Fee Norden in höchster Gefahr: Dr. Norden Aktuell 7 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Mit einem schweren Seufzer legte Fee Norden den Telefonhörer auf. Der kleine Danny sah sie sogleich betrübt an. »Papi nich kommt?«, fragte er weinerlich. »Papi muss noch Krankenbesuche machen, Danny«, sagte Fee tröstend. »Danny auch krank«, sagte der Kleine. Seit Tagen hatte er eine heftige Erkältung und konnte kaum aus den Augen schauen. Er durfte deshalb auch nicht zu seinem Brüderchen und vermisste den Papi doppelt, der jetzt noch weniger Zeit für seine Familie hatte als sonst, denn das ständig wechselnde Wetter machte viele Menschen krank. Jetzt trommelte schon wieder der Regen an die Fensterscheiben. »April, April, der weiß nicht, was er will«, murmelte Fee. »April, April, weiß nicht, was will«, echote Danny. »Danny is müde, Mami.« Es war ein Zeichen, dass es ihm wirklich noch nicht gut ging. Fee gab ihm seine Medizin und brachte ihn zu Bett. »Papi, Papi«, flüsterte er noch ein paarmal, dann fielen ihm die Äuglein zu.
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Rezensionen für Fee Norden in höchster Gefahr
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Buchvorschau
Fee Norden in höchster Gefahr - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Aktuell
– 7 –
Fee Norden in höchster Gefahr
Ein Banküberfall mit dramatischen Folgen
Patricia Vandenberg
Mit einem schweren Seufzer legte Fee Norden den Telefonhörer auf. Der kleine Danny sah sie sogleich betrübt an.
»Papi nich kommt?«, fragte er weinerlich.
»Papi muss noch Krankenbesuche machen, Danny«, sagte Fee tröstend.
»Danny auch krank«, sagte der Kleine.
Seit Tagen hatte er eine heftige Erkältung und konnte kaum aus den Augen schauen. Er durfte deshalb auch nicht zu seinem Brüderchen und vermisste den Papi doppelt, der jetzt noch weniger Zeit für seine Familie hatte als sonst, denn das ständig wechselnde Wetter machte viele Menschen krank.
Jetzt trommelte schon wieder der Regen an die Fensterscheiben. »April, April, der weiß nicht, was er will«, murmelte Fee.
»April, April, weiß nicht, was will«, echote Danny. »Danny is müde, Mami.«
Es war ein Zeichen, dass es ihm wirklich noch nicht gut ging. Fee gab ihm seine Medizin und brachte ihn zu Bett.
»Papi, Papi«, flüsterte er noch ein paarmal, dann fielen ihm die Äuglein zu.
Fee war nicht eifersüchtig, weil er so an seinem Papi hing. Es machte sie glücklich, denn für ihren Mann Daniel war es wundervoll, dass die Bindung so innig war, obgleich er sich so selten diesem aufgeweckten kleinen Buben widmen konnte.
Fee schaute nach ihrem Jüngsten, der in seiner Wiege schlummerte und war heilfroh, dass er von der Erkältung verschont geblieben war, denn Felix war noch ein Baby, das nicht sagen konnte, was ihm wehtat. Auch für eine Mutter, die Ärztin war, gab es Aufregung und Ängste, wenn die Kinder krank wurden.
Sie dachte nun aber an eine andere Mutter, die um das Leben eines Kindes bangen musste, und zu dieser war Daniel Norden jetzt gefahren.
Fee kannte Margot Heinrich noch aus der Zeit, als sie ihrem Mann in der Praxis geholfen hatte. Walter Heinrich war auch von Dr. Norden betreut worden, bis er vor drei Monaten nach sehr langer, qualvoller Krankheit gestorben war.
Tapfer hatte Margot Heinrich durchgehalten, selbst nicht gerade die Stärkste. Nun musste sie allein für ihre drei Kinder sorgen, denn die Rente war nicht so üppig, dass sie allen Verpflichtungen nachkommen konnte, die sie kurz vor der Erkrankung ihres Mannes mit dem Kauf eines Reihenhauses eingegangen war.
