Dr. Laurin 34 – Arztroman: Die Patientin mit den tizianroten Haaren
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Schwester Marie brachte Dr. Rasmus Untersuchungsbefunde. Er saß am Schreibtisch, und sein Blick schweifte zum Fenster hinaus. »Wie fühlt man sich denn als Chef?« fragte Schwester Marie verschmitzt. »Ein bißchen blöd«, erwiderte Dr. Peter Rasmus brummig. »Mir fehlt der Chef genauso wie Ihnen, Marie.« »Und allen anderen auch«, fügte sie hinzu. »Aber er hat einen richtigen Urlaub verflixt nötig. Ein paar Wochen im Jahr sollte er wirklich mal ganz seiner Familie gehören.« »Der Chef«, das war Dr. Leon Laurin, der der Nachfolger seines Schwiegervaters in der Prof. -Kayser-Klinik war. Von all seinen Mitarbeitern wurde er geschätzt, und seine Patienten schwärmten für ihn. Ja, er fehlte allen. »Hoffentlich sind sie gut angekommen«
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Rezensionen für Dr. Laurin 34 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 34 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 34 –
Die Patientin mit den tizianroten Haaren
Eine Lüge aus der Vergangenheit belastet Regina schwer
Patricia Vandenberg
Schwester Marie brachte Dr. Rasmus Untersuchungsbefunde. Er saß am Schreibtisch, und sein Blick schweifte zum Fenster hinaus.
»Wie fühlt man sich denn als Chef?« fragte Schwester Marie verschmitzt.
»Ein bißchen blöd«, erwiderte Dr. Peter Rasmus brummig. »Mir fehlt der Chef genauso wie Ihnen, Marie.«
»Und allen anderen auch«, fügte sie hinzu. »Aber er hat einen richtigen Urlaub verflixt nötig. Ein paar Wochen im Jahr sollte er wirklich mal ganz seiner Familie gehören.«
»Der Chef«, das war Dr. Leon Laurin, der der Nachfolger seines Schwiegervaters in der Prof.-Kayser-Klinik war. Von all seinen Mitarbeitern wurde er geschätzt, und seine Patienten schwärmten für ihn.
Ja, er fehlte allen.
»Hoffentlich sind sie gut angekommen«, sagte Dr. Rasmus gedankenvoll.
»Nach der langen Fahrt werden sie erst einmal richtig ausschlafen«, meinte Schwester Marie nachsichtig.
Dr. Rasmus erhob sich seufzend. Er war ein tüchtiger Frauenarzt, aber Dr. Leon Laurin war und blieb eben die Seele der Prof.-Kayser-Klinik, und so erschienen ihm die vor ihnen liegenden vier Wochen wie eine Ewigkeit.
*
Dr. Laurin dagegen erschien die Fahrt zur Südküste Frankreichs endlos, obgleich er sich mit seiner Frau Antonia am Steuer ablöste.
Ihrer vier Kinder wegen hatten sie zweimal unterwegs übernachtet, aber das war nicht ohne Aufregungen abgegangen. Die Zwillinge Konstantin und Kaja fanden es zwar höchst interessant, und die kleine Kyra schlief ohnehin die meiste Zeit, aber der dreijährige Kevin äußerte ungehalten seine Ansicht, daß es im Ferienhaus viel schöner sei.
»Wo ist denn nun das blaue Meer?« fragte er aggressiv, als das Ziel näher rückte.
»Du wirst es bald sehen«, erwiderte Antonia begütigend.
»Immer nur Berge, nichts als Berge, wie bei uns«, sagte Kevin empört. »Möchte wissen, warum wir darum so weit fahren müssen.«
»Wir hätten vielleicht doch fliegen sollen«, meinte Antonia kleinlaut.
»Mit vier Kindern und dem Haufen Gepäck?« meinte Leon. »Du liebe Güte, das wäre erst eine Wirtschaft. Nun, die dreißig Kilometer werden wir auch noch schaffen.«
»Ich finde es schön«, mischte sich Konstantin ein.
»Man sieht soviel. Es ist gar nicht so wie bei uns.«
»Es sieht ganz anders aus«, tat auch Kaja ihre Meinung kund. »Solche Bäume gibt es bei uns nicht.«
»Das sind Zypressen«, wurde sie von ihrem Zwillingsbruder belehrt. »Mami hat es doch schon ein paarmal erklärt.«
»Weiß ich ja«, sagte Kaja. »Aber die Bäume gibt es bei uns nicht.«
»Ich möchte jetzt endlich das Meer sehen«, warf Kevin wieder ein.
»Da ist es!« rief Antonia aus, und ihre Stimme klang erleichtert.
Vor ihnen lag eine blaugrüne, endlose Fläche, die am Horizont mit dem tiefblauen Himmel ineinanderfloß.
»So groß ist das Meer?« staunte Kevin nun. »Da kannst du aber nicht bis ans andere Ufer schwimmen, Papi.«
»Das Meer hat kein anderes Ufer«, sagte Konstantin.
»Warum nicht?« fragte Kevin. »Gibt es kein anderes Land, wo es zu Ende ist?«
Konstantin wußte keine rechte Antwort und sah seine schöne Mutter erwartungsvoll an.
