Die Urlaubsliebe: Dr. Norden Gold 25 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Das alte Jahr neigte sich dem Ende zu, und man konnte wieder einmal darüber nachdenken, wie schnell die Tage, Wochen und Monate dahingeflogen waren. Jedenfalls war das nicht nur bei Daniel und Fee Norden so, die meinten, daß die Zeit tatsächlich Flügel hätte. Wenigstens die Weihnachtsfeiertage hatten sie geruhsam auf der Insel der Hoffnung mit den Großeltern verbringen können, für die es das schönste Geschenk war, wenn sie die Familie um sich haben konnte. Auch David und Katja Delorme waren mit ihren Kindern am ersten Weihnachtsfeiertag gekommen, aber David mußte dann gleich wieder weiter nach Wien, wo er am zweiten Feiertag ein Konzert zu dirigieren hatte, und in München sollte er am Neujahrstag auf dem Podium stehen. So war beschlossen worden, daß Katja mit den Kindern noch ein paar Tage bei den Großeltern bleiben sollte, und Silvester wollten sie dann in München gemeinsam feiern. Katja entwickelte nun auch mehr und mehr Familiensinn. Die Kinder wurden größer und beschwerten sich, daß sie nur so selten mit den Norden-Kindern beisammensein konnten. Ihnen wollte es auch nicht so recht gefallen, daß sie nur zwei waren, und bei den Nordens waren es fünf, aber Katja war nicht wie Fee, und es war für sie und ihre Ehe auch besser, daß sie nur Marc und Bébé hatten. Nach wie vor war David ja viel auf Konzertreisen, und er liebte es, wenn Katja ihn begleitete. Sie wiederum war immer noch so eifersüchtig, daß sie ihn nicht gern den oft sehr aufdringlichen Verehrerinnen ausgesetzt sehen wollte. David war der Letzte, der sich da in etwas eingelassen hätte, denn er wollte zwischen den Konzerten nur seine Ruhe haben, aber für diese sorgte eben Katja am besten. So wuchsen ihre Kinder anders heran als die Fünf der Nordens, die von Marc und Bébé oft beneidet wurden, weil sie ihre Mami nie missen mußten. Anneka hatte einen Trost für sie. Ein Arzt wäre eben auch sehr selten zu Hause, meinte sie, und das wäre auch nicht viel anders, als wenn David auf Konzertreisen wäre, aber sie mußte schon zugeben, daß sie ihren Papi doch zwischendurch sehen und sprechen konnten, während David manchmal doch sehr weit weg wäre und auch nicht immer telefonieren konnte. Aber Marc und Bébé freuten sich, daß sie eine ganze Woche in München bleiben konnten, und ein besonderer Glücksfall war es gewesen, daß Fee und Daniel dafür ein Haus ganz in ihrer Nähe mieten konnten. Sie kannten die Besitzer Lutz und Maja Bertram schon lange und noch besser deren Tochter Nanette, die kurz vor Weihnachten ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte. Lutz Bertram war ein bekannter Journalist, und er war als Auslandskorrespondent nach Spanien berufen worden. Seine Frau wollte ihn begleiten, Nanette aber wollte in München bleiben, weil sie als Volontärin beim Fernsehen arbeiten konnte. Das interessierte sie mehr, als die Tochter eines bekannten Vaters zu sein. Sie wollte nicht, daß man ihr einmal nachsagte, sie würde eine Karriere mit dem Namen ihres Vaters machen.
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Buchvorschau
Die Urlaubsliebe - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Gold
– 25 –
Die Urlaubsliebe
Patricia Vandenberg
Das alte Jahr neigte sich dem Ende zu, und man konnte wieder einmal darüber nachdenken, wie schnell die Tage, Wochen und Monate dahingeflogen waren. Jedenfalls war das nicht nur bei Daniel und Fee Norden so, die meinten, daß die Zeit tatsächlich Flügel hätte.
