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Basta, wir lieben uns!: Toni der Hüttenwirt 417 – Heimatroman
Basta, wir lieben uns!: Toni der Hüttenwirt 417 – Heimatroman
Basta, wir lieben uns!: Toni der Hüttenwirt 417 – Heimatroman
eBook115 Seiten1 Stunde

Basta, wir lieben uns!: Toni der Hüttenwirt 417 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Sebastian und Franziska saßen an einem großen Tisch im Wirtsraum der Berghütte. Jeder hatte zwei große Bogen Papier vor sich liegen, die sie an den Ecken mit kleinen Steinen vom Geröllfeld beschwert hatten. Die Kinder hatten sich in den Kopf gesetzt, die Stammbäume der Familien Baumberger und Bichler aufzustellen. An diesem Nachmittag malten sie den Hintergrund aus. Sebastian malte eine Landschaft mit den Bergen »Engelssteig« und »Höllentor« auf beide Blätter. Die kleine Franziska hatte sich für eine grüne Wiese entschlossen, mit vielen Blumen und Kühen. Toni und Anna waren in der Küche der Berghütte. Es hatte am Samstagmorgen öfters geregnet, wie auch schon an den letzten Tagen. Infolge des unbestimmten Wetters war es ruhiger auf der Berghütte. Es gab weniger Tagesgäste und weniger Übernachtungen. Toni schenkte Anna einen Kaffee ein. »Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann wir in den letzten Wochen einmal so ruhig an einem Nachmittag hier zusammen gesessen haben«, bemerkte Toni. »Ich kann mich auch nicht erinnern, Toni. Wahrscheinlich war das noch nie vorgekommen. Es hat eben alles auch immer etwas Gutes, sogar mehrere Regentage hintereinander. Ich genieße diese ruhigeren Tage. Ich habe viel wegarbeiten können, was liegen geblieben war.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Nov. 2023
ISBN9783989365421
Basta, wir lieben uns!: Toni der Hüttenwirt 417 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Basta, wir lieben uns! - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 417 –

    Basta, wir lieben uns!

    Friederike von Buchner

    Sebastian und Franziska saßen an einem großen Tisch im Wirtsraum der Berghütte. Jeder hatte zwei große Bogen Papier vor sich liegen, die sie an den Ecken mit kleinen Steinen vom Geröllfeld beschwert hatten. Die Kinder hatten sich in den Kopf gesetzt, die Stammbäume der Familien Baumberger und Bichler aufzustellen. An diesem Nachmittag malten sie den Hintergrund aus. Sebastian malte eine Landschaft mit den Bergen »Engelssteig« und »Höllentor« auf beide Blätter. Die kleine Franziska hatte sich für eine grüne Wiese entschlossen, mit vielen Blumen und Kühen.

    Toni und Anna waren in der Küche der Berghütte. Es hatte am Samstagmorgen öfters geregnet, wie auch schon an den letzten Tagen. Infolge des unbestimmten Wetters war es ruhiger auf der Berghütte. Es gab weniger Tagesgäste und weniger Übernachtungen.

    Toni schenkte Anna einen Kaffee ein.

    »Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann wir in den letzten Wochen einmal so ruhig an einem Nachmittag hier zusammen gesessen haben«, bemerkte Toni.

    »Ich kann mich auch nicht erinnern, Toni. Wahrscheinlich war das noch nie vorgekommen. Es hat eben alles auch immer etwas Gutes, sogar mehrere Regentage hintereinander. Ich genieße diese ruhigeren Tage. Ich habe viel wegarbeiten können, was liegen geblieben war. Ich habe die Schränke der Kinder aufgeräumt und die Kleider aussortiert, aus denen sie herausgewachsen sind.«

    »Sie wachsen schnell!«

    »Ja, das tun sie! Es gibt wohl immer so Zeiten, da machen Kinder einen Schuss, wie man sagt«, lächelte Anna ihren Mann an. »Ich glaube, sie genießen es auch, dass es etwas ruhiger ist.«

    »Ja, sie sitzen draußen und malen die Stammbäume aus.«

    »Kinder, wollt ihr einen Kräutertee?«, rief Toni durch die offene Küchentür in den Wirtsraum hinaus.