Das Haus wollte sie ihren Kindern erhalten. Sie arbeitete halbtags in der Bank, in der ihr Mann Zweigstellenleiter gewesen war. Dort traf Fee sie öfter. Und manchmal fand sie, dass diese Frau doch sehr überfordert war, wenn sie in das stille, blasse Gesicht blickte.
Nun war auch noch Ulrike, die Älteste, krank geworden. Schon früh am Morgen hatte Frau Heinrich Dr. Norden angerufen, und er war auch sofort hingefahren, um festzustellen, dass Ulrike eine schwere Grippe hatte, hohes Fieber und einen fürchterlichen Husten.
Frau Heinrich musste daheim bleiben, aber sie konnte wenigstens gewiss sein, dass man ihr das in der Bank nicht ankreiden würde. Jeder hatte größten Respekt vor ihr, weil sie so tapfer ihren »Mann« stand.
Jetzt zitterte sie nur um das Leben ihres Kindes, und die beiden anderen, Andreas und Heidi, waren ebenfalls ganz niedergeschlagen.
Dr. Norden hatte ihnen gleich Vorbeugungsmedizin gegeben, doch bei Ulrike musste man schon mit starken Mitteln gegen die Krankheit angehen, und das war nicht so einfach, da sie gegen Penicillin allergisch war.
Margot Heinrich sah Dr. Norden verzweifelt an. »Mittags war das Fieber etwas gefallen, aber nun ist es schon wieder so schlimm«, sagte sie mit bebender Stimme. »Bitte, helfen Sie ihr doch, Herr Doktor.«
Das wollte er ja so gern, aber Ulrike war ein sehr zartes Kind, immer schon anfällig für Erkältungskrankheiten gewesen, dazu überaus sensibel. Sie hatte unter dem Tod des Vaters mehr gelitten als die Jüngeren, sie hatte auch ständig Angst, dass ihre Mutti krank werden könnte, und es belastete sie, dass Margot Heinrich arbeiten musste.
Am Morgen hatte Daniel den Vorschlag gemacht, Ulrike in die Klinik zu bringen, aber das wollte Frau Heinrich nicht. Das würde alles nur noch schlimmer machen, meinte sie, da Ulli Krankenhäuser hasste, seit ihr Vater in einem gestorben war.
Dr. Daniel Norden wusste, dass Ulrike in Lebensgefahr schwebte, wenn er das auch nicht aussprach. Er machte eine Injektion fertig, aber deren Wirkung musste er kontrollieren, und so musste Fee an diesem Abend noch lange auf ihren Mann warten.
Die treue Lenni war auch ziemlich erkältet und hatte sich mit einer Wärmflasche ins Bett begeben, nachdem sie einen starken Grog getrunken hatte. So kurierte sie ihre Krankheit aus, und Fee meinte, dass dies keine üble Methode sei. Sie machte sich auch einen und setzte sich, um sich die Zeit zu vertreiben, vor den Fernsehapparat. Ein Krimi stand auf dem Programm, und wenn er was taugte, wollte sie sich den mal ansehen.
Meistens, wenn man in Betracht ziehen wollte, dass im Hause Norden nicht oft ferngesehen wurde, erlosch Fees Interesse bald, doch diesmal war sie gefesselt. Fs war ein sehr realistischer amerikanischer Film, in dem es um
einen Banküberfall ging, der ganz anders verlief, als die Gangster geplant hatten.
Es waren drei, und eine junge Bankangestellte machte mit ihnen gemeinsame Sache. Es war kein Reißer, sondern eher ein psychologisch durchdachtes Genrestück. Fee war so fasziniert, dass ihr die Zeit nicht lang wurde, bis Daniel kam, und da waren auf dem Bildschirm gerade die drei Gangster, seelisch zermürbt von einem kaltblütigen und sehr raffinierten Bankkunden, von den Polizisten abgeführt worden, während dieser Bankkunde mit einer Tasche voll Geld und dem Mädchen verschwand.
Das war ein Gag, mit dem Fee nicht gerechnet hatte, aber irgendwie war es amüsant.
Doch jetzt war Daniel da und der Krimi vergessen. Sie widmete sich ihrem völlig erschöpften, todmüden Mann.
