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Dich geben wir nur in gute Hände: Dr. Laurin 142 – Arztroman
Dich geben wir nur in gute Hände: Dr. Laurin 142 – Arztroman
Dich geben wir nur in gute Hände: Dr. Laurin 142 – Arztroman
eBook111 Seiten1 Stunde

Dich geben wir nur in gute Hände: Dr. Laurin 142 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Es war dunkel, als Kaja Laurin von der Gymnastik kam. Nebel sank herab, und man konnte kaum fünfzig Meter weit sehen. An der Kreuzung hatte sie sich von ihrer Freundin Isabel Waldorf verabschiedet, dann waren ihre Schritte noch schneller geworden. Es herrschte eine unheimliche Stimmung. Anscheinend waren auch ein paar Straßenlaternen ausgefallen. Das passierte öfter, weil Kinder sie als Zielscheibe benutzten.


Kaja war nicht ängstlich, aber sie beeilte sich nun doch, schnell heimzukommen. Als sie das Haus erreichte, vernahm sie von der Garage her ein jämmerliches Piepsen. Zuerst dachte sie an einen Hund, der sich möglicherweise verlaufen hatte, das war hier auch schon ein paarmal passiert. In der Dunkelheit konnte Kaja kaum etwas sehen, aber sie wäre beinahe über eine Tasche gestolpert, und aus der kam nun ein leises Wimmern.


Das war kein Hund, das war ein Baby, das erkannte die Arzttochter sofort. Und nun hatte sie es doppelt eilig, ins Haus zu gelangen. Vorsichtig hielt sie die Tasche in den Armen, als auf ihr stürmisches Läuten hin Antonia die Tür öffnete.


»Wo brennt's denn?«


»Es brennt nicht, es schreit, Mami«, stieß Kaja atemlos hervor. »Schau mal, was ich vor der Garage gefunden habe.«


»Grundgütiger Himmel!«, rief Antonia aus, als sie das winzige Geschöpft betrachtete, das nach ihrer Schätzung höchstens fünf Pfund wiegen konnte und dessen Haut bläulich verfärbt war.


Antonia war vor ihrer Hochzeit Ärztin gewesen, und sie hatte nichts vergessen, aber dieses Baby musste klinisch versorgt werden, das erkannte sie sofort.


»Was ist denn los?«, fragte Kyra, die aus dem Wohnzimmer gekommen war.


»Bring schnell eine
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum20. Apr. 2017
ISBN9783740917241
Dich geben wir nur in gute Hände: Dr. Laurin 142 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Dich geben wir nur in gute Hände - Patricia Vandenberg

    Dr. Laurin

    – 142 –

    Dich geben wir nur in gute Hände

    Das traurige Schicksal der kleinen Antonia

    Patricia Vandenberg

    Es war dunkel, als Kaja Laurin von der Gymnastik kam. Nebel sank herab, und man konnte kaum fünfzig Meter weit sehen. An der Kreuzung hatte sie sich von ihrer Freundin Isabel Waldorf verabschiedet, dann waren ihre Schritte noch schneller geworden. Es herrschte eine unheimliche Stimmung. Anscheinend waren auch ein paar Straßenlaternen ausgefallen. Das passierte öfter, weil Kinder sie als Zielscheibe benutzten.

    Kaja war nicht ängstlich, aber sie beeilte sich nun doch, schnell heimzukommen. Als sie das Haus erreichte, vernahm sie von der Garage her ein jämmerliches Piepsen. Zuerst dachte sie an einen Hund, der sich möglicherweise verlaufen hatte, das war hier auch schon ein paarmal passiert. In der Dunkelheit konnte Kaja kaum etwas sehen, aber sie wäre beinahe über eine Tasche gestolpert, und aus der kam nun ein leises Wimmern.

    Das war kein Hund, das war ein Baby, das erkannte die Arzttochter sofort. Und nun hatte sie es doppelt eilig, ins Haus zu gelangen. Vorsichtig hielt sie die Tasche in den Armen, als auf ihr stürmisches Läuten hin Antonia die Tür öffnete.