    »Naa«, ertönte Sebastians Stimme.

    »Ich nehme mir eine Milch«, sagte Franziska.

    Sie kam sofort, und ihr Bruder kam nach einer Weile nach. Anna schenkte Franziska Milch ein. Sebastian trank ein Glas kaltes Quellwasser.

    »Kommt ihr weiter? Habt ihr jetzt all die Namen der Vorfahren gefunden?«

    Franziska nickte eifrig.

    Sebastian stellte sein Glas ab. Er stützte den Kopf auf die Hand und sagte:

    »Des ist so, als sei wirklich jede Familie in Marktwasen und Waldkogel miteinander verwandt. Wir haben in der Schule unsere Vorfahren verglichen. Wenn man ganz weit zurückgeht, also nach den Urgroßeltern und dann deren und deren Urgroßeltern schauen tut, dann hängen alle zusammen wie eine große Familie.«

    »Das war früher so, Basti. Die Leute hatten noch keine Autos, die meisten auch keine Kutsche. Sie sind zu Fuß gegangen, wenn sie irgendwohin wollten. Des bedeutete aber auch, dass sie nie weit fort waren. Eine Reise war umständlich und dauerte lange. So lernten die meisten in ihrem Leben keine anderen Orte kennen als Waldkogel und Marktwasen. Vielleicht kamen sie noch nach Kirchwalden. Und arm waren die Leute auch, Basti. Das Wort Urlaub war ein Fremdwort. Wer es sich leisten konnte, der ging höchstens mal auf eine Pilgerreise. Sie machten eine Wallfahrt. Die Welt des Einzelnen war damals sehr begrenzt. Die Burschen kamen schon mal ein bissel weiter fort, nämlich dann, wenn sie zum Militär mussten. Die Madln blieben daheim, wenn es ein reicher Hof war, bis sie irgendwo einheirateten. Die Knechte und Mägde, die von weither kamen und auf den großen Bauerhöfen arbeiteten, die blieben dort meistens ein ganzes Leben. Sie heirateten untereinander.«

    Die Kinder hörten aufmerksam zu.

    »Des war damals so. Die Neubaugebiete, die wurden erst Jahre nach dem letzten Krieg angelegt, als die vielen Flüchtlinge kamen. Des war gut, dann kam auch neues Blut in die Dörfer, wie man sagt.«

    »Neues Blut«, kicherte Franziska. »Des klingt komisch.«

    »Ja, so sagt man eben, wenn Zugereiste einheiraten.«

    »Sind wir auch neues Blut für die Baumberger? Die Franzi und ich sind doch auch neu dazugekommen. Wir sind doch nur Papierbaumberger.«

    »Papierbaumberger?«, lachte Anna. »Wer hat diesen Begriff aufgebracht? Das habe ich noch nie gehört.«

    »Ach – des war jemand aus meiner Klasse«, erklärte Sebastian. »Es stimmt doch. Ihr habt uns adoptiert. Das steht auf Papier. Also sind wir Papierbaumberger, die Franzi und ich.«

    Anna strich Franziska über das blonde Haar und streichelte Sebastians Wange. Sie sagte: »Sicherlich ist es so, wenn man es so sieht. Mir gefällt das Wort aber nicht. Ich finde es grauselig! Puh! Ihr seid vor allem…« Anna suchte nach einer passenden Wortschöpfung.

    Toni kam ihr zu Hilfe.

    »Anna, die Kinder sind ›Herzenskinder‹. Sie sind ›Herzensbaumberger‹!«

    »Des klingt schön, des werde ich gleich am Montag in der Schule erzählen«, jubelte Franziska.

    Die kleine Franziska stand auf und setzte sich auf Annas Schoß. Sie schlang ihre Arme um Annas Hals und drückte sie fest.

    »Jetzt kann ich genau sagen, wer du bist, Anna! Du bist meine ›Herzensmutter‹ oder ›Herzensmama‹. Was gefällt dir besser?«

    Anna bekam feuchte Augen.

    »Das überlasse ich dir, mein liebes Herzensmadl!«

    Anna gab Franziska einen Kuss.

