Dr. Laurin 29 – Arztroman: Ist der Vater meines Kindes krank?
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Guten Tag, Frau Walden«, begrüßte Dr. Laurin seine Patientin, doch das heitere Lächeln, das er sonst immer für diese hübsche, junge Frau gehabt hatte, erstarb ihm auf den Lippen, als er in ein maskenhaft starres Gesicht blickte. Er hatte Petra Walden vor acht Monaten, als er ihr bestätigen konnte, daß sie ein Kind erwartet, als eine fröhliche junge Frau kennengelernt, und so war es bis vor vier Wochen, zur letzten Kontrolluntersuchung, geblieben. Als Ehefrau des Chemikers Dr. Gerd Walden konnte sie ein völlig sorgloses Leben führen. Sie wurde von ihrem Mann verwöhnt. Nicht oft erlebte es Dr. Laurin, daß ein werdender Vater sich so regelmäßig nach dem Befinden seiner Frau erkundigte. Heute war alles anders. Petra Waldens Aussehen und Benehmen stimmten den Arzt besorgt. »Wir werden es doch nicht mit der Angst bekommen?« fragte er in scherzhaftem Ton. »Es ist alles bestens in Ordnung. Es besteht keinerlei Grund zur Besorgnis. Ein lebhaftes Kind tragen Sie da spazieren, Frau Walden.« Petra starrte vor sich hin. Kein Grund zur Besorgnis, dachte sie, und ein Frösteln kroch über ihren Rücken. Sie spürte, wie Dr. Laurin sie forschend betrachtete und nahm sich zusammen.
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Dr. Norden Aktuell
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Rezensionen für Dr. Laurin 29 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 29 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 29 –
Ist der Vater meines Kindes krank?
Petra hat Angst um ihr Bab
Patricia Vandenberg
»Guten Tag, Frau Walden«, begrüßte Dr. Laurin seine Patientin, doch das heitere Lächeln, das er sonst immer für diese hübsche, junge Frau gehabt hatte, erstarb ihm auf den Lippen, als er in ein maskenhaft starres Gesicht blickte.
Er hatte Petra Walden vor acht Monaten, als er ihr bestätigen konnte, daß sie ein Kind erwartet, als eine fröhliche junge Frau kennengelernt, und so war es bis vor vier Wochen, zur letzten Kontrolluntersuchung, geblieben.
Als Ehefrau des Chemikers Dr. Gerd Walden konnte sie ein völlig sorgloses Leben führen. Sie wurde von ihrem Mann verwöhnt. Nicht oft erlebte es Dr. Laurin, daß ein werdender Vater sich so regelmäßig nach dem Befinden seiner Frau erkundigte.
Heute war alles anders. Petra Waldens Aussehen und Benehmen stimmten den Arzt besorgt.
»Wir werden es doch nicht mit der Angst bekommen?« fragte er in scherzhaftem Ton. »Es ist alles bestens in Ordnung. Es besteht keinerlei Grund zur Besorgnis. Ein lebhaftes Kind tragen Sie da spazieren, Frau Walden.«
Petra starrte vor sich hin. Kein Grund zur Besorgnis, dachte sie, und ein Frösteln kroch über ihren Rücken.
Sie spürte, wie Dr. Laurin sie forschend betrachtete und nahm sich zusammen.
*
»Was sagen Sie, Hanna?« fragte Dr. Laurin seine tüchtige Helferin Hanna Bluhme.
»Wozu?«
»Zu Frau Walden«, erklärte er geistesabwesend.
»Ich bin überrascht, wie deprimiert sie plötzlich ist. Und noch mehr, daß ihr Mann heute nicht mitgekommen ist. Sie hat ein Taxi für die Heimfahrt kommen lassen. Vielleicht hat sie Sorgen innerhalb der Familie.«
Dr. Laurin mußte an diesem Tag immer wieder an sie denken, obgleich er sich nicht über Arbeit zu beklagen hatte, und dann ließ sich am Nachmittag Dr. Walden bei ihm melden.
»Vielleicht erfahren Sie jetzt, wovor Frau Walden sich fürchtet«, sagte Hanna zu Dr. Laurin.
»Fürchtet?« fragte er erstaunt zurück.
»Ja, ich habe das Gefühl, daß sie vor irgend etwas Furcht hat.«
Dr. Walden schien es allerdings auch nicht zu wissen, denn er wollte von Dr. Laurin erfahren, was seiner Frau denn fehle.
»Sie hat mir nicht gesagt, daß sie heute zur Untersuchung kommen wollte«, sagte Gerd Walden bestürzt, als Dr. Laurin auf das veränderte Wesen der jungen Frau zu sprechen kam. »Ich bin gleich vom Büro hergekommen, weil ich mir auch Sorgen um Petra mache. Sie ist ja nicht wiederzuerkennen.«
Dem konnte Dr. Laurin nicht widersprechen, allerdings mußte er bemerken, daß auch Dr. Walden viel von seiner früheren Frische verloren hatte. Sein schmales Gesicht war blaß und abgespannt. Aber er wich allen Fragen, die ihn selber betrafen geschickt aus und kam immer wieder auf seine Frau zurück.
