Dr. Laurin 23 – Arztroman: Eine schöne – eine grausame Frau
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Wenn Papi schon mal Zeit hat, müßt ihr ausgehen«, maulte Konstantin. »Mein lieber Sohn, was meinst du, wie gern ich zu Hause bleiben würde«, erwiderte Dr. Leon Laurin mit einem Seufzer. »Warum müßt ihr denn auf so 'ne Party gehen, Mami?« fragte Konstantin. »Ist doch scheußliches Wetter heute.« »Ist bestimmt mächtig glatt«, gab nun auch Kaja, Konstantins Zwillingsschwesterchen, ihren Kommentar. Was die Zwillinge am meisten kränkte, war die Tatsache, daß auch die Großeltern an dieser Party teilnehmen würden und sie auf deren Gesellschaft verzichten mußten. Professor Dr. Anton Sabat feierte seinen siebzigsten Geburtstag. Erst kürzlich war er von einem langjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Er wollte seine alten Freunde noch einmal um sich versammeln, bevor er sich ganz ins Privatleben zurückzog. Professor Joachim Kayser hatte von ihm selbst erfahren, daß er seinen ständigen Wohnsitz im Tessin nehmen wollte, und das war der eigentliche Grund, warum die Familien Kayser und Laurin die Party nicht versäumen wollten. Es stand nämlich zur Debatte, daß Professor Sabat seinen hiesigen Besitz verkaufen wolle. An diesem war Joachim Kayser schon lange interessiert. Nun auch sein Schwiegersohn Dr. Laurin, denn der Park, der Professor Sabats prächtiges Haus umschloß, erstreckte sich bis zur Prof.
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Rezensionen für Dr. Laurin 23 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 23 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 23 –
Eine schöne – eine grausame Frau
Will sie wirklich eine glückliche Ehe zerstören?
Patricia Vandenberg
»Wenn Papi schon mal Zeit hat, müßt ihr ausgehen«, maulte Konstantin.
»Mein lieber Sohn, was meinst du, wie gern ich zu Hause bleiben würde«, erwiderte Dr. Leon Laurin mit einem Seufzer.
»Warum müßt ihr denn auf so ’ne Party gehen, Mami?« fragte Konstantin. »Ist doch scheußliches Wetter heute.«
»Ist bestimmt mächtig glatt«, gab nun auch Kaja, Konstantins Zwillingsschwesterchen, ihren Kommentar.
Was die Zwillinge am meisten kränkte, war die Tatsache, daß auch die Großeltern an dieser Party teilnehmen würden und sie auf deren Gesellschaft verzichten mußten.
Professor Dr. Anton Sabat feierte seinen siebzigsten Geburtstag. Erst kürzlich war er von einem langjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Er wollte seine alten Freunde noch einmal um sich versammeln, bevor er sich ganz ins Privatleben zurückzog. Professor Joachim Kayser hatte von ihm selbst erfahren, daß er seinen ständigen Wohnsitz im Tessin nehmen wollte, und das war der eigentliche Grund, warum die Familien Kayser und Laurin die Party nicht versäumen wollten. Es stand nämlich zur Debatte, daß Professor Sabat seinen hiesigen Besitz verkaufen wolle. An diesem war Joachim Kayser schon lange interessiert. Nun auch sein Schwiegersohn Dr. Laurin, denn der Park, der Professor Sabats prächtiges Haus umschloß, erstreckte sich bis zur Prof.-Kayser-Klinik.
Im Interesse der Klinik mußte sofort etwas unternommen werden.
»Mach dir doch nicht so viele Gedanken, Leon. Der Besitz ist noch nicht verkauft. Bert und Friedrich sind auf dem laufenden. Teresa und Sandra werden bestimmt ihren ganzen Charme versprühen, um Sabat für uns einzunehmen.«
»Du aber nicht«, erklärte Leon energisch. »Dieser alte Charmeur hat es faustdick hinter den Ohren.«
»Du liebe Güte«, lachte Antonia, »er kann dich doch nicht ausstechen.«
»Ihr redet vielleicht komisch«, sagte Konstantin empört. »Das mag ich gar nicht.«
»Ich auch nicht«, schloß Kaja sich an.
»Ich auch nicht«, sagte der kleine Kevin, der noch einmal erschien, obgleich er gar nicht wußte, worum es ging. »Mami ist aber schön«, staunte er dann.
»Wenigstens einer macht mir ein Kompliment«, lächelte Antonia, die wirklich zauberhaft aussah in dem neuen Abendkleid, das sehr schlicht geschnitten war, aber ganz besonders elegant wirkte.
»Zu schön für diese triste Gesellschaft«, äußerte sich nun auch Leon. »Na, dann müssen wir wohl!«
Karin, der gute Geist der Familie Laurin, erschien, um sich der Kinder anzunehmen. Es gab erst noch einen tränenreichen Abschied, der dann mit dem Versprechen gedämpft wurde, daß sie am Wochenende alle gemeinsam in den Zirkus gehen würden.
