Dr. Laurin 27 – Arztroman: Das verdanke ich nur Dr. Laurin
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Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Hallo, Herr Kollege«, begrüßte Dr. Leon Laurin den jungen Arzt Dr. Karlheinz Hinz. »Nett, daß Sie vorbeischauen. Sie wollen sich sicher nach Frau Reinberg erkundigen.« Dr. Hinz lächelte verlegen. Erst vor ein paar Wochen hatte er die Praxis seines Vaters übernommen. Gleich die erste Patientin, bei der er sich in der Diagnose nicht sicher war, hatte er zur fachärztlichen Untersuchung in die Prof. -Kayser-Klinik geschickt. Dr. Laurin war sehr angetan von der Gewissenhaftigkeit des jungen Kollegen, obgleich er sich bald überzeugen konnte, daß dessen Diagnose stimmte. »Sie haben recht gehabt. Es ist eine Zyste, die schleunigst operiert werden muß.« Er konnte sehen, wie Dr. Hinz aufatmete. »Ich dachte schon, Sie würden mich auslachen«, sagte der Jüngere erleichtert. »Wieso?
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Dr. Norden Gold
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Rezensionen für Dr. Laurin 27 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 27 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 27 –
Das verdanke ich nur Dr. Laurin
Mutter zu werden war ihr Traum
Patricia Vandenberg
»Hallo, Herr Kollege«, begrüßte Dr. Leon Laurin den jungen Arzt Dr. Karlheinz Hinz. »Nett, daß Sie vorbeischauen. Sie wollen sich sicher nach Frau Reinberg erkundigen.«
Dr. Hinz lächelte verlegen. Erst vor ein paar Wochen hatte er die Praxis seines Vaters übernommen. Gleich die erste Patientin, bei der er sich in der Diagnose nicht sicher war, hatte er zur fachärztlichen Untersuchung in die Prof.-Kayser-Klinik geschickt.
Dr. Laurin war sehr angetan von der Gewissenhaftigkeit des jungen Kollegen, obgleich er sich bald überzeugen konnte, daß dessen Diagnose stimmte.
»Sie haben recht gehabt. Es ist eine Zyste, die schleunigst operiert werden muß.«
Er konnte sehen, wie Dr. Hinz aufatmete.
»Ich dachte schon, Sie würden mich auslachen«, sagte der Jüngere erleichtert.
»Wieso? Weil Sie lieber ganz sichergehen wollten? Sie haben genau das Richtige getan, und so können wir Frau Reinberg vor Schlimmerem bewahren.«
»Es ist immer ein bißchen schwierig, wenn man erst Erfahrungen sammeln muß. Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie Frau Reinberg so bereitwillig aufgenommen haben.«
Dr. Laurin lächelte. »Das ist nun mal meine Pflicht und auch mein Geschäft. Manchem älteren Kollegen wäre solche Gewissenhaftigkeit zu wünschen, bevor lange herumgedoktert wird. Wollen Sie bei der Operation zugegen sein?«
Flüchtige Röte stieg dem jungen Arzt in die Wangen. »Ich kann nur dazulernen.«
»Wer muß das nicht?« fragte Dr. Laurin. »Also, dann übermorgen früh, acht Uhr. Wir sind fertig, wenn Ihre Sprechstunde beginnt.«
Dr. Hinz war dem Chef der Prof.-Kayser-Klinik dankbar. Der plötzliche Tod seines Vaters hatte ihn weit schneller dazu gezwungen, Verantwortung zu tragen, als er angenommen hatte. Viele der treuen Patienten seines Vaters betrachteten ihn, den noch jungenhaften Mann, mit Mißtrauen, und er wollte doch so gern genauso werden, wie sein Vater gewesen war. Ein verständnisvoller Arzt, immer bereit zu helfen und zu heilen.
Dr. Leon Laurin fühlte, wie nötig dieser junge Mann des Zuspruchs bedurfte. Er legte ihm die Hand auf die Schulter. »Sie gehen schon Ihren Weg«, sagte er. »Da ist mir nicht bange. Wenn ich Ihnen dann und wann helfen kann, tue ich es gern.«
Keiner von beiden ahnte, wie bald das schon wieder der Fall sein sollte!
*
Bettina Grooten hielt die kalte Hand ihrer Schwester Rosmarie. »Du darfst dich nicht aufregen, Rosmarie«, sagte sie weich. »Es lohnt sich doch nicht um ihn.«
Sie meinte damit Rosmaries Mann Horst Brendel, der vor ein paar Tagen einfach seine Sachen gepackt und aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war.
»Ich kann mich doch nicht scheiden lassen, wenn ich jetzt
ein Kind bekommen werde«, schluchzte Rosmarie. »Das Kind braucht einen Vater.«
Aber nicht so einen, dachte Bettina, doch das sagte sie nicht, um Rosmarie nicht noch mehr zu erregen. Sie war einem Nervenzusammenbruch nahe.