    »Wo brennt’s denn?«

    »Es brennt nicht, es schreit, Mami«, stieß Kaja atemlos hervor. »Schau mal, was ich vor der Garage gefunden habe.«

    »Grundgütiger Himmel!«, rief Antonia aus, als sie das winzige Geschöpft betrachtete, das nach ihrer Schätzung höchstens fünf Pfund wiegen konnte und dessen Haut bläulich verfärbt war.

    Antonia war vor ihrer Hochzeit Ärztin gewesen, und sie hatte nichts vergessen, aber dieses Baby musste klinisch versorgt werden, das erkannte sie sofort.

    »Was ist denn los?«, fragte Kyra, die aus dem Wohnzimmer gekommen war.

    »Bring schnell eine Decke, Kyra. Wir haben ein Findelkind.«

    Das Kind reagierte sofort, ohne noch etwas zu fragen, und war schnell wieder zurück.

    »O Gott, o Gott«, flüsterte sie, als Antonia das Baby einhüllte. Sie legte es Kaja in den Arm.

    »Ich hole den Wagen, und dann kommst du schnell«, sagte sie. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wer weiß, wie lange das Baby schon friert.«

    »Es ist wahnsinnig neblig draußen, Mami!«, rief Kaja hinter Antonia her.

    Es war ja nicht weit zur Klinik, aber zu Fuß hätten sie doch zehn Minuten gebraucht. So aber waren sie sehr schnell drüben.

    »Du sagst Papi Bescheid, ich bringe das Wuzerl gleich zur Station«, sagte Antonia.

    Kaja stolperte fast in Monis Büro.

    Die Sekretärin sprang gleich erschrocken auf.

    »Wo ist Papi? Wir brauchen ihn dringend!«, stieß Kaja atemlos ­hervor. »Ich habe ein Baby gefunden!«

    Dr. Leon Laurin war gerade auf der Intensivstation, aber er kam sofort, als man ihn rief, und dann, ohne dass viele Worte gewechselt wurden, begann der Kampf um ein kleines Leben.

    Erst nach einer Stunde, als das Baby im Inkubator regelmäßiger zu atmen begann, wurde erörtert, was geschehen war und was noch getan werden musste.

    Kaja schilderte, wie sie die Tasche in der Dunkelheit gefunden hatte. »Wenn das Kleine nicht gewimmert hätte, wäre ich nicht aufmerksam geworden«, sagte sie zitternd.

    »Die Person hätte die Tasche wenigstens vor die Haustür stellen können«, meinte Schwester Marie wütend. »Vor der Garage hätte man ja darüberfahren können.«

    »Ich weiß nicht, wer so was überhaupt fertigbringt«, sagte Kaja mit Tränen in den Augen. »Ein lebendes Baby einfach wegzuwerfen …«

    »So kann man es nicht nennen«, meinte Antonia begütigend. »Es war gekleidet und eingehüllt, aber wahrscheinlich schon zu lange in der feuchten Kälte.«

    »Es sind immerhin noch achtzehn Grad«, warf Schwester Rosa ein. Aber für eine Frühgeburt doch zu wenig. Man kann sich immer nur wieder wundern, wie zäh so ein kleines Menschenleben sein kann. Immerhin könnte die Mutter gedacht haben, dass es nicht überlebt.«

    »Vielleicht hat sie gewusst, dass wir dort wohnen«, mutmaßte Kaja.

    Antonia sah ihren Mann an. »Hättest du eine Ahnung, Leon, wer die Kindesmutter sein kann?«

    »Nicht die geringste«, erwiderte er. »Außerdem wissen meine Patientinnen, dass sie uns vertrauen können. Und wenn sie das Kind nicht behalten wollen, können sie es zur Adoption geben. Das haben wir doch schon manchmal gehabt.«

    Keiner von ihnen fragte, ob nicht die Polizei verständigt werden sollte. Antonia deutete es nur an, als sie mit Leon allein war.

