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Am Tag, als Carina verschwand: Dr. Norden Gold 12 – Arztroman
Am Tag, als Carina verschwand: Dr. Norden Gold 12 – Arztroman
Am Tag, als Carina verschwand: Dr. Norden Gold 12 – Arztroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Am Tag, als Carina verschwand: Dr. Norden Gold 12 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Gold
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Als Michael Lennart von einer dreitägigen Geschäftsreise heimkehrte, wurde er von seiner jungen Frau Carina schon ungeduldig, ja, regelrecht aufgeregt empfangen. Er umarmte sie lachend und küßte sie herzhaft. »Du tust ja gerade so, als wäre ich drei Wochen weggewesen, und nicht nur drei Tage«, sagte er. »Aber schön ist es, wenn man vermißt wird.« »Natürlich habe ich dich vermißt«, sagte Carina hastig, »aber es hat sich auch was getan, was für uns alles verändern kann.« Er sah sie an, schob sie einen halben Meter von sich und betrachtete sie forschend und sogar ein bißchen ängstlich von Kopf bis zu den Füßen. »Mit dem Baby ist doch hoffentlich alles in Ordnung«, sagte er. Carina war bereits im vierten Monat, aber man sah es ihr noch nicht an. Sie wirkte auch gesund und munter, aber aufgeregt war sie trotzdem. »Spann mich nicht auf die Folter, Schatz«, sagte Michael. »Setz dich erst mal hin, Michi, und trink einen Schnaps.« »Jetzt wirklich nicht. Lieber ein Bier«, erwiderte er. »Gut, dann bekommst du ein Bier, aber inzwischen kannst du schon mal den Brief lesen, der da auf dem Tisch liegt.« Kopfschüttelnd blickte ihr Michael nach.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. März 2022
ISBN9783740991708
Am Tag, als Carina verschwand: Dr. Norden Gold 12 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Am Tag, als Carina verschwand - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Gold

    – 12 –

    Am Tag, als Carina verschwand

    Patricia Vandenberg

    Als Michael Lennart von einer dreitägigen Geschäftsreise heimkehrte, wurde er von seiner jungen Frau Carina schon ungeduldig, ja, regelrecht aufgeregt empfangen.

    Er umarmte sie lachend und küßte sie herzhaft. »Du tust ja gerade so, als wäre ich drei Wochen weggewesen, und nicht nur drei Tage«, sagte er. »Aber schön ist es, wenn man vermißt wird.«

    »Natürlich habe ich dich vermißt«, sagte Carina hastig, »aber es hat sich auch was getan, was für uns alles verändern kann.«

    Er sah sie an, schob sie einen halben Meter von sich und betrachtete sie forschend und sogar ein bißchen ängstlich von Kopf bis zu den Füßen.

    »Mit dem Baby ist doch hoffentlich alles in Ordnung«, sagte er.

    Carina war bereits im vierten Monat, aber man sah es ihr noch nicht an. Sie wirkte auch gesund und munter, aber aufgeregt war sie trotzdem.

    »Spann mich nicht auf die Folter, Schatz«, sagte Michael.

    »Setz dich erst mal hin, Michi, und trink einen Schnaps.«

    »Jetzt wirklich nicht. Lieber ein Bier«, erwiderte er.

    »Gut, dann bekommst du ein Bier, aber inzwischen kannst du schon mal den Brief lesen, der da auf dem Tisch liegt.«

    Kopfschüttelnd blickte ihr Michael nach. Carina war sonst keine Geheimniskrämerin, also mußte es sich schon um etwas Außergewöhnliches handeln. Und der Brief sah amtlich aus. Das war er auch. Er kam von dem Nachlaßgericht in München. Aus diesem wahrhaft amtlichen und unpersönlichen Schreiben ging hervor, daß sie sich zur Überprüfung ihrer Personalien in Sachen der verstorbenen Elisa Eikenborn melden sollte. Eikenborn war der Mädchenname seiner Frau, aber von einer Elisa Eikenborn hatte Michael nie etwas gehört.

    »Was sagst du dazu, Michi?« fragte Carina, die nun mit dem Bier und ein paar Wurstbroten kam, die sie rasch hergerichtet hatte.

