Diskussionen zurück, die es in den letzten Wochen mit der Freundin gegeben hatte. Angefangen hatte es mit dem Schreiben eines Rechtsanwalts, der sie aufgefordert hatte, ihn in einer Erbschaftsangelegenheit in seiner Kanzlei aufzusuchen.
Bei ihr hatte sofort das schlechte Gewissen geschlagen, denn sie wußte, daß es sich nur um Tante Gerlinde handeln konnte, die Schwester ihrer Großmutter, die verstorben war. Und tatsächlich war es so. Der Anwalt öffnete nach der Begrüßung, und nachdem Maria sich ausgewiesen hatte, einen versiegelten Umschlag und verlas das Testament. In dem vermachte Gerlinde Hofacker ihrer Großnichte das Haus in St. Johann und einen Betrag von beinahe einhunderttausend Euro in Wertpapieren und Bargeld.
Maria wäre vor Schreck beinahe vom Stuhl gefallen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, daß ihre Tante so vermögend gewesen war. Gleichzeitig wurde ihr deutlich, daß sie überhaupt nichts von ihr wußte. Als sie seinerzeit St. Johann verlassen hatte und nach München gezogen war, da hatte nur ein mehr oder weniger loser Kontakt bestanden, der gänzlich einschlief, als Maria anfing, beim Fernsehen zu arbeiten. Es gab da irgendeine alte Familiengeschichte, ein unsinniger Streit, der sich durch zwei Generationen zog und der der Grund war, warum alle Gerlinde Hofacker mieden wie die Pest. Nur die Großnichte hatte den Bannkreis, der um die Verwandte lag, durchbrochen und sie ab und zu besucht. Daher wußte Maria, daß die Großtante nie geheiratet und keine Kinder hatte.
Woher das Geld stammte, konnte sie nur mutmaßen, gesprochen hatte sie mit ihr nie darüber. Die Tante hatte ihren Lebensunterhalt früher als Angestellte bei einer Bank verdient. Möglicherweise hatte sie einen Teil ihres Gehalts gewinnbringend angelegt. Und wenn man den Gerüchten glauben durfte, die damals die Runde machten, dann lebte Gerlinde sehr sparsam, ja, man bezeichnete sie sogar als geizig. Wahrscheinlich hatte sie mehr gespart, als für sich ausgegeben. Selbst Miete mußte sie nicht zahlen, weil sie das Haus von den Eltern geerbt hatte und es schuldenfrei war.
Die Aussicht, dieses Erbe nun anzutreten, hatte Maria allerdings nicht nur überrascht, sondern auch vor ein Dilemma gestellt. Es gab nämlich eine Klausel im Testament, die besagte, daß Maria für mindestens drei Monate in dem Haus leben müsse. Würde sie sich weigern, sollte die gesamte Erbschaft der Gemeinde zugesprochen werden.
»Sie müssen sich net jetzt gleich entscheiden«, hatte der Anwalt gesagt. »Aber innerhalb einer Frist von sechs Wochen muß das Erbe angenommen oder ausgeschlagen werden.«
Er saß hinter seinem Schreibtisch und sah sie beinahe mitleidig an.
»Ich weiß, daß es keine leichte Entscheidung ist«, fuhr er fort. »Gerade in Ihrer exponierten Stellung, Frau Burgner. Aber seien Sie versichert, daß, wie immer Sie sich entscheiden werden, nix darüber an die Presse verlautbaren wird.«
Die junge Frau hatte genickt, sich für den servierten Kaffee bedankt und verabschiedet. Dann war sie schweren Herzens nach Hause gefahren, in die Villa in Grünwald, die sie vor drei Jahren gekauft hatte, als es endlich bergauf ging.
Tagelang grübelte sie über alles nach, und Carlas Einwendungen machten es ihr nicht gerade leichter, sich dazu durchzuringen, den Anwalt anzurufen. Dabei war es gar nicht mal der auferlegte Zwang, für drei Monate in dem Haus zu leben, der sie zurückhielt, sondern die Tatsache, daß sie Angst hatte.
Angst vor dem Wiedersehen mit Wolfgang…
*
Im Pfarrhaus von St. Johann war alles auf den großen Tag ausgerichtet. Sophie Tappert hatte das Bett im zweiten Gästezimmer hergerichtet und war emsig dabei, einzukaufen und vorzubereiten. Sebastian Trenker stand derweil ungeduldig am Fenster seines Arbeitszimmers und schaute hinaus.
Es war wirklich ein aufregendes Ereignis, denn es geschah nicht jeden Tag, daß ein Totgeglaubter nach über zwanzig Jahren ein Lebenszeichen von sich gab und in die Heimat zurückkehrte.
Die Haushälterin steckte ihren Kopf durch die Tür.
»Jetzt müßt’ er aber wohl bald da sein.«
Der Geistliche drehte sich um und nickte.
»Es kann net mehr lang’ dauern.«
»Hoffentlich schmeckt ihm meine bayerische Hausmannskost überhaupt noch«, sagte Sophie Tappert besorgt.
Sebastian lächelte.
»Keine Angst«, meinte er. »Es wird ihm net nur munden, sondern auch daran erinnern, daß er wieder daheim ist.«
Die Rede war von Andreas Trenker, Sebastians Cousin.
Der war vor langer Zeit von zu Hause fortgegangen, und man hatte nichts wieder von ihm gehört. Bis vor einiger Zeit eine Frau ins Wachnertal kam, die auf der Suche nach ihrem Vater war, von dem sie immer geglaubt hatte, daß er längst verstorben sei.
Es dauerte eine Weile, bis herauskam, daß es sich bei diesem Mann nur um den Verwandten des Bergpfarrers handeln konnte. Doch fehlte von ihm jede Spur.
Nachdem Kathrin Sonnenleitner den jungen Bauern, der jetzt den Hof ihres Großvaters bewirtschaftete, geheiratet hatte, war sie im Wachnertal ansässig geworden, der Heimat ihrer Mutter.
Natürlich ließ der gute Hirte von St. Johann nichts unversucht, um etwas über den Verbleib seines Cousins herauszufinden, und durch die Vermittlung eines Freundes, der wiederum Beziehungen zum kanadischen Konsulat hatte, gelang es ihm tatsächlich festzustellen, daß Andreas Trenker immer noch lebte und jetzt sogar seine Rückkehr nach St. Johann plane. Vor einer guten Woche hatte ihn ein Brief erreicht, in dem der Cousin seine Ankunft ankündigte. Gestern abend dann hatte es ein erstes Telefonat gegeben.
Der Geistliche war selbst an den Apparat gegangen.
»Grüß dich, Sebastian«, hörte er eine Stimme, die ihm fremd und vertraut zugleich war. »Ich bin’s, der Andreas.«
»Grüß dich, mein Lieber«, hatte er erwidert. »Schön, daß du dich meldest. Wie geht’s dir? Bist’ gut in Deutschland angekommen? Wann wirst’