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Ein alter Freund kehrt heim: Der Bergpfarrer 310 – Heimatroman
Ein alter Freund kehrt heim: Der Bergpfarrer 310 – Heimatroman
Ein alter Freund kehrt heim: Der Bergpfarrer 310 – Heimatroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Ein alter Freund kehrt heim: Der Bergpfarrer 310 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Georg Willner schaute ungeduldig den Kiesweg hinunter. Immer mehr Gläubige kamen zur Sonntagsmesse, doch die Eine, auf die der Bauernsohn wartete, war nicht darunter. Wie verabredet, hatte sich der Bauernsohn, von seiner Familie unbemerkt, auf die rechte Seite der Kirche geschlichen. Von hier aus hatte Georg nicht nur einen guten Blick auf den Weg, auf dem die Leute heraufkamen, durch dichtes Buschwerk geschützt, konnte man ihn kaum sehen. Plötzlich legte sich eine Hand auf seinen Rücken. Georg erschrak. Er hatte so konzentriert nach unten gespäht, dass er es nicht mitbekommen hatte, als sich jemand von der anderen Seite näherte. Der junge Bursche fuhr herum und blickte in das lächelnde Gesicht einer jungen Frau. »Sandra!« Stürmisch riss er sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich. Sie erwiderte seine Küsse, legte dann aber den Kopf zurück. »Ich muss gleich wieder zu den anderen«, sagte die Tochter des Hofer-Bauern. »Vater wird sonst noch misstrauisch.« Georg nickte verstehend. »Was ist mit heut Nachmittag?«, wollte er wissen. »Können wir uns da seh'n?« »Ja«, flüsterte Sandra Hofer lächelnd, »und ich freu mich schon ganz narrisch drauf.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum31. Mai 2022
ISBN9783740994150
Ein alter Freund kehrt heim: Der Bergpfarrer 310 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ein alter Freund kehrt heim - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 310 –

    Ein alter Freund kehrt heim

    … und die alten Geschichten kochen wieder hoch

    Toni Waidacher

    Georg Willner schaute ungeduldig den Kiesweg hinunter. Immer mehr Gläubige kamen zur Sonntagsmesse, doch die Eine, auf die der Bauernsohn wartete, war nicht darunter. Dabei hatte er sich so darauf gefreut, sie zu sehen …

    Wie verabredet, hatte sich der Bauernsohn, von seiner Familie unbemerkt, auf die rechte Seite der Kirche geschlichen. Von hier aus hatte Georg nicht nur einen guten Blick auf den Weg, auf dem die Leute heraufkamen, durch dichtes Buschwerk geschützt, konnte man ihn kaum sehen.

    Plötzlich legte sich eine Hand auf seinen Rücken. Georg erschrak. Er hatte so konzentriert nach unten gespäht, dass er es nicht mitbekommen hatte, als sich jemand von der anderen Seite näherte. Der junge Bursche fuhr herum und blickte in das lächelnde Gesicht einer jungen Frau.

    »Sandra!« Stürmisch riss er sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich.

    Sie erwiderte seine Küsse, legte dann aber den Kopf zurück. »Ich muss gleich wieder zu den anderen«, sagte die Tochter des Hofer-Bauern. »Vater wird sonst noch misstrauisch.«

    Georg nickte verstehend. »Was ist mit heut Nachmittag?«, wollte er wissen. »Können wir uns da seh’n?«

    »Ja«, flüsterte Sandra Hofer lächelnd, »und ich freu mich schon ganz narrisch drauf.«

    »Und ich erst mal!«

    Die Kirchenglocken riefen ein letztes Mal die Gläubigen zur Messe.

    »Um drei, an unsrer Stelle«, sagte Sandra hastig und machte sich von ihm los. Sie hauchte ihm einen letzten Kuss auf den Mund, ehe sie wieder durch die Büsche verschwand.

    Georg holte tief Luft. Wie er das hasste, diese Heimlichtuerei!

    Aber es ging nicht anders. Sein Vater würde ihm die Hölle heißmachen, wenn er erfuhr, dass sein Sohn ausgerechnet mit der Tochter seines ärgsten Feindes angebandelt hatte.

    Andererseits ging es Sandra nicht anders, auch der Hoferbauer würde es nicht leiden, dass seine Tochter den Sohn vom Willner-Sepp, seinem erklärten Todfeind, liebte.

    Und schon gar nicht würden die beiden Streithammel ihren alten Ärger begraben und den Kindern ihren Segen geben!

    Dabei wusste vermutlich kein Mensch mehr, worum es bei ihrem Zwist überhaupt ging. Aber das schien egal zu sein, Hauptsache, man lag sich über Kreuz und einer gönnte dem anderen keinen Frieden.

    Georg Willner wartete noch ein paar Minuten, bevor er auch zur Kirchentür ging. Dort stand Pfarrer Trenker und begrüßte die Gläubigen. Mit jedem redete er ein paar Worte, und wenn man dem einen oder anderen die durchzechte Nacht – samstags war im ›Löwen‹ Tanzabend – noch ansah, musste der Betreffende sich auch mal eine entsprechende Anspielung gefallen lassen.

    »Grüß dich, Georg«, sagte der Geistliche. »Schön, dass du da bist. Alles in Ordnung?«

    Der Bauernsohn nickte, obwohl eigentlich gar nichts in Ordnung war … Aber jetzt war auch nicht der rechte Zeitpunkt, das zu erörtern.

    »Wo bleibst denn bloß«, wurde er von seinem Vater gefragt, als er sich neben ihn setzte.

