Herz und Schmerz in den Bergen: 2 Heimatromane
Von Anna Martach
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Freundschaft bewahrt net vor Eifersucht (Anna Martach)
Mein Herz gehört nur mir (Anna Martach)
Kerstin, die junge Tierärztin, und Hotelfachfrau Annalena sind beste Freundinnen. Doch dann tritt ein Mann zwischen sie. Während der Toni Annalena verehrt, hat diese keinen Blick für ihn, sondern nur für Matthias, der sich jedoch längst für Kerstin entschieden hat. Ein Herz aber lässt sich nicht mit Gewalt erobern und auch nicht durch Intrigen und böses Ränkespiel. Wird Annalena dies einsehen? Zunächst sieht es gar net danach aus, denn das liebekranke Madl schmiedet einen bösen Plan, der schwere Folgen haben wird …
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Herz und Schmerz in den Bergen - Anna Martach
Herz und Schmerz in den Bergen: 2 Heimatromane
Anna Martach
Dieser Band enthält folgende Bergromane:
Freundschaft bewahrt net vor Eifersucht (Anna Martach)
Mein Herz gehört nur mir (Anna Martach)
Kerstin, die junge Tierärztin, und Hotelfachfrau Annalena sind beste Freundinnen. Doch dann tritt ein Mann zwischen sie. Während der Toni Annalena verehrt, hat diese keinen Blick für ihn, sondern nur für Matthias, der sich jedoch längst für Kerstin entschieden hat. Ein Herz aber lässt sich nicht mit Gewalt erobern und auch nicht durch Intrigen und böses Ränkespiel. Wird Annalena dies einsehen? Zunächst sieht es gar net danach aus, denn das liebekranke Madl schmiedet einen bösen Plan, der schwere Folgen haben wird …
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Freundschaft bewahrt net vor Eifersucht
von Anna Martach
Der Umfang dieses Buchs entspricht 98 Taschenbuchseiten.
Kerstin, die junge Tierärztin, und Hotelfachfrau Annalena sind beste Freundinnen. Doch dann tritt ein Mann zwischen sie. Während der Toni Annalena verehrt, hat diese keinen Blick für ihn, sondern nur für Matthias, der sich jedoch längst für Kerstin entschieden hat. Ein Herz aber lässt sich nicht mit Gewalt erobern und auch nicht durch Intrigen und böses Ränkespiel. Wird Annalena dies einsehen? Zunächst sieht es gar net danach aus, denn das liebekranke Madl schmiedet einen bösen Plan, der schwere Folgen haben wird …
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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1
»Ja, da legst dich nieder! Kerstin, bist das wirklich?« Die braunen Augen von Matthias Waldecker leuchteten ungläubig aber glücklich. Vor ihm stand seine große Jugendliebe, Kerstin Obermayr.
Das fesche Madl mit den langen blonden Haaren und den leuchtend blauen Augen war zu einer wunderschönen Frau geworden, die sofort sein Herz erneut in Flammen stehen ließ. Es fiel dem jungen Mann schwer, seine Gefühle net gleich offen zu zeigen, schon früher hätte er niemals davon zu träumen gewagt, dass er Kerstin je in den Armen halten konnte. Wie auch? Er war nur der Sohn des Kleinbauern Waldecker, sie hingegen war die Tochter des wohlhabenden Tierarztes, zwischen ihnen standen gesellschaftliche Unterschiede.
Als sie noch Kinder waren, hatte diese Tatsache keine Rolle gespielt. Kerstin, Annalena und er waren die dicksten Freunde gewesen. Die drei hatten gemeinsam Streiche ausgeheckt und auch zusammen die Strafen in Empfang genommen, voneinander die Hausaufgaben abgeschrieben und in der Freizeit miteinander gespielt. Nach der Schule war der Kontakt abgebrochen. Kerstin war nach München gegangen, um zu studieren, Annalena hatte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht, und Matthias hatte eine Lehre bei der Genossenschaft absolviert und war jetzt Einkäufer und Händler für die Region. Alle waren erfolgreich in ihrem Beruf, doch der Kontakt zueinander war abgebrochen.
Und nun dieses überraschende Wiedersehen. Obwohl, so ganz überraschend war es doch net. Längst hatte es Gerüchte gegeben, dass Kerstin zurückkommen wollte, um die Praxis ihres Vaters zu übernehmen. Der Zeitpunkt hatte jedoch net festgestanden, und so war Matthias überrascht, sie jetzt zu sehen.
