Dr. Laurin 19 – Arztroman: Das Leben darf nicht vorbei sein
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Das grazile, junge Mädchen zauberte elegant und präzise die Pflichtfiguren auf das Eis. »Wunderbar, Caro«, sagte der Trainer begeistert, »wenn du die dreifachen Sprünge auch so schaffst, bist du nicht zu schlagen.« Caroline Motta lächelte froh, sie war unheimlich ehrgeizig. Sie sah nur noch ihre Karriere vor sich, den Lohn für viel Fleiß und manche Entbehrungen, die sich die Tochter des reichen Exportkaufmanns auferlegt hatte. Jetzt war Caroline einfach vollkommen in der Kunst, eindrucksvoll auf den Schlittschuhen dahinzuschweben oder wagemutig und doch voller Grazie zu springen. »Nun zu den Sprüngen«, sagte Guido Lascetti. »Eine kleine Ruhepause, Maestro«, scherzte sie. »Okay, aber nicht zu lange. Die Sonne ist reichlich stark. Das Eis wird nicht besser.« Caroline ging zur Snackbar. Dort stellte man ihr sogleich ungefragt einen Orangensaft hin, und schon nahm ein junger Mann neben ihr Platz. »Hallo, Caro, schon fertig?« fragte er. Sie warf ihm über die Schulter hinweg einen kühlen Blick zu. Er sah blendend aus und war schick gekleidet. Caroline Motta wußte, daß er nur ihretwegen hier war.
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Rezensionen für Dr. Laurin 19 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 19 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 19 –
Das Leben darf nicht vorbei sein
…denn Caroline hat noch viele ehrgeizige Pläne!
Patricia Vandenberg
Das grazile, junge Mädchen zauberte elegant und präzise die Pflichtfiguren auf das Eis.
»Wunderbar, Caro«, sagte der Trainer begeistert, »wenn du die dreifachen Sprünge auch so schaffst, bist du nicht zu schlagen.«
Caroline Motta lächelte froh, sie war unheimlich ehrgeizig. Sie sah nur noch ihre Karriere vor sich, den Lohn für viel Fleiß und manche Entbehrungen, die sich die Tochter des reichen Exportkaufmanns auferlegt hatte.
Jetzt war Caroline einfach vollkommen in der Kunst, eindrucksvoll auf den Schlittschuhen dahinzuschweben oder wagemutig und doch voller Grazie zu springen.
»Nun zu den Sprüngen«, sagte Guido Lascetti.
»Eine kleine Ruhepause, Maestro«, scherzte sie.
»Okay, aber nicht zu lange. Die Sonne ist reichlich stark. Das Eis wird nicht besser.«
Caroline ging zur Snackbar. Dort stellte man ihr sogleich ungefragt einen Orangensaft hin, und schon nahm ein junger Mann neben ihr Platz.
»Hallo, Caro, schon fertig?« fragte er.
Sie warf ihm über die Schulter hinweg einen kühlen Blick zu. Er sah blendend aus und war schick gekleidet. Caroline Motta wußte, daß er nur ihretwegen hier war. Percy Connor, der Sohn eines amerikanischen Multimillionärs, war immer da, wo Caroline weilte.
»Jetzt kommen die Sprünge«, erwiderte sie leichthin. »Und dann will ich meine Ruhe haben. In drei Tagen sind die Meisterschaften.«
»Ich weiß, ich weiß«, sagte er. »Du sagst es mir ja oft genug.«
Schon hatte sie sich wieder erhoben und tänzelte auf die Eisfläche.
»Flirten kannst du später, wenn du die Meisterschaft in der Tasche hast«, mahnte der Trainer.
»Ich denke gar nicht daran. Dann geht es erst richtig los.« Sie lachte hell.
Sie sprang den doppelten Salchow und dann den dreifachen.
Da geschah es! Sie blieb hängen und fiel. Ihr Schrei gellte über die Eisfläche.
»O mein Gott«, stöhnte Guido Lascetti, als er sich über sie beugte.
Mit schreckensbleichem Gesicht stand Percy Connor am Rande der Eisfläche.
*
Gabriele Motta wurde ohnmächtig, als sie den Anruf entgegennahm. Ihr Mann nahm ihr den Hörer aus der Hand und vernahm die Stimme, die immer wieder »Hallo!« rief. Dann erfuhr auch er es, während Luisa, die Haushälterin, sich um Gabriele Motta bemühte.
Er dachte nicht an die Träume, die Caroline gehegt hatte, er machte sich nur Sorgen um seine geliebte Tochter und nun auch um seine Frau, für die ein Arzt geholt werden mußte.
In der Praxis von Dr. Gruner läutete das Telefon. Die Sprechstundenhilfe nahm den Hörer ab, während Dr. Gruner sich mit seinem jungen Kollegen Dr. Schelling über einen Patienten unterhielt.
