Das Kind aus erster Ehe: Dr. Norden Bestseller 369 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Es war ein schöner Samstagnachmittag, und den wollten die Nordens dazu nutzen, einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Über das Ziel gab es augenblicklich keine Diskussionen: das neue Haus. So langsam aber sicher sah es seiner Vollendung entgegen. Die Kinder hatten sich schon ihre Zimmer ausgesucht, und Anneka hatte das ihre im Geist schon fertig eingerichtet. Danny und Felix hatten sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Das würde sich finden, meinten sie. Die Zwillinge interessierten ihre Zimmer noch gar nicht. Sie spielten, das war ihnen völlig genug. Fee und Daniel Norden freuten sich auf das neue Zuhause, es hatte einen größeren Garten und die Kinder damit mehr Platz zum Spielen und Herumtollen. Da im jetzt bewohnten Haus die Praxis eingerichtet werden sollte, hatte das für Dr. Norden auch Vorteile. »Schön, daß wir nicht auf neue Schulen müssen«, sagte Danny, und Felix nickte dazu bestätigend. Das hatten die Nordens allerdings berücksichtigt, als sie sich für das Grundstück interessierten, auf dem einmal ein altes Haus gestanden hatte. Es hatte abgerissen werden müssen, weil es verwahrlost gewesen war. In ihrer Wohngegend wollten sie bleiben, eben der Schulen der Kinder und auch der Patienten wegen, die es zu »ihrem« Doktor ja nicht weiter haben sollten. »Sieh mal, Mami«, sagte Anneka jetzt und deutete auf einen Mann, der ihnen auf der anderen Straßenseite entgegenkam, »den kennen wir doch aus dem Fernsehen.« Fee und Daniel hatten den Mann gar nicht beachtet und sahen nun genauer hin.
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Chefarzt Dr. Norden
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Buchvorschau
Das Kind aus erster Ehe - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 369 –
Das Kind aus erster Ehe
Patricia Vandenberg
Es war ein schöner Samstagnachmittag, und den wollten die Nordens dazu nutzen, einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Über das Ziel gab es augenblicklich keine Diskussionen: das neue Haus. So langsam aber sicher sah es seiner Vollendung entgegen.
Die Kinder hatten sich schon ihre Zimmer ausgesucht, und Anneka hatte das ihre im Geist schon fertig eingerichtet. Danny und Felix hatten sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Das würde sich finden, meinten sie. Die Zwillinge interessierten ihre Zimmer noch gar nicht. Sie spielten, das war ihnen völlig genug.
Fee und Daniel Norden freuten sich auf das neue Zuhause, es hatte einen größeren Garten und die Kinder damit mehr Platz zum Spielen und Herumtollen. Da im jetzt bewohnten Haus die Praxis eingerichtet werden sollte, hatte das für Dr. Norden auch Vorteile.
»Schön, daß wir nicht auf neue Schulen müssen«, sagte Danny, und Felix nickte dazu bestätigend.
Das hatten die Nordens allerdings berücksichtigt, als sie sich für das Grundstück interessierten, auf dem einmal ein altes Haus gestanden hatte. Es hatte abgerissen werden müssen, weil es verwahrlost gewesen war. In ihrer Wohngegend wollten sie bleiben, eben der Schulen der Kinder und auch der Patienten wegen, die es zu »ihrem« Doktor ja nicht weiter haben sollten.
»Sieh mal, Mami«, sagte Anneka jetzt und deutete auf einen Mann, der ihnen auf der anderen Straßenseite entgegenkam, »den kennen wir doch aus dem Fernsehen.«
Fee und Daniel hatten den Mann gar nicht beachtet und sahen nun genauer hin. Es war tatsächlich ein Schauspieler, der in letzter Zeit öfter im Fernsehen zu sehen gewesen war. Horst Caport.
Darauf war Danny eben auch gekommen.
»Das ist doch der, der in den Krimis mitspielt«, sagte er.
»Der meistens Bösewichte spielt«, erklärte Felix.
Nun, wie ein Bösewicht sah Horst Caport nicht aus, wie er so lässig daherkam in hellen Jeans und einem saloppen Pulli. Fee hatte trotzdem eine zwiespältige Erinnerung an ihn, weil seine erste Ehe geschieden war und sie für seine Frau Sympathie und Mitgefühl empfunden hatte, als diese Ehe in die Brüche gegangen war. Die Tochter Gabi aus dieser Ehe war in der Leitner-Klinik zur Welt gekommen.
Überaus höflich küßte ihr Horst Caport die Hand. Fee blieb reserviert. Über die Straße kam eine kapriziöse schwarzhaarige Frau auf sie zu, in schwingendem Rock, der bildschöne Beine umspielte.
Sie lächelte charmant und zeigte dabei makellose Zähne, die fast zu schön waren, um ganz echt zu sein. Allerdings waren sie echt, und Rena Caport, die den Nordens von dem Schauspieler als seine Frau vorgestellt wurde, war alles in allem eine auffallende Schönheit.
Nichts war an ihr auszusetzen, auch im Wesen war sie anziehend. Die Nordens erfuhren noch, daß Horst Caport in der Nähe ein Haus erworben hätte, und sie wurden von dem Ehepaar eingeladen, doch zu Fees Erleichterung sagte Daniel, daß er heute nur faulenzen wolle.
»Wie lange ist er denn schon wieder verheiratet, Daniel?« fragte Fee, als sie sich verabschiedet hatten und weitergingen.