»Laß es dir doch erst einmal von Dr. Hinz bestätigen, ob du wirklich ein Kind erwartest«, sagte sie eindringlich.
Es war ihr nicht beizukommen. Sie war voller Abwehr und fast hysterisch. Bettina machte sich große Sorgen um sie. Rosmarie war ihre Schwester, die einzige Verwandte, die sie überhaupt besaß. Sie hatten immer sehr aneinander gehangen.
»Dr. Hinz wird bald kommen und dir ein Beruhigungsmittel geben«, sagte Bettina nun tröstend, weil sie gar nicht mehr wußte, was sie sonst noch sagen sollte.
»Bitte, geh zu Horst, Bettina. Sag ihm, wie schlecht es mir geht. Laß mich doch nicht auch noch im Stich.«
In Bettina sträubte sich alles, diesem Wunsch nachzukommen. Sie hatte eine heftige Abneigung gegen ihren Schwager.
»Ich muß jetzt warten, bis Dr. Hinz kommt«, sagte sie.
»Das brauchst du nicht. Ich kann ihm selbst öffnen. Horst soll kommen. Ich muß mit ihm sprechen.«
Bettina wußte, warum er gegangen war, aber vielleicht ließ er sich doch zur Rückkehr bewegen, wenn sie ihm eindringlich klar machte, in welchem Zustand sich Rosmarie befand.
»Gut, ich gehe«, sagte sie müde.
»Danke, Bettina. Du bist doch der einzige Mensch, dem ich vertrauen kann.«
*
Als Bettina auf die Straße trat, hielt sie nach Dr. Hinz Ausschau. Sie mochte den jungen Arzt, der von Rosmarie so schlecht behandelt worden war, daß es begreiflich wäre, wenn er eine weitere Behandlung ablehnte. Sie hätte ihm gern erklärt, warum ihre Schwester so aggressiv und exzentrisch war. Dazu hatte sie neulich keine Gelegenheit gehabt.
Ohne Hoffnung, bei ihrem Schwager Gehör zu finden, eilte Bettina die Straße entlang. Gar nicht weit von ihrem Haus hatte Horst Brendel ein komfortables Apartment bezogen, in dem er ohne jede Hemmung die Nächte mit der reichen Delia Brink verbrachte, die ebenfalls verheiratet war.
Geklatscht wurde genug darüber. Rosmarie hatte lange die Augen vor Horsts Schwächen verschlossen. Sie hatte nicht einmal zur Kenntnis nehmen wollen, daß er sogar Bettina nicht in Ruhe lassen konnte.
Bettina fröstelte bei diesem Gedanken, und nun wurde sie von Rosmarie auch noch zu diesem Mann geschickt, den sie verabscheute. Aber vielleicht hatte er doch ein kleines bißchen Menschlichkeit in sich, mit der Rosmarie noch vor dem völligen Zusammenbruch gerettet werden konnte.
Ich muß es versuchen, dachte Bettina, während sie das Haus betrat. Sie trat schnell zurück, als der Lift herabkam, und drückte sich in die dunkle Nische. Es sollte sie niemand sehen. Ihre Vorsicht war gut, denn aus dem Lift stieg jene Delia Brink.
Bettina sah, daß ihr Gesicht verzerrt war, zornig und bleich. Sie war eine attraktive Frau, reich, verwöhnt, umschwärmt. Ihr Mann war nicht mehr der Jüngste, aber er hatte einen guten Ruf in der Geschäftswelt, und außerdem hatten sie zwei Kinder.
Was finden die Frauen nur an Horst, überlegte Bettina, bevor sie sich dazu aufraffte, in das sechste Stockwerk hinaufzufahren.
Ihr Herz flatterte, als sie auf die Türglocke drückte. Sie mußte ziemlich lange warten, bis ihr geöffnet wurde. Mit einem Bademantel bekleidet, stand dann Horst Brendel vor ihr.
»Du?« fragte er gedehnt, aber in seinen Augen glomm es auf, und am liebsten wäre Bettina wieder auf der Stelle umgekehrt.
Erfahren war Bettina, knapp zwanzig Jahre jung, nicht, aber sie kannte ihren Schwager zur Genüge. Sie kannte seine Launen, seine Unbeherrschtheit, seine Frivolität und seine Hemmungslosigkeit.
»Ich muß dich sprechen. Rosmarie geht es schlecht«, stieß Bettina hervor.
»Komm doch herein«, sagte er leichthin.
»Sie ist krank, und außerdem erwartet sie ein Kind«, sagte Bettina.
Er lachte schallend auf. »Ist das ihre neueste Masche? Von wem kriegt sie denn eins?«
Bettina war außer sich vor Zorn, aber sie beherrschte sich.
»Von wem schon? Hat es für sie je einen anderen Mann gegeben als dich? Wenn ich es auch nicht begreifen kann.«
Er griff nach ihrem Arm und hielt sie fest, als sie zurückweichen wollte.
»Du kannst es nicht begreifen, Bettina? Es muß doch schon etwas an mir