Die neue Kraft in meinem Herzen: Dr. Laurin 153 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Pädiatrie, was ist denn das, Mami?«, fragte die jüngste Laurin-Tochter Kyra ihre Mutter, als sie von einem Besuch bei den Großeltern heimkam.
»Kinderheilkunde«, erwiderte Antonia Laurin. »Wie kommst du darauf?«
»Weil Opi davon geredet hat. Gut, dass ich ihn nicht gefragt habe, wo Arztkinder so was doch wissen müssten. Aber ich finde es blöd, dass man immer lateinisch redet. Aber du sagst den anderen nicht, dass ich es nicht gewusst habe, gell?«
»Du musst das doch noch nicht wissen, Kyra«, meinte Antonia nachsichtig. »Wieso hat denn Opi darüber gesprochen?«
»Weil er einen Brief aus Korea bekommen hat. Er will mit euch noch darüber reden. Omi hat gesagt, dass die Prof.-Kayser-Klinik kein Wohltätigkeitsinstitut ist. Was hat sie damit gemeint?«
Ja, was mag Teresa damit gemeint haben?, ging es Antonia durch den Sinn.
»Und wenn Papi Zeit hat, möchtet ihr doch heute Abend mal vorbeischauen, hat Opi gesagt.« Kyra sah ihre Mutter erwartungsvoll an. »Gell, du bist auch neugierig, was das mit der Pädiatrie auf sich hat?«
Antonia musste lächeln, denn sie war neugieriger darauf, was Teresa mit dem Wohltätigkeitsinstitut gemeint hatte.
Leon Laurin, der Chefarzt der Prof.-Kayser-Klinik, kam an diesem Nachmittag ziemlich früh nach Hause. Sofort wurde er von Kyra informiert, dass der Opi etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen habe.
»Es geht ihm doch gut?«, fragte Leon besorgt.
»Freilich, aber er möchte lieber, dass ihr kommt. Ihm ist das Wetter zu schlecht«, erklärte Kyra. »Vielleicht geht es um die Pädiatrie.«
Leon warf seiner Frau einen fragenden Blick zu. »Was soll damit sein?«, fragte er.
»Mich darfst du nicht fragen. Ich bin nur
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Rezensionen für Die neue Kraft in meinem Herzen
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Buchvorschau
Die neue Kraft in meinem Herzen - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 153 –
Die neue Kraft in meinem Herzen
Dr. Renate Ronneburg hatte zu viel Leid ertragen müssen
Patricia Vandenberg
»Pädiatrie, was ist denn das, Mami?«, fragte die jüngste Laurin-Tochter Kyra ihre Mutter, als sie von einem Besuch bei den Großeltern heimkam.
»Kinderheilkunde«, erwiderte Antonia Laurin. »Wie kommst du darauf?«
»Weil Opi davon geredet hat. Gut, dass ich ihn nicht gefragt habe, wo Arztkinder so was doch wissen müssten. Aber ich finde es blöd, dass man immer lateinisch redet. Aber du sagst den anderen nicht, dass ich es nicht gewusst habe, gell?«
»Du musst das doch noch nicht wissen, Kyra«, meinte Antonia nachsichtig. »Wieso hat denn Opi darüber gesprochen?«
»Weil er einen Brief aus Korea bekommen hat. Er will mit euch noch darüber reden. Omi hat gesagt, dass die Prof.-Kayser-Klinik kein Wohltätigkeitsinstitut ist. Was hat sie damit gemeint?«
Ja, was mag Teresa damit gemeint haben?, ging es Antonia durch den Sinn.
»Und wenn Papi Zeit hat, möchtet ihr doch heute Abend mal vorbeischauen, hat Opi gesagt.« Kyra sah ihre Mutter erwartungsvoll an. »Gell, du bist auch neugierig, was das mit der Pädiatrie auf sich hat?«
Antonia musste lächeln, denn sie war neugieriger darauf, was Teresa mit dem Wohltätigkeitsinstitut gemeint hatte.
Leon Laurin, der Chefarzt der Prof.-Kayser-Klinik, kam an diesem Nachmittag ziemlich früh nach Hause. Sofort wurde er von Kyra informiert, dass der Opi etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen habe.