Gutachtal war eine relativ kleine Gemeinde und gehörte verwaltungstechnisch zur nächsten größeren Stadt Waldbrunn. Es lag malerisch eingerahmt von schroffen Bergen und ausgedehnten Wäldern in einem Tal mit einem kleinen Fluss, der Gutach eben. Es war reiner Zufall, dass die beiden jungen Leute sich hier draußen auf dem Gestüt vom Fürchtinger trafen. Kerstin musste sich um eine der trächtigen Stuten kümmern, und Matthias hatte dem Besitzer, Anton Fürchtinger Senior, eine Ladung Pferdesalbe gebracht und über weitere Geschäfte verhandelt.
Der Bursche spürte, dass ihm Röte ins Gesicht stieg, doch Kerstin freute sich sehr über das Wiedersehen und zog den alten Freund einfach in die Arme.
»Ja, glaub’ es ruhig, ich bin’s tatsächlich. Zurückgekehrt wie eine verlorene Tochter.« Sie lachte hell auf, und Matthias saß ein dicker Kloß im Hals. Sie schien nichts davon zu bemerken.
»Wie ist’s dir ergangen? Himmel, ich hab’ ja so viel Sehnsucht gehabt, und oft genug hab’ ich an unsere alten Dummheiten gedacht. Wie schön, dich hier zu treffen. Wir müssen uns unbedingt alles erzählen. Weißt was über die Annalena?«
Endlich hatte er sich wieder unter Kontrolle. »Aber ja, die ist vor ungefähr einem Monat auch zurückgekommen und arbeitet jetzt drüben im Berghotel.«
Das Berghotel war ein großes Anwesen mit vielen Freizeitanlagen. Es hatte einen hervorragenden Ruf. Eigentlich hieß das Hotel >Zur Tannenhöhe<, doch weil es am Hang gelegen war, nannten die Einheimischen es kurz und knapp Berghotel. Jeder wusste, was gemeint war.
»Dann sind wir ja wieder beisammen«, freute sich Kerstin. »Das muss gefeiert werden, meinst net auch? Wie schaut’s aus? Hast gleich noch ein bisserl Zeit, dann fahren wir gemeinsam und überraschen die Annalena. Sie kann dann bestimmt ein paar Minuten für uns erübrigen.«
Matthias wäre es bedeutend lieber gewesen, hätte er mit Kerstin allein sein können, doch er hätte sich eher die Zunge abgebissen, als diesen Wunsch laut zu äußern. Er stimmte zu, und eine halbe Stunde später schon befanden sie sich auf dem Weg zum Hotel.
Hier waren die Zimmer das ganze Jahr über ausgebucht, und für das Personal gab es immer reichlich zu tun. Auch Annalena, die hier stellvertretende Geschäftsführerin war, konnte sich über einen Mangel an Arbeit net beklagen. Doch als sie jetzt ihre beiden Freunde erblickte, ließ auch sie alles stehen und liegen, eilte auf die beiden zu und umarmte sie innig. An einem kleinen Tisch im Restaurant unterhielten sich die drei dann angeregt und vergaßen ganz die Zeit. Erst als bei Kerstin das Handy klingelte, fiel ihnen allen auf, wie spät es schon war.
»Wir werden den Kontakt jetzt net mehr abreißen lassen«, bestimmte Annalena. Sie hatte während des Gesprächs die beiden Freunde aufmerksam beobachtet, dabei war ihr aufgefallen, dass Matthias das andere Madl mit seinen Blicken verschlang. Das gab ihr einen Stich ins Herz, denn sie schwärmte für ihn schon, solange sie denken konnte. Spürte er das denn net? Wie konnte er da Kerstin anhimmeln, die offenbar kein bisschen Gespür dafür hatte, was er für sie empfand?
Die junge Frau nahm sich vor, sobald wie möglich Mut zu fassen und Matthias ihre Liebe zu gestehen.
Jetzt ging für alle aber die Arbeit vor. Draußen auf dem Parkplatz hielt Matthias beim Abschied die Hand von Kerstin etwas länger als nötig.
»Magst mit mir bald mal einen Spaziergang machen? Wir haben uns noch so viel zu erzählen«, sagte er und schaute sie bittend an. Kerstin spürte einen warmen vertrauten Strom von seinen Händen ausgehen. Sie errötete und wusste net, warum. Stumm nickte sie.
