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So muss ich dich wiedersehen: Dr. Norden Aktuell 10 – Arztroman
So muss ich dich wiedersehen: Dr. Norden Aktuell 10 – Arztroman
So muss ich dich wiedersehen: Dr. Norden Aktuell 10 – Arztroman
eBook130 Seiten1 Stunde

So muss ich dich wiedersehen: Dr. Norden Aktuell 10 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Aktuell

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Fee Norden bummelte durch die Theatinerstraße. Sie nahm sich einmal Zeit, denn es war ein herrlicher Frühlingstag, und die neue Fußgängerzone war wirklich sehr schön geworden. Fee fuhr selten in die Stadt, aber wenn es Frühling wurde, war es für eine attraktive junge Frau verlockend, sich ein paar hübsche neue Kleider zu kaufen. Außerdem standen zwei Geburtstage bevor, und da mussten auch Geschenke besorgt werden. Silbrig leuchtete Fees Haar unter den Sonnenstrahlen, und viele bewundernde Blicke aus Männeraugen folgten ihr, auch neidische von weniger hübschen Frauen und Mädchen. Bei Fee stimmte alles. Schlank und wohlgeformt war ihr Körper, graziös ihr Gang auf wunderschönen langen Beinen, und ihr Gesicht – ja, da konnte man sie wahrhaftig mit einer Fee aus dem Märchenbuch vergleichen. Sie hatte die Anmut einer selbstbewussten Frau, die nicht oberflächlich und auch nicht eitel war. Sie gehörte nicht zu jenen, die sich immer wieder lieber selbst in den spiegelnden Schaufensterscheiben betrachtete, als die Auslagen. Eine andere junge Frau folgte Fee, ohne dass diese es bemerkte. Fee hatte ein hübsches Kostüm in einem Schaufenster gesehen, konnte aber kein Preisschild entdecken. Fee dachte gar nicht daran, Preise zu zahlen, die ihr überhöht erschienen. Die Mode wechselte viel zu schnell. Doch dieses Kostüm gefiel ihr ausnehmend gut, und sie betrat das Geschäft, um sich nach dem Preis zu erkundigen und ob es in ihrer Größe zu haben sei. Der Preis war annehmbar, ihre Größe war vorhanden. Sie probierte es, und es saß wie angegossen. Der Kauf war perfekt. Auch diesbezüglich war Fee Norden heikel. Wenn ihr etwas nicht auf Anhieb gefiel, verlor sie die Lust. Sie konnte nicht stundenlang probieren, wie so manche andere, und deshalb war sie auch in diesem Geschäft eine bevorzugte, gern gesehene Kundin.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Feb. 2023
ISBN9783987574603
So muss ich dich wiedersehen: Dr. Norden Aktuell 10 – Arztroman

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    Buchvorschau

    So muss ich dich wiedersehen - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Aktuell

    – 10 –

    So muss ich dich wiedersehen

    Patricia Vandenberg

    Fee Norden bummelte durch die Theatinerstraße. Sie nahm sich einmal Zeit, denn es war ein herrlicher Frühlingstag, und die neue Fußgängerzone war wirklich sehr schön geworden.

    Fee fuhr selten in die Stadt, aber wenn es Frühling wurde, war es für eine attraktive junge Frau verlockend, sich ein paar hübsche neue Kleider zu kaufen. Außerdem standen zwei Geburtstage bevor, und da mussten auch Geschenke besorgt werden.

    Silbrig leuchtete Fees Haar unter den Sonnenstrahlen, und viele bewundernde Blicke aus Männeraugen folgten ihr, auch neidische von weniger hübschen Frauen und Mädchen.

    Bei Fee stimmte alles. Schlank und wohlgeformt war ihr Körper, graziös ihr Gang auf wunderschönen langen Beinen, und ihr Gesicht – ja, da konnte man sie wahrhaftig mit einer Fee aus dem Märchenbuch vergleichen. Sie hatte die Anmut einer selbstbewussten Frau, die nicht oberflächlich und auch nicht eitel war. Sie gehörte nicht zu jenen, die sich immer wieder lieber selbst in den spiegelnden Schaufensterscheiben betrachtete, als die Auslagen.

    Eine andere junge Frau folgte Fee, ohne dass diese es bemerkte. Fee hatte ein hübsches Kostüm in einem Schaufenster gesehen, konnte aber kein Preisschild entdecken. Fee dachte gar nicht daran, Preise zu zahlen, die ihr überhöht erschienen. Die Mode wechselte viel zu schnell. Doch dieses Kostüm gefiel ihr ausnehmend gut, und sie betrat das Geschäft, um sich nach dem Preis zu erkundigen und ob es in ihrer Größe zu haben sei.

    Der Preis war annehmbar, ihre Größe war vorhanden. Sie probierte es, und es saß wie angegossen. Der Kauf war perfekt.

