Ich habe zu lange geschwiegen: Dr. Laurin – Neue Edition 25 – Arztroman
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Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus.
»Frau Professor Birkner wartet, Chef«, meldete Hanna Bluhme Dr. Laurin. »Nanu, so formell?« fragte er belustigt. Hanna wurde verlegen. »Sie ist eine Dame im besten Sinn«, sagte sie. »Aber ich weiß, daß nicht sie, sondern ihr Mann Professor ist.« »Ein großer und berühmter Kollege«, lächelte Leon Laurin. »Sie wissen ja, daß Ärzte ihre Familienangehörigen nicht gern selbst behandeln. Na, dann halten Sie mal in der nächsten halben Stunde alles von mir fern, wenn das möglich sein sollte.« Ines Birkner war wirklich eine Dame, wie Dr. Laurin für sich vermerkte. Er sah sie zum ersten Mal. Sie war groß und schlank, etwa vierzig, und ihr feines Gesicht war von Schmerz gezeichnet. Ein Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte, legte sich um ihren Mund. »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Dr. Laurin.
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Buchvorschau
Ich habe zu lange geschwiegen - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin – Neue Edition
– 25 –
Ich habe zu lange geschwiegen
Patricia Vandenberg
»Frau Professor Birkner wartet, Chef«, meldete Hanna Bluhme Dr. Laurin.
»Nanu, so formell?« fragte er belustigt.
Hanna wurde verlegen. »Sie ist eine Dame im besten Sinn«, sagte sie. »Aber ich weiß, daß nicht sie, sondern ihr Mann Professor ist.«
»Ein großer und berühmter Kollege«, lächelte Leon Laurin. »Sie wissen ja, daß Ärzte ihre Familienangehörigen nicht gern selbst behandeln. Na, dann halten Sie mal in der nächsten halben Stunde alles von mir fern, wenn das möglich sein sollte.«
Ines Birkner war wirklich eine Dame, wie Dr. Laurin für sich vermerkte.
Er sah sie zum ersten Mal.
Sie war groß und schlank, etwa vierzig, und ihr feines Gesicht war von Schmerz gezeichnet.
Ein Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte, legte sich um ihren Mund. »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Dr. Laurin. Ich habe schon viel Gutes von Ihnen gehört.« Sie machte eine kleine Pause. »Ich bitte Sie um eine Untersuchung und Diagnose und auch darum, mir die ganze Wahrheit zu sagen. Das möchte ich vorausschicken. Ich will nur wissen, ob ich noch eine Chance habe.«
Das war eine erschreckende Einleitung!
Aber Dr. Laurin bewahrte Fassung. Er hatte hier eine Patientin, die ahnte, daß es schlimm um sie stand. In diesem besonderen Fall tat es ihm weh, denn er wußte, daß Ines Birkner nicht nur eine tapfere Frau war, sondern auch eine, die von ihrem Mann über alles geliebt wurde.
Dr. Laurin hatte Professor Birkner auf einem Kongreß kennengelernt. Seinen Namen und Ruf kannte er schon vorher, denn er war als Internist eine Kapazität. Er war erst vor drei Jahren nach München gekommen.
»Ich werde Ihnen alles erzählen«, sagte Ines Birkner. »Sie brauchen nicht zu fragen. Ich leide schon seit etwa einem Jahr unter diesen immer wiederkehrenden Schmerzen. Ich wollte meinen Mann nicht beunruhigen. Dann kamen diese Depressionen, die dauernde Müdigkeit und Lustlosigkeit. Dr. Laurin, ich habe mich genau kontrolliert. Ich habe im letzten Monat zehn Pfund abgenommen. Fleisch ist mir zuwider. Ständig habe ich Durst. Alle diese Symptome sprechen dafür, daß ich Krebs habe.«
»Sie dürfen sich das nicht einreden, Frau Birkner«, sagte Dr. Laurin heiser. »Sie haben sicher viel über solche Symptome gelesen, aber es ist durchaus nicht gesagt, daß sie Anzeichen für Krebs sind.«
»Aber sie können es sein«, erwiderte Ines Birkner ruhig.
Leon Laurin gewann den Eindruck, daß sie mit ihrem Leben bereits abgeschlossen hatte.
»Ich würde Sie bitten, sich einer klinischen Untersuchung zu unterziehen!« riet er.
»Kann es bald sein?« fragte Ines.
»Meinetwegen schon morgen«, erwiderte er und bemühte sich, ein zuversichtliches Lächeln zu zeigen.