»Jetzt geht es Ulli ein bisschen besser«, sagte Daniel. »Wenn sie bloß durchkommt. Noch mehr verkraftet Frau Heinrich nicht.«
Er sorgte sich nicht nur um seine Patientin, sondern auch um die Angehörigen und in diesem Fall ganz besonders, da er wusste, wie nötig die Kinder ihre Mutter brauchten.
»Wie geht es Danny?«, fragte Daniel.
»Besser, er hat dich natürlich sehr vermisst, Liebster.«
»Es wird ja auch mal besser werden«, sagte Daniel. »Ich werde Ulli auf die Insel der Hoffnung schicken, wenn sie einigermaßen beisammen ist.«
Die »Insel der Hoffnung«, das Sanatorium, das nach den Plänen von Daniels verstorbenem Vater entstanden war, hatte schon vielen Genesung gebracht.
»Ulli wird sich nicht von ihrer Mutter und den Geschwistern trennen wollen«, wandte Fee ein.
»Ich werde es ihr schon klarmachen, dass sie mehr Widerstandskräfte sammeln muss«, sagte Daniel. »Und sie wird es einsehen. Frau Heinrich klappt uns sonst auch noch eines Tages zusammen.«
»Denk jetzt nichts mehr, Daniel«, sagte Fee besorgt, »trink lieber auch noch einen Grog.«
Er erhob keinen Widerspruch und schlief dann auch gleich ein. Ein anstrengender Tag war zu Ende, einem neuen schlief er entgegen, und es sollten noch vierzehn Tage vergehen, bis die Krankheitswelle vorüber, die Sorgen um Ulrike Heinrich gebannt waren, und er sich auch mal wieder seiner Familie widmen konnte.
Danny war wieder quietschvergnügt und selig, dass sein Papi Zeit hatte, um mit ihm zu spielen. Zu Fees Beruhigung war Felix ohne Ansteckung davongekommen, und Lenni hatte keinen einzigen Tag im Bett bleiben müssen.
Daniel Norden hatte Ulrike überzeugen können, dass ihr ein Aufenthalt auf der Insel der Hoffnung guttun würde. Zuerst hatte es natürlich Einwendungen gegeben. Sie könne der Schule nicht so lange fernbleiben, hatte sie gemeint.
»Du kannst auch auf der Insel lernen«, hatte Daniel dagegen gesagt.
»Aber Mutti braucht doch auch ein bisschen Unterstützung«, sagte Ulrike dann.
»Dazu bist du noch viel zu schwach«, erklärte er ihr ernst. »Sie hat sich große Sorgen um dich gemacht, Ulli. Es nützt ihr gar nichts, wenn sie sich immer noch Sorgen machen muss.«
»Mutti braucht eine Kur noch viel nötiger als ich«, sagte Ulli dann.
Das wusste Dr. Norden auch, aber er wusste auch genau, dass er Margot Heinrich dazu nicht überreden konnte. Es würde ihr nicht so schwer fallen, sich für ein paar Wochen von Ulli zu trennen, als hier alles im Stich zu lassen. Es gab ja niemanden, der sich den beiden Jüngeren annehmen konnte. Und was würde ihr eine Kur schon nützen, wenn sie mit ihren Gedanken doch immer daheim war und an all die fälligen Zahlungen dachte, für die sie ja noch arbeiten musste.
Es beschäftigte Daniel sehr, wie sie sich mit all diesen Sorgen allein herumschlagen musste.
»Eigentlich ist es eine Schande, dass Frauen, die früh ihren Mann verlieren und allein für ihre Kinder sorgen müssen, doppelt bestraft werden«, sagte er, als Danny ihm doch mal ein paar Minuten Ruhe gönnte.
»Doppelt?«, fragte Fee.
»Ich betrachte es so. Frau Heinrich ist kein Einzelfall. Die Rente ist nicht hoch, weil der Mann noch verhältnismäßig jung war. Die ganze Last ruht nun auf ihren Schultern. Sie ist gezwungen zu arbeiten, aber prozentual wird die Rente ihrem Verdienst zugeschlagen.«
»Macht das viel aus?«, fragte Fee.
»Ich weiß es nicht genau, aber bei ihr zählt doch jeden Euro. Als sie das Haus kauften, haben sie beide nicht daran gedacht, dass Herr Heinrich