    »Ich weiß nicht, wie du denkst, aber wir sollten abwarten«, meinte der Chef der Prof.-Kayser-Klinik. »Vielleicht ist die Mutter nur in Panik geraten und meldet sich. Man weiß doch manchmal nicht, was solche Kurzschlusshandlung ausgelöst hat. Das arme Würmchen muss wenigstens eine Überlebenschance bekommen. Warten wir ab, ob es diese nutzen kann.«

    »Ihr könnt dem Baby doch helfen, Papi?« Kaja sah ihren Vater flehend an.

    »Wir werden uns bemühen, aber es muss sich zeigen, ob das Kleine schon Kraft genug hat. Für ein Siebenmonatskind ist es ganz schön kräftig, und wenn es gleich richtig versorgt worden wäre, müssten wir uns keine Sorgen machen.«

    »Es sieht schon so niedlich aus«, flüsterte Kaja.

    »Wir bringen es schon durch«, erklärte Antonia mit fester Stimme.

    »Und dann nennen wir es Antonia«, meinte Marie.

    »Einverstanden«, nickte Antonia Laurin.

    *

    Im Haus Laurin ging die Diskussion weiter. Konstantin, Kevin und Kyra hatten ungeduldig auf die übrige Familie gewartet, nachdem Kyra sehr aufgeregt von dem Baby erzählt hatte.

    Kevin konnte dazu sogar etwas sagen. Das war für Leon und Antonia allerdings ein interessanter Hinweis.

    »Ich hatte gemeint, der Gong hätte angeschlagen«, erzählte er. »Ganz kurz nur, und ich bin rausgegangen, aber ich habe erst niemanden gesehen. Dann bin ich zur Gartentür, da sah ich dann eine dunkle Gestalt, die aber schon schnell davoneilte. Man konnte ja nicht viel sehen bei dem Nebel. Ich habe mir nichts dabei gedacht, es tut mir leid.«

    Sie fanden heraus, dass Kaja etwa eine Viertelstunde danach gekommen war, und alle trösteten Kevin, der sehr betrübt war.

    »War es eine junge Frau, Kevin?«, fragte Leon.

    »Das konnte ich nicht sehen. Sie war ziemlich flink und hatte einen langen Mantel an. Aber vielleicht hatte sie mit dem Baby auch gar nichts zu tun.«

    Jedenfalls gab es viel zu überlegen, und nach dem Abendessen fuhren Antonia und Leon nochmals zur Klinik, um nach dem Findling zu schauen.

    »Sie will leben«, sagte Schwester Marie. »Sie atmet normal, und wir haben schon größere Sorgenkinder hier gehabt. Es fehlt nix an dem Wuzerl.«

    Antonia betrachtete das Hemdchen, das man dem Baby ausgezogen hatte. Es waren Sachen, die schon oft gewaschen und von billiger Qualität waren, das konnte sie mit geübten Augen feststellen. Aber zumindest hatte man das Kind nicht einfach weggeworfen, wie es in letzter Zeit häufiger passiert war. Und es war auch nicht getötet worden – was bedeuten konnte, dass man ihm eine Chance geben wollte.

    *

    In einem recht hübschen Zimmer in einem alten Haus wälzte sich eine junge Frau fiebernd im Bett. Eine ältere beugte sich zu ihr hinab und tupfte die Schweißtropfen von ihrer Stirn.

    »Was ist mit mir? Was ist passiert?«, flüsterte die Kranke.

    »Fieber hast halt, aber es wird schon.«

    »Was ist mit meinem Baby?«

    »Es war nicht zu retten, jetzt reg dich nicht auf. Du bist sehr krank.«

    Sie war wohl auch zu erschöpft, um etwas zu sagen, und ein barmherziger Schlummer löschte ihren Jammer aus.

    »Ist besser so«, murmelte die Ältere, dann ging sie in die Küche und trank eine Tasse Tee. »Ist bestimmt besser so«, sagte sie wieder.

    Die Nacht hatte sich herabgesenkt. Ein leichter Wind hatte die Wolken vertrieben, und die Nebelschwaden zerflatterten.

    Die silberne Sichel des Mondes war nun zu sehen, und auch Antonia Laurin stand auf der Terrasse und blickte zum Himmel empor.

    »Ob sie jetzt an ihr Baby denke, Leon?«, fragte

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