»Die Meere fließen ineinander und umschließen viele Länder«, zog Antonia sich wieder einmal geschickt aus der Affäre, was Leon mit einem versteckten Lächeln zur Kenntnis nahm.
»Warum heißt das hier denn Mittelmeer, und das andere Ozean, wenn sie doch ineinanderfließen?« fragte Konstantin.
»Sind die Meere vielleicht auch eine Familie?« fragte Kaja nun doch.
»So könnte man es nennen«, sagte Antonia.
»Aber wenn sie nicht den gleichen Namen haben, sind sie keine Familie«, protestierte Kevin und bewies, daß er auch schon seine eigene Logik hatte.
Leons Miene hatte sich aufgehellt.
»Wir sind am Mittelmeer und werden es genießen«, sagte er aufatmend, »und über die anderen Meere können wir uns unterhalten, wenn wir uns ausgeruht haben.«
»Wie sind aber ausgeruht«, sagte Konstantin. »Wir sind ganz munter. Kyra auch.«
»Aber Papi ist müde«, warf Antonia ein. »Wir haben jetzt ja herrliche vier Wochen vor uns.«
»Wenn du dich nicht über die Rita ärgern mußt«, meinte Konstantin skeptisch. »Eine so wie Karin wird es nicht sein.«
Karin, die getreue Haushälterin, war daheim geblieben, und das hatten die Kinder sehr bedauert. Das Haus, in dem sie nun vier Wochen leben würden, wurde von einer Rita betreut. In ein Hotel hatten die Laurins mit ihren vier Kindern nicht gehen wollen.
Aber bevor sie sich noch endgültig entschließen konnten, hatten sie Besuch von Dr. Laurins französischem Kollegen Dr. Rateau bekommen, der eine Praxis in Avignon besaß und ein Ferienhaus am Meer, nahe der spanischen Grenze. Dr. Rateau hatte sie eingeladen, und Antonia hatte der Versuchung nicht widerstehen können, diesen Teil Frankreichs kennenzulernen.
Leon war zuerst sehr skeptisch gewesen, weil er meinte, daß seine Frau dann ebenso viel Arbeit hätte wie daheim, aber das hatte Julien Rateau ihm ausgeredet. Rita sei ja da, und sie wäre unheimlich tüchtig, hatte er gemeint.
Als sie dann eine Viertelstunde später das Haus gefunden hatten, herrschte einstimmige Begeisterung bei allen. Es war wunderschön und stand inmitten eines gepflegten Gartens, umgeben von Palmen.
Ein rundliches Wesen mit tiefgebräuntem Gesicht erschien in der Tür und sagte: »Bon jour.«
Dann folgte ein Redefluß, dem die Kinder mit offenem Mund lauschten, ohne jedoch ein Wort verstehen zu können. Aber voller Bewunderung blickten sie ihre Eltern an, als sie fast ebensoschnell in französischer Sprache redeten.
»Bienvenu«, sagte Rita zu den Kindern.
»Was heißt denn das?« fragte Konstantin mißtrauisch.
»Willkommen«, wiederholte Rita in holprigem Deutsch.
»Na denn, guten Tag, Rita«, sagte Konstantin.
Ihre Augen leuchteten. Sie nahm Antonia die kleine Kyra ab, und da diese es sich widerspruchslos gefallen ließ, wurde Rita auch von den drei anderen Kindern akzeptiert.
Es war ein bezauberndes Haus, und die Kinder hatten es im Nu schon von unten bis oben besichtigt. Konstantin ging draußen auf Erkundung. Man hatte ihn noch gar nicht vermißt, als er schon aufgeregt zurückkam.
»Da nebenan steht ein Haus, das ist wie ein kleines Schloß«, berichtete er begeistert. »Komm, Kaja, schau es dir mal an!«
»Muß denn gleich alles in der ersten Stunde geschehen?« fragte Leon seufzend. »Jetzt gehen wir erstmal ans Meer und spülen uns den Reisestaub ab.«
Kevin hatte es nicht mehr so eilig. »Mami badet Kyra auch in der Badewanne«, erklärte er.
»Aber wir baden im Meer«, sagte Leon energisch. »Unter die Dusche müssen wir danach sowieso.«
»Warum denn das?« fragte Kevin.
»Weil das Meerwasser salzig ist«, erwiderte Leon.
»Kocht man denn das Wasser?« fragte Kaja.
»Warum ist es sonst salzig?«
Leon stöhnte. »Weil Meerwasser eben salzig ist«, erwiderte er.
»Man muß doch wissen, warum«, mischte sich Konstantin ein. »Omi sagt, wir sollen immer fragen, wenn wir was nicht wissen.«
»Wenn wir was wissen wollen«, schloß Kaja sich an. »Wir müssen Omi und Opi auch gleich anrufen, haben sie gesagt.«
»O Gott«, murmelte Leon, »stellen die Herrschaften zu Hause auch so viele Fragen, mein Schatz?«
»Zu Hause wissen wir viel mehr«, erklärte Konstantin anstelle seiner Mutter. »Und außerdem sind wir da vormittags gar nicht zu Hause.«
»Da sind Konstantin und Kaja