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Lasst mich in einfach in Ruhe!: Der Bergpfarrer 167 – Heimatroman
Lasst mich in einfach in Ruhe!: Der Bergpfarrer 167 – Heimatroman
Lasst mich in einfach in Ruhe!: Der Bergpfarrer 167 – Heimatroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Lasst mich in einfach in Ruhe!: Der Bergpfarrer 167 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Grüß Gott, alle miteinand!«


Sebastian Trenker stieg aus seinem Wagen und strich dem Hofhund über den Kopf. Resl Burger und Xaver Steininger waren gerade damit beschäftigt, die großen Teile der Bettwäsche zusammenzulegen, als der Bergpfarrer auf den Hof gefahren kam.


»Grüß Gott, Hochwürden«, erwiderten sie seinen Gruß.


»Ihr seid ja recht fleißig, wie ich seh'«, meinte der Geistliche und reichte ihnen die Hand. »Ist der Tobias net daheim?«


»Der ist in die Stadt gefahren«, antwortete der Knecht und nahm den Wäschekorb auf, um ihn ins Haus zu tragen. »Besuch beim Steuerberater.«


Die Magd und Sebastian folgten ihm. Drinnen bot Resl Kaffee an, und sie setzten sich in der Küche an den Tisch.


»Wollten S' was Besond'res vom Bauern?« erkundigte sich die Magd.


Der gute Hirte von St. Johann schüttelte den Kopf. »Bloß mal schau'n, wie's auf dem Hof geht«, erwiderte er. »Alles gesund?«


»Unkraut vergeht net«, lächelte Resl. »Ich kann jedenfalls net klagen. Aber der Xaver hat's hin und wieder im Kreuz.«


»Warst' denn mal beim Doktor?«


Der Knecht schüttelte den Kopf.


»So schlimm ist's nun auch wieder net«, meinte er. »Ich muß halt aufpassen, daß ich net zu schwer heb', dann geht's schon.«


»Trotzdem solltest' dich hin und wieder untersuchen lassen«, mahnte Pfarrer Trenker. »Grad in deinem Alter ist damit net zu spaßen.«


»Da sagen S' was!«


Resl blickte ihren Arbeitskollegen ärgerlich an.


»Ich red' ja schon dauernd auf ihn ein wie auf eine kranke Kuh, aber der Kerl will ja net hören.«


Sebastian schmunzelte. Die Magd und der Knecht vom Burghallerhof waren manchmal wie Hund und Katze. Trotzdem rauften sie sich immer wieder zusammen,
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Okt. 2017
ISBN9783740922634
Lasst mich in einfach in Ruhe!: Der Bergpfarrer 167 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Lasst mich in einfach in Ruhe! - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer – 167 – Lasst mich in einfach in Ruhe!

    Der Bergpfarrer

    – 167–

    Lasst mich in einfach in Ruhe!

    Tobias will keine Frau auf seinem Hof

    Toni Waidacher

    »Grüß Gott, alle miteinand!«

    Sebastian Trenker stieg aus seinem Wagen und strich dem Hofhund über den Kopf. Resl Burger und Xaver Steininger waren gerade damit beschäftigt, die großen Teile der Bettwäsche zusammenzulegen, als der Bergpfarrer auf den Hof gefahren kam.

    »Grüß Gott, Hochwürden«, erwiderten sie seinen Gruß.

    »Ihr seid ja recht fleißig, wie ich seh’«, meinte der Geistliche und reichte ihnen die Hand. »Ist der Tobias net daheim?«

    »Der ist in die Stadt gefahren«, antwortete der Knecht und nahm den Wäschekorb auf, um ihn ins Haus zu tragen. »Besuch beim Steuerberater.«

    Die Magd und Sebastian folgten ihm. Drinnen bot Resl Kaffee an, und sie setzten sich in der Küche an den Tisch.

    »Wollten S’ was Besond’res vom Bauern?« erkundigte sich die Magd.

