Franzi geht aufs Ganze: Der Bergpfarrer 146 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Sommer, Sonnenschein und Urlaub!
Für Jens Sommer konnte es nicht schöner sein. Seit einer Woche kutschierte der vierundzwanzigjährige Architekturstudent im geliehenen Campingbus durch Deutschland und freute sich, unterwegs viel Neues zu sehen. Im westfälischen Münster war er gestartet, hatte erst einen Abstecher nach Freiburg im Breisgau gemacht, wo er einen Brieffreund besuchte, und war dann Richtung Bodensee weitergefahren. Nachdem er sich dort umgesehen hatte, war Jens in München gewesen, aber da es bis zum Oktoberfest noch ein paar Monate hin war, verließ er die bayerische Landeshauptstadt gen Süden wieder. Als er jetzt, ohne zu ahnen, was dieser Tag ihm noch bringen würde, über die kurvige Bergstraße fuhr, sah er sich unversehens einer Polizeisperre gegenüber.
»Ach du lieber Gott«, murmelte er halblaut. »Was wollen die denn?«
Ein Polizeiwagen stand so, daß niemand an der Sperre vorbeifahren konnte. Mehrere Beamten hielten sich bereit, die Autos und die Fahrer zu kontrollieren. Einer von ihnen schwang eine Kelle.
Jens spürte sein Herz unwillkürlich schneller klopfen. Zwar hatte er ein reines Gewissen, der Campingbus war ordnungsgemäß zugelassen und gerade erst vom TÜV abgenommen worden, und er war nicht zu schnell gefahren und hatte auch sonst keine Verkehrsübertretung begangen, aber offenbar war es so, daß man immer irgendwie nervös wurde, wenn einen die Polizei anhielt.
Der Student fuhr rechts ran und kurbelte das Fenster herunter. Ein junger Polizeibeamter kam heran und tippte an den Schirm seiner Dienstmütze.
»Grüß Gott, allgemeine Verkehrskontrolle«, sagte er. »Die Fahrzeugpapiere bitte.«
Jens reichte die gewünschten Unterlagen, und der Beamte studierte sie gründlich.
»Das ist net Ihr eigenes Fahrzeug.«
Der Student
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Der Bergpfarrer (ab 375)
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Buchvorschau
Franzi geht aufs Ganze - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer –146–
Franzi geht aufs Ganze
Ein Madl ohne Furcht und Tadel
Toni Waidacher
Sommer, Sonnenschein und Urlaub!
Für Jens Sommer konnte es nicht schöner sein. Seit einer Woche kutschierte der vierundzwanzigjährige Architekturstudent im geliehenen Campingbus durch Deutschland und freute sich, unterwegs viel Neues zu sehen. Im westfälischen Münster war er gestartet, hatte erst einen Abstecher nach Freiburg im Breisgau gemacht, wo er einen Brieffreund besuchte, und war dann Richtung Bodensee weitergefahren. Nachdem er sich dort umgesehen hatte, war Jens in München gewesen, aber da es bis zum Oktoberfest noch ein paar Monate hin war, verließ er die bayerische Landeshauptstadt gen Süden wieder. Als er jetzt, ohne zu ahnen, was dieser Tag ihm noch bringen würde, über die kurvige Bergstraße fuhr, sah er sich unversehens einer Polizeisperre gegenüber.
»Ach du lieber Gott«, murmelte er halblaut. »Was wollen die denn?«
Ein Polizeiwagen stand so, daß niemand an der Sperre vorbeifahren konnte. Mehrere Beamten hielten sich bereit, die Autos und die Fahrer zu kontrollieren. Einer von ihnen schwang eine Kelle.
Jens spürte sein Herz unwillkürlich schneller klopfen. Zwar hatte er ein reines Gewissen, der Campingbus war ordnungsgemäß zugelassen und gerade erst vom TÜV abgenommen worden, und er war nicht zu schnell gefahren und hatte auch sonst keine Verkehrsübertretung begangen, aber offenbar war es so, daß man immer irgendwie nervös wurde, wenn einen die Polizei anhielt.
