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Unruhe auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Classic 76 – Heimatroman
Unruhe auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Classic 76 – Heimatroman
Unruhe auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Classic 76 – Heimatroman
eBook117 Seiten1 Stunde

Unruhe auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Classic 76 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Die beliebte Schriftstellerin Friederike von Buchner hat mit dieser Idee ein Meisterwerk geschaffen: Die Sehnsucht des modernen Großstadtbewohners nach der anderen, der ursprünglichen Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.

»Xaver, sag mal, geht unsere Küchenuhr vor? Es ist schon so spät und die Kinder sind noch net da!« Xaver Baumberger zog seine Taschenuhr aus der Weste und verglich die Uhrzeit. Er schüttelte den Kopf. Meta Baumberger, Tonis Mutter, schaute besorgt zur Uhr. Sie stellte die Gemüsesuppe vom Herd und wischte sich die Hände ab. In der Küche neben der Wirtsstube war der Tisch gedeckt. Wie jeden Mittag während der Woche, warteten Meta und Xaver auf Sebastian und Franziska, bis sie nach der Schule zu ihnen kamen. Bei den Baumberger Großeltern, wie sie Tonis Eltern liebevoll nannten, aßen sie, bevor Xaver sie mit dem Auto zur Oberländer Alm brachte. Von dort aus ging es zu Fuß hinauf auf die Berghütte. Xaver Baumberger und Bürgermeister Fellbacher wechselten sich wochenweise ab. Toni kam, sooft es ihm möglich war, von der Berghütte herunter und holte die Kinder selbst ab. Der Fahrdienst am Morgen von der Oberländer Alm herunter und am Mittag von Waldkogel wieder hinauf war damals eine Bedingung dafür gewesen, daß die beiden Waisen auf der Berghütte bei Toni, Anna und dem alten Alois leben durften. Alle sorgten sich liebevoll um die beiden Bichlerkinder, die ihren Familiennamen Fremden gegenüber schon mal mit ›Baumberger‹ angaben. »Oder meinst sie müssen nachsitzen, Xaver?« »Schmarrn! Nachsitzen? Die beiden doch net! Die sind brav und lieb.« »Ja, aber irgend etwas stimmt net.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Nov. 2021
ISBN9783740987930
Unruhe auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Classic 76 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Unruhe auf der Berghütte - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt Classic

    – 76 –

    Unruhe auf der Berghütte

    Friederike von Buchner

    »Xaver, sag mal, geht unsere Küchenuhr vor? Es ist schon so spät und die Kinder sind noch net da!«

    Xaver Baumberger zog seine Taschenuhr aus der Weste und verglich die Uhrzeit. Er schüttelte den Kopf.

    Meta Baumberger, Tonis Mutter, schaute besorgt zur Uhr. Sie stellte die Gemüsesuppe vom Herd und wischte sich die Hände ab. In der Küche neben der Wirtsstube war der Tisch gedeckt. Wie jeden Mittag während der Woche, warteten Meta und Xaver auf Sebastian und Franziska, bis sie nach der Schule zu ihnen kamen. Bei den Baumberger Großeltern, wie sie Tonis Eltern liebevoll nannten, aßen sie, bevor Xaver sie mit dem Auto zur Oberländer Alm brachte. Von dort aus ging es zu Fuß hinauf auf die Berghütte. Xaver Baumberger und Bürgermeister Fellbacher wechselten sich wochenweise ab. Toni kam, sooft es ihm möglich war, von der Berghütte herunter und holte die Kinder selbst ab. Der Fahrdienst am Morgen von der Oberländer Alm herunter und am Mittag von Waldkogel wieder hinauf war damals eine Bedingung dafür gewesen, daß die beiden Waisen auf der Berghütte bei Toni, Anna und dem alten Alois leben durften. Alle sorgten sich liebevoll um die beiden Bichlerkinder, die ihren Familiennamen Fremden gegenüber schon mal mit ›Baumberger‹ angaben.

