Die Cousine aus Amerika: Dr. Norden Gold 29 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Dr. Daniel Norden kam mal wieder mit Verspätung nach Hause, aber damit hatte seine Frau Fee schon gerechnet. Das Wetter spielte verrückt. Frühlingshafte Temperaturen und dazu noch starker Föhn machten nicht nur den ohnehin schon Grippekranken zu schaffen, sondern riefen auch starke Kreislaufbeschwerden hervor. Man sah es Dr. Norden aber nicht an, daß er einen anstrengenden Tag hinter sich hatte, und Fee ahnte, daß etwas passiert war, das jede Müdigkeit vertrieben hatte. Er beschäftigte sich erst mit den Kindern, die ihre Erkältung gut überstanden hatten und einen guten Appetit zeigten. »Es soll kälter werden, und schneien soll es endlich auch«, sagte Danny mit deutlichem Mißtrauen. »Aber wenn dann wirklich richtiger Winter ist und schöner Schnee, müssen wir in die Schule gehen, und in den Ferien war Mistwetter.« Man nahm ihm den harten Ausdruck nicht übel, denn es stimmte ja. »Im Sommer ist es dann wieder genauso«, schloß sich auch Felix mürrisch an. »Wenn Ferien sind, regnet's, und wenn wir wieder in die Schule müssen, ist eine Bullenhitze.« »Bis zum Sommer dauert es noch lange«, sagte Anneka, »da brauchen wir uns nicht jetzt schon aufzuregen.« Die Zwillinge Jan und Désiree sagten nichts. Sie waren müde und wollten vom Papi zu Bett gebracht werden. Das ließ er sich auch nicht nehmen, denn leider wuchsen auch die beiden schnell heran, zu schnell, als daß er es richtig genießen konnte, wie sie sich von Tag zu Tag mehr entwickelten, wie sich ihr Wortschatz immer mehr vergrößerte und wie sie sich den drei Älteren gegenüber schon zu behaupten verstanden. Die »Großen«
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Chefarzt Dr. Norden
Ähnlich wie Die Cousine aus Amerika
Titel in dieser Serie (100)
Neue Hoffnung für Bibianne: Dr. Norden Gold 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Anfang war es Liebe: Dr. Norden Gold 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Lüge und Wahrheit: Dr. Norden Gold 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mädchen richtet Unheil an: Dr. Norden Gold 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Gold 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Rätsel einer Sommernacht: Dr. Norden Gold 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs kam anders, als sie dachten: Dr. Norden Gold 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSorgen um Anneka: Dr. Norden Gold 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeil sie einer anderen so ähnlich sah: Dr. Norden Gold 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Albtraum ist vorbei: Dr. Norden Gold 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen... und es ist doch nicht aussichtslos: Dr. Norden Gold 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergiß die Angst: Dr. Norden Gold 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Glück, geliebt zu werden: Dr. Norden Gold 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Karriere der schönen Sandra: Dr. Norden Gold 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stimme der Fremden: Dr. Norden Gold 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilf mir auf dem schweren Weg: Dr. Norden Gold 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Tag, als Carina verschwand: Dr. Norden Gold 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Angst vor der Wahrheit: Dr. Norden Gold 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrei für das Leben …: Dr. Norden Gold 41 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwer war der Weg zu dir: Dr. Norden Gold 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter falschem Verdacht: Dr. Norden Gold 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Urlaubsliebe: Dr. Norden Gold 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer ist die Mutter?: Dr. Norden Gold 26 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie große Angst der schönen Celia: Dr. Norden Gold 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Fremde kehrte sie zurück: Dr. Norden Gold 32 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Unbekannte vom Starnberger See: Dr. Norden Gold 42 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoch es kam alles anders …: Dr. Norden Gold 30 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin schwerer Weg für Angelina: Dr. Norden Gold 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Außenseiter: Dr. Norden Gold 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNie mehr will ich weinen: Dr. Norden Gold 48 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Die Cousine aus Amerika: Dr. Norden Bestseller 323 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSommer, Sonne, Leidenschaft: Familie Dr. Norden 760 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJunges Glück auf Zeit: Dr. Norden Bestseller 372 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin schwerer Weg für Angelina: Dr. Norden Bestseller 317 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Gold 28 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach dem großen Feuer: Der kleine Fürst 317 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Bestseller 322 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr zweites Ich: Dr. Norden Extra 60 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es um das Leben eines Kindes geht: Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr kam aus einem anderen Land: Dr. Norden Extra 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg, den ich wählte: Dr. Norden Gold 70 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter schwerem Verdacht: Der kleine Fürst 202 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrauminsel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 89 – Arztroman: Ein weiter Weg zum Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 147 – Arztroman: Ein Kind stand zwischen ihnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden und die Lügnerin: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 46 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg, den ich wählte: Familie Dr. Norden 768 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 146 – Arztroman: Dr. Norden und die Lügnerin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin kleiner Junge hat große Angst: Mami 1857 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kind aus erster Ehe: Dr. Norden Bestseller 369 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDann wusste sie, was Liebe ist: Dr. Norden Bestseller 239 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 154 – Arztroman: Und wäre die Liebe nicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnvorhergesehene Wege: Sophienlust - Die nächste Generation 99 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHass und Verachtung für die Mutter: Sophienlust 387 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Fell der Tante Meri Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wirst du glücklich sein, Denise?: Sophienlust, wie alles begann 28 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen aus Finnland: Dr. Norden Bestseller 354 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 8 – Arztroman: Erkenne die Wahrheit, Christina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLauras Weihnachtsengel: Erzählung. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestern war noch alles gut: Dr. Norden Bestseller 333 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Friedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAndersens Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Wär mein Klavier doch ein Pferd: Erzählungen aus den Niederlanden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zauberberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gesammelte Werke Gustav Meyrinks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Cousine aus Amerika
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Cousine aus Amerika - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Gold
– 29 –
Die Cousine aus Amerika
Patricia Vandenberg
Dr. Daniel Norden kam mal wieder mit Verspätung nach Hause, aber damit hatte seine Frau Fee schon gerechnet.
