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Da war nur einer, der sie liebte: Der Bergpfarrer 366 – Heimatroman
Da war nur einer, der sie liebte: Der Bergpfarrer 366 – Heimatroman
Da war nur einer, der sie liebte: Der Bergpfarrer 366 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Da war nur einer, der sie liebte: Der Bergpfarrer 366 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Grüß dich, Florian. Wie schaut's aus?« Der junge Knecht zuckte die Schultern. »Na ja, Hochwürden, ich kann net klagen«, antwortete er. »Die Arbeit geht recht gut von der Hand, nur abends ist's ein bissel einsam hier oben.« Sebastian Trenker nickte verstehend. »Ich hoff', daß sich dieser Zustand bald ändert«, sagte er zuversichtlich. Florian Brandtner sah ihn erwartungsvoll an. »Haben S' denn etwas über die Tochter des Bauern herausgefunden?« »Ich steh' mit einer Münchner Anwaltskanzlei in Verbindung«, erklärte er. »Dr. Remmler, so heißt der Anwalt, geht den Hinweisen nach. Viel ist's ja net, was wir über den Verbleib der Katharina Ahringer wissen, aber er hat mir doch Hoffnung gemacht, daß er herausfinden könnt', wohin sie seinerzeit verschwunden ist.« Der Knecht machte eine einladende Handbewegung. »Kommen S' doch ins Haus«, sagte er. »Ich koch' uns einen Kaffee und einen Kuchen hab' ich auch gebacken.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Apr. 2023
ISBN9783987576416
Da war nur einer, der sie liebte: Der Bergpfarrer 366 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Da war nur einer, der sie liebte - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 366 –

    Da war nur einer, der sie liebte

    Toni Waidacher

    »Grüß dich, Florian. Wie schaut’s aus?«

    Der junge Knecht zuckte die Schultern.

    »Na ja, Hochwürden, ich kann net klagen«, antwortete er. »Die Arbeit geht recht gut von der Hand, nur abends ist’s ein bissel einsam hier oben.«

    Sebastian Trenker nickte verstehend.

    »Ich hoff’, daß sich dieser Zustand bald ändert«, sagte er zuversichtlich.

    Florian Brandtner sah ihn erwartungsvoll an.

    »Haben S’ denn etwas über die Tochter des Bauern herausgefunden?«

    »Ich steh’ mit einer Münchner Anwaltskanzlei in Verbindung«, erklärte er. »Dr. Remmler, so heißt der Anwalt, geht den Hinweisen nach. Viel ist’s ja net, was wir über den Verbleib der Katharina Ahringer wissen, aber er hat mir doch Hoffnung gemacht, daß er herausfinden könnt’, wohin sie seinerzeit verschwunden ist.«

    Der Knecht machte eine einladende Handbewegung.

    »Kommen S’ doch ins Haus«, sagte er. »Ich koch’ uns einen Kaffee und einen Kuchen hab’ ich auch gebacken.«

    Der Geistliche folgte der Einladung und trat ein. Dabei kam er nicht umhin, zu bewundern, wie gut Florian Brandtner den Hof und das Bauernhaus in Schuß hielt. Überall sah es aufgeräumt aus, und der Boden der Diele glänzte.

    »Du bist ja ein richtiger Hausmann«, lobte er den Burschen.

    Florian errötete.

    »Ach, wissen S’, so schwer ist’s auch wieder net, Ordnung zu halten«, meinte er. »Und wenn man ein bissel was vom Haushalt versteht, dann macht’s sogar Spaß.«

    »Also davon verstehst’ jedenfalls ’was!«

    Der Bergpfarrer folgte dem Knecht in die Küche. Auch hier herrschte peinliche Sauberkeit. Während Sebastian sich setzte, schaltete Florian die Kaffeemaschine ein und schnitt den Kuchen an.

