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Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman: Geister der Vergangenheit
Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman: Geister der Vergangenheit
Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman: Geister der Vergangenheit
eBook108 Seiten1 Stunde

Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman: Geister der Vergangenheit

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor.


Sebastian Trenker blickte Martin Engler mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Und das fällt dir jetzt ein? Dass da was schief gelaufen ist?" Martin Engler machte ein verschämtes Gesicht. "Tut mir leid, Hochwürden", antwortete er, "aber ich weiß keinen andren Ausweg mehr. Der Bub fehlt auf dem Hof an allen Ecken und Enden und die Franzi weigert sich, mitzuarbeiten, wenn ich dem Christian net die Hand reich. Und meine Resl, die spricht seit Tagen kein Wort mehr mit mir. Bitt' schön, Hochwürden, helfen S' mir! Ich entschuldige mich auch bei der Anna, und vor mir aus sollen sie und der Christian glücklich werden."
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. März 2016
ISBN9783740901202
Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman: Geister der Vergangenheit

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    Buchvorschau

    Der Bergpfarrer 391 – Heimatroman - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer 391 – Geister der Vergangenheit

    Der Bergpfarrer –391–

    Geister der Vergangenheit

    Wird der Bann gebrochen?

    Roman von Toni Waidacher

    Sebastian Trenker blickte Martin Engler mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Und das fällt dir jetzt ein? Dass da was schief gelaufen ist?«

    Martin Engler machte ein verschämtes Gesicht. »Tut mir leid, Hochwürden«, antwortete er, »aber ich weiß keinen andren Ausweg mehr. Der Bub fehlt auf dem Hof an allen Ecken und Enden und die Franzi weigert sich, mitzuarbeiten, wenn ich dem Christian net die Hand reich. Und meine Resl, die spricht seit Tagen kein Wort mehr mit mir. Bitt’ schön, Hochwürden, helfen S’ mir! Ich entschuldige mich auch bei der Anna, und vor mir aus sollen sie und der Christian glücklich werden.«

    Der gute Hirte von St. Johann konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Und was ist mit der Alm, die die Katja als Mitgift von ihrem Vater bekommt?«

    Der Bauer winkte ab. »Ich hab meine Küh seit Jahren hier unten stehn«, meinte er, »und die Milch, die sie geben, ist net die schlechteste. Wenn’s sein muss, verzicht ich halt auf die Alm.«

    Darum war es ihm eigentlich gegangen, um die Alm, die Katja Oberdorfer in die Ehe mit einbringen würde. Darauf hatte Martin Engler schon spekuliert, als die Bauerntochter und sein Sohn verlobt gewesen waren.

    Doch plötzlich löste Katja die Verlobung und ging nach München. Den Duft der großen, weiten Welt wollte sie sich um die Nase wehen lassen, hatte große Pläne und Träume, aus denen aber allesamt nichts wurde; die Pläne scheiterten, die Träume zerplatzten wie Seifenblasen.

    Völlig desillusioniert kehrte Katja in die Heimat zurück, wo sie versuchte, dort weiterzumachen, wo es vor ihrem Fortgang geendet hatte. Christian Engler schien ihr auf einmal doch keine so schlechte Partie zu sein, schließlich würde er eines Tages den väterlichen Hof erben, und ein reicher Bauer war allemal besser, als ein Job in einer schäbigen Münchner Bar.

    Sehr zu Katjas Kummer hatte sich der Christian aber längst in eine andere Frau verliebt. Anna Gruber, eine junge Studentin aus Norddeutschland, war nach St. Johann gekommen, um hier nach den Spuren ihrer verstorbenen Eltern zu suchen, die Zeit ihres Lebens nie ein Wort über die Heimat verloren hatten und Annas Fragen nach ihrer Heimat, stets aus dem Weg gingen. Erst im Nachlass fand Anna Unterlagen, die bewiesen, dass es im Wachnertal sehr wohl noch Verwandte geben müsse, auch wenn Katrin und Vincent Gruber dies immer verneint hatten. In den Semesterferien war Anna hergekommen und hatte in Tobias Hochleitner nicht nur den Neffen der Mutter, also ihren Cousin, kennengelernt, sondern auch den Bruder seiner Freundin, Franzi Engler. Auf Tobias’ Geburtstagparty verliebte Anna sich in Christian Engler und schwebte im siebten Himmel, als dieser ihre Liebe erwiderte.

    Leider stand diese Beziehung unter keinem guten Stern, denn der Grund für die Flucht von Annas Eltern aus der Heimat, vor beinahe dreißig Jahren, war eine Tragödie, die beide Familien verfeindete. Es war ein Mordfall, in den Katrins Großvater verwickelt gewesen war. Angeblich hatte Urban Hochleitner Xaver Burger im Streit um ein Madel erschlagen und war dafür verurteilt worden. Fast zehn Jahre hatte er abgesessen, obwohl er immer wieder seine Unschuld beteuerte. Seit damals waren sich die Familien Burger und Hochleitner spinnefeind, und an eine Verbindung, etwa durch Heirat, war überhaupt nicht zu denken. Und doch geschah es, dass zwei Kinder aus diesen Familien sich ineinander verliebten. Als es ans Licht kam und böse Worte fielen, sahen Katrin und Vincent keinen anderen Ausweg, als fortzugehen und in der Fremde ihr Glück zu suchen.