Das Wetter spielte verrückt. Frühlingshafte Temperaturen und dazu noch starker Föhn machten nicht nur den ohnehin schon Grippekranken zu schaffen, sondern riefen auch starke Kreislaufbeschwerden hervor.
Man sah es Dr. Norden aber nicht an, daß er einen anstrengenden Tag hinter sich hatte, und Fee ahnte, daß etwas passiert war, das jede Müdigkeit vertrieben hatte.
Er beschäftigte sich erst mit den Kindern, die ihre Erkältung gut überstanden hatten und einen guten Appetit zeigten.
»Es soll kälter werden, und schneien soll es endlich auch«, sagte Danny mit deutlichem Mißtrauen. »Aber wenn dann wirklich richtiger Winter ist und schöner Schnee, müssen wir in die Schule gehen, und in den Ferien war Mistwetter.«
Man nahm ihm den harten Ausdruck nicht übel, denn es stimmte ja.
»Im Sommer ist es dann wieder genauso«, schloß sich auch Felix mürrisch an. »Wenn Ferien sind, regnet’s, und wenn wir wieder in die Schule müssen, ist eine Bullenhitze.«
»Bis zum Sommer dauert es noch lange«, sagte Anneka, »da brauchen wir uns nicht jetzt schon aufzuregen.«
Die Zwillinge Jan und Désiree sagten nichts. Sie waren müde und wollten vom Papi zu Bett gebracht werden. Das ließ er sich auch nicht nehmen, denn leider wuchsen auch die beiden schnell heran, zu schnell, als daß er es richtig genießen konnte, wie sie sich von Tag zu Tag mehr entwickelten, wie sich ihr Wortschatz immer mehr vergrößerte und wie sie sich den drei Älteren gegenüber schon zu behaupten verstanden.
Die »Großen« waren rücksichtsvoll und gönnten ihren Eltern das Beisammensein. Sie gingen zu Lenni in die Küche, bekamen noch ihren Schlaftrunk und von den guten Plätzchen, die sie immer in Reserve hatte und gingen dann ganz brav in ihre Zimmer.
Lenni machte ihren Rundgang, schaute, ob alle Fenster geschlossen waren und stellte seufzend fest, daß es auch am Abend noch unnatürlich lau war.
Daniel konnte inzwischen seiner Frau schon berichten, was ihn so rege beschäftigte, daß er gar nicht müde wurde.
»Sabrina ist von der Hochzeitsreise zurück«, begann er.
Fee warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Glücklich?« fragte sie.
»Gut, daß du sitzt, mein Schatz, da gibt es Neuigkeiten. Heute erschien nämlich Mater Donata bei mir.«
»Wer?« fragte Fee staunend.
