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Bauernschläue und die Folgen: Toni der Hüttenwirt Classic 31 – Heimatroman
Bauernschläue und die Folgen: Toni der Hüttenwirt Classic 31 – Heimatroman
Bauernschläue und die Folgen: Toni der Hüttenwirt Classic 31 – Heimatroman
eBook122 Seiten1 Stunde

Bauernschläue und die Folgen: Toni der Hüttenwirt Classic 31 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Die beliebte Schriftstellerin Friederike von Buchner hat mit dieser Idee ein Meisterwerk geschaffen: Die Sehnsucht des modernen Großstadtbewohners nach der anderen, der ursprünglichen Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.

Toni parkte seinen Geländewagen neben der Scheune. Er stieg aus und ging um das Haus herum. ›Beim Baumberger‹, das gemütliche Wirtshaus seiner Eltern, war geschlossen. Sie hatten ihren Ruhetag. Nur die Pensionsgäste bekamen ihr Frühstück, bevor sie zu ihren Bergwanderungen aufbrachen. Abends erhielten sie auch einen kräftigen Eintopf. Die Tür zur Küche war offen. Tonis Mutter stand am Herd und machte ihre herrlichen Rösti, sie hatte dafür ein Geheimrezept. Am Rand der Pfanne brutzelten Würstchen. »Grüß dich, Mutter!« »Güß Gott, Bub! Mei, des is ja eine Überraschung! Wo kommst du denn her um diese Zeit?« Toni setzte sich an den Küchentisch. »Ich hab mal schnell nach Kirchwalden gemußt. Auf der Berghütte ist mir ein Dichtungsring von der Zapfanlage kaputtgegangen. Ich hab's ein bissel flicken können, so daß die Anna Bier zapfen kann. Aber auf die Dauer ist des nix. Da bin ich heute mittag schnell runter und gleich in die Stadt gefahren, des Ding, diesen Spezialdichtungsring, zu holen. Ich dachte, ich schaue noch mal kurz auf dem Heimweg vorbei.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Jan. 2020
ISBN9783740960346
Bauernschläue und die Folgen: Toni der Hüttenwirt Classic 31 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Bauernschläue und die Folgen - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt Classic

    – 31 –

    Bauernschläue und die Folgen

    Streit um den Schneckenberger-Hof

    Friederike von Buchner

    Toni parkte seinen Geländewagen neben der Scheune. Er stieg aus und ging um das Haus herum. ›Beim Baumberger‹, das gemütliche Wirtshaus seiner Eltern, war geschlossen. Sie hatten ihren Ruhetag. Nur die Pensionsgäste bekamen ihr Frühstück, bevor sie zu ihren Bergwanderungen aufbrachen. Abends erhielten sie auch einen kräftigen Eintopf.

    Die Tür zur Küche war offen. Tonis Mutter stand am Herd und machte ihre herrlichen Rösti, sie hatte dafür ein Geheimrezept. Am Rand der Pfanne brutzelten Würstchen.

    »Grüß dich, Mutter!«

    »Güß Gott, Bub! Mei, des is ja eine Überraschung! Wo kommst du denn her um diese Zeit?«

    Toni setzte sich an den Küchentisch.

    »Ich hab mal schnell nach Kirchwalden gemußt. Auf der Berghütte ist mir ein Dichtungsring von der Zapfanlage kaputtgegangen. Ich hab’s ein bissel flicken können, so daß die Anna Bier zapfen kann. Aber auf die Dauer ist des nix. Da bin ich heute mittag schnell runter und gleich in die Stadt gefahren, des Ding, diesen Spezialdichtungsring, zu holen. Ich dachte, ich schaue noch mal kurz auf dem Heimweg vorbei. Ich kann net lange bleiben, Mutter.«

    »Mei, des kann ich verstehen. Mußt ja noch zur Berghütte rauf, bevor es dunkel wird. Net daß ich dir net zutrauen würde, auch in der Dunkelheit aufzusteigen. Du kennst jeden Tritt und jeden Stein im Schlaf. Aber ein bissel ängstlich bin ich doch. Des mußt verstehen. Als Mutter ist des so.«

    »Des kann ich verstehen. Seit der Basti und die Franzi bei uns leben, da schaue ich auch immer auf die Uhr. Sie kennen den Weg gut. Doch ich bin immer froh, wenn sie wieder da sind.«

    Voller Liebe dachte Toni an die beiden Kinder, den Buben Sebastian, genannt Basti, und an seine kleine Schwester Franziska, die Franzi gerufen wurde. Ein tragisches Unglück hatte sie beide an einem Tag zu Vollwaisen gemacht. Der Hang am ›Höllentor‹ war abgerutscht und hatte ihre Eltern begraben. Bei Toni und seiner lieben Frau Anna hatten die beiden ein neues Zuhause gefunden.