    »Ich bin froh, dass ihr glücklich seid. Wenn euch mal etwas bedrückt, dann kommt gleich zu uns und redet mit uns.«

    »Uns bedrückt nix, Anna!«, sagte Sebastian.

    Seine Stimme schwankte. Anna und Toni warfen sich Blicke zu. Sie wussten nicht, ob es daher kam, dass seine Stimme voller Emotionen war oder ob er in den Stimmbruch kam.

    »Des freut uns, Kinder! Wisst ihr, als Eltern macht man sich oft Gedanken, und wenn man dann noch ›Papierkinder‹, einen ›Herzensbub‹ und ein ›Herzensmadl‹ hat, dann macht man sich noch mehr Gedanken.«

    »Was für Gedanken machst du dir, Toni?«, fragte Franzi.

    »Wisst ihr, die Anna und ich, wir denken, dass oft viel zu tun ist auf der Berghütte. Es gibt Familien, da tut die Mutter net arbeiten.«

    »Aber dafür ist der Vater den ganzen Tag fort«, rief Sebastian dazwischen. »Tagsüber arbeitet der Vater in Kirchwalden und am Abend macht er Nebenerwerbslandwirtschaft.«

    »Und die Mutter arbeitet auch, genau wie es bei uns auf dem BichlerHof war. Wir waren net so viel mit den Bichler-Eltern zusammen, wie wir mit euch zusammen sind. Ihr seid immer da. Wir sind immer mit euch zusammen, wenn wir net in der Schule sind oder drunten in Waldkogel. Und jetzt haben wir auch Großeltern, deine Eltern, Toni, und haben die Verwandte von Anna. Wir haben jetzt Tante und Onkel und die haben auch Familien mit Kindern. Deine Verwandte sind ein bissel weit fort, aber die Baumberger Großeltern können wir jeden Tag nach der Schule sehen«, fasste Sebastian zusammen.

    »Die Anna hatte keine Eltern mehr, genau wie wir. Aber dafür ist ihre Großmutter unsere Urgroßmutter. Dann haben wir in Norddeutschland noch ein Urgroßelternpaar, das Neufundländerhunde züchtet. Und Onkel und Tanten und so eine große Verwandtschaft! Niemand in der Schule hat so viele Verwandte, die so weit weg wohnen«, stellte Franziska nicht ohne Stolz fest.

    Franzi grinste und kicherte.

    »Vielleicht ist der Bello mit den Hunden dort verwandt?«

    »Möglich ist das schon! Richtig! Der Bello hat einen Stammbaum. Der könnte vielleicht sogar wirklich mit den Hunden verwandt sein, die Annas Großeltern züchten«, sagte Toni.

    »Wie kann man des rausbekommen?«, fragte Franzi.

    »Ich habe den Bello von einem Züchter gekauft. Ich habe Papiere bekommen.«

    Das interessierte Sebastian und Franziska sehr.

    Toni schickte die Kinder ins Wohnzimmer, die Akte zu holen. Es dauerte etwas. Toni und Anna unterhielten sich inzwischen. Sie waren sich einig, dass die beiden glücklich waren und sich nicht nur mit ihrem Schicksal abgefunden hatten. Nein, es war mehr. Bei aller Trauer um den Verlust der leiblichen Eltern, waren sie glücklich, dass Toni und Anna diesen Platz ausfüllten.

    »Sie vergleichen uns mit ihren Eltern, Anna. Hast du das mitbekommen?«

    »Ja, Toni! Mir stockte fast der Atem. Dabei scheinen wir gut abzuschneiden.«

    »Ja, das tun wir. Darauf können wir stolz sein!«

    »Das können wir wirklich, Toni. Vielleicht gibt es ein paar Spannungen, wenn die beiden in die Pubertät kommen. Aber das dürfen wir nicht auf uns beziehen, weil wir nur ihre Adoptiveltern sind. Solche stürmischen Jahre gibt es in jeder Familie oder kann es geben.«

    »Bis jetzt ist alles gut gelaufen. Sie sind wirklich ein Geschenk des Himmels.«

    »Ja, das sind sie! Das Projekt ›Stammbaum‹ in der Schule hat die beiden wohl

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