Wer ist die Mutter?: Dr. Norden Gold 26 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Fee Norden wurde durch das Quietschen von Bremsen aus dem Schlaf geschreckt. Es war noch nicht sechs Uhr, und draußen war es stockdunkel. Daniel war zum Glück nicht aufgewacht. Er war sehr spät nach Hause gekommen. Das Glatteis war wieder einmal schuld an einem schweren Unfall gewesen. Die Notärzte waren in dieser Nacht nicht zur Ruhe gekommen, aber hier hatte man ja den Dr. Norden, der seine Hilfe nicht versagte, wenn er gebraucht wurde. Daniel war todmüde nach Hause gekommen. »Es war schlimm«, hatte er nur noch gemurmelt und war sofort zu Bett gegangen nach einer heißen Dusche. Als Fee nun nach dem Quietschen noch einen aufheulenden Motor vernahm, dachte sie auch gleich an einen Unfall in unmittelbarer Nähe des Hauses, und schon war sie aus dem Bett. Im Haus selbst war es still, die Kinder rührten sich nicht, und nicht mal Lenni schien aufgewacht zu sein. Leise schlich sich Fee in die Diele, schlüpfte in ihren Daunenmantel und die dicken Stiefel und ging hinaus. Tatsächlich war der Gartenweg eisglatt. Es mußte erst geregnet und dann wieder geschneit haben, und es war die reinste Rutschbahn. Sie wollte schon umkehren, um sich gleich richtig anzukleiden, bevor sie weiterrutschte, aber dann erinnerte sie sich daran, daß an der Garage ein Kübel mit Granulat zum Streuen stand, und dorthin konnte sie über den Rasen gelangen. Allerdings klemmte die Seitentür, und es kostete sie einige Anstrengung, sie zu öffnen, aber dann vernahm sie ein Wimmern. Sie hielt den Atem an. Es klang wie das Wimmern eines Babys, aber woher sollte es kommen? Das stellte sich bald heraus.
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Familie Dr. Norden - Neue Edition
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Buchvorschau
Wer ist die Mutter? - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Gold
– 26 –
Wer ist die Mutter?
Patricia Vandenberg
Fee Norden wurde durch das Quietschen von Bremsen aus dem Schlaf geschreckt. Es war noch nicht sechs Uhr, und draußen war es stockdunkel. Daniel war zum Glück nicht aufgewacht. Er war sehr spät nach Hause gekommen. Das Glatteis war wieder einmal schuld an einem schweren Unfall gewesen. Die Notärzte waren in dieser Nacht nicht zur Ruhe gekommen, aber hier hatte man ja den Dr. Norden, der seine Hilfe nicht versagte, wenn er gebraucht wurde.
Daniel war todmüde nach Hause gekommen. »Es war schlimm«, hatte er nur noch gemurmelt und war sofort zu Bett gegangen nach einer heißen Dusche.
Als Fee nun nach dem Quietschen noch einen aufheulenden Motor vernahm, dachte sie auch gleich an einen Unfall in unmittelbarer Nähe des Hauses, und schon war sie aus dem Bett. Im Haus selbst war es still, die Kinder rührten sich nicht, und nicht mal Lenni schien aufgewacht zu sein.
Leise schlich sich Fee in die Diele, schlüpfte in ihren Daunenmantel und die dicken Stiefel und ging hinaus.
Tatsächlich war der Gartenweg eisglatt. Es mußte erst geregnet und dann wieder geschneit haben, und es war die reinste Rutschbahn.
Sie wollte schon umkehren, um sich gleich richtig anzukleiden, bevor sie weiterrutschte, aber dann erinnerte sie sich daran, daß an der Garage ein Kübel mit Granulat zum Streuen stand, und dorthin konnte sie über den Rasen gelangen.
Allerdings klemmte die Seitentür, und es kostete sie einige Anstrengung, sie zu öffnen, aber dann vernahm sie ein Wimmern. Sie hielt den Atem an. Es klang wie das Wimmern eines Babys, aber woher sollte es kommen?
Das stellte sich bald heraus. Daniels Wagen stand vor der Garage, und obgleich es noch stockdunkel war, fiel ein Lichtstrahl der Straßenlaterne darauf. Auf der Kühlerhaube sah Fee etwas Dunkles stehen.
Sie zitterte jetzt nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Aufregung, als sie eine Tasche ergriff, die glatt und glitschig war. Und aus dieser kam das Wimmern eines Kindes.
Fee überlegte nicht lange. Ihre inzwischen auch schon eiskalten Hände klammerten sich fest um die Griffe, und so schnell es ihr möglich war, gelangte sie stolpernd und rutschend zum Haus zurück.
Ein zitternder erleichterter Seufzer entrang sich ihrer Brust, als sie ohne zu fallen in die Wärme zurückgelangt war, und dann ging sie gleich in die Küche.
Sie mußte sich erst die Hände wärmen, bevor sie das winzige Wesen anfassen konnte. Ja, es war ein Kind, und es konnte höchstens zwei oder drei Tage jung sein. Fee kannte sich aus, sie war ja selber Ärztin, und sie sah auch, daß das Baby nicht mal richtig gesäubert war.