Wenigstens die Weihnachtsfeiertage hatten sie geruhsam auf der Insel der Hoffnung mit den Großeltern verbringen können, für die es das schönste Geschenk war, wenn sie die Familie um sich haben konnte. Auch David und Katja Delorme waren mit ihren Kindern am ersten Weihnachtsfeiertag gekommen, aber David mußte dann gleich wieder weiter nach Wien, wo er am zweiten Feiertag ein Konzert zu dirigieren hatte, und in München sollte er am Neujahrstag auf dem Podium stehen. So war beschlossen worden, daß Katja mit den Kindern noch ein paar Tage bei den Großeltern bleiben sollte, und Silvester wollten sie dann in München gemeinsam feiern.
Katja entwickelte nun auch mehr und mehr Familiensinn. Die Kinder wurden größer und beschwerten sich, daß sie nur so selten mit den Norden-Kindern beisammensein konnten. Ihnen wollte es auch nicht so recht gefallen, daß sie nur zwei waren, und bei den Nordens waren es fünf, aber Katja war nicht wie Fee, und es war für sie und ihre Ehe auch besser, daß sie nur Marc und Bébé hatten. Nach wie vor war David ja viel auf Konzertreisen, und er liebte es, wenn Katja ihn begleitete. Sie wiederum war immer noch so eifersüchtig, daß sie ihn nicht gern den oft sehr aufdringlichen Verehrerinnen ausgesetzt sehen wollte. David war der Letzte, der sich da in etwas eingelassen hätte, denn er wollte zwischen den Konzerten nur seine Ruhe haben, aber für diese sorgte eben Katja am besten.
So wuchsen ihre Kinder anders heran als die Fünf der Nordens, die von Marc und Bébé oft beneidet wurden, weil sie ihre Mami nie missen mußten.
Anneka hatte einen Trost für sie. Ein Arzt wäre eben auch sehr selten zu Hause, meinte sie, und das wäre auch nicht viel anders, als wenn David auf Konzertreisen wäre, aber sie mußte schon zugeben, daß sie ihren Papi doch zwischendurch sehen und sprechen konnten, während David manchmal doch sehr weit weg wäre und auch nicht immer telefonieren konnte.
Aber Marc und Bébé freuten sich, daß sie eine ganze Woche in München bleiben konnten, und ein besonderer Glücksfall war es gewesen, daß Fee und Daniel dafür ein Haus ganz in ihrer Nähe mieten konnten.
Sie kannten die Besitzer Lutz und Maja Bertram schon lange und noch besser deren Tochter Nanette, die kurz vor Weihnachten ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte.
Lutz Bertram war ein bekannter Journalist, und er war als Auslandskorrespondent nach Spanien berufen worden. Seine Frau wollte ihn begleiten, Nanette aber wollte in München bleiben, weil sie als Volontärin beim Fernsehen arbeiten konnte. Das interessierte sie mehr, als die Tochter eines bekannten Vaters zu sein. Sie wollte nicht, daß man ihr einmal nachsagte, sie würde eine Karriere mit dem Namen ihres Vaters machen.
Bei den Bertrams waren die Verhältnisse ähnlich wie bei den Delormes, denn sie waren auch immer viel auf Reisen gewesen und mehrmals für längere Zeit im Ausland. Nanette war in mehreren Internaten gewesen, seit sie ins schulpflichtige Alter kam, denn ihre Eltern wollten sie doch nicht zu vielen Veränderungen aussetzen, und sie selbst zeigte sich dazu auch nicht bereit. Sie verstand es schon frühzeitig, ihren Kopf durchzusetzen, obwohl sie im Umgang mit anderen, vor allem männlichen Wesen, äußerst distanziert war.
Dr. Norden hatte einen guten Kontakt zu ihr und auch zu ihren Eltern, und so waren sie auch darauf gekommen, das Haus von den Bertrams zu mieten für die Zeit, während Katja mit den Kindern in München war. David wollte es so einrichten, daß er auch noch ein paar Tage länger bleiben konnte.