»Henrietta von der Heiden, aber sie will nur noch Mater Donata genannt werden.«
»Sie war ja wohl schon immer eigenartig. Also wird sie ihr Leben im Kloster beschließen. Doch was wollte sie bei dir?«
»Meine Vermittlung in einer sehr delikaten Angelegenheit in Anspruch nehmen. Ich soll nämlich die Heirat von Mattern und Sabrina verhindern.«
»Da ist sie aber spät dran.«
»Sie war lange krank, lag im Koma, aber das weiß ich ja von Elena von der Heiden.«
»Und warum will sie die Heirat verhindert wissen?«
»Weil Dieter Mattern ein voreheliches Kind ihres Sohnes Gregor ist. Jedenfalls ist sie davon überzeugt, und Sabrina hat es mir bestätigt.«
Nun sah Fee ihn entsetzt an. »Sie weiß es und hat ihn geheiratet? Guter Gott…«
»Keine Sorge, mein Schatz, es ist keine Blutschande, da die Ehe nur auf dem Papier besteht, aber anscheinend verstehen sie sich geschwisterlich ausgezeichnet, und der Familienfrieden scheint nicht zu leiden. Aber wir werden morgen persönlich ganz ausführlich darüber sprechen, denn Sabrina und Dieter von der Heiden können noch mit anderen Neuigkeiten aufwarten. Sie haben in Amerika nämlich bisher unbekannte Verwandte entdeckt, beziehungsweise zufällig kennengelernt. So klein ist die Welt, Feelein.«
»Das wissen wir ja. Wir haben es doch schon öfter erlebt. Aber da bin ich nun wirklich gespannt, wie das weitergehen soll. Hast du der alten Dame gesagt, daß die Heirat schon stattgefunden hat?«
»Nein, sie sah sehr elend aus, und ich wollte nicht, daß sie in meiner Praxis der Herzschlag trifft.«
»Hat sie ihre Familie nicht aufgesucht?«
»Nein, sie ist doch schon ganz entfremdet, Mater Donata, aber vielleicht hat sie wirklich ein großes Unrecht begangen, das sie abbüßen will.«
»Wie meinst du das?«
»Sie sagte es, und ich glaube nicht, daß sie eine Schuld bekennen würde, die sie nicht zu verantworten hat.«
»Und was für eine Schuld ist das?«
»Das hat sie nicht gesagt, das weiß wohl nur ihr Beichtvater.«
»Immerhin wollte sie verhindern, daß Sabrina unglücklich wird.«
»Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird. Aber morgen werden wir es ja bestimmt erfahren.«
»Wir?«
»Ja, wir sind eingeladen zu einer kleinen Familienfeier im engsten Kreis. Die Kinder auch.«
»O Gott, das wird ein Auftrieb werden, da kann man doch gar keine ernsthaften Gespräche führen.«
»Lenni und Josefa werden sich um die Kinder kümmern, und das Haus ist groß genug. Jedenfalls sagt das Frau von der Heiden.«
Die Spannung war da, und neugierig durfte man in so einem Fall schon sein, aber das waren die von der Heidens auch, was diese amerikanische Verwandtschaft anbetraf.
»Du solltest doch mal mit Großmutter sprechen, Mama«, sagte Sabrina.
»Mir genügt noch der Schock vom letzten Mal, als ich ihr sagte, daß du Dieter heiraten wirst«, erwiderte Elena mit einem schweren Seufzer.
»Sie hat gewußt, daß wir denselben Vater haben«, meinte Sabrina sinnend, »sie hat es gewußt und geschwiegen. Wer weiß, was sie noch verschweigt. Und wenn wir uns nicht so gut mit Dieter verstehen würden, wäre durch das Schweigen ein großes Unheil verursacht worden.«
Florence setzte wieder ihre trotzige Miene auf. »Ihr seid offiziell verheiratet, wie wollt ihr da wieder herauskommen?« fragte sie heftig. »Ich finde es peinlich.«
»Überlaß es ruhig uns, Florri«, erwiderte Sabrina nachsichtig.
»Dieter hätte aber gleich sagen können, was wirklich los ist«, begehrte Florence auf.
»Du hast ja recht, Florri«, sagte Dieter ruhig, »aber es hätte Kurzschlußhandlungen geben können, so kurz nach Gregors Tod. Vielleicht hättet ihr mir sogar zum Vorwurf gemacht, ich hätte ihn so unter Druck gesetzt, daß ich letztlich schuld war an dem Infarkt. Und wie hätte Mama reagiert? Ich darf doch Mama sagen?«
»Natürlich darfst du«, erwiderte Elena. »Nehmen wir es doch so wie es ist, ohne Für und Wider. Das Leben kann reich an Überraschungen sein, und vielleicht stehen uns noch welche bevor, die viel gravierender sind, als Papas Jugendsünde.«
»Du nimmst es aber sehr gelassen, Mama«, sagte Dominic.
»Es kann sein Andenken für mich nicht schmälern. Wir waren sehr glücklich, und er war euch ein sehr guter Vater.«
»Was ich nicht sagen kann von meinem sogenannten Vater«, bemerkte Dieter bedächtig. »Vielleicht hätte ich es anders anfangen sollen, mit euch klarzukommen, aber wir verstehen uns doch, da täusche ich mich wohl nicht, wenn Florri auch einiges an mir auszusetzen hat.«
»Wir stünden vor dem Nichts, wenn du nicht gewesen wärest, Dieter«, erklärte Dominic. »Und schließlich ist es Matterns Geld, das uns vor dem Ruin bewahrt hat.«
»Du denkst immer nur an Geld und Erfolg«, warf ihm Florence vor. »Du hast wirklich große Ähnlichkeit mit Dieter.«
»Jetzt hörst du aber auf«, wies Sabrina die Jüngere zurecht. »Dieter ist ein großzügiger, selbstloser Mensch.«
»Übertreib nicht, Sabrina«, warf Dieter sofort ein.
»Ich habe dich so kennengelernt, und ich würde auch der Familie gern erzählen, wofür ich dich so bewundere. Aber wenn du es nicht willst, behalte ich es für