Der Student fuhr rechts ran und kurbelte das Fenster herunter. Ein junger Polizeibeamter kam heran und tippte an den Schirm seiner Dienstmütze.
»Grüß Gott, allgemeine Verkehrskontrolle«, sagte er. »Die Fahrzeugpapiere bitte.«
Jens reichte die gewünschten Unterlagen, und der Beamte studierte sie gründlich.
»Das ist net Ihr eigenes Fahrzeug.«
Der Student schüttelte den Kopf.
War das nun eine Frage oder eine Feststellung gewesen?
»Nein«, sagte er. »Der Fahrzeughalter ist mein Onkel.«
Der Polizist nickte.
»Dann steigen S’ bitt schön mal aus, Herr Sommer, und öffnen die Tür. Wir müssen den Bus kontrollieren.«
Achselzuckend kam Jens Sommer der Aufforderung nach. Gelassen stand er dabei und schaute zu, wie zwei Polizisten in den Bus stiegen und ihn tatsächlich von oben bis unten, von hinten bis vorn auseinandernahmen. Sie schauten in sämtliche Schränke, untersuchten das Bett und den Herd, räumten sogar das Eisfach des Kühlschranks leer.
Schließlich kamen sie wieder heraus.
»Da ist nix«, sagte der eine zu dem, der neben Jens stehengeblieben war.
»Das hätte ich Ihnen gleich sagen können«, erklärte Jens Sommer.
Er ärgerte sich ein wenig über das Chaos, das die Polizisten drinnen angerichtet hatten.
»Nix für ungut«, erwiderte Max Trenker. »Und das geht auch net gegen Sie persönlich.«
»Wonach suchen Sie denn eigentlich?«
»Wir fahnden nach einem Kunsträuber, der ein wertvolles Bild gestohlen hat«, erklärte der Bruder des Bergpfarrers.
»Ein Bild gestohlen? Dann muß es wohl wirklich sehr wertvoll sein. Wann war denn das? Ich dachte, ich komme hier in eine friedliche Gegend.«
Max Trenker lächelte.
»Das ist es hier auch, Herr Sommer«, antwortete er. »Nur leider kommt es hin und wieder vor, daß sich net jeder an die Gesetze hält. Das Bild wurde übrigens vor einer guten Woche im Pfarrhaus von Engelsbach entwendet.«
»Vor einer Woche? Da ist der Kerl doch längst über alle Berge!«
Der junge Polizist zuckte die Schultern.
»Das fürcht’ ich auch«, meinte er. »Aber man soll die Hoffnung net aufgeben. Also, wenn Sie alles wieder verstaut haben, können S’ weiterfahren. Gute Fahrt.«
»Tja, vielen Dank...« Jens nickte und machte sich an die Arbeit.
Eine halbe Stunde später war sein Ärger wieder verraucht. Er hatte ja Verständnis für die Maßnahmen der Polizei. Und er wollte sich seine Urlaubslaune auch nicht verderben lassen, also fuhr er gemütlich weiter und freute sich auch schon wieder darauf, den Ort zu erreichen, den er sich als nächstes Ziel auserkoren hatte.
Wenn er richtig geschaut hatte, waren es kaum noch zehn Kilometer zu fahren. Am Achsteinsee gab es laut Karte einen großen Campingplatz, und er hoffte, daß die Stellplätze noch nicht alle belegt waren. Allerdings schwand seine Hoffnung, als er wenig später an den Parkplatz kam und die vielen Autos sah, die dort standen. Der See mußte ein beliebtes Ausflugsziel sein.
Er folgte den Hinweisschildern, die ihn zum Empfang führten. Eine Schranke versperrte die Durchfahrt, und Jens mußte warten, bis ein Mann aus dem Häuschen kam.