    »Vorerst gar nichts, Schatz. Wer ist das, Elisa Eikenborn?«

    »Ehrlich gesagt, ich hatte auch keine Ahnung, aber dann hat mich ein Anwalt angerufen, ein Dr. Rupert, und mir seine Hilfe in der Nachlaßsache angeboten. Ich habe ihm natürlich gesagt, daß ich nicht die geringste Ahnung hätte und so auch keine Hilfe brauche, vorerst wenigstens nicht.«

    So war Carina. Sie ließ sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen, und sie war überaus vorsichtig, wenn es um Dinge ging, die ihr suspekt waren. So hatte sie auch ihren Mann schon vor mancher Unvorsichtigkeit und mancher nicht genügend überdachten Entscheidung bewahrt. Sie waren seit fünf Jahren verheiratet und hatten alles, dank Carinas Klugheit, genau geplant. Allerdings nicht in bezug auf ein Kind, denn das hatte sich Carina schon länger gewünscht.

    Carina war Graphikerin und arbeitete freiberuflich seit ihrer Heirat, bei der sie dreiundzwanzig Jahre gewesen war. Michael war fünf Jahre älter, Diplomingenieur und Computerfachmann. Sie hatten ihr gutes Auskommen, aber zu einem eigenen Haus hatten sie es noch nicht gebracht. Dazu waren sie auch zu vernünftig in Gelddingen, denn sie wollten sich ja nicht eine Belastung aufladen, an der sie viele Jahre knabbern mußten. Sie wollten auch die angenehmen Seiten des Lebens genießen.

    »Eine Linie der Eikenborns hatte viel Grundbesitz, das weiß ich«, sagte Carina, als sie sich in einem Sessel niedergelassen hatte, »aber mein Vater wollte von denen nichts wissen. Diese Geizkragen behagten ihm nicht. Aber vielleicht hat er es auch mit ihnen verdorben, weil er nie ein Blatt vor den Mund genommen hat.«

    »Es kann aber auch sein, daß diese Elisa Eikenborn nur Schulden hinterlassen hat, und daß nun Dumme gesucht werden, dir dafür geradestehen müssen«, meinte Michael.

    »Mein Schatz, du bist zwar ein technisches Genie, aber vom normalen Leben hast du wenig Ahnung.

    Man kann eine Erbschaft nämlich ablehnen, selbst wenn man in einem Testament bedacht worden ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Elisa Eikenborn von unserer Existenz überhaupt etwas wußte. »Sie ist fast neunzig Jahre alt geworden, und niemals habe ich etwas von ihr gehört, auch vor unserer Heirat nicht.«

    »Woher weißt du, daß sie fast neunzig Jahre wurde?« fragte Michael.

    »In dern Schrieb steht es doch, Schätzchen. Geboren am achtundzwanzigsten Dezember 1898, und gestorben am zwanzigsten November 1986. Sie haben aber ziemlich lange gebraucht, um mich zu finden, und das beweist, daß es sich lohnen könnte.«

    Er sah sie lange an. »Aber ich frage mich, warum hat dieser Anwalt, der ja anscheinend Bescheid weiß, erst jetzt angerufen?« meinte Michael.

    »Das habe ich mich auch gefragt und deswegen habe ich auch abgelehnt, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Aber immerhin ist es merkwürdig, wenn man nur hundert Kilometer getrennt wohnt und von einer Verwandten erst erfährt, wenn sie schon tot ist.«

    »Vielleicht ist es auch nur eine Namensgleichheit.«

    »Die Bürokratie ist sehr genau, Michi, ich glaube nicht, daß sie die Eikenborns anschreiben.«

    »Aber vielleicht gibt es keine männlichen Nachfahren. Es ist kein sehr gebräuchlicher Name.«

    Carina runzelte die Stirn. »Du hast recht. Papa hat mal gesagt, bevor er starb, daß er der letzte männliche Eikenborn sei. Und ich war auch das einzige Kind und eine Tochter, die jetzt Lennart heißt.« Sie gab ihm rasch einen Kuß. »Ich heiße gern so«, fügte sie hinzu.

    Sie waren glücklich, sie liebten sich und waren nie unzufrieden mit ihrem Leben. Sie waren darauf bedacht, es weiter zu bringen, ohne dabei jedoch das Augenmaß zu verlieren, und wenn sie über Elisa Eikenborn nachdachten und dieses Schreiben vom Nachlaßgericht, dann nur deshalb, daß eine unerwartete Erbschaft ja was Erfreuliches sein könnte, da völlig unerwartet.

