Die große Angst der schönen Celia: Dr. Norden Gold 22 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Am Morgen ging es im Hause Norden sehr lebhaft zu, besonders seit sie drei Schulkinder hatten, die in verschiedene Schulen gingen. Danny, der Älteste, hatte zum Gymnasium gewechselt und fühlte sich bereits entsprechend groß, Felix besuchte jetzt die dritte Klasse der Volksschule, und Anneka war in der Vorschule, die eigentlich noch zum Kindergarten gehörte, aber das wollte sie nicht hören. Dr. Daniel Norden war auch stets pünktlich, und seine Praxis wurde bereits um acht Uhr geöffnet, vor allem für die Berufstätigen, die ihren Pflichten unbedingt nachkommen wollten, obgleich sie manchmal ins Bett gehörten. Aber dazu konnte man niemanden zwingen, und oft standen auch wirtschaftliche Sorgen dahinter, für die Dr. Norden großes Verständnis hatte, denn es gab genügend Angestellte, die ihren Arbeitsplatz um keinen Preis verlieren wollten, und leider war dazu oft ein großer Einsatz erforderlich in dieser Zeit, in der so mancher Betrieb seine Pforten schließen mußte, weil die Konkurrenz zu mächtig wurde. Fee war gestiefelt und gespornt, wie Daniel Norden feststellte. »Was hast du heute vor, Schatz?« fragte er. »Ich habe es dir doch gestern schon gesagt, Daniel, ich treffe mich mit Frau Eisele in der Stadt. Sie hat Beziehungen, wo ich Kindersachen etwas günstiger bekommen kann. Das muß man ausnutzen, denn die Kindersachen sind verflixt teuer, und es summiert sich bei Fünfen.« »Und dich kostet es in der Stadt Nerven«, stellte Daniel fest. Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Ach, manchmal ist es auch eine ganz nette Abwechslung«, sagte sie. »Frau Spar hilft Lenni, da kann ich schon mal ein bißchen bummeln.« »Dann kauf dir aber auch was Hübsches«, sagte er.
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Chefarzt Dr. Norden
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Die große Angst der schönen Celia - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Gold
– 22 –
Die große Angst der schönen Celia
Patricia Vandenberg
Am Morgen ging es im Hause Norden sehr lebhaft zu, besonders seit sie drei Schulkinder hatten, die in verschiedene Schulen gingen. Danny, der Älteste, hatte zum Gymnasium gewechselt und fühlte sich bereits entsprechend groß, Felix besuchte jetzt die dritte Klasse der Volksschule, und Anneka war in der Vorschule, die eigentlich noch zum Kindergarten gehörte, aber das wollte sie nicht hören.
Dr. Daniel Norden war auch stets pünktlich, und seine Praxis wurde bereits um acht Uhr geöffnet, vor allem für die Berufstätigen, die ihren Pflichten unbedingt nachkommen wollten, obgleich sie manchmal ins Bett gehörten. Aber dazu konnte man niemanden zwingen, und oft standen auch wirtschaftliche Sorgen dahinter, für die Dr. Norden großes Verständnis hatte, denn es gab genügend Angestellte, die ihren Arbeitsplatz um keinen Preis verlieren wollten, und leider war dazu oft ein großer Einsatz erforderlich in dieser Zeit, in der so mancher Betrieb seine Pforten schließen mußte, weil die Konkurrenz zu mächtig wurde.
Fee war gestiefelt und gespornt, wie Daniel Norden feststellte. »Was hast du heute vor, Schatz?« fragte er.
»Ich habe es dir doch gestern schon gesagt, Daniel, ich treffe mich mit Frau Eisele in der Stadt. Sie hat Beziehungen, wo ich Kindersachen etwas günstiger bekommen kann. Das muß man ausnutzen, denn die Kindersachen sind verflixt teuer, und es summiert sich bei Fünfen.«
»Und dich kostet es in der Stadt Nerven«, stellte Daniel fest.
Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Ach, manchmal ist es auch eine ganz nette Abwechslung«, sagte sie. »Frau Spar hilft Lenni, da kann ich schon mal ein bißchen bummeln.«
»Dann kauf dir aber auch was Hübsches«, sagte er.
»Das hatte ich vor«, erwiderte sie, »und was brauchst du?«
»Dich, sonst nichts«, erwiderte er darauf.
»Und Socken«, lachte sie. »Wir haben aussortiert.« Sie gab ihm einen Kuß, als er ging und rief Anneka, die noch ihre Sachen zusammenpackte. Sie nahm immer einen Haufen Zeug mit und neuerdings auch stets drei Frühstücksbrote.
»Das ißt du doch gar nicht alles, Anneka«, sagte Fee. »Man wirft Brot nicht weg.«
»Und solche guten schon gar nicht, Mami«, sagte Anneka. »Ich gebe doch Manuel was ab, den päppeln sie immer noch mit Breichen und Keksen. Aber meine Brote mag er.«
Manuel, das wußte Fee Norden sehr genau, war ein Adoptivkind, ein kleiner vierjähriger Mexikaner, der sich ein schöneres Zuhause als bei den Rosners gar nicht hätte wünschen können. Aber das Ehepaar in mittleren Jahren und nach zwölfjähriger Ehe kinderlos geblieben und deshalb zur Adoption entschlossen, tat ein bißchen zuviel des Guten für dieses Waisenkind, das nicht gewohnt war, verhätschelt zu werden.
