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Amrumliebe
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eBook133 Seiten1 Stunde

Amrumliebe

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Über dieses E-Book

Amrum, eine Insel für Entspannung und Ruhe. Perfekt für Arved, doch diese Insel trägt für ihn sowohl schöne Erinnerungen, als auch tiefe alte Wunden. Auf der Überfahrt lernt er dann die quirlige Johanna kennen. Er ist sofort von der jungen Frau fasziniert und auch sie scheint von ihm nicht abgeneigt. Zwischen den beiden fängt es an zu knistern. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle beginnt und auch alte Wunden werden wieder hochgeholt. Arved spürt, dass sie nicht aufgibt und sein Herz erobert werden möchte- doch dann scheint es plötzlich zu spät zu sein. Hat diese Amrumliebe eine Chance?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum10. März 2020
ISBN9783748198680
Amrumliebe
Autor

Janine Dinter

Janine Dinter wurde 2000 in Leonberg geboren. Momentan arbeitet sie als Rezeptionistin in einer Physiopraxis, strebt aber die Ausbildung zur Hebamme an. Ihre Kreativität lebte sie schon immer aus-egal ob zeichnen, malen oder schreiben. Die Idee Bücher zu schreiben, kam erst nach einem Ausflug am Bodensee, als ihre Freundin von einer Geschichte so gerührt war, dass ein Tränchen floss. Für sie eine Inspiration der besonderen Weise. Gerne freut sie sich über Austausch auf Instagram: @janine_dinter

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    Buchvorschau

    Amrumliebe - Janine Dinter

    8

    1

    »Jetzt beeil dich doch mal, Konstantin!«, meinte ich genervt zu meinem Bruder. »Wenn du weiter so trödelst, verpassen wir noch unsere Bahn.«

    »Ja doch, ich bin schon fertig. Wir können losfahren«, entgegnete er mir mit einem leicht genervten Unterton.

    Nachdem er endlich im Auto saß, fuhren wir los. Ich bin Lehrer an einer Realschule und lege äußersten Wert auf Pünktlichkeit. Mein Bruder ist Ingenieur einer großen Firma und das komplette Gegenteil von mir. Während ich der blonde Typ bin, ist er der dunklere. Seit Langem planen wir nun jetzt unseren gemeinsamen Urlaub und nun soll es endlich losgehen. Die Reise soll nach Amrum gehen. Eine wunderschöne Nordseeinsel mit dem tollen Ferienhäuschen meiner Eltern, wo wir bereits als Kinder unsere Ferien verbracht hatten. Die Anreise ist immer ziemlich lang, wenn man aus dem Süden von Deutschland kommt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie wir damals immer mit unserem Golden Retriever Benno am Strand entlang rumtobten und die Zeit genossen.

    »Halt, du musst links abbiegen!«, holte mich Konstantin aus meinen Gedanken.

    »Jaaa, das weiß ich! Ich fahre ja schließlich nicht zum ersten Mal zum Bahnhof«, schaute ich ihn an und schmunzelte.

    Am Bahnhof angekommen, brachte ich mein Gefährt im Parkhaus zum Stehen und verabschiedete mich mit den Worten: »Auf Wiedersehen mein Guter, bis in drei Wochen.«

    Die Koffer noch zügig aus dem Kofferraum gepackt und freudestrahlend in Richtung Bahnsteig gelaufen. Der Zug mit der dicken Aufschrift »Hamburg« wartete schon auf uns.

    »Amrum wir kommen!«, sprang Konstantin jubelnd in die Luft.

    Wir erreichten überpünktlich den Zug und konnten somit in aller Ruhe Platz nehmen, nachdem mein Bruder die Koffer auf die Ablage gestemmt hatte.