    Auch diesbezüglich war Fee Norden heikel. Wenn ihr etwas nicht auf Anhieb gefiel, verlor sie die Lust. Sie konnte nicht stundenlang probieren, wie so manche andere, und deshalb war sie auch in diesem Geschäft eine bevorzugte, gern gesehene Kundin. Eine Änderung war nicht nötig. Schon eine Viertelstunde später verließ Fee das Geschäft.

    Die junge Frau, bescheiden gekleidet, stand in der Passage, und nun fiel Fee Nordens Blick, fast magnetisch angezogen von diesen müden dunklen Augen, auf sie.

    Fee verhielt den Schritt, ihre Augen wurden weit, fragend, forschend.

    »Steffi«, murmelte sie fast unbewusst.

    »Du erkennst mich?«, fragte eine tonlose Stimme. »Felicitas Cornelius, du erkennst mich wirklich noch?«

    Der Ausdruck in dem müden grauen Gesicht erschütterte Fee. »Stefanie Brockmann«, sagte sie leise. »Wie lange ist es her, dass wir uns nicht gesehen haben?«

    »Zehn Jahre, Fee«, erwiderte die andere. »Ich hatte Zeit, darüber nachzudenken, denn ich bin schon eine gute halbe Stunde hinter dir her gelaufen.«

    »Und warum hast du mich nicht früher angesprochen?«, fragte Fee.

    »Ich hatte Angst, dass du dich nicht an mich erinnern könntest oder wolltest«, erwiderte Stefanie.

    »Welch ein Unsinn«, sagte Fee. Dann streckte sie ihre Hand aus. »Steffi, was ist denn mit dir los?«, fragte sie beklommen.

    »Gar nichts. Überhaupt nichts ist los mit mir. Aber ich mag dir nichts vorjammern.«

    Fee dachte an ein bezauberndes Mädchen, das mit dieser Frau wenig Ähnlichkeit hatte. An ein Mädchen mit strahlenden Augen und blondem Haar, das dem ihren glich. Manchmal hatte man sie sogar für Schwestern gehalten, als sie nebeneinander auf der Schulbank saßen. Jetzt waren die Augen stumpf und auch das Haar, und armselig sah Stefanie aus in ihrem abgetragenen Mantel. Richtig hungrig!

    »Das Wiedersehen muss gefeiert werden«, sagte Fee impulsiv. »Hast du etwas vor, Steffi?«

    »Ich habe nie etwas vor. Ich möchte nur nicht immer allein sein, deshalb bummele ich durch die Stadt«, erwiderte Stefanie.

    »Dann darf ich dich zum Essen einladen? Ich habe einen Mordshunger bekommen«, sagte Fee.

    Das stimmte zwar nicht, aber Fee wusste, dass Stefanie hungrig war.

    »Also, wenn du nichts vorhast, steht einem gemeinsamen Mittagessen doch nichts im Wege«, sagte Fee rasch. »Ich habe mir heute mal Urlaub von meiner Familie genommen.«

    »Du hast eine Familie?«, fragte Stefanie Brockmann.

    »Verheiratet, zwei Kinder«, erwiderte Fee leichthin, obgleich es sie einige Überwindung kostete, sich so unbefangen zu zeigen. »Aber wir können uns mal richtig unterhalten, Steffi. Gehen wir in den Ratskeller. Meine Füße sind müde vom Laufen.«

    Sie schob ihre Hand unter den Arm der anderen, die stehen geblieben war.

    »Du darfst mir diese Einladung nicht abschlagen, Steffi. Ich freue mich sehr, dass wir uns nach dieser langen Zeit wiedertreffen. Nun komm schon.«

    »Ich habe kein Geld«, sagte Stefanie heiser.

    »Ich habe dich eingeladen. Guter Gott, wir waren Freundinnen, und wir wären es bestimmt geblieben, wenn uns die Umstände nicht auseinandergerissen hätten.«

    Fee erinnerte sich plötzlich dieser Umstände. Der Tod ihrer Mutter, die plötzliche Entscheidung von Stefanies Vater, München zu verlassen, um einen Posten in einem großen Konzern anzunehmen. Er war ein berühmter Chemiker gewesen, mit Ehren und Anerkennungen überhäuft. Ja, ganz genau konnte Fee sich erinnern.

    Sehr vermögend waren die Brockmanns. Immer schick und eigentlich die Hübscheste von allen in der Klasse war Stefanie, ein lebensfrohes Mädchen und außerdem auch die Klassenbeste.

    Und jetzt lief sie wie eine Bettlerin herum. Fee konnte es noch nicht begreifen, aber ihr war es auch egal, dass sie nun mit recht merkwürdigen Blicken gemustert wurden.

    Sie fand einen Tisch in einer Ecke, in die Stefanie sich buchstäblich verkroch.

    Fee schob ihr die Speisekarte zu. »Such dir etwas Leckeres aus«, sagte sie.

