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Sabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Gold 28 – Arztroman
Sabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Gold 28 – Arztroman
Sabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Gold 28 – Arztroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Sabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Gold 28 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Gold
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Als Sabrina von der Heiden an dem naßkalten Dezembertag von der Sprachenschule heimkam, sah sie den Wagen ihres Vaters vor dem Haus stehen. Es war eine für ihn ungewöhnliche Zeit, denn meist kam er erst nach siebzehn Uhr nach Hause. Sie wußte, daß ihre Mutter und ihre beiden Geschwister zum Friedhof gefahren waren, um das Familiengrab der von der Heidens für die Vorweihnachtszeit zu schmücken. Das war Tradition, das verlangte die Pietät. Sabrina hatte ihre Mutter gefragt, wer das gewesen sei und woran er gestorben wäre. Sie bekam zur Antwort, daß dies ihr Großvater wäre und er im Krieg gefallen sei. Später hatte ihr der Vater erzählt, daß er da selbst erst sechs Jahre gewesen war und er keine Erinnerung an ihn hätte. Als sie die Diele betrat, war ihr die Stille im Haus unheimlich, denn eigentlich ging es bei ihnen immer recht lebhaft zu, vor allem, wenn Dominic und Florence zu Hause waren. Dann dachte sie, daß ihr Vater vielleicht einen kurzen Spaziergang machte, wie so oft in letzter Zeit, aber im Garten war er nicht. »Pa!« rief sie laut, aber es kam keine Antwort. Doch dann vernahm sie ein Stöhnen, schrak zusammen und lief die Treppe hinauf. Die Tür zum Arbeitszimmer ihres Vaters stand offen. Herrenzimmer wurde es genannt, und wenn Sabrina auch den alten Zopf, wie sie manches Überlieferte bezeichnete, nicht mochte, so wagte sie doch keinen lauten Protest. Aber jetzt stieß sie einen spitzen Schrei aus, als sie ihren Vater vornübergesunken auf der Schreibtischplatte sah. »Pa«, flüsterte sie, aber dann riß sie sich zusammen und griff zum Telefonhörer, der neben seiner wachsbleichen Hand lag. Anscheinend hatte er gerade telefoniert oder wollte es tun, bevor er das Bewußtsein verlor. Sie nahm den Hörer auf. Die Leitung schien tot, und sie drückte mehrmals auf die Gabel, bevor das Freizeichen ertönte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Juli 2022
ISBN9783740997168
Sabrinas Hochzeitsreise: Dr. Norden Gold 28 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Sabrinas Hochzeitsreise - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Gold

    – 28 –

    Sabrinas Hochzeitsreise

    Patricia Vandenberg

    Als Sabrina von der Heiden an dem naßkalten Dezembertag von der Sprachenschule heimkam, sah sie den Wagen ihres Vaters vor dem Haus stehen. Es war eine für ihn ungewöhnliche Zeit, denn meist kam er erst nach siebzehn Uhr nach Hause.

    Sie wußte, daß ihre Mutter und ihre beiden Geschwister zum Friedhof gefahren waren, um das Familiengrab der von der Heidens für die Vorweihnachtszeit zu schmücken. Das war Tradition, das verlangte die Pietät.

    Sabrina drückte sich gern davor und gab auch offen zu, daß ihr das Grab mit dem pompösen Stein unheimlich war, daß sie ihn erdrückend fand mit den vielen Namen, die darauf schon eingraviert waren, aber es störte sie auch der kleine Stein, der in der Mitte des Grabes stand, und der nur einen Namen und zwei Jahreszahlen vorwies: Wilhelm von der Heiden 1910-1944

    Sabrina hatte ihre Mutter gefragt, wer das gewesen sei und woran er gestorben wäre. Sie bekam zur Antwort, daß dies ihr Großvater wäre und er im Krieg gefallen sei. Später hatte ihr der Vater erzählt, daß er da selbst erst sechs Jahre gewesen war und er keine Erinnerung an ihn hätte.

    Als sie die Diele betrat, war ihr die Stille im Haus unheimlich, denn eigentlich ging es bei ihnen immer recht lebhaft zu, vor allem, wenn Dominic und Florence zu Hause waren.

    Dann dachte sie, daß ihr Vater vielleicht einen kurzen Spaziergang machte, wie so oft in letzter Zeit, aber im Garten war er nicht.