*
Das Haus, ein prächtiger Bau aus der Gründerzeit, war von Scheinwerfern angestrahlt. Fast wie ein Schloß wirkte es, und fürstlich war auch der Empfang durch zwei Diener in Livree.
Glanz und Gloria vergangener Tage entfalteten sich, aber Professor Sabat selbst, mit einer attraktiven jungen Frau an der Seite, versprühte jugendliches Feuer.
Überschwenglich küßte er Antonia die Hände. »Zauberhaft sehen Sie, liebste Antonia, aus. Wie freue ich mich, Sie alle so frisch und munter wiederzusehen.«
Er sagte noch eine ganze Menge, bis er sich darauf besann, sie mit seiner Begleiterin bekannt zu machen.
Antonia schnappte nach Luft, als er Delia Dillon als seine zukünftige Frau vorstellte.
Aber er mußte sich auch anderen Gästen widmen.
Antonia stärkte sich erst einmal mit einem Sherry.
»Jetzt hat es mich aber bald umgehauen«, sagte sie atemlos. »Delia Dillon, das ist doch eine Schlagersängerin.«
»Alter schützt vor Torheit nicht«, bemerkte Leon ironisch. »Na, hoffentlich begeht er nicht noch Schlimmeres. Sie sieht ganz so aus, als wäre sie nur auf sein Geld aus.«
Ähnliches dachten wohl auch Joachim und Teresa Kayser. Auch Andreas und Sandra Brink, die sich später zu ihnen gesellten. Bert Kayser, der Bruder von Professor Joachim Kayser, und seine Frau Monika waren noch nicht erschienen.
»Da werden wir uns wohl lieber an sie halten müssen«, sagte Teresa, trotz ihrer reifen Jahre eine bemerkenswert schöne Erscheinung.
»Das müssen dann aber die Männer übernehmen«, warf Sandra, Leon Laurins aparte Schwester, ein.
»Hört euch das an«, sagte Sandras Mann Andreas seufzend, »jetzt hetzen sie uns auf eine Schlange.«
»Schlange?« sagte Antonia gedankenvoll. »Mir kommt sie mehr wie eine Raubkatze vor.«
Etwas Katzenhaftes hatte Delia Dillon an sich, aber sie war eine reizvolle Katze, umgeben von einem Hauch Frivolität. Doch das würde ja besonders auf Männer älteren Semesters wirken, meinte Teresa anzüglich.
»Auf mich nicht«, erklärte Professor Kayser brummig. »Ich habe tagtäglich mehr Schönheit um mich versammelt.«
»Schmeichler«, lachte Teresa leise und schnippte ihm ein imaginäres Stäubchen von der Schulter.
*
Dann erschienen Bert und Monika Kayser in Begleitung eines hochgewachsenen Mannes mittleren Alters, der einen etwas düsteren Eindruck machte.
Er wurde ihnen von Bert, der heute anscheinend einen ganz besonders guten Tag hatte, als Julian Westhaus vorgestellt.
Irgendwie wirkte er beunruhigt, als Professor Sabat und Delia nahten.
Andreas sah den Zeitpunkt gekommen, sich lieber dem kalten Büfett zu widmen. Leon hegte schon den Gedanken, seine häusliche Gemütlichkeit völlig nutzlos gegen dieses Tamtam eingetauscht zu haben.
Antonia gab sich sorgenvollen Gedanken hin. Damit, daß Sabat noch eine soviel jüngere Frau an sich binden würde, hatten sie nicht rechnen können.
Zur Ruhe setzen konnte man sein Vorhaben wohl kaum nennen. Wenig später sah alles schon wieder ein bißchen hoffnungsvoller aus. Bert und Monika gesellten sich wieder zu ihnen.
»Nur keine Panik«, sagte Bert Kayser, der die trüben Gedanken von ihren Mienen ablesen konnte. »Es steht nicht schlecht. Westhaus ist der andere Interessent, aber mit dem werde ich schon klarkommen.«
Leon hatte sich umgewandt und sah soeben Westhaus im Gespräch mit Delia Dillon, und ihm entging es nicht, daß sie ihre Hand auf seinen Arm gelegt hatte.
*
»Muß das sein, Delia?« fragte Julian Westhaus.
»Was meinst du?« fragte sie hintergründig. »Daß ich Anton mag? Er ist wie ein Vater zu mir.«
»Genauso sieht es aus«, bemerkte der Mann sarkastisch. »Aber ich meine etwas anderes. Für mich war es eine Überraschung, dich hier zu sehen.«
»Sonst wärst du wohl nicht gekommen?« fragte sie heiser.
»Nein, sonst wäre ich nicht gekommen«, erwiderte er kühl. »Ich kann mir keinen Skandal leisten.«
»Du willst doch den Besitz haben«, sagte sie betont. »Dann mußt du schon gut mit mir stehen.«
»Machst du seine Geschäfte?« fragte Julian Westhaus spöttisch.
»Ich habe immerhin einen beträchtlichen Einfluß auf