»Es geht ihm doch gut?«, fragte Leon besorgt.
»Freilich, aber er möchte lieber, dass ihr kommt. Ihm ist das Wetter zu schlecht«, erklärte Kyra. »Vielleicht geht es um die Pädiatrie.«
Leon warf seiner Frau einen fragenden Blick zu. »Was soll damit sein?«, fragte er.
»Mich darfst du nicht fragen. Ich bin nur von Kyra informiert«, erklärte Antonia.
»Und wegen dem Wohltätigkeitsinstitut«, fuhr Kyra wichtig fort.
»Du liebe Güte, da bin ich aber neugierig.«
»Ich auch«, schloss sich Antonia gleich an. »Wir könnten gleich rübergehen. Kevin ist beim Training, und die Zwillinge sind auf einer Party.«
»Auf welcher Party?«, fragte Leon sofort.
»Bei Manuel Jarris.«
Leon runzelte die Stirn, aber weil Kyra dabeistand, sagte er nicht, was ihm auf den Lippen lag.
»Ich bleibe aber nicht allein zu Hause«, erklärte Kyra.
»Du kannst mitkommen, Schätzchen«, meinte Leon. »Es wird sich ja nicht um ein Staatsgeheimnis handeln.«
So war es auch nicht, aber was sie dann erfuhren, klang recht spannend und stimmte nachdenklich.
Der Brief, den Professor Kayser bekommen hatte, stammte von einem früheren Patienten von ihm, der als Chefingenieur nach Japan gegangen war und nun in Südkorea mit einer Koreanerin verheiratet war, wie aus seinem Brief hervorging.
»Sehr verehrter Herr Professor Kayser«, lautete die Anschrift. »Ich hoffe, Sie werden sich meiner erinnern, da ich ja für Sie ein recht ungewöhnlicher Fall war mit meiner Aorteninsuffizienz. Dank Ihrer großartigen Operation bin ich nun – und noch immer – ein gesunder Mann. Meine sehr liebe Frau, eine Koreanerin, trägt das Ihre dazu bei.
Aber ich schreibe Ihnen nicht, um nur von mir zu erzählen, sondern weil wir eine junge deutsche Bekannte haben, eine Kinderärztin, die unsere beiden Adoptivkinder vorbildlich betreut hat. Aus privaten und gesundheitlichen Gründen kann sie nicht länger hierbleiben. Da sie gebürtige Münchnerin ist, möchte sie gern in die alte Heimat zurück, und so bitte ich Sie, ob Sie ihr die Möglichkeit geben würden, für den Übergang an der Prof.-Kayser-Klinik zu arbeiten.
Sie hat ein tragisches Schicksal, über das ich nicht berichten will, falls Sie keine Möglichkeit haben, ihr zu helfen, aber ich darf sagen, dass sie ein wertvoller Mensch ist und eine ausgezeichnete Ärztin. Sie heißt Renate Rönneberg, ist dreiunddreißig, hat in Heidelberg und München studiert und in München promoviert. Ich würde sie nicht loben, wenn ich nicht genau wüsste, dass sie es verdient. Sie ist nur durch einige Schicksalsschläge menschenscheu und misstrauisch geworden.«
Weiter las Professor Kayser nicht vor. Er wurde schnell heiser, und Teresa warf jetzt auch ein, dass manche Leute wohl meinten, dass die Prof.-Kayser-Klinik ein Wohltätigkeitsinstitut sei.
»Seit wann bist du so skeptisch, Teresa?«, fragte Leon.
»Was meinst du, wie viele Bettelbriefe wir bekommen. Wenn wir allen helfen würden, wären wir selbst arm, und wer weiß, was diese Ärztin sich da drüben für Krankheiten eingefangen hat.«
Antonia lachte. »Warum sollten wir uns diese Renate Rönneberg nicht mal ansehen? Wir hatten schon länger vor, einen Pädiater zu engagieren, und ich finde, dass eine Frau diesen Posten vielleicht noch besser ausfüllen könnte.«
»Meine ich auch«, gab Joachim Kayser seinen Kommentar dazu. »Ich habe Jesko Kramer jedenfalls in guter Erinnerung, und er würde mir niemanden empfehlen, von dessen Können er nicht überzeugt ist. Er hat großartige Erfindungen gemacht, die auch der Medizin zugutekommen, und ich weiß, wie dankbar er mir ist, denn er war ein Todeskandidat, als er sich unter mein Skalpell begab. Natürlich erinnert man sich doppelt gern an gelungene Operationen, über die viel geredet wurde.«
»Wir wissen ja, dass du ein großartiger Chirurg bist, Joachim«, sagte Teresa.