»Gern«, stimmte sie dann zu. »Morgen Nachmittag? Da hätte ich frei.«
»Das passt sehr gut, ich kann mir auch Zeit nehmen. Pfüat di, Kerstin. Und pass auf, dass du net vom Pferd getreten wirst!«
Sie lachte glockenhell auf. »Das passiert so schnell net. Schließlich bin ich der Geburtshelfer, kein Sparringspartner.«
Annalena stand an einem Fenster und beobachtete die kleine Szene. Warum suchte Matthias net ihre Nähe? Sie hätte ihm doch so viel zu geben. Das Madl übersah dabei jedoch, dass man einem Herzen nets befehlen konnte. Und das, was sie bei sich für Liebe hielt, war eigentlich nur ein bisschen Neid, dass Matthias net, wie andere Männer auch, um ihre Aufmerksamkeit buhlte. Sie war für ihn eine Freundin, net mehr. Als sie sich umdrehte, stand sie plötzlich Anton Fürchtinger junior gegenüber. Der junge Mann betrachtete sie aufmerksam.
Annalena war der vollkommene Gegensatz zu Kerstin. Sehr schlank, mit schwarzen Haaren und grünen Augen, stets etwas zurückhaltend, aber durchaus energisch. Toni, wie er allgemein gerufen wurde, reichte ihr die Hand.
»Ich hab’ euch grad ein paar neue Gäste gebracht. Kannst dich besonders freundlich um die kümmern? Die sind ziemlich wichtig.«
»Für uns ist jeder Gast wichtig«, erklärte sie kühl. Toni hatte vom ersten Tag ihrer Rückkehr an ihre Nähe gesucht und fand auch häufig einen Vorwand, tun ins Hotel zu kommen und mit ihr zu reden. Er besaß gute Manieren und schaute fesch aus, doch sie fand ihn einfach langweilig. Er hatte nie den Ehrgeiz entwickelt, Gutachtal zu verlassen und woanders neue Erfahrungen zu machen. Er war häufig genug unterwegs, um Turniere zu bestreiten oder mit Pferden zu handeln. Doch er konnte sich net vorstellen, längere Zeit abwesend zu sein, denn er liebte seine Heimat. Und er liebte Annalena. Diese kühle junge Frau hatte es ihm angetan, und er ließ keine Gelegenheit aus, in ihrer Nähe zu sein, mochte sie sich auch noch so abwesend geben.
»Bist trotzdem so lieb und hast ein Auge darauf, dass es diesen Leuten an nets fehlt?«, beharrte er sanft.
Annalena zog die Augenbrauen hoch. »Hab’ ich schon jemals einen Gast nett aufmerksam behandelt? Was ist denn so Besonderes an denen?«, packte sie nun doch die Neugierde.
»Ja, weißt«, erläuterte er. »Das sind Leut’ aus Spanien, und die haben ein großes Interesse daran, Partner bei uns auf dem Gestüt zu werden und auch einige Fohlen zu kaufen. Außerdem hat sich meine Schwester Gerti in den einen von ihnen verguckt, wenn ich auch net weiß, was sie an dem findet.«
Unwillkürlich wandte Annalena den Blick und schaute zu den Spaniern hinüber. Einer von ihnen war etwa in Tonis Alter und wirkte ziemlich laut und aufdringlich. Toni folgte ihrem Blick.
»Ja, genau der, Don Esteban de Villanuovo«, seufzte er dann. »Ich persönlich tat ihn ja eher einen Don Juan nennen, aber das sollte ich besser net laut sagen. Wenn es hier net um ein besonders großes Geschäft gehen würde, hätt’ ich gesagt, wir schicken ihn postwendend heim, damit die Gerti net auf dumme Gedanken kommt.«
»Na, hör mal, deine Schwester ist doch net dumm. Die wird schon merken, ob er was taugt.«
Toni lachte. »Wenn du dich da mal net täuschst. Liebe macht blind.«
Sie fand die Sache plötzlich lustig. »Dann sollten wir der Gerti eine Brille aufsetzen. Oder wir stellen am Ende fest, dass er doch ganz nett ist.«
Der Bursche verzog das Gesicht. »Kein Vergleich mit mir«, behauptete er und bemerkte, dass Annalena ihm ein Lächeln schenkte. Na, wenn das kein Fortschritt war?
2
Ein strahlendblauer Himmel wölbte sich über Gutachtal, und die Sonne meinte es mehr als gut. Hoch droben auf den Gletschern spiegelte sich das Licht im ewigen Eis und blendete jeden, der mit ungeschützten Augen hinaufblickte. Den Gegensatz dazu bildeten die dichten dunklen Wälder, in denen sich nur die Förster und Waldarbeiter wirklich gut auskannten.
Matthias und Kerstin hatten ihre Autos auf einem Parkplatz abgestellt, von dem einige Wanderwege in die Umgebung führten. Er streckte die Hand aus, Kerstin zögerte net und reichte ihm die ihre. Gemeinsam gingen sie den Weg an der Gutach entlang, rechts das murmelnde Wasser, links die aufsteigenden Berge, mit Gebüsch und Bäumen bewachsen.