»Da haben S’ aber wirklich Glück«, begrüßte er den Ankömmling. »Mit dem Bus können S’ grad noch herein, größer hätt’ Ihr Fahrzeug aber net sein dürfen.«
Jens lächelte.
»Wie lang’ wollen S’ bleiben?« erkundigte sich der Platzwart.
»Eine Woche erst mal.«
Der Student zahlte im voraus und bekam den Stellplatz zugewiesen. Er lag günstig in der Nähe der Sperre, so daß Jens bequem ein- und ausfahren konnte, wenn er mal irgendwohin wollte.
Er war seit dem Morgen unterwegs. Es war sehr heiß, und auch die Fahrt mit geöffnetem Fenster hatte nicht viel Abkühlung gebracht. Rasch zog er sich um und lief zum See hinunter.
Der bot vor der malerischen Kulisse der in den Himmel aufragenden Berge ein imposantes Bild. In dem fast blau scheinenden Wasser tummelten sich schon zahlreiche Badelustige, und besonders die Kinder tobten herum und kreischten vor Vergnügen.
Jens schwamm einige Runden, dann breitete er sein Handtuch aus und legte sich darauf.
Herrlich, dachte er, so laß ich es mir gefallen!
*
»Schau’ dir mal den an.«
Kathrin Brandner deutete verstohlen auf den gutaussehenden Burschen, der sich eben ein paar Schritte neben ihnen ausgestreckt hatte.
»Was ist denn mit dem?« fragte Franziska Hollacher, vor sich hindösend.
Sie lag auf dem Rücken, und eigentlich hatte sie gar keine Lust, sich aufzurichten. Doch die Freundin stieß sie in die Seite.
»Jetzt schau doch mal!«
Seufzend hob Franzi den Kopf, schob die Sonnenbrille von den Augen und blinzelte.
»Donnerwetter!« entfuhr es ihr.
»Sag’ ich ja!« grinste Kathi. »Das ist doch mal ein Mannsbild, was?«
»Laß das man net deinen Wolfgang hören!« Franzi mußte schmunzeln.
»Was er net weiß, macht ihn net heiß«, gab Kathi schulterzuckend zurück und schaute sich den Burschen ungeniert genau an.
»Jetzt starr’ ihn net so an!«
Franzi war es fast peinlich.
»Wieso?« fragte die Freundin. »Warum sollen immer nur die Männer mit dem Flirt anfangen?«
Die dunkelhaarige, junge Frau schüttelte den Kopf.
»Ach, Kathi«, meinte sie, »du meinst es ja doch net ernst.«
»Und ob ich das ernst meine!« sagte Kathi keck und stand auf. »Jetzt weiß ich, wie wir wieder heimkommen.«
»Nicht doch...!«
Franzi streckte vergebens ihre Hand nach der Freundin aus, denn die war schon zwei Schritte weiter gegangen und hockte sich neben den Burschen ins Gras.
»Grüß Gott«, sagte sie und lächelte ihn an.
Jens Sommer schaute verwirrt auf. Er hatte die Augen geschlossen gehabt und war wohl irgendwie ein wenig eingeschlafen. Jedenfalls glaubte er es, denn in einem Zustand zwischen Wachen und Träumen hatte er Bilder von Polizisten gesehen, die seinen Campingbus auseinander nahmen und durchsuchten.
Ach nein, das war ja gar kein Traum, dachte er, als er sich aufrichtete und fragend die junge Frau ansah, die ihn angesprochen hatte.
»Ja, bitte?«
Kathi Brandner lächelte ihr schönstes Lächeln.
»Entschuldige«, sagte sie. »Ich wußte net, daß du schläfst und wollt’ dich ganz bestimmt net wecken.«
»Schon gut«, erwiderte Jens. »Was gibt’s denn?«
»Tja, also..., ich wollt’ mal fragen, ob du nachher zufällig nach St.