    »Oder meinst sie müssen nachsitzen, Xaver?«

    »Schmarrn! Nachsitzen? Die beiden doch net! Die sind brav und lieb.«

    »Ja, aber irgend etwas stimmt net. Mei, ich kann ja verstehen, daß die Kinder etwas trödeln nach der Schule. Ich erinnere mich an Toni, der ließ sich für den Heimweg auch oft sehr viel Zeit.«

    Schritte näherten sich. Sebastian betrat durch die Hintertür vom Garten her die Küche.

    »Grüß Gott!« sagte er leise.

    Er streifte seinen Schulranzen ab, wusch sich die Hände und setzte sich still an den Tisch.

    Xaver und Meta warfen sich Blicke zu.

    »Grüß dich, Basti! Wo ist denn die Franzi?«

    Basti zuckte mit den Schultern.

    Sie werden Streit gehabt haben, dachte Meta. Zwischen Toni und seiner jüngeren Schwester Maria war es auch zu Unstimmigkeiten gekommen, obwohl die beiden eigentlich ein Herz und eine Seele gewesen waren.

    »Die wird schon noch kommen!« brummte Basti.

    Meta gab ihm von der Gemüsesuppe mit Rindfleischstücken. Es war seine Lieblingssuppe. Er aß, schaute dabei nicht auf.

    Meta ließ ihn gewähren.

    Basti aß einen zweiten Teller Suppe. Meta und Xaver blickten jetzt beide immer wieder zur Uhr.

    »Nun sag mal, Basti. Was ist los? Hattet ihr Streit?«

    Der Bub schüttelte den Kopf.

    »Was ist dann? Wo ist die Franzi?«

    »Sie wird schon kommen, Großmutter Meta.«

    Meta Baumberger schüttelte den Kopf.

    »Basti, du weißt doch etwas! Wir schimpfen auch net. Wir machen uns nur Sorgen. Des ist noch nie vorgekommen, daß die Franzi so spät dran war. Also, Basti! Du bist auch ein bisserl verantwortlich für deine kleine Schwester. Nun sag schon, Bub!«

    Sebastian schaute unter sich. Er kämpfte mit den Tränen. Meta Baumberger nahm einen Stuhl und setzte sich neben ihn. Sie legte den Arm um seine Schultern.

    »Basti, was bedrückt denn dein Herzl?«

    Jetzt quollen Tränen aus Sebastians Augen. Meta war erschüttert.

    »Basti! Mei, Basti! Was hast denn?«

    Sebastian wischte sich die Tränen fort. Er schnauzte sich die Nase.

    »Die Franzi ist auf dem Friedhof. Unsere Mutter hätte heute Geburtstag!« sagte er ganz leise, kaum hörbar.

    Meta nahm Sebastian ganz fest in den Arm.

    »Mei Bub, warum habt ihr nix gesagt? Dann hätten wir alle, ihr beide, der Xaver, ich, der Toni und die Anna einen großen Blumenstrauß genommen und wären zum Friedhof gegangen.«

    Sebastian zuckte mit den Schultern. Er kuschelte sich in die Arme seiner Ersatzgroßmutter. Sie strich ihm über das Haar.

    »Naa, das ist net notwendig. Die Franzi wird bald kommen. Wir waren nach der Schule auf dem Friedhof. Die Franzi wollt’ noch bleiben.«

    Sebastian schniefte.

    »Blumen haben wir schon hingebracht. Wir waren auf dem Bichler Hof und haben aus dem Garten Blumen geholt. Weißt, von dem Rosenspalier haben wir welche abgemacht. Die Mutter mochte die so gern.«

    »Mei, des war aber lieb. Da freut sie sich bestimmt. Die schaut vom Himmel herab, freut sich und denkt, was hab’ ich für liebe Kinder.«

    Meta Baumberger hielt Sebastian ganz fest. Sie wußte, daß dieser Gang der beiden Kinder zum Bichler Hof schwer gewesen sein muß. Seit dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern vermieden Sebastian und Franziska zum Hof zu gehen. Der Hof ihrer Eltern war vermietet. Dort wurde jetzt keine Landwirtschaft mehr betrieben. Die Äcker und Wiesen waren verpachtet. Toni und Anna regelten alles im Namen der Kinder. Alle hatten den Eindruck, daß die beiden Waisen bei Toni und Anna sehr glücklich waren. Dabei war jedem klar, daß die leiblichen Eltern niemals ersetzt werden konnten. Bisher waren die Kinder sehr tapfer gewesen. Meta konnte nur mutmaßen, warum die beiden nichts vom Geburtstag ihrer verstorbenen Mutter gesagt hatten. Wahrscheinlich wollten sie Toni und Anna schonen. Die Kinder waren so lieb und brav. Sie wollten bestimmt nicht den Eindruck erwecken, daß sie Toni und Anna nicht schätzten. Sie hatten wohl Angst, daß sie bei der Erwähnung ihrer Mutter Anna verletzen könnten.

