Dr. Laurin 35 – Arztroman: Der Sport ist doch mein Leben…
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Es war an einem Sonntagvormittag, als Hannes Tiefenbach seine Frau Annette in die Prof. -Kayser-Klinik brachte. Schwester Marie staunte nicht schlecht, als Annette Tiefenbach sagte: »Bis zwölf Uhr gebe ich dem Stöpsel Zeit, aber dann hat er dazusein.« »Haben Sie denn überhaupt schon Wehen?« fragte Marie. »Es scheint so«, erwiderte die werdende Mutter. »Es wird bestimmt glatt- und schnellgehen. Schließlich ist der Papa einer der besten Sprinter der Nation.« »Meine Frau hat einen besonderen Humor«, erklärte Hannes Tiefenbach. »Ist Dr. Laurin im Hause?« »Zufällig ja«, erwiderte Schwester Marie, die sich einer solchen werdenden Mutter, der man äußerlich von Wehen nichts anmerkte, nicht ganz gewachsen fühlte. Es war zudem auch ihre erste Begegnung mit Annette Tiefenbach, sonst wäre sie schon einiges gewohnt gewesen wie Chefarzt Dr. Laurin, der Annette Tiefenbach umgehend untersuchte und zu Schwester Maries Überraschung feststellte, daß die Geburt tatsächlich in absehbarer Zeit zu erwarten sei. »So was ist mir noch nicht passiert«, sagte Schwester Marie zu Dr. Rasmus.
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Buchvorschau
Dr. Laurin 35 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 35 –
Der Sport ist doch mein Leben…
Wird Rose nach dem Unfall jemals wieder trainieren können?
Patricia Vandenberg
Es war an einem Sonntagvormittag, als Hannes Tiefenbach seine Frau Annette in die Prof.-Kayser-Klinik brachte.
Schwester Marie staunte nicht schlecht, als Annette Tiefenbach sagte: »Bis zwölf Uhr gebe ich dem Stöpsel Zeit, aber dann hat er dazusein.«
»Haben Sie denn überhaupt schon Wehen?« fragte Marie.
»Es scheint so«, erwiderte die werdende Mutter. »Es wird bestimmt glatt- und schnellgehen. Schließlich ist der Papa einer der besten Sprinter der Nation.«
»Meine Frau hat einen besonderen Humor«, erklärte Hannes Tiefenbach. »Ist Dr. Laurin im Hause?«
»Zufällig ja«, erwiderte Schwester Marie, die sich einer solchen werdenden Mutter, der man äußerlich von Wehen nichts anmerkte, nicht ganz gewachsen fühlte. Es war zudem auch ihre erste Begegnung mit Annette Tiefenbach, sonst wäre sie schon einiges gewohnt gewesen wie Chefarzt Dr. Laurin, der Annette Tiefenbach umgehend untersuchte und zu Schwester Maries Überraschung feststellte, daß die Geburt tatsächlich in absehbarer Zeit zu erwarten sei.
»So was ist mir noch nicht passiert«, sagte Schwester Marie zu Dr. Rasmus.
»Kommt mit strahlender Miene hereinspaziert und erklärt, daß ihr Stöpsel bis zwölf Uhr auf der Welt sein müsse.«
»Mal was anderes«, lächelte Dr. Rasmus, »aber Sie können sicher sein, daß sie ihr Kind lachend zur Welt bringen wird und eine Stunde später wieder herumläuft.«
»Na, das will ich erst erleben«, sagte Schwester Marie.
Aber vorerst bereitete ihr auch der werdende Vater noch Überraschungen.
»Kann ich warten?« fragte er. »Um zwei muß ich nämlich im Stadion sein.«
Das war wirklich mal was anderes, und zudem wünschte sie für ihren Chef, daß diese Geburt um die Mittagszeit beendet wäre.
Annette Tiefenbach schien daran nicht den geringsten Zweifel zu hegen.
»Ich wäre ja gar zu gern mit ins Stadion gegangen«, verkündete sie Dr. Laurin, »aber so werde ich mir die Wettkämpfe eben im Fernsehen ansehen.«
»Sie wollen sagen, daß Sie heute nachmittag fernsehen wollen?« fragte er, nun doch irritiert.
»Natürlich. Daß er sich auch ausgerechnet diesen Sonntag aussuchen muß, um seine Nase in die Welt zu stecken. Aber bestimmt wird sein Papi noch schneller rennen, wenn er seinen Sohnemann gesehen hat.«
»Und wenn es eine Tochter wird?« fragte Dr. Laurin hintergründig.
»Machen Sie keine Scherze«, lächelte Annette leicht. »Ich bekomme nur Söhne. Schließlich muß ich für den Leichtathletiknachwuchs sorgen.«
Schwester Marie, die dieses Gespräch mithören konnte, da sie in den Kreißsaal gerufen worden war, hatte aufgehört, sich zu wundern.
Die Unterhaltung zwischen dem Arzt und Frau Tiefenbach wurde im scherzhaften Plauderton weitergeführt.