    »Sehr gut«, sagte Sebastian nach dem ersten Bissen. »Der könnt’ ja glatt von meiner Frau Tappert sein.«

    »Glauben S’ denn, daß die Katharina Ahringer überhaupt zu­rückkommen will?« fragte Florian.

    »Ich hoff’ es sehr. Aber natürlich weiß ich’s net.«

    Der gute Hirte von St. Johann trank nachdenklich einen Schluck Kaffee. Die Frage, die der Knecht ihm eben gestellt hatte, beschäftigte ihn seit dem Tag, vor drei Wochen, an dem Urban Ahringer, der Besitzer des Hofes, verstarb.

    Noch auf dem Sterbebett flehte er Pfarrer Trenker an, nach seiner Tochter zu suchen, die vor vielen Jahren davongelaufen, und bis zum heutigen Tag nicht zurückgekehrt war.

    Selbstverständlich schlug der Seelsorger dem Sterbenden diese Bitte nicht ab. Im Nachlaß des Bauern fanden sich ein paar Briefe, die Urban an Katharinas neue Adresse geschrieben hatte. Sie waren sämtlich mit dem Vermerk »Annahme verweigert« zurückgekommen.

    Sebastian las die Briefe nicht, aber er nahm sie mit ins Pfarrhaus, wo sie nun auf die Empfängerin warteten. Die Anschrift auf den Umschlägen war jedenfalls ein wertvoller Hinweis auf den möglichen Aufenthaltsort der Verschwundenen. Sofern sie immer noch in München wohnte. Erste Versuche, die Tochter des Ahringerbauern dort zu finden, scheiterten indes. Ein an diese Adresse gerichteter Brief kam zurück. Der Zusteller hatte darauf vermerkt, daß die Empfängerin dort nicht bekannt sei.

    Pfarrer Trenker nahm daraufhin Kontakt zu einem Münchner Rechtsanwalt und Notar auf, und beauftragte Dr. Remmler, nach Katharina Ahringer zu suchen.

    »Ich freu’ mich jedenfalls, daß du dich entschieden hast, auf dem Hof zu bleiben«, sagte Sebastian zu dem jungen Knecht. »Ich bin sicher, daß Katharina Ahringer dich behalten wird, wenn sie erst einmal da ist.«

    Florian Brandtner nickte.

    »Das tät’ mich freuen. Ich bin gern hier. Die Arbeit macht Spaß, und mit einer neuen Herrin kommt vielleicht auch ein bissel neuer Schwung ins Haus.«

    »Hoffen wir also, daß es net mehr all zu lang’ dauert, bis wir von dem Rechtsanwalt hören«, meinte er und reichte Florian Brandtner die Hand zum Abschied.

    Während er ins Tal hinunterging, dachte er, wie so oft in den letzten Wochen, an Kathie Ahringer. Fünfundzwanzig Jahre war es jetzt her, daß sie damals verschwand. Wie so oft, waren Vater und Tochter verschiedener Meinung über das Leben auf einem Berghof gewesen. Nach dem Tod seiner Frau hatte sich Urban Ahringer in ein Schneckenhaus verkrochen. Es schien, als käme er niemals über diesen schweren Verlust hinweg. Kathie mußte die Arbeitskraft der Mutter in Haus und Hof ersetzen und wenn sie einmal aufbegehrte, hagelte es Vorwürfe vom Vater. Die beiden lebten sich immer mehr auseinander, bis das Madel schließlich die Konsequenzen zog und einfach fortging.

    Lange Zeit hörte der alte Urban nichts über den Verbleib seiner Tochter, bis eines Tages durch einen Zufall ans Licht kam, daß Kathie in München wohnte. Eine junge Frau aus dem Wachnertal, Christel Hirchler, die mit Bekannten zum Oktoberfest nach München gefahren war, erkannte in einer der Bedienungen im großen Festzelt, Katharina Ahringer wieder. Sie schlug sich eher schlecht als recht durch und schien nicht das große Glück gefunden zu haben.

