Der Mann meiner Freundin: Der kleine Fürst 417 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Es ist so schön zu sehen, wie glücklich ihr seid, Kinder«, sagte Gräfin Anna-Maria zu Wernikow, die mit ihrer Tochter und deren Verlobtem einen Tee im Wintergarten ihrer großzügigen Villa zu sich nahm. Wohlwollend ruhte ihr Blick auf dem jungen Paar. »Wenn ihr wüsstet, was ich in der Beziehung von unseren Freunden hören muss! Lauter Scheidungen, Trennungen, Beziehungskrisen, es ist einfach furchtbar. Ganz abgesehen davon, dass die jungen Leute sich heutzutage oft nicht einmal mehr binden wollen. Also, das war zu meiner Zeit noch ganz anders.« »Du bist noch keine fünfzig, Mama«, entgegnete Franziska zu Wernikow kopfschüttelnd, während sie das jugendlichglatte Gesicht ihrer Mutter betrachtete, die dezent blond getönten Haare, die schlanke, elegante Gestalt. »Wenn du sagst ›zu meiner Zeit‹, dann klingt es, als wärst du eine uralte Frau. Dies ist immer noch ›deine Zeit‹!« Graf Joachim von Arndt stimmte seiner Verlobten zu. »Franzi hat völlig Recht, Anna-Maria«, sagte er mit charmantem Lächeln. »So jung, wie du noch aussiehst …« »Danke für die Blumen«, seufzte Anna-Maria. »Aber das sehe ich nun einmal anders.« Trotz dieser Worte war ihr anzumerken, wie sehr sie sich über die Komplimente freute. Sie war tatsächlich eine schöne Frau, war es immer gewesen, aber sie trug schwer daran, dass es, wie sie sich ausdrückte, jeden Tag ein wenig länger dauerte, bis sie mit ihrem Spiegelbild halbwegs zufrieden war.
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Buchvorschau
Der Mann meiner Freundin - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 417 –
Der Mann meiner Freundin
Viola Maybach
»Es ist so schön zu sehen, wie glücklich ihr seid, Kinder«, sagte Gräfin Anna-Maria zu Wernikow, die mit ihrer Tochter und deren Verlobtem einen Tee im Wintergarten ihrer großzügigen Villa zu sich nahm. Wohlwollend ruhte ihr Blick auf dem jungen Paar. »Wenn ihr wüsstet, was ich in der Beziehung von unseren Freunden hören muss! Lauter Scheidungen, Trennungen, Beziehungskrisen, es ist einfach furchtbar. Ganz abgesehen davon, dass die jungen Leute sich heutzutage oft nicht einmal mehr binden wollen. Also, das war zu meiner Zeit noch ganz anders.«
»Du bist noch keine fünfzig, Mama«, entgegnete Franziska zu Wernikow kopfschüttelnd, während sie das jugendlichglatte Gesicht ihrer Mutter betrachtete, die dezent blond getönten Haare, die schlanke, elegante Gestalt. »Wenn du sagst ›zu meiner Zeit‹, dann klingt es, als wärst du eine uralte Frau. Dies ist immer noch ›deine Zeit‹!«
Graf Joachim von Arndt stimmte seiner Verlobten zu. »Franzi hat völlig Recht, Anna-Maria«, sagte er mit charmantem Lächeln. »So jung, wie du noch aussiehst …«
»Danke für die Blumen«, seufzte Anna-Maria. »Aber das sehe ich nun einmal anders.« Trotz dieser Worte war ihr anzumerken, wie sehr sie sich über die Komplimente freute. Sie war tatsächlich eine schöne Frau, war es immer gewesen, aber sie trug schwer daran, dass es, wie sie sich ausdrückte, jeden Tag ein wenig länger dauerte, bis sie mit ihrem Spiegelbild halbwegs zufrieden war.
Die Tür wurde geöffnet, Graf Johannes, Franziskas Vater, kam herein – ein stattlicher Mann mit silbergrauem Haar und freundlichen blauen Augen.
Franziska sprang auf, um ihn zu begrüßen, auch Joachim erhob sich höflich. »Da bist du ja, Papa!«, rief Franziska und umarmte den Grafen. »Wir hatten schon Angst, dass wir dich gar nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
»Es tut mir leid, ich wurde aufgehalten«, brummte Graf Johannes. Ein wenig schwerfällig ließ er sich in einen Sessel fallen. Er wirkte längst nicht so jugendlich wie seine Frau, was nicht zuletzt daran lag, dass er jedes Jahr ein wenig an Gewicht zulegte. Er aß und trank für sein Leben gern, das war ihm anzusehen. Wenn er jedoch lachte, sah man wieder den draufgängerischen kleinen Jungen, der er einmal gewesen war.