»Ja, ich sage Dr. Gruner Bescheid, er wird gleich kommen«, sagte die Sprechstundenhilfe.
»Etwas Dringendes?« fragte Dr. Gruner.
»Frau Motta ist ohnmächtig geworden«, erwiderte sie.
»Wollen Sie nicht hinfahren?« fragte der Arzt seinen Kollegen, der plötzlich sehr bestürzt aussah.
»Nein, bitte, übernehmen Sie das selbst«, sagte Dr. Schelling.
»Kennen Sie die Mottas?« fragte die Sprechstundenhilfe, als Dr. Gruner davongeeilt war. Lisa Reinhold hatte etwas übrig für Dr. Schelling.
»Dem Namen nach«, erwiderte er ausweichend.
»Stinkreich«, stellte sie fest. »Die Tochter will Eiskunstlaufmeisterin werden. Na, die haben es ja«, seufzte sie.
Er ging nicht darauf ein. Er dachte an Caroline Motta, die er vor ein paar Wochen auf dem Herbstball des Tennisklubs kennengelernt hatte. Hals über Kopf hatte er sich in das bezaubernde Mädchen verliebt. An jenem Abend hatte er die Hoffnung gehegt, daß sie seine Liebe erwidern würde. Einmal traf sie sich noch mit ihm, dann hatte sie plötzlich nie mehr Zeit. Sie müsse trainieren, war ihre Ausrede gewesen. So schmerzlich es auch für ihn war, er hatte seinen Stolz. Er drängte sich nicht auf.
Nun, was konnte er einem Mädchen wie Caroline Motta auch bieten? Er war am Anfang seiner Laufbahn. Es war ein ungeheures Glück für ihn, daß Dr. Gruner sich mit ihm assoziierte, weil ihm seine Riesenpraxis über den Kopf wuchs.
Aber dennoch, eine Caroline Motta hatte wohl auch im Privatleben andere Pläne, als sich an einen unbemittelten Arzt zu binden. Und doch dachte er immer wieder an sie.
Dr. Gruner blieb lange aus. »Ein Unglück kommt selten allein«, sagte er seufzend. »Erst zieht sich die Tochter einen komplizierten Beinbruch auf der Eisbahn zu, und dann überhäuft sich die Mutter mit Selbstvorwürfen.«
»Caroline hat sich das Bein gebrochen?« entfuhr es Philipp Schelling unbedacht.
Dr. Gruner sah ihn erstaunt an. »Kennen Sie sie denn?« fragte er.
»Ja«, erwiderte der andere mit belegter Stimme. »Wie geht es ihr?«
Dr. Gruner zuckte die Schultern. »Sie ist in die Prof.-Kayser-Klinik gebracht worden.«
*
Enrico Motta zitterte am ganzen Körper, als er die Prof.-Kayser-Klinik betrat. Seine Frau war unfähig gewesen, ihn zu begleiten.
Vorerst nahm sich Hanna Bluhme, in der Prof.-Kayser-Klinik Blümchen genannt, seiner an. Hanna wußte, wo Verständnis not tat. Sie schickte ihn nicht gleich weiter zur Chirurgischen. Sie war über den Fall Caroline Motta informiert und wußte, daß sie sich noch im Operationssaal befand.
»Man wird Sie rufen lassen, wenn Dr. Sternberg fertig ist, Herr Motta«, sagte sie teilnahmsvoll. »Nun regen Sie sich nicht zu sehr auf. Ein Beinbruch ist nicht so schlimm.«
»Das arme Kind, nun hat sie sich so geplagt, und gerade vor der Meisterschaft muß das passieren!« stöhnte er.
»Es wird ein Schock für sie sein«, sagte Hanna.
Er nickte stumm, aber er fragte sich auch, ob das Training nicht zuviel für das zarte Persönchen gewesen sei.
Es dauerte noch eine gute Stunde, bis er zu Dr. Sternberg gerufen wurde.
Dr. Eckart Sternberg, der sich um Caroline bemüht hatte, mußte sich bemühen, um wenigstens halbwegs eine zuversichtliche Miene zu zeigen. Doch wie immer strömte er Ruhe aus.
»Es ist ein komplizierter Schienbeinbruch«, sagte er zu Herrn Motta. »Für dieses Jahr ist es zu Ende mit dem Eislaufen.«
»Aber es wird doch wieder in Ordnung kommen?«
»Das wollen wir doch sehr hoffen. Ob das Bein jedoch die Kraft hat, weiterhin so strapaziert zu werden, steht in den Sternen. Ich will es Ihnen nicht verheimlichen. Ihre Tochter hat einen sehr zarten Knochenbau. Ich frage mich, wie sie die Anstrengungen überhaupt so lange durchgestanden hat.«
»Sie ist zäher, als sie aussieht, aber mit dieser Quälerei mußte erst so etwas