Die Stunde verlief völlig undramatisch, und Schwester Marie erlebte, daß Annette Tiefenbach ihren Sohn tatsächlich lachend zur Welt brachte.
»Ein Prachtexemplar von einem Sohn«, sagte Schwester Marie, nun doch frei von jedem Zweifel.
»Wie es nicht anders zu erwarten war bei der Mutter«, sagte Dr. Laurin.
»Bei den Eltern«, berichtigte ihn Annette. »Jetzt kann ihn sein Papi wenigstens noch eingehend begutachten. Wer sagt ihm denn Bescheid?«
»Ich gehe schon«, erklärte Schwester Marie.
Auf dem Gang lehnte sie sich aber erst einmal erschöpft an die Wand.
»So down?« fragte Dr. Rasmus amüsiert. »Sie haben doch das Kind nicht gekriegt.«
»Weiß Gott«, sagte sie seufzend, »aber so was habe ich wirklich noch nicht erlebt. Ist wenigstens der Vater aufgeregt?«
»Nicht die Spur. Er vertreibt sich die Zeit mit Lockerungsübungen. Schließlich muß er heute nachmittag an den Start gehen. Interessieren Sie sich eigentlich gar nicht für Leichtathletik, Marie?«
»Ich fange an, mich dafür zu interessieren«, murmelte sie vor sich hin, als sie zum Wartezimmer ging, um Hannes Tiefenbach die frohe Botschaft zu verkünden.
Er blickte auf seine Armbanduhr.
»Na, ist das eine Frau? Auf Annette kann man sich verlassen. Dann kann ich ja noch den Fernseher hereinholen, bis der Sohn salonfähig ist.«
Schwester Marie gab sich geschlagen.
Schwester Otti hatte gerade ihren Dienst angetreten, als Marie ins Schwesternzimmer kam. »War es eine schwere Geburt?«
»Die verrückteste, die ich je erlebt habe.«
Auch Schwester Otti sollte sich an diesem Sonntag nachmittag über Annette Tiefenbach noch wundern. Vorerst konnte sie nur feststellen, daß sie eine überaus glückliche Mutter war, und daß Hannes Tiefenbach sich nicht viel anders benahm als jeder stolze Vater, nachdem er seinen Sohn bewundert hatte.
Schwester Otti interessierte sich für Sport, und sie wußte, daß Hannes ein »toller« Läufer war. So fand sie es auch gar nicht verwunderlich, daß er mit einem strahlenden Lächeln zu dem rosigen Baby auf seinem Arm sagte: »Heute wird mich keiner schlagen, Stöpsel. Du sollst auf deinen Papi genauso stolz sein wie ich auf dich.«
*
Leon Laurin war noch rechtzeitig zum Mittagessen heimgekommen, was von seiner Familie freudig zur Kenntnis genommen wurde.
»Wie wäre es heute nachmittag mit einem schönen Spaziergang?« fragte er gutgelaunt.
»Ist doch der Länderkampf, Papi«, sagte Konstantin eifrig.
»Muß sehr spannend sein, hat Konstantin gesagt«, unterstützte Kaja ihren Zwillingsbruder.
»Unsere Söhne haben ihr Herz für die Leichtathletik entdeckt«, warf Antonia Laurin nachsichtig ein.
»Du liebe Güte, die verfolgt mich heute buchstäblich«, meinte Leon seufzend.
»Wieso denn?« erkundigte sich Konstantin interessiert.
»Ich habe heute schon einem jungen Leichtathleten auf die Welt verholfen«, erklärte Leon. »In Rekordzeit.«
Staunend sah Kevin seinen Vater an. »Kommt auf die Welt und kann gleich rennen?« fragte er verblüfft.
»Sein Vater. Der Sohn mußte sich beeilen, damit der Vater rechtzeitig an den Start gehen kann.«
»Das mußt du uns aber richtig erklären, Papi«, sagte Konstantin.
Leon blieb nichts anderes übrig.
»Na, wir gehen jedenfalls spazieren«, sagte Leon. »Ihr könnt ja fernsehen.«
»Kyra nehmt ihr aber mit, sonst brüllt sie«, erklärte Konstantin. »Karin will nämlich auch fernsehen. Sie interessiert sich für Sport.«
Aus seinen Worten sprach doch eine leise Mißbilligung, daß seine Eltern dafür kein Verständnis zeigten, was diese dann veranlaßte, ihren Spaziergang mit der kleinen Kyra nicht zu lange auszudehnen.
Als sie heimkamen, saß die kleine Gesellschaft spannungsgeladen vor dem Fernsehapparat, und auch Karin wandte keinen Blick.
»Den Vorlauf hat der Tiefenbach schon gewonnen«, erklärte Konstantin aufgeregt. »Aber sonst machen unsere wieder fast gar nichts.«
»Unsere Damen sind ja auch spindeldürr gegen die anderen«, gab Kaja ihren Kommentar. »Guck mal, Papi.«
Leon warf einen Blick auf den Bildschirm. »Brrr«, machte er, »diese Muskelpakete sind doch keine Mädchen mehr.«
»Aber eine ganz Hübsche ist dabei«, sagte Konstantin eifrig. »Die mußt