»Keine Ahnung, aber er hat sich gut gehalten, und sie ist eine schicke Frau.«
»Die hab’ ich auch schon im Fernsehen gesehen«, sagte Danny. »Sie sagt manchmal an.«
»Ihr seid besser informiert als ich«, sagte Daniel.
»Warum hast du gesagt ›wieder verheiratet‹, Mami?« fragte Anneka.
»Weil er schon mal verheiratet war«, warf Danny ein. »Das ist der Vater von Gabi, jetzt ist es mir eingefallen.«
»Von welcher Gabi?« fragte Anneka.
»Die in deiner Klasse ist. Von Gabi Drewald«, erklärte Danny.
Fee seufzte in sich hinein. Die Kinder wußten doch mehr als die Erwachsenen dachten.
Ein bißchen überrascht war sie ja auch gewesen, als Christiane Caport nach dieser fehlgeschlagenen Ehe wieder geheiratet hatte, diesmal allem Anschein nach mehr aus Vernunftsgründen, denn ihr zweiter Mann hatte den gleichen Beruf wie sie. Er war Apotheker.
Vorher hatte es kein Gerede gegeben. Diese Heirat war kaum beachtet worden. Sie hatte irgendwo in aller Stille stattgefunden.
»Unsere Mami ist viel schöner als die«, sagte Anneka, »aber ich möchte nicht, daß sie im Fernsehen ist, daß jeder sie begucken kann.«
»Das würde mir auch gerade noch fehlen«, lachte Daniel.
»Mami gehört bloß uns«, erklärte Anneka kategorisch.
»Das will ich meinen«, sagte Daniel, und nun waren sie schon am Ziel.
*
Die Kinder schliefen, Fee und Daniel saßen in ihren bequemen Sesseln am Kamin.
»Nun hat es Caport doch geschafft, bekannt zu werden«, sagte Daniel. »Ist er eigentlich gut?«
»Ich bin überfragt«, erwiderte Fee. »Mit dem Vorabendprogramm sind Danny und Felix besser vertraut als ich.«
»Gucken die eigentlich viel in die Röhre?« fragte Daniel.
»Nein, überhaupt nicht. Sie nehmen nichts kritiklos hin, du kannst beruhigt sein. Das meiste finden sie doof. Für die kleine Gabi mag es allerdings Konflikte bringen, zwischen zwei Vätern zu stehen.«
»Man darf das nicht überbewerten, Liebes. Allem Anschein nach scheint Christiane Drewald recht glücklich zu sein. Sie erwartet ein Baby.«
»Das hast du mir noch nicht erzählt.«
»Habe ich es dir tatsächlich nicht gesagt? Ich scheine vergeßlich zu werden. Das zunehmende Alter macht sich bemerkbar.«
Fee lachte. »Tattergreis«, sagte sie zärtlich. »Es kann ja auch sein, daß du es mir erzählt hast und ich habe wieder mal nicht richtig
hingehört, weil mich gerade was anderes beschäftigt hat. Mir ist diese Geschichte auch erst vorhin wieder ins Gedächtnis gekommen.«
»Zusammengepaßt haben sie nicht. Sie sind so grundverschieden. Bei Caport mag es sowieso ein bißchen Berechnung gewesen sein, die vermögende Apothekertochter zu ehelichen. Er stand ja eine ganze Zeit auf sehr wackligen Beinen.«
»Ob es diesmal gutgeht bei ihm?« fragte Fee.
»Das ist nicht unser Bier, Fee.«
»Aber du meinst, daß es bei Christiane Drewald gutgeht?«
»Sie hat sich bestimmt nicht wieder Hals über Kopf in ein Abenteuer gestürzt.«
»Eine Vernunftehe oder wieder ein Mann, der auf ihre Kosten lebt?«
»Das bestimmt nicht. Soviel ich weiß, hat er dem alten Jasper finanziell kräftig unter die Arme gegriffen, als der sich mit dem Neubau verkalkuliert hatte. Aber legen wir das doch ad acta, sonst müßte ich Caport noch verwünschen, daß er uns in den Weg gelaufen ist.«
Fee blickte träumerisch in das Kaminfeuer. Sie wollte auch nicht über andere reden. Sie war glücklich, daß heute kein Telefonanruf ihren Mann wegholen würde. Sollte sie sich da mit vielleicht gar nicht bestehenden Problemen anderer beschweren?
Sie saßen gemütlich bei einem Glas Wein, hatten den Fernseher ausgeschaltet und hörten Musik, ihre geliebten klassischen Stücke, die sie so liebten. Leider fehlte oft die Zeit, sie zu genießen, denn solche ungestörten Abende waren selten.
Anders war es bei Christiane und Martin Drewald. Christiane hatte den Fernsehapparat eingeschaltet.
»Muß das denn sein?« fragte ihr Mann.
»Ich möchte nur mal sehen, wie Horst sich entwickelt hat«, sagte sie.
»Hoffentlich läßt er sich nicht in ein Klischee pressen und sitzt dann bald wieder auf dem Trockenen«, sagte Martin Drewald ruhig. »Dann erinnert er sich womöglich daran, daß er mal eine gutsituierte Frau hatte, die ihm kräftig auf die Beine half.«
Er sagte es ganz gelassen und ohne Groll. Zwischen ihm und seiner Frau gab es keine Heimlichkeiten.
»Dann müßte ihm die Frau sagen, daß Martin Drewald ihr kräftig unter die Arme griff, weil er – Horst – leider zuviel von ihrem Geld verbraucht hat«, sagte sie.
Sie legte die Arme um seinen Hals. »Du bist doch nicht eifersüchtig, Martin?«
»Nein.«
»Dazu ist