    Der gute Hirte von St. Johann schüttelte den Kopf. »Bloß mal schau’n, wie’s auf dem Hof geht«, erwiderte er. »Alles gesund?«

    »Unkraut vergeht net«, lächelte Resl. »Ich kann jedenfalls net klagen. Aber der Xaver hat’s hin und wieder im Kreuz.«

    »Warst’ denn mal beim Doktor?«

    Der Knecht schüttelte den Kopf.

    »So schlimm ist’s nun auch wieder net«, meinte er. »Ich muß halt aufpassen, daß ich net zu schwer heb’, dann geht’s schon.«

    »Trotzdem solltest’ dich hin und wieder untersuchen lassen«, mahnte Pfarrer Trenker. »Grad in deinem Alter ist damit net zu spaßen.«

    »Da sagen S’ was!«

    Resl blickte ihren Arbeitskollegen ärgerlich an.

    »Ich red’ ja schon dauernd auf ihn ein wie auf eine kranke Kuh, aber der Kerl will ja net hören.«

    Sebastian schmunzelte. Die Magd und der Knecht vom Burghallerhof waren manchmal wie Hund und Katze. Trotzdem rauften sie sich immer wieder zusammen, und eigentlich war es auch nie ein ernsthafter Streit. Beide arbeiteten seit über vierzig Jahren auf dem Hof. Als sie anfingen, war der jetzige Bauer noch nicht einmal geboren.

    Der Besucher unterhielt sich eine ganze Weile mit ihnen und als er sich verabschiedete, bat der Geistliche die zwei, Tobias Hallhuber Grüße von ihm auszurichten.

    »Heiratspläne hat er wohl immer noch net, was?« erkundigte sich Sebastian noch, ehe er wieder in sein Auto stieg.

    Resl, die ihn begleitet hatte, schüttelte den Kopf.

    »Sie kennen ihn ja«, antwortete die Magd. »Seit es damals mit der Lore schiefgegangen ist, will er nix mehr von Frauen wissen.«

    Sebastian nickte.

    Oft genug hatte er schon auf den jungen Bauern eingeredet, daß es endlich an der Zeit sei, sich nach einer Frau umzusehen. Freilich schafften die beiden Alten immer noch auf dem Hof, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in Rente gehen würden, und dann stand Tobias Hallhuber ganz alleine da.

    Leider fruchteten die Worte des Geistlichen bei dem Bauern nicht viel. Nach der großen Enttäuschung, die er mit Lore Behringer erlebt hatte, stand für ihn fest, daß ihm alle Frauen gestohlen bleiben konnten.

    Die hübsche Tochter eines Bauern aus Waldeck war seine große Liebe gewesen, und für die Leute im Wachnertal stand schon fest, daß die beiden einmal heiraten würden. Doch dann brannte Lore mit einem Münchener durch, der in St. Johann Urlaub machte. Auf dem Tanzabend im »Löwen« hatten sie sich kennengelernt und Knall auf Fall ineinander verliebt.

    Tobias verkroch sich seither auf seinem Hof und ließ keine Frau mehr an sich heran. Über ein Jahr lang ging das so, und erst seit kurzer Zeit kam er hin und wieder ins Dorf hinunter, um im Wirtshaus seinen Abendschoppen zu trinken.

    Besonders in der ersten Zeit hatte Sebastian Trenker sich um den jungen Bauern gekümmert, ihm Trost zugesprochen und versichert, daß ihm eines Tages die richtige Frau begegnen würde. Doch Tobias erwiderte stets, daß er allem Weiblichen ein für allemal abgeschworen hätte, und wie es schien, war er in dieser Beziehung konsequent.

    »Na ja, ich bin sicher, daß der Tag kommen wird, an dem er seine Meinung doch noch ändert«, sagte der Geistliche und drückte der Magd die Hand. »Bis bald mal. Ich schau’ wieder vorbei.«

    Daß er heute mit dem Auto gefahren war, lag daran, daß der gute Hirte von St. Johann einen noch weiter entfernten Hof besucht hatte. Die Bäuerin dort war erkrankt, und weil am Nachmittag noch ein wichtiger Termin anstand, hatte Sebastian das Auto benutzt, das ansonsten in der Garage blieb, weil es viel schöner war, zu Fuß zu gehen und sich dabei an den Schönheiten der Natur zu erfreuen.