    Stefanie schüttelte den Kopf. »Ich bin dir nicht nachgelaufen, weil ich ein Almosen wollte«, sagte sie. »Ich wollte nur mit dir sprechen. Ich war einfach glücklich, dich wiederzusehen.«

    »Dann rede jetzt nicht so dummes Zeug. Bist du einverstanden, wenn ich für uns bestelle? Ach was, du wirst gar nicht gefragt. Ich weiß noch, was du am liebsten mochtest. Leberspätzlesuppe und Rahmschnitzel.«

    »Mein Gott, hast du ein gutes Gedächtnis«, sagte Stefanie.

    »War doch auch mein Leibgericht«, erwiderte Fee mit leicht forcierter Heiterkeit. Mit ihrem bezaubernden Lächeln gab sie die Bestellung auf.

    »Nun erzähl mal von dir, Steffi. Bist du schon länger wieder in München?«

    »Nein, erst ein paar Tage«, erwiderte Stefanie tonlos. Ihre Hand zitterte, als sie das Weinglas an die Lippen hob. Sie sah wirklich zum Gotterbarmen aus, und Fee kam zu der Überzeugung, dass sie am Ende aller Kraft war. Aber wodurch war sie in einen solchen Zustand gekommen?

    Fee musste Stefanie immer wieder zum Essen ermuntern. Endlich kam ein bisschen Farbe in ihr Gesicht.

    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte Fee leise.

    »Du hast mir schon geholfen, indem du mich nicht hast stehen lassen. Ich habe eine elende Zeit hinter mir«, sagte Stefanie mit erstickter Stimme.

    »Du warst krank?«

    »Das auch. Ach, Fee, es ist eine zu lange und abscheuliche Geschichte. Ich werde damit nicht fertig. Jetzt, da ich dich wiedergetroffen habe, wird die Vergangenheit wieder lebendig, die schöne Vergangenheit meine ich, die Jugend, die Schulzeit.«

    »Dann hast du doch studiert«, half Fee ihr weiter.

    Stefanie nickte. »Chemie«, sagte sie geistesabwesend. »Ich habe mit meinem Vater gearbeitet. Er ist tot. Vor zwei Jahren ist er am Herzinfarkt gestorben.« Ihre Hand fuhr zur Kehle, als hätte auch sie Atembeklemmungen.

    Fee hatte indessen einen Entschluss gefasst. »Du kommst jetzt mit hinaus zu uns«, sagte sie, »die Stadtluft bekommt dir nicht.«

    Stefanie schüttelte den Kopf, aber Fee nahm keine Notiz davon.

    »Wir kennen uns lange, Steffi. Machen wir uns nichts vor. Du bist in keiner guten Verfassung, und ich denke nicht daran, dich jetzt im Stich zu lassen. Du schleppst etwas mir dir herum, was heraus muss. Ich dränge dich nicht, aber wie du weißt, habe ich Medizin studiert und kann ganz gut beurteilen, dass du unter schweren Depressionen leidest.«

    Stefanie folgte ihr dann fast willenlos. Das heißt, Fee ließ ihren Arm nicht mehr los und sprach aufmunternd auf sie ein.

    Schweigend steuerte sie dann ihren Wagen durch die belebten Straßen der Innenstadt und erst, als sie diese hinter sich gelassen hatten, begann sie wieder zu reden.

    »Ich heiße jetzt Norden«, begann Fee, »mein Mann ist auch Arzt. Ihm und den Kindern zuliebe übe ich meinen Beruf nicht mehr aus. Wir haben zwei kleine Söhne.« Sie sprach ziemlich schnell, denn sie hoffte, dass Stefanie auftauen würde, bevor sie daheim angelangt waren, denn dann würden sie vorerst keine Zeit für eine Unterhaltung finden, weil der kleine Danny bestimmt schon sehnsüchtig auf seine Mami wartete.

    »Bist du verheiratet?«, fragte Fee.

    »Nein, ich war verlobt«, erwiderte Stefanie dumpf. »Bei mir ist alles schiefgegangen, was nur schiefgehen konnte.«

    »Das kann ich nicht glauben. Du warst doch unsere Intelligenzbestie, weißt du noch, dass sie dich so genannt haben?«

    »Ich wünschte, ich wäre eine Bestie«, sagte Stefanie bitter, »dann hätte ich um mich gebissen und gekratzt und mich gewehrt. Aber nur mit der Intelligenz ist es halt nicht zu machen. Ich werde dir die Geschichte erzählen, Fee, aber es ist eine abscheuliche Geschichte, wie ich schon sagte.«

    »Rede dich frei«, wurde sie von Fee ermuntert, und dafür fuhr sie dann noch einen ziemlichen Umweg.

    *

    Stefanie hatte studiert und wie nicht anders zu erwarten war, ihre Examen glänzend bestanden. Sie hatte ihren Doktor gemacht und dann mit ihrem Vater an der Entwicklung einer Heilsalbe gearbeitet. In dem Mitarbeiter ihres Vaters, Klaus Heffner, meinte sie dann den richtigen Lebensgefährten gefunden zu

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