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Schwer war der Weg zu dir: Dr. Norden Gold 5 – Arztroman
Schwer war der Weg zu dir: Dr. Norden Gold 5 – Arztroman
Schwer war der Weg zu dir: Dr. Norden Gold 5 – Arztroman
eBook127 Seiten1 Stunde

Schwer war der Weg zu dir: Dr. Norden Gold 5 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Gold
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Annedore Gebhard hatte ihre beiden Kinder zu Bett gebracht. Die zweijährige Michaela schlief sofort ein, aber Benedict, vier Jahre, lauschte noch nach draußen. »Papi kommt wieder spät«, murmelte er vorwurfsvoll. Das fand Annedore allerdings auch, aber sie erklärte dem Jungen, daß der Papi eben manchmal lange zu tun hätte. »Schlaf jetzt, Benni«, sagte sie und legte ihre Hand auf seine Stirn, die sich wieder ziemlich heiß anfühlte. Ich muß doch mal wieder mit ihm zu Dr. Norden gehen, dachte Annedore, vielleicht hat er den Keuchhusten noch nicht richtig überwunden. »Warum fühlst du die Stirn, Mami, mir fehlt nichts«, meinte der Kleine in ihre Gedanken hinein. »Ich ärgere mich bloß, daß Papi immer so spät kommt. Sind da die ollen Computer schuld?« »Schon eher die neuen Computer, Benni«, erwiderte Annedore lächelnd, doch insgeheim kamen ihr wieder Gedanken, ob nicht auch etwas anderes im Gange sein könnte, weil Jürgen in letzter Zeit solchen Stimmungsschwankungen unterworfen war. Benni tat ihr den Gefallen und schlief ein, und sie ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernsehapparat ein, um sich abzulenken. Eis war neun Uhr, als Jürgen Gebhard heimkam. »Beschwer dich bloß nicht, daß ich zu spät komme«, meinte er sogleich unwillig, »mir paßt das schon lange nicht, daß ich dauernd Überstunden machen muß, für die ich keineswegs entsprechend honoriert werde.« »Ich beschwere mich doch gar nicht, Jürgen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum8. Feb. 2022
ISBN9783740990343
Schwer war der Weg zu dir: Dr. Norden Gold 5 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Schwer war der Weg zu dir - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Gold

    – 5 –

    Schwer war der Weg zu dir

    Patricia Vandenberg

    Annedore Gebhard hatte ihre beiden Kinder zu Bett gebracht. Die zweijährige Michaela schlief sofort ein, aber Benedict, vier Jahre, lauschte noch nach draußen.

    »Papi kommt wieder spät«, murmelte er vorwurfsvoll. Das fand Annedore allerdings auch, aber sie erklärte dem Jungen, daß der Papi eben manchmal lange zu tun hätte.

    »Schlaf jetzt, Benni«, sagte sie und legte ihre Hand auf seine Stirn, die sich wieder ziemlich heiß anfühlte.

    Ich muß doch mal wieder mit ihm zu Dr. Norden gehen, dachte Annedore, vielleicht hat er den Keuchhusten noch nicht richtig überwunden.

    »Warum fühlst du die Stirn, Mami, mir fehlt nichts«, meinte der Kleine in ihre Gedanken hinein. »Ich ärgere mich bloß, daß Papi immer so spät kommt. Sind da die ollen Computer schuld?«

    »Schon eher die neuen Computer, Benni«, erwiderte Annedore lächelnd, doch insgeheim kamen ihr wieder Gedanken, ob nicht auch etwas anderes im Gange sein könnte, weil Jürgen in letzter Zeit solchen Stimmungsschwankungen unterworfen war.

    Benni tat ihr den Gefallen und schlief ein, und sie ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernsehapparat ein, um sich abzulenken.

    Eis war neun Uhr, als Jürgen Gebhard heimkam. »Beschwer dich bloß nicht, daß ich zu spät komme«, meinte er sogleich unwillig, »mir paßt das schon lange nicht, daß ich dauernd Überstunden machen muß, für die ich keineswegs entsprechend honoriert werde.«

    »Ich beschwere mich doch gar nicht, Jürgen. Es tut mir leid, wenn du Ärger hast. Du solltest jetzt erst essen, dann schaut alles wieder anders aus.«

    »Nichts schaut anders aus. Da rackert man sich ab, und dann wird einem so ein Laffe vor die Nase gesetzt, bloß weil er mit dem Boß verwandt ist. Überall ist jetzt schon diese Vetternwirtschaft. Ich habe die Nase voll.«

    Aber Hunger hatte er doch, und es wurde nicht geredet, während er aß. Annedore betrachtete ihn verstohlen. Es ging schon eine ganze Zeit so, daß er mürrisch heimkam, unzufrieden und auch nervös. Sie hatte sich ihre Gedanken darüber schon gemacht. Er hatte auch bereits wieder mit dem Rauchen angefangen, was ihr gar nicht behagte, aber sie erlebte es seit einiger Zeit öfter, daß er ihr patzige Antworten gab und erklärte, daß schließlich er das Geld verdiene.