    Stimmen drangen durch den offenen Durchgang zum Schankraum.

    »Sind doch Gäste da?« fragte Toni überrascht.

    »Keine richtigen Gäste! Des ist nur der Schneckenberger Axel mit seiner Frau Rita. Er hat sich hier mit seiner Mutter und seiner Schwester getroffen. Du weißt doch, daß die vier sich einmal im Monat hier treffen, wenn wir Ruhetag haben.«

    Meta Baumberger seufzte.

    »Des ist schon ein Elend mit denen. Der Axel hat so eine liebe Frau. Eine bessere als die Rita hätte er net finden können. Aber sein Vater will von ihr nix wissen. Jetzt sind die zwei schon drei Jahre verheiratet und haben zwei Kinder.«

    »Haben s’ die mitgebracht?«

    »Naa! Des wäre zuviel. Die sind in Kirchwalden bei einer Freundin von der Rita. Die Martha besucht ihren Sohn und seine Familie einmal im Monat in Kirchwalden, wenn sie einkaufen gehen tut. Aber ihr Mann, Burger, der darf davon nix wissen. So ein Dickkopf, ein depperter! Steht mit seiner Sturheit dem Glück seines einzigen Sohnes im Weg. Und was hat er jetzt davon? Der Axel ist auf und davon. Er hat den Hof nimmer betreten, seit dem großen Streit damals. Alle vier tun mir in der Seele weh. Am meisten leidet die Martha drunter. Wenn ein Mann seiner Frau den Umgang mit dem eigenen Kind verbieten tut, des ist hart! Diese Heimlichtuerei, die ist schon schlimm. Des muß einmal ein Ende haben. Des kann doch net so weitergehen!«

    Toni war voller Mitleid für Axel. Er wußte, daß Axel manchmal mit seiner lieben Frau Rita einen Spaziergang in den Bergen machte. Das Heimweh nach Waldkogel und den geliebten Bergen seiner Kindheit war groß. Toni wußte es. Axel und seine Frau Rita waren auch schon öfter auf der Berghütte gewesen und hatten dort ein längeres Wochenende verbracht. ›So kann ich mein geliebtes Waldkogel wenigstens von oben sehen‹, hatte Axel gesagt. Rita hatte er in Kirchwalden kennengelernt. Sie war keine Bauerntochter und somit dem alten Schneckenberger nicht willkommen. Er hatte genaue Vorstellungen, wie die Frau sein sollte, die sein Sohn und Hoferbe Axel eines Tages auf den Hof bringen sollte. Rita entsprach so überhaupt nicht den Vorstellungen von Burger Schneckenberger. Rita war technische Zeichnerin und hatte damals in einem Architekturbüro gearbeitet. Daß sein Sohn Axel Rita liebte, kümmerte den alten Bauern nicht. Es gibt andere Madln, die besser her passen, als die, hatte er damals gesagt. Doch Axel stand zu seiner Liebe. Schließlich war es zu einem großen Streit zwischen Vater und Sohn gekommen. Burger Schneckenberger wußte, wie sehr sein Sohn am elterlichen Hof hing. Er wußte, wie tief er dort verwurzelt war. So hatte Burger den letzten Trumpf ausgespielt, den er in Händen zu halten glaubte. Burger stellte seinem Sohn und Hoferben ein Ultimatum: entweder der Hof oder Rita! Sollte sich Axel für Rita entscheiden, dann würde Burger seinen Hofanteil Axels jüngerer Schwester Konstanze vererben. Doch Axel ließ sich nicht einschüchtern. Es kam zum Äußersten. Axel packte seine Sachen und ging fort. Zwei Wochen später heiratete er in Kirchwalden seine große Liebe Rita Zanger. Er hatte seine Eltern und seine Schwester eingeladen. Doch sein Vater ging nicht zur Hochzeit. Er verbot auch seiner Frau nach Kirchwalden zu fahren. Konstanze war trotzdem zur kirchlichen Trauung in die Kirche gekommen. Sie konnte aber nicht zur Feier bleiben. Axel verstand dies und wollte auch nicht, daß seine jüngere Schwester daheim Ärger bekam. Unter dem Vorwand, einen Zahnarzttermin zu haben, war Konstanze damals nach Kirchwalden gefahren.