»Gut, ich werde es meinem Mann sagen. Aber ich bitte Sie darum, ihm keine Auskunft zu geben, falls er Sie anrufen sollte. Ich werde sagen, daß es eine Routineuntersuchung ist.«
Ob er das glauben wird? überlegte Leon. Er wehrte sich verzweifelt gegen den Gedanken, daß diese Frau vom Tode gezeichnet sein sollte, aber irgendwie hatte er im Gefühl, daß sie besser über sich Bescheid wußte, als eine Untersuchung ergeben konnte.
*
»Es hat nicht mal eine halbe Stunde gedauert«, stellte Hanna Bluhme fest.
»Um so besser«, erwiderte Dr. Laurin leichthin. »Dann komme ich heute mal früh nach Hause. Frau Birkner bekommt Zimmer zehn. Ab morgen.«
»Muß sie operiert werden?« fragte Hanna interessiert.
»Vielleicht. Das wird sich ja herausstellen. Servus, Hanna. Ich möchte gern mal wieder einen Abend mit meinen Kindern verbringen, und Ihnen tut es auch gut, wenn Sie mal früher heimkommen.«
Leon Laurin machte sich seine Gedanken, als er heimfuhr. Die Zwillinge kamen ihm entgegengestürmt, Antonia erschien in der Tür, und drinnen brüllte Kevin mit dem Baby Kyra um die Wette, weil er nicht der erste gewesen war, der den Papi begrüßen konnte.
Antonia bekam einen ganz besonders zärtlichen Kuß, und Leon zeigte an diesem Tag eine unerschöpfliche Geduld, als die Kinder ihn belagerten.
»Willste heute gar nicht deine Ruhe haben, Papi?« fragte Konstantin.
»Bist du gar nicht müde?« schloß sich seine Zwillingsschwester Kaja an.
»Es ist ja noch früh«, sagte Leon. »Ich bin froh, daß ich euch mal wieder um mich habe. Haltet ihr die Mami auch nicht zu sehr in Atem?«
»Wir nicht«, versicherte Konstantin. »Das Baby bloß. Es muß ja alle vier Stunden futtern.«
»Das mußtet ihr auch, als ihr Babys wart«, lächelte Leon.
»Außerdem ist Kyra lieb«, meinte Kevin.
Bevor die kleine Kyra auf die Welt gekommen war, hatte er sich immer benachteiligt gefühlt, weil Konstantin seinen Zwilling hatte. Jetzt betrachtete er das Schwesterchen als seinen Zwilling und verteidigte es immer.
»Getauft ist sie immer noch nicht«, meinte Konstantin. »Wann findet das mal statt?«
»Wenn es wärmer ist«, sagte Leon.
»Und wenn Mami wieder in ihre Kleider paßt«, schloß Kaja sich an. »Sie macht jetzt erst Diät.«
Sie hatten Leon schnell auf andere Gedanken gebracht. Er kam gar nicht zum Nachdenken, weil die Kleinen dauernd etwas anderes wußten, womit sie ihn beschäftigen konnten.
*
Ines Birkner wurde nicht so stürmisch empfangen. Daß ihr Mann heute später kommen würde, wußte sie, aber sie hatte damit gerechnet, daß wenigstens Katja zu Hause sein würde, ihre neunzehnjährige Tochter. Sie war jedenfalls darauf vorbereitet, hatte unterwegs noch ein paar Tabletten geschluckt und war in einer recht guten Verfassung.
Katja war auch da. Ganz plötzlich stand sie an der Treppe. Schlank und anmutig sah sie aus in dem hübschen Kleid, das sie neulich gemeinsam gekauft hatten.
»Ich habe dich gar nicht kommen hören, Mami«, sagte sie entschuldigend. »Paps kommt heute später, Kleines. Wo ist Simon?« fragte Ines.
Ein Schatten fiel über Katjas Gesicht. »Er ist heute gar nicht nach Hause gekommen«, sagte sie. »Es wird doch nichts passiert sein?«
»Mach dir doch nicht immer gleich Gedanken! Simon ist vorsichtig. Hast du etwas vor?«
»Simon wollte mich mit auf eine Party nehmen, aber wenn er nicht kommt, bleibe ich zu Hause.«
Ihre Stimme klang traurig, und Ines wünschte, daß Simon kommen würde, denn sie wollte an diesem Abend gern mit ihrem Mann allein sein.
Bremsen kreischten vor der Tür. Wenige Sekunden später trat Simon Birkner ein. Er war groß, schlank und hatte eine unverkennbare Ähnlichkeit mit seinem Vater. Er war fünfundzwanzig, wirkte aber reifer.
»Entschuldige, Mami«, sagte er. »Ich hatte eine Panne.«
»Mit mir willst du ja nicht auf eine Party gehen«, sagte Ines lächelnd. Mit einer tiefen Beglückung fühlte sie seinen zärtlichen Kuß. Er küßte sie immer auf die Wange, wenn er ging