    Auch jetzt zündete er sich nervös eine Zigarette an. »Also, wenn das mit Ägypten klappt, schmeiße ich alles hin«, stieß er hervor.

    »Was ist mit Ägypten?« fragte sie bebend.

    Er fuhr sich über die Augen. »Jetzt falle ich auch noch mit der Tür ins Haus«, brummte er, »aber das kommt davon, weil man in solchem Streß ist. Entschuldige, Dorle, ich bin ungerecht, und ausgerechnet du bekommst es zu spüren. Ich wollte ja in aller Ruhe mit dir darüber sprechen. Ich habe ein tolles Angebot für Kairo. Ein halbes Jahr und mit bombigem Gehalt, und dann kann ich hier eine leitende Stellung übernehmen.«

    »Bei wem?« fragte sie beklommen. Sie war wie gelähmt. Für ein halbes Jahr, ging es ihr durch den Sinn, denkt er denn gar nicht an uns?

    »Ich möchte noch nichts darüber sagen. Nachher ratscht du es deiner Freundin Alix, dann ist es gleich herum und es geht schief.«

    Sie empfand das wirklich ungerecht. »Ich ratsche nichts herum, und ich habe Alix schon drei Wochen gar nicht mehr gesehen«, erklärte sie. »Aber ich würde schon gern Näheres erfahren, denn schließlich ist es ja auch von Bedeutung für die Familie.«

    »Mein Gott, andere Männer müssen beruflich auch mal weg, und schließlich dient es meinem Fortkommen. Meinst du, ich will mich ständig herumkommandieren lassen?«

    Ganz so war es in seiner jetzigen Stellung nicht, denn schließlich hatte er die Position eines Abteilungsleiters, aber sie wollte nichts dazu sagen. Momentan konnte sie es auch nicht, denn ihr saß ein Kloß in der Kehle. Und sie wußte, wie schnell Jürgen aufbrausen konnte, wenn sie eine eigene Meinung äußerte, die ihm nicht paßte. Aber sie dachte jetzt vor allem an die Trennung. Sie konnte es sich einfach nicht vorstellen, so lange von ihm getrennt zu sein.

    »Schau mich nicht so an«, sagte er. »Es ist die Chance für mich, und ich werde einen gewaltigen Sprung nach oben machen. Und hier werden sie sich umschauen, wenn ich nicht mehr da bin, da kann der Boß sich dann mit seinem blöden Neffen herumärgern, der nicht mal richtig Deutsch reden kann.«

    Annedore versank in Schweigen. Sie wußte wirklich nicht, was sie sagen sollte.

    »Jetzt äußere du dich mal«, sagte Jürgen.

    »Was soll ich denn sagen. Du hast deine Entscheidung doch bereits getroffen, ohne mich zu fragen.«

    »Du hättest doch sofort versucht, es mir zu vermiesen«, erwiderte er unwillig. »Das sind Entscheidungen, die man allein treffen und auch allein verantworten muß.«

    »Es ist ja nicht so, daß nur ich da bin, wir haben auch zwei Kinder.«

    Er starrte sie an. »Und eben daran denke ich. Sie sollen stolz sein auf ihren Vater. Ich mache mich doch nicht auf Lebenszeit zum Kuli für andere.«

    »Ich meine nur, daß es uns nicht schlecht gegangen ist, und wenn es wirklich nötig wäre, könnte ich mitverdienen. Ich dachte nur, daß die Kinder wichtiger sind.«

    »Und ich lasse mir nicht nachsagen, daß meine Frau arbeiten muß. Du kennst meine Einstellung, Dorle. Wir waren uns darüber von Anfang an einig.«

    Ja, sie waren sich über viele Dinge einig gewesen, als sie geheiratet hatten, aber manches war doch anders gekommen, als Annedore es sich vorgestellt hatte. Ob das in allen Ehen nach einer gewissen Zeit so ist, fragte sie sich.

