Dr. Laurin 30 – Arztroman: Eine Ehe voller Zweifel
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Hanna Bluhme hatte den Telefonhörer am Ohr, als Dr. Laurin sein Sprechzimmer betrat. Sie legte schnell den Finger auf den Mund, als er etwas sagen wollte. »Nein, heute geht es leider nicht mehr, gnädige Frau«, sagte sie. »Erst Donnerstag. Würde es Ihnen gegen sechzehn Uhr passen?« Anscheinend erhielt sie eine Bestätigung, denn nun sagte sie: »Ja, ich habe es notiert. Sie brauchen nicht zu warten.« »Das würde ich nicht zu laut sagen, Hanna«, bemerkte Dr. Laurin lächelnd. »Was?« fragte Hanna irritiert. »Daß jemand nicht zu warten braucht. Wer war es denn?« »Sie bekommen wieder mal eine illustre Patientin, Frau Jana Imhof.« »Müßte ich sie kennen?« fragte er anzüglich. »Vor einem Jahr war die Hochzeit doch Tagesgespräch«
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Rezensionen für Dr. Laurin 30 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 30 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 30 –
Eine Ehe voller Zweifel
Liebt er mich oder mein Geld?
Patricia Vandenberg
Hanna Bluhme hatte den Telefonhörer am Ohr, als Dr. Laurin sein Sprechzimmer betrat. Sie legte schnell den Finger auf den Mund, als er etwas sagen wollte.
»Nein, heute geht es leider nicht mehr, gnädige Frau«, sagte sie. »Erst Donnerstag. Würde es Ihnen gegen sechzehn Uhr passen?« Anscheinend erhielt sie eine Bestätigung, denn nun sagte sie: »Ja, ich habe es notiert. Sie brauchen nicht zu warten.«
»Das würde ich nicht zu laut sagen, Hanna«, bemerkte Dr. Laurin lächelnd.
»Was?« fragte Hanna irritiert.
»Daß jemand nicht zu warten braucht. Wer war es denn?«
»Sie bekommen wieder mal eine illustre Patientin, Frau Jana Imhof.«
»Müßte ich sie kennen?« fragte er anzüglich.
»Vor einem Jahr war die Hochzeit doch Tagesgespräch«, sagte Hanna. »Axel Imhof und Jana von Meinberg.«
Dr. Laurin zuckte die Schultern. Ein Jahr war lang, und er hatte genug damit zu tun, sich die Namen seiner derzeitigen Patientinnen zu merken.
»Also, sie ist so prominent, daß ich sie keinesfalls warten lassen darf?« sagte er im Neckton. »Warum haben Sie sie denn nicht gleich heute kommen lassen, Blümchen?«
»Weil Sie heute zum Empfang von Professor Seidler eingeladen sind und nicht wieder in letzter Minute nach Hause kommen sollen.«
»Liebe Güte, das hätte ich wieder vergessen!«
Als er pünktlich heimfuhr, wofür Hanna gesorgt hatte, war für ihn bereits vergessen, daß es eine Jana Imhof, geborene von Meinberg, gab.
Daheim wurde er von seinen Kindern mit großem Hallo empfangen. »Mami weiß immer noch nicht, was sie anziehen soll«, posaunte Kaja sogleich aus, und ihr Zwillingsbruder Konstantin beschwerte sich lauthals darüber, daß sie schon wieder ausgehen würden.
»Na, soweit ich mich erinnere, waren wir das letzte Mal vor zwei Monaten weg«, erklärte Leon. »Du brauchst gar nicht zu denken, daß ich begeistert bin, Konstantin.«
»Warum geht ihr denn dann? Langt es nicht, daß Omi und Opi gehen?« fragte Konstantin unwillig.
»Um manche Gesellschaften kann man sich nicht drücken«, raunte Leon seinen Kindern zu, da nun auch Kevin murrte.
Doch dann erschien Antonia Laurin. »Du bist ja schon da, Leon«, sagte sie erleichtert. »Ich weiß nicht, was ich anziehen soll«, fuhr sie dann seufzend fort.
Er warf ihr einen schrägen Blick zu. »Möglichst hochgeschlossen«, sagte er.
»Damit sie dir nicht auf dem nackten Rücken herumtätscheln. Das hat Papi nicht gern«, mischte sich Konstantin ein.
Er hatte ein gutes Gedächtnis, denn darüber war es schon einmal zu einem ziemlich heftigen Disput gekommen.
»Nun hast du es gehört«, sagte Leon schmunzelnd.
»Dann ziehe ich das grüne Seidenkleid an«, sagte Antonia nach kurzem Überlegen.
Im Grunde war es gleich, was Antonia trug, denn immer sah sie gleich bezaubernd aus, und immer war Leon eifersüchtig, wenn ihr jemand zu nahe kam, obgleich er doch genau wissen mußte, daß seine Eifersucht völlig unbegründet war.