Es war in Frotteehandtücher gehüllt. Alte löchrige Tücher waren es, aber als Fee den Reißverschluß der schon recht alten Einkaufstasche zurückzog, sah sie einen zerknitterten Zettel, auf dem in großen Buchstaben stand: Mein Vater ist Dr. Daniel Norden.
Fee erstarrte, aber sie hatte momentan keinen anderen Gedanken, als den, daß dies mal wieder ein Racheakt war, diesmal aber ein besonders makabrer.
Es hatte schon manche Frau versucht, Unruhe in ihr Leben zu bringen, und früher war dies auch manchmal gelungen, aber seit sich zu ihren drei Kindern auch noch die Zwillinge gesellt hatten, wurden dem fünffachen Vater doch nicht mehr solche Avancen gemacht, die den Ehefrieden stören konnten.
Fee steckte den Zettel in die Tasche und überlegte blitzschnell. Es handelte sich schließlich um ein neugeborenes Kind, das rasch versorgt werden, wahrscheinlich sogar in einen Inkubator gelegt werden mußte.
So leid es ihr auch tat, sie mußte Daniel wecken. Er sollte mitentscheiden.Vielleicht wußte er auch, wer die Mutter des Kindes sein könnte.
Sie weckte ihren Mann ganz sanft. Unwillig wurde Daniel eigentlich nie, aber er fragte schlaftrunken, was denn schon wieder los sei. »Ein Unfall doch nicht schon am frühen Morgen«, murmelte er.
»So was Ähnliches. Es handelt sich um ein Baby.«
»Lieber Gott, etwa Frau Ahrend?«
»Keine Ahnung, ich habe es vor der Garage gefunden«, erwiderte Fee, die von einer Frau Ahrend noch nichts gehört hatte, aber sie kannte ja meist nur die Stammpatienten mit Namen.
Daniel war schon aus dem Bett. Lenni war inzwischen auch schon in der Küche, und es war verständlich, daß Verwirrung herrschte. Fee war nur froh, daß sie diesen ominösen Zettel schon an sich genommen hatte.
Daniel sagte kurz: »Warmes Wasser bitte, und Lenni soll mal Babysachen holen. Das Kind ist höchstens zwölf bis vierzehn Stunden alt, aber ganz schön kräftig.«
»Muß es noch in den Brutkasten?«
»Vorsichtshalber, du kannst schon mal Schorsch benachrichtigen.«
»Zuerst werde ich das Baby baden«, sagte sie. »Abgenabelt ist es richtig. Was meintest du mit Frau Ahrend?«
»Das erkläre ich dir nachher, aber sie ist die einzige Patientin, die um diese Zeit ein Kind erwartete.«
»Es müßte ja nicht unbedingt eine Patientin von dir auf diese Idee gekommen sein, Daniel. Wir reden nachher darüber. Zuerst muß das Kind versorgt werden. Es hätte erfrieren können da draußen.«
»Vielleicht war das beabsichtigt.«
»Nein, das bestimmt nicht.«
»Wieso bist du so sicher?«
»Das erkläre ich dir nachher«, erwiderte Fee betont.
Das Baby war ein Mädchen, gut entwickelt und fast drei Kilo schwer. Keine Frühgeburt. Es strampelte und steckte die Finger in den Mund.
»Alles normal«, sagte Daniel.
»Es hat Hunger«, sagte Fee.
»Bei Schorsch sind sie darauf genau eingerichtet«, erklärte Daniel ruhig.
»Ich doch eigentlich auch«, meinte Fee.
»Hast du Muttermilch zur Verfügung?« scherzte er.
»Du hast Humor«, murmelte sie. »Was meinst du, warum man uns das Kind beschert hat?«
»Wahrscheinlich weiß man, daß es hier Kinder gibt, und daß sie geliebt werden.«
Fee runzelte leicht die Stirn, aber sie wollte sich nicht auf eine längere Debatte einlassen.
»Die Polizei müssen wir auch benachrichtigen«, sagte sie ruhig.
»Alles der Reihe nach. Erst kommt das Findelkind.«
Lenni fand, daß es ein hübsches Baby sei, da es nun sauber und warm angezogen in der Tragetasche lag, die im Hause Norden von diversen Kindern benutzt worden war, aber nie lange.
Die Kleine schlief jetzt, wohl müde geworden durch die Prozedur, der man sie unterzogen hatte. Fee hatte mit der Leitner-Klinik telefoniert, und Schorsch Leitner, der langjährige Freund der Nordens, hatte nur seufzend gemeint, daß er es mal erleben wollte, daß sie ein paar Wochen im schönsten Gleichmaß verbringen könnten. Aber selbstverständlich brauchte man ihn nicht umsonst zu bitten.
Fee wollte das Baby aus dem Haus haben, bevor ihre eigenen Kinder munter wurden, sonst konnte man mit Turbulenzen rechnen und mit unzähligen Fragen, auf die sie keine Antwort wußten. Dazu mußte Fee freiwillig auch unentwegt an den Zettel denken. Niemals hätte sie Zweifel an Daniels Treue gehegt, aber sie fragte sich, wer so etwas fertigbringen konnte.
Daniel hatte sich in Windeseile angekleidet. Fee hatte schon den Motor laufen lassen und die Scheiben abgekratzt.
»Ich war zu müde, den Wagen in die Garage zu fahren«, sagte Daniel entschuldigend, als er mit dem Baby in der Tragetasche kam.
»Und dann kannst du nicht