    Alle vier träumten davon, daß der Zank zwischen Vater und Sohn beigelegt werden könnte. Aber im Laufe der Jahre hatte sich alles nur noch verhärtet. Es war fast aussichtslos. Der Name Axel durfte auf dem Schneckenberger-Hof nicht erwähnt werden. Es war dort, als hätte es Axel nie gegeben.

    »Willst etwas mitessen, Toni?« fragte ihn seine Mutter.

    »Warum net! So schöne Rösti, da kann ich net nein sagen! Daheim bei dir schmecken sie doch am besten.«

    Meta stellte Toni einen Teller hin. Dann trug sie die große Pfanne hinaus und stellte sie auf den Tisch der Schneckenbergers. Wie es seit alten Zeiten in einer Familie üblich war, aßen alle, Axel, seine Frau Rita, seine Mutter und seine Schwester aus der Pfanne. Es war ein altes Ritual und sagte so viel aus.

    Während sie aßen, saß Toni drinnen am Tisch. Seine Mutter und sein Vater setzten sich dazu. Sein Vater trank ein Bier.

    »Ja, das ist schon ein Elend mit dem Schneckenbergerbauer. Ich denke, daß er auch weiß, daß der Axel einmal im Monat in Waldkogel ist. Ich denke, daß er nur so tut, als wüßte er es nicht. Je länger der Axel schon vom Hof fort ist, desto sturer wird der Burger. Ich hab’ auch schon ein paarmal versucht, mit ihm zu reden. Wo andere ein Herz haben, da hat der Burger einen Stein. Einen Felsbrocken muß er dort haben, der härter ist, als der Fels unserer schönen Berge. Ein Elend ist des! Ein Elend!«

    »Ja, da tut man sich fragen, was sich unser Herrgott dabei gedacht hat?« sinnierte Meta Baumberger.

    »Des kann kein Mensch wissen, net mal unser Herr Pfarrer Zandler«, sagte Xaver Baumberger und trank einen kräftigen Schluck Bier.

    Das Essen war zu Ende. Toni sprach noch ein paar Worte mit Axel und seiner Frau, dann machte er sich auf den Weg zur Berghütte. Er fuhr mit dem Auto hinauf zur Oberländer Alm. Dort parkte Antonius Baumberger, der von allen seit seiner Kindheit nur Toni gerufen wurde, den Geländewagen. Von der Oberländer Alm konnte man nur zu Fuß die Berghütte erreichen oder mit dem Hubschrauber. Die Berghütte, das war Tonis Traum gewesen. Er war in Erfüllung gegangen, damals als ihm seine Liebe begegnet war, die Dorothea Annabelle, die er Anna nannte.

    *

    Konstanze und ihre Mutter fuhren auf den Hof und parkten das Auto. Burger kam aus dem Haus gelaufen und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum.

    »Des hat aber lange gedauert heut’! Ich habe euch schon vor zwei Stunden erwartet. Was gab es denn so Aufregendes in Kirchwalden, daß ihr jetzt erst heimkommen tut?«

    Die beiden Frauen warfen sich Blicke zu.

    »Ich weiß net, was du willst, Burger. Wir sind net viel später. Der Einkauf hat eben etwas länger gedauert. Die Conny war sich ein bissel unschlüssig bei der Auswahl von dem Dirndl. Dann waren wir noch Schuhe kaufen.«

    »Doch, ihr seid viel später dran!« beharrte Burger Schneckenberger.

    »Und wenn? Wir tun doch hier nix versäumen! Ich sehe, der Hof steht noch immer«, bemerkte Martha spitz.

    »Darum geht es net! Ich hab’ eben gewartet. Der Heinrich ist hier gewesen. Der tut ein bissel Hilfe brauchen. Seine Hilde, der geht es gesundheitlich seit einigen Tagen net so gut. Und du weißt ja, daß der Roßlerbauer kein Madl hat, nur zwei Buben. Da

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