*
Jana Imhof hatte nach dem Telefongespräch mit der Prof.-Kayser-Klinik einiges auszustehen. Valerie Imhof, ihre Schwiegermutter, wachte wie ein Zerberus über die junge Frau.
»Mit wem hast du telefoniert?« fragte sie herrisch.
Jana zuckte zusammen. Warum muß sie nur immer lauschen, dachte sie. Warum muß sie sich in alles einmischen?
»Mit meiner Schneiderin«, redete sie sich heraus.
Valerie Imhof runzelte die Stirn. »Heute wolltest du zu ihr fahren? Hast du nicht daran gedacht, daß ihr heute zu dem Empfang geht?« fragte Frau Imhof weiter.
»Mir ist es dann erst eingefallen«, erwiderte Jana rasch. »Wieso sagst du ›ihr‹, Mama? Gehst du nicht mit?«
»Nein, ich fühle mich nicht wohl.«
Um nichts in der Welt hätte Valerie Imhof zugegeben, daß sie Professor Seidler nicht ausstehen konnte.
Jana stutzte, aber sie äußerte sich nicht. Niemals hätte sie gewagt, ihrer Schwiegermutter Fragen zu stellen oder sich gar eine Kritik zu erlauben. Außerdem war sie plötzlich ungemein erleichtert, einmal mit ihrem Mann allein ein Fest besuchen zu können. Valerie paßte es gar nicht, daß ihr Sohn darauf bestand, diesen Empfang zu besuchen, daß er sich diesmal durch nichts beeinflussen ließ.
Professor Seidler war sein Pate, er war ein Cousin seines verstorbenen Vaters.
Valerie Imhofs Animosität gegen ihn beruhte darauf, daß Hermann Seidler ihr ein paarmal sehr direkt gesagt hatte, daß ihre Mutterliebe egoistisch und schädlich für Axel sei. Das verzieh sie ihm nie, obgleich es den Tatsachen entsprach.
Sie hatte Axel wie in einem Glashaus aufgezogen, ihn abgeschirmt von anderen Kindern und ihn vollkommen abhängig von sich gemacht. Axel tat nichts, was seine Mutter nicht wollte und für richtig hielt. Jana von Meinberg hatte er auch nur geheiratet, weil seine Mutter es so wollte.
Dafür gab es mancherlei Gründe, derer sich Jana nach und nach auch bewußt wurde, denn zuerst war sie nur völlig fassungslos gewesen, als Axel Imhof um ihre Hand anhielt.
Es war nicht verwunderlich, denn Jana von Meinberg war ein unscheinbares Mädchen. Mit einundzwanzig Jahren hatte sie noch keinen Verehrer gehabt, obgleich ihr Vater ein vermögender Mann war und auch sehr darauf bedacht, seine Tochter unter die Haube zu bringen.
Ihr Vater war tief enttäuscht gewesen, daß seine Frau zuerst ein Mädchen bekam, und er hatte sich nicht um das Kind gekümmert. Dann, als fünf Jahre später doch noch ein Junge zur Welt kam, da war Jana völlig abgeschrieben bei ihm. Erst als sie in das Volljährigkeitsalter kam, begann er auf seine Frau zu hören und hielt Ausschau nach einem passenden Mann. Da kam er auf Axel Imhof, mit dessen Vater er befreundet gewesen war.
Willem von Meinberg verlangte von seiner Frau Unterwerfung und hatte in seiner Annemarie eine solche gefunden.
Bei seinem Freund Imhof war das Gegenteil der Fall gewesen. Da führte Valerie das Regiment. Sie bestimmte auch die Erziehung des einzigen Sohnes ebenso wie das, was den Besitz anbelangte.
In Bezug auf Willem von Meinbergs Erwägungen zeigte sich dies jedoch von Vorteil, denn als er mit Valerie über Jana sprach, zeigte sie sich sofort einverstanden. Das war die richtige Frau für ihren Sohn. Von Jana brauchte sie nicht zu fürchten, daß sie ihr dreinredete.
Jana kannte Axel. Die Höfe ihrer Eltern waren benachbart. Daß sie nicht ganz so blind allen Männern gegenüber war, wie ihr Vater annahm, bewies die Tatsache, daß sie insgeheim schon lange von Axel Imhof schwärmte. Jana war es gewöhnt, ihre Gefühle zu verbergen, und sie hätte auch niemals davon zu träumen, geschweige denn daran zu denken gewagt, daß sie einmal Axels Frau werden könnte.
Er hätte nie gewagt, sich gegen seine Mutter aufzulehnen! Sie sagte ihm, daß sie diese Ehe wünsche, und gehorsam hielt Axel um Janas Hand an.
Es wurde eine seltsame Ehe. Jana dachte darüber nach, als sie sich auf den Abend zu freuen begann.
Vor einem Jahr hatten sie geheiratet. Es war eine prunkvolle Hochzeit mit einer stillen blassen Braut, die an diesem Tag jedoch wie alle Bräute im Kranz und Schleier lieblich wirkte. Sie hatten auch