    »Dein Koffer ist ganz schön schwer«, sagte er schnaufend. »Was ist da um Himmels Willen drin?«

    Ja, das war ein Nachteil am Lehrer da sein. Diese Klassenarbeiten. Viele denken Lehrer sein, das muss ja entspannt sein und dann auch noch sechs Wochen Ferien am Stück. Total, ich schlage mich seit Wochen mit diesen Klassenarbeiten herum, weil ich durch meinen langen Schultag mit Vorbereitung und diesen ganzen Besprechungen und Konferenzen, abends einfach mal in Ruhe essen und dann ein Buch lesen oder die Nachrichten schauen möchte. Doch das geht an vielen Abenden einfach nicht, weil dann auch noch Klasse 8a auf ihre Physikarbeiten wartet, die wir bereits vor drei Wochen geschrieben haben, aber Klasse 5c noch mit Mathe dran war. Wobei die gehen meist recht zügig. Das muss ich doch gestehen. Ich muss in meinen langersehnten Ferien jetzt die Mathearbeit korrigieren, die als letztes anstand. Schande über mein Haupt, dass ich die sowieso nicht schon vor den Ferien fertig bekommen habe.

    »Arved? Was ist da jetzt drin?«, riss mich mein Bruder aus meinem Gedanken-Karussell.

    »Die Klassenarbeiten, die mich verfolgen. Ich muss sie den Schülerinnen und Schülern endlich korrigiert zurückgeben. Sie liegen mir schon ziemlich lang damit in den Ohren«, antwortete ich ihm seufzend.

    »Wir sind im Urlaub! IM URLAUB! Wie kann man da an Arbeit denken?«, versuchte er wahrscheinlich meine Logik zu identifizieren.

    »Noch sind wir es ja nicht. Außerdem wird es unsere gemeinsame Zeit nicht sonderlich in Anspruch nehmen, da du wahrscheinlich schlafen wirst während ich korrigiere«, konterte ich mit dem Blick auf meine Zeitung.

    »Ich werde ziemlich lang wach sein, ich möchte schließlich alles in vollen Zügen genießen. Das wird dann sehr spät zum Korrigieren«, betonte er besonders.

    »Du? Konstantin, wir wissen beide, dass du spätestens heute Abend sabbernd auf dem Sofa eingeschlafen bist, weil du von deinem Zitronen-Törtchen träumst«, musste ich wirklich herzlich lachen.

    Mein Bruder war alles nur kein Nachtmensch und er schlief in den komischsten Positionen und Lebenslagen ein. Mal während der Autofahrt oder im Stehen, aber das Krasseste, bei dem seine Augen die Jalousien runter fuhren, war beim Frühstück, als er sich seine Cornflakes rein schüttete. Bei diesem äußerst anstrengenden Prozess schlief er ein. Wie zur Hölle ist das bitte möglich.

    Stillschweigend nahm er dann sein Buch raus, die Tatsache in seinem Blick, dass ich recht hatte.

    »Na, was liest du denn da?«, fragte ich ihn doch sehr neugierig.

    »Etwas über den Atomunfall in Tschernobyl.

    Es ist ein wirklich interessantes Buch, dass ich dir nur wärmstens empfehlen kann. Wenn du deine Gedanken darauf konzentrieren kannst, sobald du deine Arbeiten korrigiert hast, darfst du es dir gerne ausleihen und lesen«, kicherte er.

    Kurz und knapp kam von mir nur ein: »Wie gütig von dir.«

    Der Zug kam ins Rollen und fuhr in Richtung Hamburg. Immer wieder stiegen Leute bei den Zwischenstationen ein und aus. Viele grüßten freundlich, andere murmelten ein leises Hallo, wiederum andere liefen stumm und leise durch die Gänge. Jedes Mal aufs Neue denke ich mir, wie man so unhöflich sein kann und nicht mal »Hallo« sagen kann, jeder findet es blöd morgens aufzustehen, aber man kann doch wenigstens »Hallo sagen, ich weiß gar nicht was daran so schwer ist. Bereits seit vier Stunden waren wir nun unterwegs, als mein Bruder zu mir meinte:

    »Du Arved, wieso korrigierst du denn nicht jetzt? Die Zugfahrt dauert doch noch ewig, dann kannst du dich nachher mehr auf den Urlaub konzentrieren.«

    Klasse, jetzt hatte er doch gefragt, genau was ich befürchtet hatte. Verlegen meinte ich zu ihm: »Ich hoffte du würdest nicht fragen, damit ich dir nicht erklären muss, dass ich nicht sehr strategisch gedacht habe, als ich meinen Koffer gepackt hatte. Dies ist ja eher deine Stärke. Meine Unterlagen liegen ganz unten im Koffer«, nuschelte ich diesen Satz heraus, sodass man ihn kaum hörte.