Geld dafür wollten die Bertrams nicht haben, aber Maja Bertram hatte Daniel und Fee gebeten, doch ein Auge auf Nanette zu haben, die mit ihrer Freundin Adrienne dann allein in dem großen Haus leben würde.
»Wir können uns auf Nanette verlassen«, hatte Maja zu Fee Norden gesagt, »aber es kommen manchmal Situationen, in denen so junge Menschen doch einen Rat brauchen, und Nanette würde uns bestimmt nicht sofort aufscheuchen.«
»Ich werde mit ihr schon klarkommen«, meinte Fee, »und wenn es an der Gesundheit fehlt, wird mein Mann schon aufpassen. Sie können sich auf uns verlassen, Frau Bertram. Nanette und ihre Freundin können auch zu uns kommen, wann immer es ihnen danach zumute ist.«
Jedenfalls sollte Nanette noch zwei Wochen bei ihrer Freundin Adrienne in der Schweiz verbringen. Sie war eine begeisterte Wintersportlerin, und in Chamonix konnte sie unbeschwerte Wochen genießen.
Für die Norden-Kinder hieß Nanette Nanni, und sie freuten sich immer, wenn sie kam oder sie mit ihr beim Eislaufen zusammentrafen. Für Maja Bertram war es jedenfalls eine Beruhigung, daß sie wußte, wohin sich Nanette wenden konnte, wenn sie irgendeine Hilfe brauchte.
Mit dem Versprechen, auch über die weite Entfernung hinweg Kontakt zu halten, verabschiedeten sich das Ehepaar Bertram und das Ehepaar Norden.
Den Norden-Kindern gefiel das Haus in der Veilchenstraße sehr gut. Es wirkte viel gemütlicher als die modernen Bungalows, die drumherum gebaut worden waren. Nur Nummer vier und Nummer sechs waren im alten Villenstil erhalten geblieben, aber beide Häuser waren auch stilvoll hergerichtet worden.
Lutz Bertram hatte das Haus von einem alten Kollegen erworben, der durch den Krieg verarmt war und schon zu alt, um nochmals einen Neuanfang zu wagen. Mit dem Kaufpreis hatte er sich in einem Seniorenheim eine hübsche Zweizimmerwohnung erwerben können, und dort hatte er auch die letzten Jahre seines Lebens verbracht.
Wenn auch Lutz und Maja Bertram immer nur sporadisch in München lebten, so war dies doch ihr Heim, und sie wollten darin ihren Lebensabend verbringen, in der Stadt, in der sie beide geboren waren, die sie liebten und in die sie immer wieder gern zurückkehrten. Aber Lutz Bertram liebte auch seinen Beruf, und die weite Welt reizte ihn immer wieder aufs neue. Und zum Glück hatte er auch eine Frau, die seine Ambitionen teilte, die die gleichen Interessen hatte wie ihr Mann.
Nanette war ihre einzige Tochter, und gewiß war sie etwas zu kurz gekommen in bezug auf die elterliche Liebe. Aber sie war es von Kindheit an gewohnt, ihr Eltern immer nur für ein paar Wochen zu sehen. Die ersten acht Jahre ihres Lebens hatte sie in der Obhut einer liebevollen Großmutter verbracht, deren plötzlicher Tod für das Kind so schmerzlich und einschneidend war, daß Nanette ihrer gesamten Umwelt kritisch gegenüberstand, auch ihren Eltern. Sie war auf sich gestellt, zumindest empfand sie das so schon sehr früh.
Sie war sehr intelligent und vielseitig interessiert, und sie hatte das Glück, dann in ein Internat zu kommen, wo man diesem außergewöhnlichen Kind viel Verständnis entgegenbrachte und sie gleich eine Freundin fand, nämlich Adrienne Demirec.
Adrienne war noch schlechter dran als Nanette. Sie hatte keine Eltern mehr. Ihr Onkel war ihr Vormund, und er tat für sie, was mit