    *

    Hätten sie Dr. Norden zu diesem Zeitpunkt bereits gekannt, hätte er ihnen allerhand über Elisa Eikenborn erzählen können, denn er war bis zu deren Tode Hausarzt bei der alten Dame gewesen, und nicht genug damit, vorher war es sein Vater gewesen, der Elisa betreut hatte, der für sie bis zum letzten Atemzug ein gottähnliches Wesen war, den sie über den Tod hinaus verehrte.

    Sie war auch eine große Mäzenin für die Insel der Hoffnung gewesen, das nach Dr. Friedrich Nordens Ideen geplant und gebaut worden war.

    Über eine Verwandtschaft hatte Elisa nie gesprochen, aber mehrmals hatte sie Dr. Daniel Norden gegenüber erwähnt, daß sie ein Testament gemacht hätte. Doch nach ihrem Tode war ein solches nicht gefunden worden.

    Aber darüber hatte Dr. Norden nicht viel nachgedacht, denn ein Mensch, der so alt geworden war, hatte sicher viele Gedanken, die nicht mehr in die Tat umgesetzt wurden. Allerdings hatten er und seine Frau Fee sich auch gefragt, an wen nun die Hinterlassenschaft fallen würde.

    Für ihre Haushälterin Emmi hatte Elisa gesorgt. Für sie hatte sie längst einen Platz im Seniorenheim gekauft und aus einem besonderen Fonds. wurde ihr auch eine ausreichende Rente gezahlt.

    Elisa Eikenborn hatte zwar nie aufwendig gelebt, aber sie war eine sehr reiche Frau gewesen, und wohl auch als solche gestorben. Das Haus, in dem sie gelebt hatte, war eine sehr schöne alte Villa am Schwarzenbergweg, der schon außerhalb der Ortsgrenze von München lag. Ein riesiges, kaum zu überblickendes Terrain mit einem kleinen See und einem Rosengarten, in dem die gleichen Sorten blühten wie auf der Insel der Hoffnung.

    Sicher hatte Elisa Eikenborn ihre Träume und Sehnsüchte gehabt, geredet hatte sie nie darüber. Nur von Dr. Friedrich Norden hatte sie mit seinem Sohn gesprochen, und er war wohl auch der einzige Mensch neben Emmi, der noch Einblick hatte in ihr Leben in den letzten Jahren.

    Es war gewiß nicht so, daß Dr. Norden häufig an Elisa Eikenborn dachte, denn schließlich war sie nun schon vier Monate tot, aber an diesem Tag wurde er sehr an sie erinnert, denn Frau Helbig kam in die Praxis und erzählte ihm aufgeregt, daß es in der Villa Eikenborn spuke.

    Gerda Helbig, auch nicht mehr die Jüngste, wohnte in einem Neubau, der nahe dieser alten Villen errichtet worden war. Dieses Haus hatte acht Wohnungen und zwei Stockwerke, und man konnte von der zweiten Etage recht gut über die Villengrundstücke hinwegschauen.

    Mit alten Damen ging Dr. Norden sehr nachsichtig um, besonders dann, wenn sie viel Zeit hatten, sich um andere und um ihre Umgebung zu kümmern, und Gerda Helbig gehörte zu jenen, die dazu auch noch sehr viel Phantasie hatten.

    »Erzählen Sie mir, was Sie beobachtet haben«, sagte er lächelnd.

    »Sie nehmen es ja gar nicht ernst«, sagte sie gekränkt. »Sie lachen über mich wie der Dr. Rupert. Der hat sogar gesagt, daß ich wohl an Halluzinationen leide, aber ich habe immer noch gute Augen, und was ich sehe, das ist auch da. Und was ich höre, weiß ich auch.«

    »Und was haben Sie gesehen und gehört, Frau Helbig?« fragte Dr. Norden.

    »Gesehen habe ich die Lichter, die abends im Haus herumtanzen. Die Jalousien sind ja nicht geschlossen. Und gehört habe ich manchmal so ein Geräusch, als ob jemand bohrt. Wie man die Wände anbohrt, wenn man was feststellen will. Ich habe

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