    Zum Mittagessen kam Max herüber. Der Bruder des Bergpfarrers war zwar verheiratet, aber Claudia, seine Frau, arbeitete bei der Zeitung in Garmisch Partenkirchen und ihre Mittagspause war zu kurz, um in der Zeit nach Hause zu fahren.

    Der Polizist war darüber nicht unglücklich, kam er doch so immer noch in den Genuß der Pfarrhausküche. Sophie Tappert kannte seine Vorlieben und richtete den Speiseplan meist darauf aus. Heute gab es wieder einmal eine seiner Leibspeisen – obgleich Max Trenker alles mit Vorliebe aß, was die Haushälterin auf den Tisch brachte – nämlich Königsberger Klopse mit Kapernsauce und Rote Bete-Salat.

    »Ich war grad droben auf dem Hallhuberhof«, erzählte Sebastian.

    »Und wie geht’s dem Tobias?«

    »Er selbst war net daheim, aber Resl und Xaver meinen, daß es ihm recht gutgehe, bloß...«

    »... bloß, ihm fehlt eine Frau!« Max schmunzelte.

    »Ja!« Sein Bruder blieb völlig ernst. »Wenn ich bloß wüßt’, wie ich da ein bissel nachhelfen könnt’. Aber solang’ der Tobias net mal wieder unter die Leute geht, ist da wohl nix zu machen. Beim Bier im Wirtshaus wird er kaum das richtige Madel kennenlernen.«

    »Ach, wer weiß«, meinte der junge Polizist, der alles wesentlich lockerer sah. »Vielleicht läuft ihm die Richtige schneller über den Weg, als wir ahnen.«

    Er selbst ahnte nicht, wie prophetisch diese Worten sein sollten…

    *

    Ein paar Tage später fuhr der Bergpfarrer wieder zum Hallhuberhof hinauf. Allerdings nicht, um den Bauern auf einen Plausch zu besuchen. Es war vielmehr etwas eingetreten, das Tobias in arge Bedrängnis zu bringen drohte. Xaver war am Morgen im Hof zusammengebrochen, als er einen schweren Futtersack von der Schubkarre hieven wollte, um die Schweine zu füttern.

    Stöhnend lag der Knecht am Boden und verzerrte das Gesicht vor Schmerzen. Resl, die zufällig auf dem Fenster geschaut hatte, alarmierte den Bauern, der noch in der Küche saß. Gemeinsam versuchten sie Xaver aufzuhelfen und ins Haus zu bringen, doch das war unmöglich. Der alte Mann schrie bei jeder Bewegung. Tobias ließ die Magd eine Decke holen und eilte selbst zum Telefon. Dr. Wiesinger kam sofort. Der Arzt gab Xaver eine Spritze gegen die Schmerzen und rief den Krankenwagen.

    »Ein Bandscheibenvorfall«, sagte er zu Tobias. »Das kann dauern, bis der Xaver wieder einsatzbereit ist. Tut mir leid.«

    »So ein Depp!« schimpfte der Bauer. »Dabei hab’ ich ihm extra gesagt, er solle immer Bescheid sagen und die schweren Sachen nicht alleine schleppen. Jetzt haben wir die Bescherung!«

    Natürlich war er verärgert, immerhin war es um diese Jahreszeit fast unmöglich, einen Ersatz für den erkrankten Knecht zu bekommen, aber es überwog in erster Linie die Sorge um Xaver. Der Knecht war ihm nicht nur Arbeiter, sondern auch Freund. Xaver hatte ihn aufwachsen sehen und einen großen Teil von dem beigebracht, was ein Bauer wissen mußte, wenn er einen Hof führen wollte.

    »Was wirst’ jetzt anfangen?« erkundigte sich Sebastian Trenker, als er mit Resl und Tobias beim Kaffee saß. »Allein’ kannst’ die ganze Arbeit kaum schaffen.«

    Der junge Bauer nickte betrübt.

    Achtundzwanzig Jahre war er jetzt alt und ein Bild von einem Mann. Groß und

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