    Da flog ihm ein breites Grinsen übers Gesicht.

    »Ja«, seufzte ich, »muss ich dir anhand deines Gesichtsausdruckes recht geben. Das war nicht sonderlich klug von mir. Das gebe ich zu«, schmunzelte ich dann dennoch.

    »Weil Struktur ja als Lehrer fehlen sollte«, meinte er ironisch und streute noch Salz in die Wunde.

    »Mein Gehirn ist im Ferienmodus«, lächelte ich ihn nur an.

    Die Lautsprecheranlage ertönte: »Liebe Fahrgäste, bitte halten Sie sich für den Ausstieg bereit, in Kürze erreichen wir Hannover Hauptbahnhof. Bitte beachten Sie den Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteigkante. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und eine angenehme Weiterfahrt.«

    Konstantin und ich spitzten geschwind unsere Ohren, bis wir nach der Durchsage wieder in unserem Papierkram versanken.

    Unsere Reise zog sich noch eine Weile hin, doch wir beiden Brüder wussten, wie wir die Stunden überstehen würden. Lesen, Gesellschaftsspiele oder Sticheleien brachten uns Beiden viel zu lachen. Wir planten was wir direkt nach der Ankunft alles erleben wollten und sehnten uns nach der Küste. Meeresrauschen, Möwen, die leichte Brise, die um uns herum wehte, ließ uns in Gedanken versinken. Da gab es einen ordentlichen Ruck.

    »Was für eine Sauerei!«, sagte Konstantin laut.

    Er wollte doch nur etwas trinken, doch der Zug gab ihm die Quittung. Ich gegenüber prustete laut los.

    »Ich dachte, die Zeiten in die Hose zu machen wären vorbei, mein lieber Bruder.«

    Nun musste auch Konstantin lachen, schließlich war es schon sehr amüsant.

    »Na hoffentlich treffe ich nicht in diesem Zustand auf meine Traumfrau«, sagte er und versuchte mit einem Taschentuch ein wenig die Kleidung zu trocknen.

    »Was soll´s, dann weiß sie gleich, dass sie mit einem Kleinkind zusammen ist.« Kaum beendete ich meinen Satz, klebte mir ein Taschentuch in meinem Gesicht. Wir amüsierten uns beide prächtig. Da ertönte erneut die Lautsprecheranlage.

    »Wir möchten uns bei Ihnen aufrichtig für den unerwarteten kurzen Stopp entschuldigen. Unsere Zugfahrt wird sich in Kürze fortsetzen und wir werden den Bahnhof Hamburg erreichen. Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen eine angenehme Weiterfahrt.«

    »Endlich! Wo müssen wir denn dann hin?«, fragte Konstantin mich.

    »Wir müssen danach auf Gleis 6, dort müsste auch gleich der Zug nach Bredstedt eintreffen, weshalb wir zügig umsteigen sollten. Dann sind es nur noch knapp drei Stunden bis wir in Schlüttsiel eintreffen«, antwortete ich wissend.

    »Und von dort aus geht es dann mit der Fähre Richtung Entspannung«, warf Konstantin ein.

    Gesagt getan. In Schlüttsiel angekommen, konnten wir auch gleich die Fähre betreten. Die Abfahrt zögerte sich allerdings hinaus.

    »Komm, lass uns in die Cafeteria gehen, dort gibt es bestimmt einen guten Espresso bis die Fähre endlich losschifft«, schlug Konstantin vor.

    »Ja, aber ich trinke lieber meinen heißgeliebten Latte Macchiato«, grinste ich und fuhr mit meiner Zunge über die Lippen. Vollgepackt schlenderten wir durch die Gänge zur Cafeteria, während ich noch mal die Reisedetails durchschaute.

    »Moment mal! Die Fähre fährt erst in zwei Stunden los!?«

    Jetzt wurde auch Konstantin hellhörig.

    »Bitte!?«.

    »Ja, das heißt, wir werden Amrum erst am späten Abend erreichen«, seufzte ich.

    »Ätzend!«, kam es Konstantin. »Jetzt brauche ich erst recht einen Espresso, am besten einen Doppelten!«

    Ich musste nur lachen.

    »Komm

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