    Und nun – bei Anna und Christian?

    Nach anfänglichem Misstrauen, hatte die Studentin doch das Vertrauen ihres Onkels, Wolfgang Gruber, gefunden, dem Bruder ihres Vaters. Anna durfte sogar auf dem Hof wohnen. Und auch Johann Hochleitner war bereit gewesen, die Tochter seiner Schwester willkommen zu heißen. Doch als herauskam, dass Christian sich in Anna verliebt hatte, gab es ungeahnte Schwierigkeiten. Sein Vater war strikt dagegen, dass sein Sohn eine Fremde, ja sogar eine aus der ›Mörderfamilie‹, heiraten wollte und drohte sogar damit, den Sohn zu enterben.

    Doch Christian ließ sich dadurch nicht davon abbringen, Anna nach Kiel zu folgen, wohin sie zurückgekehrt war – nachdem sie irrtümlich glaubte, den Mann ihres Lebens doch noch an Katja Oberdorfer verloren zu haben …

    Ein Anruf Christians daheim, mit dem er seine und Annas Rückkehr ankündigen wollte, geriet zum Fiasko, als Martin Engler kategorisch erklärte, auf seinem Standpunkt zu beharren – entweder der Sohn entschied sich für die ›Dahergelaufene‹ oder er unterwarf sich dem Willen des Vaters.

    Für Christian war es überhaupt keine Frage, wie er sich entscheiden würde. Seine Antwort lautete, dass er auf das Erbe verzichten und in Kiel bleiben werde.

    Seitdem herrschte Funkstille.

    Leider hatte der Bauer, wie er feststellen musste, den Rest der Familie nicht auf seiner Seite. Franzi weigerte sich, auf dem Hof mehr zu tun und die Arbeit ihres Bruders mit zu verrichten.

    »Hast doch selbst schuld«, antwortete sie gelassen, als der Vater sich beschwerte, »hättest den Christian eben net so behandeln sollen, dann wär jetzt alles in bester Ordnung.«

    Und bei Theresa, seiner Frau, fand Martin Engler noch weniger Hilfe und Zuspruch. Resl weigerte sich seit Tagen, auch nur ein einziges Wort mit ihrem Mann zu sprechen und hatte ihm durch die Tochter mitteilen lassen, dieser Zustand würde so lange anhalten, bis er wieder zur Vernunft gekommen sei.

    Und nun saß der Bauer, mit hängendem Kopf, in der Küche des Pfarrhauses und bat um Hilfe.

    »Jedes Mal, wenn ich den Bub anruf, legt er gleich wieder auf oder nimmt den Abruf gar net erst an«, klagte Martin Engler und schaute Sebastian flehentlich an. »Bitte, Hochwürden, helfen S’ mir!«

    Christian reagierte nämlich auch nicht auf Anrufer seiner Mutter oder Schwester, und der einzige Ausweg schien zu sein, einen ›Unterhändler‹ nach Kiel zu schicken, und dafür eignete sich niemand besser, als der gute Hirte von St. Johann.

    Pfarrer Trenker schmunzelte erneut. Dass der Bauer sein Unrecht eingesehen hatte, freute ihn besonders und freilich würde er Martin nicht im Regen stehen lassen, sondern nach Kiel fahren und versuchen, Anna und Christian zur Rückkehr ins Wachnertal zu bewegen.

    »Allerdings wird das net gleich heut oder morgen sein«, schränkte er ein. »Dazu hab ich im Moment noch zu viel um die Ohren.«

    Der Bauer lächelte erleichtert und stand auf.

    »Vielen Dank, Hochwürden, mir fällt ein Stein vom Herzen.«

    »Schon gut«, nickte der Bergpfarrer, »es ist ja meine Aufgabe, zu helfen, wenn ich kann. Und ich tu’s gern.«

    *

    »Niemals!« Pascal Metzler schüttelte energisch den Kopf. »Das kommt überhaupt nicht infrage«, rief der Franzose. »Ich lasse dich auf keinen Fall mit diesem Kerl alleine fahren!«

    »Ich muss sagen, ich halte es auch für keine gute Idee«, erklärte Adrian Keller. »Erinnern Sie sich nur an Ihren Zusammenbruch, als Norbert Winkler Sie am Samstagabend bedrängt hat. Ich fürchte, wenn Sie mit ihm alleine nach Gera fahren, wird er jede Gelegenheit nutzen, Sie zu manipulieren und für seine Zwecke einzuspannen. Bei der nächsten Krise werden Sie in Ihrem Genesungsprozess um Wochen zurückgeworfen!«

    Melanie Burmeister blickte ihren Bruder und den Arzt verzagt an.

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