    »Dann denke ich, daß die Franziska bald kommt, Basti. Setze dich draußen an einen Tisch in der Wirtsstube und fang an, Hausaufgaben zu machen. Ich rufe den Toni an und sage, daß ihr heute ein bisserl später auf die Berghütte kommt.«

    Sebastian griff nach Meta Baumbergers Hand.

    »Sag dem Toni aber net, warum wir später dran sind. Bitte!«

    In Bastis Augen lag ein flehentlicher Blick.

    »Naa, Basti, naa! Ich sage nix! Aber der Toni und die Anna machen sich Sorgen, wenn ihr später heimkommt. Sie haben euch sehr lieb, und da sorgen sie sich. Da muß ich Bescheid sagen.«

    »Wir haben sie auch lieb! Und dich und den Xaver Großvater auch!«

    »Das wissen wir!«

    Meta Baumberger drückte Sebastian einen Kuß auf das blonde Haar. »Ist alles in Ordnung, Basti! Jetzt fange an und mache deine Hausaufgaben.«

    Basti nickte. Er stand auf, nahm seinen Schulranzen und setzte sich an den Tisch in der Wirtsstube. Dort war es noch still und leer. Die Baumbergers machten ihre Wirtschaft erst am späten Nachmittag auf. Für die wenigen Pensionsgäste gab es morgens nur Frühstück.

    Nachdem Sebastian mit den

    Hausaufgaben begonnen hatte, flüsterte Meta ihrem Mann leise zu:

    »Ich geh’ rauf in die Wohnung und rufe den Pfarrer Zandler an. Er soll mal nach der Franzi auf dem Friedhof sehen.«

    »Mach des!« stimmte Xaver leise zu.

    Meta ging nach oben und telefonierte kurz mit dem Geistlichen. Er sicherte ihr zu, sich sofort um die kleine Franziska zu kümmern.

    Franzi kniete vor dem Grab ihrer Mutter. Sie hielt immer noch den Rosenstrauß in der Hand.

    »Grüß Gott, Franzi! Des ist aber ein schöner Blumenstrauß. Die mußt du ins Wasser stellen, sonst welken sie. Es ist ja heute ein sehr heißer Tag. Soll ich dir helfen?«

    Pfarrer Zandler wartete Franzis Antwort nicht ab. Er nahm die Vase heraus, die vor dem Holzkreuz in der Erde steckte, und entfernte die welken Blumen. Er leerte das Wasser aus.

    »So, hier, Franzi! Jetzt gibst du mir deine Rosen und gehst zum Hahn und holst Wasser.«

    Franziska nickte. Sie stand auf, rieb sich mit den Händen den Staub von den Knien und eilte davon.

    Pfarrer Zandler half Franziska, die Vase in die Erde zu stecken und die Rosen zu ordnen.

    »Das sind wirklich schöne Blumen. Da werden sich deine Eltern freuen.«

    Franzi schaute den Pfarrer an.

    »Die Rosen sind für die Mutter! Die hat heute Geburtstag.«

    »Richtig! Jetzt sehe ich es auch. Was bin ich für ein Trottel! Das Geburtsdatum steht ja auf dem Kreuz. Deine Mutter hätte heute sogar einen runden Geburtstag, vierzig Jahre wäre sie geworden. Ich bin sicher, sie freut sich da oben im Himmel sehr über deinen Besuch.«

    Franzi mußte kichern. Sie hielt sich die Hand vor den Mund.

    »Sie können kein Trottel sein!«

    »So? Warum?«

    »Na, weil Pfarrer keine Trottel sein können!«

    »So,

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