    »Würdest du dann bald weggehen?« fragte sie.

    »Wenn es klappt, schon in zwei Wochen. Morgen werde ich mehr wissen. Es hängt nicht etwa davon ab, daß sie noch überlegen müssen, ob sie mich nehmen, sondern allein davon, wann das Projekt in Angriff genommen werden kann.«

    »Und was für ein Projekt ist das?«

    »Darüber darf ich nicht reden, Dorle. Es ist jedenfalls eine sehr wichtige Sache und wird deshalb auch entsprechend honoriert.«

    »Dann ist es wohl auch mit Gefahren verbunden«, sagte sie stockend.

    »Was heißt denn schon Gefahren. Wir leben doch alle gefährlich, in der heutigen Zeit. Tschernobyl hat es bewiesen, und denk doch auch mal an all die Chemieunfälle. Wir wissen nicht, was noch alles passieren kann. Wenn ich diesen Tanner anschaue, der mir da vor die Nase gesetzt wurde, der hat doch so wenig Ahnung, und wenn der mal auf einen falschen Knopf drückt, ist das totale Chaos vorhanden.«

    »Wieso?« fragte Annedore.

    »Nehmen wir mal an, er steckt seine neugierige Nase in unseren Personalcomputer, dann spuckt der möglicherweise falsche Daten aus, oder schleudert sogar die Karten um sich. Dusselig genug ist Tanner dafür.«

    Haßt er ihn oder ist es Eifersucht und Konkurrenzneid, fragte sich Annedore, und alles drei wollte ihr nicht gefallen. Es paßte nicht zu dem Mann, den sie liebte und mit dem sie fünf Jahre verheiratet war.

    Aber nun hatte sich Jürgen abreagiert, und dann war er sogar der liebevolle Ehemann, wie sie ihn mochte.

    »Ich tue es doch auch für euch, Liebes«, sagte er und küßte sie lange. »Wir werden ein hübsches Haus haben und ich eine Stellung, bei der ich den Ton angeben werde.«

    Hoffentlich geht es in Erfüllung, wenn ich diese Trennung schon ertragen muß, dachte Annedore, aber insgeheim wünschte sie doch, daß sich das zerschlagen würde.

    »Wissen es deine Eltern schon?« fragte sie zaghaft.

    »Gott bewahre, ihre Vorhaltungen kann ich mir schon ausdenken. Ich stelle sie vor die vollendete Tatsache.«

    Annedore wagte nicht, sich auszumalen, wie ihre Schwiegermutter sich aufführen würde.

    Sie wachte in der Nacht auf, weil Benni hustete. Sie ging zu ihm, aber er spürte gar nicht, daß sie nach seinem Puls fühlte.

    Jürgen schlief, er hatte nichts gehört und auch nicht gemerkt, daß sie aufgestanden war. Er konnte schlafen, während sie nun wach lag und sich Gedanken machte. Und sie nahm sich fest vor, gleich morgen mit Benni zu Dr. Norden zu gehen.

    *

    Am nächsten Morgen begann für Annedore der Tag wie gewohnt. Jürgen war korrekt und wie immer pünktlich. Annedore wunderte sich nicht, daß er deshalb auch zu Überstunden zu überreden war. Er war ja von seinen Eltern so erzogen worden, vielleicht wurde deshalb sein wirklich großes Können unterbewertet. Die Unternehmer waren ja so eingestellt, nichts freiwillig zu geben. Wenn es nicht gerade Ägypten gewesen wäre, hätte es Annedore sogar gefreut, daß sich Jürgen endlich einmal kräftig auflehnte.

    Jedenfalls konnte er sich, wie immer, an einen hübsch gedeckten Frühstückstisch setzen. Micky, die Kleine, schlief noch, aber Benni kam im Schlafanzug aus dem Kinderzimmer.

    »Du brauchst doch nicht so früh aufzustehen«, sagte Jürgen, »das mußt du später noch oft genug.«

    »Kommst du heute auch wieder so spät nach Hause, Papi?« fragte Benni. »Eigentlich brauchst du das doch auch nicht. Was machst du denn da immer?«

    »Die Firma wird modernisiert, und dafür ist dein Papi der richtige

    Mann. Sie werden sich umgucken, wenn keiner mehr Überstunden macht.«

    »Warum gucken sie sich um?«

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