»Sie hat keinen Appetit und schläft schlecht«, erklärte er.
»Hat sie Kummer?« fragte Dr. Laurin.
»Ich wüßte nicht warum«, erwiderte Dr. Walden. »Ich halte alles von ihr fern, was sie bedrücken könnte.«
Gibt es da doch etwas? fragte sich Dr. Laurin. Finanzielle Sorgen waren wohl ausgeschlossen. Gustav Walden, Gerds Vater, hatte eine gutfundierte Arzneimittelfabrik, in der Dr. Walden Chef war.
»Es wird alles wieder in Ordnung kommen, wenn das Kind erst da ist«, sagte Dr. Laurin aufmunternd. »Eine Schwangerschaft bringt oft wirklich die merkwürdigsten Nebenerscheinungen mit sich.«
*
Petra Walden legte schnell ein Make-up auf, als sie den Wagen ihres Mannes kommen hörte. Ihre Augenlider waren gerötet und verrieten, daß sie geweint hatte.
Sie betrachtete ihren Mann mit einem langen Blick. »Wie geht es dir, Gerd?« fragte sie leise.
»Das muß ich dich fragen, Liebling«, sagte er weich. »Willst du mir nicht sagen, was dich bedrückt?«
»Ach, das sind so Stimmungen. Werdende Mütter haben solche Anfälle, je näher der Tag rückt. Ein bißchen beschwerlicher ist es ja mittlerweile auch geworden.«
Sie zwang sich zu einem leichten Ton, aber ihre Stimme zitterte.
Er liebte seine Frau und wollte alles mit ihr teilen, auch den Kummer, für den er keine Erklärung hatte. Er hoffte, daß sie sich ihm anvertrauen würde, aber er ahnte nicht, daß er der letzte wäre, mit dem sie darüber sprechen würde, denn in Petra Walden wühlte seit Tagen eine quälende Angst um ihren Mann. Seit einer Woche wurde sie die grauenhafte Angst nicht mehr los, daß sie ihn verlieren würde.
»Wollen wir Vater nicht mal wieder besuchen?« fragte sie ablenkend.
»Nein«, erwiderte er so schnell, daß sie ihn verwirrt betrachtete. »Es wird zu beschwerlich für dich, Liebling. Du mußt dich jetzt schonen.«
Sie redeten nun nur noch aneinander vorbei, und eine eigentümliche Spannung war zwischen ihnen.
*
Petra Waldens unbeschwertes, sonniges Dasein hatte an dem Tag ein Ende gehabt, als sie im Schreibtisch ihres Mannes nach dem Scheckheft suchte. Sie hatte ihres verlegt.
Sie hatte das Scheckheft gefunden, aber auch einen Brief, der den Absender eines Arztes trug.
Sie hatte diesen Umschlag immer wieder angestarrt. Er war offen, und sie hatte das Schreiben herausgenommen.
Gerd hatte ihr nicht erzählt, daß er zu einer ärztlichen Untersuchung gewesen war, und das befremdete sie. Sie war sonst weder mißtrauisch noch eifersüchtig. Sie hatte plötzlich nur Angst, daß ihm etwas fehlen könnte, und das schien ihr dieses Schreiben erschreckend zu bestätigen.
»Der Patient Walden leidet an einem inoperablen Hypernephron«, hatte da gestanden. Dann hatte sie sich erkundigt und in Erfahrung gebracht, daß dies eine unheilbare, ja, tödliche Krankheit war, die man auch mit Krebs bezeichnete.
Ihre Welt stürzte zusammen.
Das kann nicht, das darf nicht sein, dachte sie immer wieder. Der Vater meines Kindes darf nicht krank sein!
Sie sagte ihm, daß sie das Scheckheft aus dem Schreibtisch genommen hätte, und wartete darauf, daß er an den Brief denken und erschrecken würde.
Nichts war ihm anzumerken.
»Hast du deins inzwischen wiedergefunden?« hatte er nur gefragt. Damit war für ihn der Fall erledigt.
Es war ihr klar, daß er es ihr verheimlichen wollte. Er dachte an sie und das Kind. Welche übermenschliche Beherrschung mußte es ihn kosten, mit diesem Gedanken zu leben, doch dann sagte sie sich auch, daß er auf Rettung hoffte, und nur sie jetzt nicht damit erschrecken wollte, daß er in eine Klinik ging.
Zwei Tage später hatte sie davon angefangen, daß er sich eigentlich auch einmal gründlich untersuchen lassen müsse.
Sie hatte es sogar mit aller Überwindung fertiggebracht, dabei ganz gelassen zu bleiben.
»Bei Gelegenheit«, sagte er. »Damit du beruhigt bist. Aber jetzt bist nur