»Jetzt müssen wir schon bald wieder fahren«, bedauerte Franziska. »Oder, Jo?«
Joachim griff nach ihrer Hand und zog sie an die Lippen, bevor er ihren Eltern erklärte: »Wir sind noch zu einem Geburtstagsfest bei einem guten Freund eingeladen, deshalb haben wir nicht ganz so viel Zeit wie sonst. Aber ein bisschen können wir schon noch bleiben, denke ich.«
Wohlwollend ruhten die Augen von Gräfin Anna-Maria und Graf Johannes auf dem jungen Paar, dann wiederholte Johannes beinahe wörtlich, was seine Frau vor seinem Eintreten bereits gesagt hatte: »Ich freue mich über euer Glück. Wenn man an die Kinder unserer Freunde denkt …«
Amüsiertes Gelächter unterbrach ihn. Verwirrt erkundigte er sich: »Was war an meinen Worten jetzt so lustig?«
»Ich hatte kurz vorher das Gleiche gesagt, Hannes«, erklärte Anna-Maria. Liebevoll tätschelte sie die Hand ihres Mannes, während sie zu Franziska und Joachim sagte: »Ihr macht uns sehr, sehr glücklich.«
Eine Stunde später war das junge Paar auf dem Weg zur Geburtstagsfeier des Freundes. Franziska stieß einen tiefen Seufzer aus.
»Das wäre mal wieder geschafft«, sagte sie. »Manchmal überkommt mich ja das schlechte Gewissen, aber dann fällt mir wieder ein, warum wir ihnen diese Komödie vorspielen. Danke, Jo, du bist einfach ein großartiger Schwiegersohn in spe.«
»Danke, deine Qualitäten als zukünftige Schwiegertochter sind auch nicht schlecht. Du wirst sie in den nächsten Tagen unter Beweis stellen müssen, ich habe uns bei meinen Eltern angekündigt.«
»Wann?«
»Ich dachte, vielleicht am Donnerstag. Passt dir das?«
Sie nickte. »Danach haben wir dann ja wieder eine Weile Ruhe, bis wir den nächsten Auftritt als Paar hinlegen müssen.«
Sie wechselten einen raschen Verschwörerblick. Franziska musste lachen. »Es war eine geniale Idee, unseren Eltern das Paar vorzuspielen, Jo. Wirklich, wenn ich nur daran denke, was ich vorher erdulden musste! An jedem Wochenende haben sie mir einen neuen möglichen Heiratskandidaten präsentiert, solche Angst hatten sie, ich könnte eventuell allein bleiben.«
»Bei mir war es doch genauso«, erwiderte er. »Aber seit unserer ›heimlichen Verlobung‹ herrscht Ruhe. Es ist einfach herrlich.« Er schwieg eine Weile, bevor er hinzusetzte: »Irgendwann werden wir ihnen die Wahrheit sagen müssen, Franzi, das weißt du.«
»Irgendwann in ferner Zukunft, ja. Aber bis dahin haben wir noch viel Zeit.«
»Meinst du nicht, sie werden anfangen, uns zur Hochzeit zu drängen?«
»Ich habe schon vorgebaut und ihnen erklärt, dass wir es nicht eilig haben. Zum Glück sind wir noch jung, sie fanden es richtig, dass wir uns Zeit lassen wollen. Die Verlobung hat sie erst einmal beruhigt.«
»Hast du eigentlich jemandem erzählt, dass wir in Wirklichkeit das Paar nur spielen, weil unsere Familien uns sonst ständig geeignete Lebenspartner und -partnerinnen vorstellen würden?«
»Nein, niemandem. Ich hatte Angst, dass ich sonst durcheinander komme. Es ist einfacher, wenn nur wir beide die Wahrheit kennen, finde ich. Sonst muss man immer nachdenken: Weiß er oder sie jetzt Bescheid oder nicht? Das wäre mir zu anstrengend.«
»Ich habe es genauso gemacht.« Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, sie ein wenig zu necken. »Aber natürlich kann es sein, dass dir irgendwann in der nächsten Zeit der Richtige über den Weg läuft – und dann denkt er, du wärst verlobt und hält sich zurück.«
Sie lachte herzlich über diese Vorstellung. »Du weißt, dass ich mich noch nicht binden möchte, Jo. Ich habe andere Vorstellungen von meinem Leben, ich liebe mein Studium, ich will die Welt sehen, ich will …« Sie brach ab und setzte mit spitzbübischem Gesicht hinzu: »Außerdem, was für mich gilt, gilt für dich genau so. Was ist denn, wenn dir die Richtige über den Weg läuft?«
»Dann sage ich ihr die Wahrheit«, erklärte er ruhig. »Ich sehe da überhaupt kein Problem, Franzi.«
Sie setzte sich bequemer hin und schloss zufrieden die Augen. »Ich auch nicht, Jo. Weck mich, bevor wir ankommen, ja? Ich bin plötzlich schrecklich müde.«
Sie schlief tatsächlich ein. Er warf ihr ab und zu einen Blick zu. Franziska war seine beste Freundin. Er hoffte, dass das für immer so blieb.
*
»Nie im Leben sind die beiden ein glückliches Paar«, stellte die dreizehnjährige Anna von Kant fest. Sie saß mit ihrem zwei Jahre älteren Cousin Christian von Sternberg im hinteren Pferdestall von Schloss Sternberg – es war der Platz, an den sie sich zurückzogen, wenn sie allein und ungestört sein wollten. Hierher verirrte sich außer ihnen kaum jemand.
Sie sprachen über Katharina von Neheim und ihren Verlobten, Baron Hans von Hage. Die beiden waren einige Stunden zuvor auf Sternberg eingetroffen, würden die Nacht über bleiben und am kommenden Morgen weiterreisen. Sie waren auf dem Weg nach Hause, nachdem sie eine Woche in