»Warst, musst du wenigstens sagen.«
»Kommen wir auf Renate Rönneberg zurück«, meinte Antonia. »Was schreibt Herr Kramer noch?«
»Dass Frau Rönneberg jetzt schon auf dem Weg hierher sein muss. Der Brief war sehr lange unterwegs. Nun, wir werden sehen, ob sie sich bei uns meldet. Und ich werde sie mir natürlich genau anschauen, bevor ich sie zu dir schicke, Leon.«
»Sein weiches Herz wird wieder mal siegen«, prophezeite Teresa ahnungsvoll.
Jedenfalls war Renate Rönneberg jetzt noch nicht zu einem Problem für die Laurins geworden.
Für andere allerdings schon, aber das ahnte Antonia Laurin nicht, als sie an diesem Abend sagte: »Vielleicht kommt sie gar nicht, und dieser nette Herr Kramer macht sich ihretwegen umsonst Sorgen.«
»Warten wir es ab«, sagte Leon.
*
In einer schönen Villa am Englischen Garten sprachen vier Menschen über Renate Rönneberg.
»Wer wird sie abholen?«, fragte Peter Nelsen und blickte in die Runde. Sein Bruder Armin und dessen Frau Ellen hüllten sich in Schweigen.
Die schwarzhaarige, exotisch wirkende Rabea Celic warf Peter einen spöttischen Blick zu. »Dann werden wir sie abholen«, sagte sie.
»Damit sie gleich einen Schock kriegt und meint, es wären ihr wieder Häscher auf den Fersen?«
»Du hast wahrhaftig eine ganz besonders feine Art, anzüglich zu sein«, sagte jetzt Armin Nelsen.
»Er soll sich in Acht nehmen, dass er nicht mal alles zurückbekommt«, spottete Rabea.
»Schließlich ist sie eure Cousine, eine geborene Nelsen.« Ellens Stimme klang sehr kühl.
»Sie hat doch mal so einen reichen Ami geheiratet«, fuhr nun Armin fort. »Was ist da eigentlich passiert, dass sie plötzlich doch wieder nach München kommen will?«
»Was weiß ich?«, stieß Peter gereizt hervor. »Vielleicht will sie ihr Erbteil beanspruchen. Ehen können ja kaputtgehen. Wir sollten uns nur darüber klar sein, wie wir ihr beibringen, dass wir bereits untereinander geteilt haben und für sie nichts mehr übrig ist.«
Rabea lächelte spöttisch. »Immerhin ist dieses Haus vorhanden«, stellte sie fest, »und wenn sie sich einen guten Anwalt nimmt, wird man euch bald auf die Schliche kommen.«
»Was mischst du dich eigentlich ein?«, fauchte Peter sie an. »Du gehörst nicht zur Familie – noch lange nicht!«
Ihre Augen glitzerten boshaft. »Nach neuesten Erfahrungen lege ich darauf auch keinen Wert. Aber sagtest du nicht, dass es da noch einen Verwandten gibt, Peter?«
»Es ist nicht eigentlich ein Verwandter, aber er war früher sehr eng mit Renate befreundet. Ich kann mich noch daran erinnern. Vielleicht kommt sie seinetwegen zurück. Lasst uns nicht zu schwarz sehen und nicht streiten. Vielleicht kommt sie wirklich nur, weil sie Heimweh hat und bleibt nicht lange. Kann ja sein. Genaues wissen wir doch nicht.«
»Sie hat ja auch kein Interesse gezeigt, als Onkel Johann gestorben ist«, warf Armin ein.
»Und wenn sie nun hier eine Praxis aufmachen will?«, fragte Ellen.
»So einfach ist das doch nicht«, winkte Peter gleich ab. »Es gibt sowieso schon zu viele Ärzte in München.«
»Du bist doch der Optimist unter uns, also hole du sie ab«,