    Indes war sie mit ihrem jetzigen Leben zufriedener, als sie es auf dem väterlichen Hof gewesen war, und zurückkehren wollte sie auf keinen Fall, wie Christel in St. Johann berichtete.

    Kathie hatte ihr die Anschrift verraten, und die beiden Frauen schrieben sich eine ganze Weile, bis der Kontakt schließlich wieder abbrach. Jedenfalls erfuhr Urban Ahringer so doch noch etwas über seine Tochter und versuchte seinerseits, mit ihr in Verbindung zu treten.

    Dies alles hatte Sebastian Trenker in der letzten Stunde, die der Bauer noch auf Erden weilte, erfahren. Leider konnte er damit nichts mehr anfangen, denn Katharina Ahringer wohnte nicht mehr unter dieser Adresse.

    Als der Bergpfarrer zu Hause ankam, erwartete ihn eine Nachricht aus München.

    »Dr. Remmler hat sich gemeldet, Hochwürden«, berichtete Sophie Tappert. »Sie möchten so bald wie möglich zurückrufen.«

    Sebastian nickte und ging in sein Arbeitszimmer. Die Telefonnummer der Kanzlei stand auf einem Zettel, der neben dem Apparat lag. Der Geistliche wählte und wartete, bis jemand am anderen Ende abnahm. Endlich hörte er die Stimme einer Mitarbeiterin des Anwalts und bat darum, mit Dr. Remmler verbunden zu werden. Der meldete sich gleich darauf.

    »Ich grüße Sie, Pfarrer Trenker«, rief er durch das Telefon.

    »Ich grüße Sie ebenfalls, Herr Doktor. Meine Haushälterin sagte mir, daß Sie um einen Rückruf baten. Haben S’ was herausgefunden?«

    »Ja, das hab’ ich in der Tat«, erwiderte der Anwalt. »Allerdings ist’s keine gute Nachricht. Frau Katharina Ahringer lebt net mehr. Sie ist vor vier Jahren, hier in München, verstorben.«

    *

    Sebastian schluckte. Das war wirklich alles andere als eine gute Nachricht.

    Was sollte jetzt aus dem Hof werden? Und aus Florian Brandtner, dem Knecht, der sich so aufopfernd darum gekümmert hatte, seit der Bauer verstorben war?

    »Wissen Sie Genaueres?« erkundigte sich der Geistliche. »Gibt’s vielleicht Kinder, die sie hatte? Oder einen Mann?«

    »Ja, es gibt schon einiges, was wir über die Verstorbene in Erfahrung bringen konnten«, hörte er Dr. Remmler sagen. »Sie war wirklich verheiratet und hieß zuletzt Hofmeister. Das war der Name ihres Mannes, der aber leider auch net mehr lebt. Außerdem gibt es Hinweise darauf, daß die Eheleute Hofmeister eine Tochter hatten, von der aber niemand weiß, wo sie jetzt lebt.«

    »Eine Tochter? Glauben S’, daß man herausfinden könnt’, was aus ihr geworden ist? Wissen S’ vielleicht einen Namen?«

    »In der Tat. Das Mädchen soll Angela heißen«, antwortete der Anwalt. »Wir arbeiten jetzt daran, etwas über den Aufenthaltsort herauszufinden. Jedenfalls steht’s fest, daß sie net in München gemeldet ist.

    Aber machen S’ sich jetzt darüber noch keine Gedanken, Hochwürden. Heut’ abend treff’ ich mich in meinem Klub mit dem Chefarzt des Krankenhauses, in dem die Katharina Ahringer – oder vielmehr Hofmeister – verstarb. Ich werd’ die Angelegenheit dringend machen und ihn bitten, in den Unterlagen nachsehen zu lassen, wo die Frau zuletzt gemeldet war. Vielleicht kommen wir über diesen Weg weiter. Ich

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