»Ich komme gut mit Manuel aus, Mami«, erklärte Anneka. »Aber du solltest Frau Rosner mal sagen, daß er Wurstbrote gern mag. Kalbfleischwurst und Schinken. Er kann ja die Ausdrücke noch nicht so. Aber Kalbsleberwurst mag er ganz besonders.«
»Warum hast du mir das nicht schon gesagt, Anneka?« fragte Fee.
»Ich mußte selbst erst dahinterkommen«, erwiderte die Kleine. »So einfach ist das nicht, wenn man sich nicht richtig verständigen kann. Kannst du etwa spanisch? Und außerdem sagt Frau Lederer, die ja wirklich spanisch kann, daß er einen Dialekt spricht, den man erst lernen muß. Aber er ist lieb, wenigstens mit mir, mit anderen Kindern nicht.«
Fee Norden kannte ihre Tochter. Sie konnte selbst die Herzen schwierigster Menschen gewinnen, und das gelang Fee ebenso. Aber ein Kind, das in eine fremde Welt verpflanzt wurde, bedurfte eben doch besonderer Hilfen, und sie wollte auch mit Betty Rosner sprechen. Aber jetzt hatten sie keine Zeit mehr. Lenni wußte im Haushalt Bescheid, die Zwillinge waren bei ihr in bester Hut.
Fee brachte Anneka in die Vorschule, und dann fuhr sie in die Stadt.
Sie hatte sich mit Rita Eisele für den frühen Vormittag im Einkaufszentrum verabredet, weil es da noch nicht so hektisch zuging, und der Dienstag war außerdem ein besonders günstiger Tag.
Dort gab es auch ein Parkhaus und somit wenigstens keine Parkprobleme.
Rita Eisele erwartete sie schon. Sie war eine vitale, sehr sportliche Frau, mit einem Facharzt für Orthopädie verheiratet, aber vorher Einkäuferin für eine große Kinderkonfektionsfirma gewesen, und sie hatte diese Verbindungen nicht abreißen lassen, da sie selbst drei Kinder hatte, die etwa im gleichen Alter wie die drei älteren Norden-Kinder waren.
Fee Norden kannte Rita seit der Zeit, als beide ihr zweites Kind in der Leitner-Klinik zur Welt gebracht hatten.
Arztfrauen hatten immer Gemeinsamkeiten, und wenn man sich auch selten traf, half man sich doch gern, wenn es möglich war.
In diesem Fall eben beim Einkauf von Kinderkleidung, die wahrhaft teuer genug war, wenn man auch was Haltbares haben wollte.
»Für deine Fünf hast du doch wenigstens dreihundert Euro gespart, Fee«, sagte Rita, als sie den Großeinkauf getätigt hatten.
»Fast vierhundert, Rita, ich bin dir sehr dankbar«, erwiderte Fee.
»Schade, daß wir nicht öfter Zeit haben, uns mal zu treffen, aber das Familienleben darf auch nicht zu kurz kommen«, sagte Rita. »Aber wenn du was brauchst, ruf mich an. Vormittags kann ich schon mal weg. Zur Zeit habe ich auch noch den ganzen Haushalt am Hals, weil meine Putzfrau sechs Wochen Urlaub in Jugoslawien macht. So gut werden wir es wohl nie haben.«
»Wenn wir nicht im späteren Leben auch so was machen wollen, aber das wollen wir wohl doch nicht, Rita«, sagte Fee.
Sie verabschiedeten sich und fuhren in verschiedenen Richtungen davon.
Fee wollte aber in der City doch noch einen Schaufensterbummel machen. Für sich hatte sie ihr Stammgeschäft, und für Daniel hatte sie auch eins. Einen günstigen Parkplatz wußte sie auch.
Es war auch jetzt noch ruhig in den Straßen, und Fee kam es in den Sinn, daß es ja zum Monatsende zuging. Da warteten die meisten wohl doch wieder auf das neue Gehalt.
Die Urlaubszeit neigte sich auch dem Ende zu, und obgleich der Herbst schöner und wetterbeständiger zu sein schien als der Sommer, waren auch nicht mehr so viel Ausländer in der Stadt.
Fee hatte in ihrem Stammgeschäft einen leichten und doch warmen Allwettermantel erstanden, genau in dem Farbton, der ihr so gut zu Gesicht stand, nämlich flaschengrün, als eine bildschöne schwarzhaarige Frau wenige Meter an ihr vorbei dem Ausgang zustrebte.
Fee war wie erstarrt.
»Celia!« schrie sie auf.
Tatsächlich blieb die Fremde für den Bruchteil einer Sekunde wie erstarrt stehen, hastete dann aber davon.
Fee streifte den Mantel ab. »Ich nehme ihn, ich komme zurück«, stieß sie hervor. »Ich muß...«, aber mehr sagte sie nicht und lief auf die Straße. Aber die schwarzhaarige schöne Fremde war nicht mehr zu sehen, und nach fünf
Minuten kehrte Fee in das Geschäft zurück, in dem sie bekannt war.
Verwirrt und erschöpft sank sie auf einen Stuhl.
»Entschuldigen Sie, aber ich meinte, eine Bekannte zu sehen. Können Sie mir sagen, wer diese Frau war?« murmelte sie.
»Eine Kundin, die nichts gekauft hat, aber nach Frau