»Du bist lange Zeit fort gewesen. Was hast du denn alles erlebt?«, forschte der Bursche.
Kerstin lachte leise auf. »Ich glaub’, das willst alles gar net wissen. Nach dem Studium wollt’ ich eigentlich gleich zurückkehren, um meinen Vater in der Praxis zu entlasten, doch da bekam ich ein ungewöhnliches Angebot von einem Zirkus. Die brauchten jemanden, der mit auf die Tournee ging, konnten sich aber net leisten, wen zu bezahlen, der schon viele Erfahrungen hatte. Ich hab’ erst gezögert, doch dann war ich sicher, dass ich dabei eine ganze Menge lernen konnte, was eigentlich unbezahlbar ist. So bin ich ein ganzes Jahr mit dem Zirkus gereist.«
»Ach, du lieber Himmel, ich stelle mir das ziemlich aufregend vor«, warf er ein und wischte sich über die Stirn. Die Sonne stach, langsam wurde es schwül und unangenehm.
»Das war es auch«, stimmte Kerstin zu. »Das liegt natürlich auch daran, dass die Tiere in einem Zirkus so unterschiedlich sind. Heute hat ein Elefant Magenschmerzen, und morgen bekommt ein Pferd eine Kolik, dann wieder verletzen sich zwei Tiger beim Balgen, der kleine Pudel aus der Dressurgruppe hat Depressionen, oder der Seehund mag diese Sorte Fisch net.«
»Wie bitte? Depressionen?«, fragte er ungläubig.
»Aber ja! Der Pudel war eifersüchtig, weil ein weiteres Tier in die Gruppe aufgenommen wurde. Ich kann sagen, dass ich in dieser Zeit wirklich unheimlich viel gelernt habe. Aber auf Dauer war es nets für mich, in der Welt herumzureisen, nie länger als eine Woche an einem Ort zu bleiben und quasi aus dem Koffer zu leben. Ich hatte Sehnsucht nach meiner Heimat, nach den Bergen, dem Ruß und meinem Vater.«
»Sonst nix?«, fragte er leise.
Sie blieb stehen. »Doch schon, auch nach meinen alten Freunden«, gestand sie ein.
Er nahm ihre Hände, schaute ihr tief in die Augen und wollte etwas sagen. Doch ein dröhnender Donnerschlag fiel ihm ins Wort. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich der Himmel bezogen, schwarze Wolken türmten sich auf, und die ersten Blitze zuckten. Es war zu spät, um noch zu den Autos zurückzukehren, denn schon fielen platschend die ersten Tropfen.
Kerstin lachte. »Oh, tut das gut!«, rief sie begeistert und streckte die Arme aus. Auch Matthias lachte auf. Bei dieser Hitze kam eine Dusche gerade recht.
Der zunächst willkommene Regen wurde im Nu heftiger und ging in Hagel über, böiger Wind kam auf. Matthias schaute sich um, dann griff er nach ihrem Arm.
»Komm rasch, hier können wir net bleiben.« Er zog sie mit sich. Der Hagel wurde so heftig, dass beide den Kopf senkten, um das Gesicht zu schützen. Längst hatten sie den Weg verlassen, und Kerstin hoffte, dass Matthias wusste, was er tat. Er strebte direkt auf den Berg zu.
»Was hast du vor?« Sie musste brüllen, um sich verständlich zu machen.
»Dort drüben ist eine Höhle, die kenne ich von früher«, gab er über die Schulter zurück und zog sie weiter mit sich. Längst schmerzten Schultern, Kopf und Arme vom prasselnden Aufprall der Hagelkörner. Hoffentlich fanden sie bald einen Unterschlupf.
Ein großes schwarzes Loch tauchte auf, die versprochene Höhle. Schlagartig hörte das Prasseln auf, als die beiden in den Schutz des Höhlenraumes traten. Darin war es relativ dunkel und noch weiterhin schwül, dafür aber trocken. Kerstin schüttelte sich.
»Du meine Güte, war das schlimm! Aber diese Höhle ist erstaunlich. Ich dachte immer, ich kenne mich hier aus. Aber dieser Ort ist mir unbekannt.«
Matthias lachte. »Du hast sicher net auf den Weg geachtet, sonst hättest du festgestellt, wie abgelegen dieser Ort ist. Als Junge habe ich diesen Zufluchtsort entdeckt.«
»Und uns nie etwas davon gesagt«, stellte Kerstin staunend fest.
Er wirkte verlegen. »Nein, ich brauchte einen Ort für mich allein. Aber