    Viele Familien hatten seit Alters her ihre angestammten Plätze in der Kirche. Georg gab keine Antwort, sondern schielte nach links, wo die Hofers saßen, und lächelte in sich hinein, als er Sandra sah, die ihm verstohlen zuzwinkerte.

    Sepp schaute seinen Sohn unwillig an.

    Immer diese Eskapaden! Bestimmt war wieder mal ein Madel schuld daran, dass der Bub nicht pünktlich sein konnte!

    Dann kam der Bauer nicht mehr dazu, weiter über den Burschen nachzudenken. Eine Glocke ertönte, die Gemeinde erhob sich von ihren Plätzen, und Pfarrer Trenker betrat, in Begleitung der Ministranten, den Altarraum.

    Die Heilige Messe begann.

    *

    An diesem schönen Sonntagnachmittag saßen mehr Besucher als sonst auf der Terrasse des Pfarrhauses. Neben Claudia und Max Trenker, die mit ihrem kleinen Sohn gekommen waren, saßen Inge und Hannes Wohlrab, ein Ehepaar, das in der Pension ›Edelweiß‹ wohnte. Ihnen gegenüber hatte Florian Wohlrab Platz genommen, ihr Sohn, und an dessen Seite saß Evi Kahlenbach, seine Freundin. Und mit dem Madel hatte es eine besondere Bewandtnis …

    Wochenlang war Claudia Trenker von einem Mann regelrecht terrorisiert worden, der sich unter dem Namen Robert Erlander zunächst im Hotel ›Zum Löwen‹ einquartiert hatte, um dann sehr auffällig Erkundigungen über die Schwägerin des Bergpfarrers einzuziehen. Mehr als einmal war es dabei zu Situationen gekommen, die man eher aus Kriminalfilmen kennt, indes war es kein Film, kein Roman, sondern bitterer Ernst. Erlander behauptete, Claudia, die als Journalistin beim ›Kurier‹, in Garmisch Partenkirchen arbeitete, wäre schuld am Tod einer jungen Frau.

    In seinem Wahn, die ›Mörderin‹ zur Rechenschaft zu ziehen, wandte der Mann unlautere Mittel an, die Claudia auch in Lebensgefahr hätten bringen können, wären da nicht der Bergpfarrer und zahlreiche Freunde gewesen, die ihr zur Seite gestanden hatten.

    Erlander verbündete sich sogar mit Patricia Vangaalen, jener ebenso reichen wie schönen und skrupellosen Unternehmerin, die Sebastian bittere Rache geschworen hatte, weil der Bergpfarrer sie abwies, als sie ihm ihre Liebe gestand.

    Doch auch diese Allianz hatte keinen Erfolg in ihren Bemühungen, Claudia Trenker zu verleumden, und so schickte Robert Erlander seinen letzten Trumpf ins Rennen: Seine Nichte Evi, jahrelang von ihrem Onkel indoktriniert, erschlich sie sich, unter falschem Namen und mit einer erfundenen Geschichte, das Vertrauen der Journalistin. Evi sollte, nach dem Willen Erlanders, Claudia zur Strafe ein – angeblich harmloses – Pulver verabreichen, bei dem es sich in Wahrheit um Arsen handelte, das in dieser Dosis tödlich gewesen wäre.

    Allerdings hatte Erlander nicht mit einem Umstand gerechnet, der eingetreten war, als Evi einen Spaziergang durch St. Johann machte – sie lernte einen jungen Burschen kennen und verliebte sich in ihn!

    Florian Wohlrab trat in ihr Leben, und Evi machte eine Wandlung durch, die sie von ihrem Racheplan abbrachte. Das hübsche Madel hatte, nach dem Tode der Mutter bis zu seiner Volljährigkeit, im Heim gelebt, also nie erfahren, wie es war, in einer intakten Familie zu leben. Die seltenen Besuche ihres Onkels waren kein Ersatz, auch wenn man Erlander zugutehalten musste, dass er sich schon um seine Nichte kümmerte, wenn es ihm die Lebensumstände gestatteten.

    »Zwanzig Jahre bin ich zur See gefahren«, hatte er bei einer ersten Vernehmung zu Protokoll gegeben, »da konnte ich mich bloß um die kleine Evi kümmern, wenn ich mal wieder Urlaub hatte und an Land kam.«

    Und all die Jahre hatte Robert Erlander seine Heuer gespart, um eines Tages genug Geld zu haben, um seine unsinnige Rache zu finanzieren. Unsinnig deshalb, weil seine Schwester an einer Krankheit verstorben war, und kein Medikament der Welt sie davor hätte retten können.

    Auch nicht jenes Mittel, über das Claudia seinerzeit berichtet hatte, und auf das Vera Kahlenbach ihre allerletzte Hoffnung gesetzt hatte. Vera hatte sie damals angefleht, ihr dieses neue Medikament zu beschaffen. Indes hätte die Journalistin gar keine Möglichkeit dazu gehabt, das Medikament war, wegen tödlicher Nebenwirkungen, kurz zuvor in den Staaten wieder vom Markt genommen und in Deutschland gar nicht erst zugelassen worden.

    »Jedenfalls können wir von Glück sagen, dass Evi doch noch Zweifel am Racheplan ihres Onkels bekommen hatte«, bemerkte Max.

    Seine Frau, die neben dem Madel saß, lächelte zustimmend. »Und wie gehts jetzt mit euch weiter?«, fragte sie, an Evi und Florian gewandt.

    Anstelle der beiden jungen Leute antwortete Inge Wohlrab. »Evi kommt mit zu uns«, erklärte

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