    »Pa!« rief sie laut, aber es kam keine Antwort. Doch dann vernahm sie ein Stöhnen, schrak zusammen und lief die Treppe hinauf. Die Tür zum Arbeitszimmer ihres Vaters stand offen. Herrenzimmer wurde es genannt, und wenn Sabrina auch den alten Zopf, wie sie manches Überlieferte bezeichnete, nicht mochte, so wagte sie doch keinen lauten Protest.

    Aber jetzt stieß sie einen spitzen Schrei aus, als sie ihren Vater vornübergesunken auf der Schreibtischplatte sah.

    »Pa«, flüsterte sie, aber dann riß sie sich zusammen und griff zum Telefonhörer, der neben seiner wachsbleichen Hand lag. Anscheinend hatte er gerade telefoniert oder wollte es tun, bevor er das Bewußtsein verlor. Sie nahm den Hörer auf. Die Leitung schien tot, und sie drückte mehrmals auf die Gabel, bevor das Freizeichen ertönte. Sie wählte Dr. Nordens Nummer, die sie im Kopf hatte. Sie hatte ein gutes Zahlengedächtnis.

    Sabrina atmete auf, als sich Franzi, Dr. Nordens junge Arzthelferin, meldete.

    »Ein Notfall, Franzi, mein Vater ist ohnmächtig«, stammelte sie atemlos. »Dr. Norden muß schnell kommen, bitte!«

    »Sofort«, erwiderte Franzi, denn sie wußte genau, daß Dr. Norden in einem solchen Fall keine Zeit verstreichen lassen würde.

    So war es auch. Die anderen Patienten mußten eben warten, wenn es vielleicht um Leben oder Tod ging.

    Die Heidens gehörten schon lange zu Dr. Nordens Patienten und in letzter Zeit auch Gregor von der Heiden, obwohl er nicht wünschte, daß seine Familie davon etwas erfuhr.

    Sabrina war sehr erregt, als Dr. Norden kam, und Angst stand in ihren Augen. Dr. Norden kannte sie als äußerst zurückhaltend und beherrscht, fast kühl, aber er wußte auch, daß dies bei dem bildschönen Mädchen Selbstschutz war, daß sie nicht jeden an sich herankommen lassen wollte.

    Worte wurden jetzt nur wenige gewechselt. Sabrina sagte nur, daß sie ihren Vater so vorgefunden hätte und ihre Mutter mit den Geschwistern abwesend sei.

    Das Gesicht des Arztes war sehr ernst, als er den Kopf hob, nachdem er Gregor von der Heiden untersucht hatte.

    »Was ist?« fragte Sabrina bebend. »Soll ich den Krankenwagen rufen?«

    Dr. Norden bewegte verneinend den Kopf. »Es tut mir entsetzlich leid, Sabrina, aber der Tod ist bereits eingetreten«, sagte er leise. »Ich bin erschüttert, daß ich nicht mehr helfen kann.«

    »Aber er war doch nicht krank«, flüsterte sie.

    »Er war aber auch nicht gesund, Sabrina. Ich habe ihm zu einer klinischen Untersuchung geraten, aber er hat meinen Rat nicht befolgt. Es war ein Herzinfarkt, und nicht der erste, aber er hat warnende Anzeichen leider ignoriert. Gab es Aufregungen?«

    »Ich weiß es nicht«, schluchzte Sabrina trocken auf. »Ich war gerade erst heimgekommen. Anscheinend hatte er vorher telefoniert, oder er wollte es. Der Hörer lag neben seiner Hand. Meine arme Mama, wie soll sie das begreifen…«

    Da wurde schon die Tür aufgeschlossen. Elena von der Heiden kam mit ihren beiden jüngeren Kindern heim.

    Dominic war neunzehn, Florence siebzehn. Sie gingen beide noch zur Schule. Alle drei blieben sie wie angewurzelt stehen, als Sabrina oben an der Treppe stehenblieb und Dr. Norden allein herunterkam.

    »Ist Gregor krank?« fragte Elena bebend. »Sein Wagen steht draußen.«

    »Es ist schlimmer, gnädige Frau«, sagte Dr. Norden gepreßt, »es ist auch für mich bedrückend. Ich konnte Ihrem Mann nicht mehr helfen. Es war ein Herzinfarkt.«

    Sie taumelte rückwärts. Dominic fing seine Mutter auf. Auch sein Gesicht war sehr blaß, und Florence blickte verzweifelt zu ihrer Schwester hinauf.

    »Ich verstehe es nicht«, flüsterte Elena. »Wie kann er so plötzlich sterben?«

    »Er hat sich aufgeregt wegen des Börsenkrachs«, sagte Dominic tonlos… »Unsere Aktien werden im Keller sein. Ich habe doch gemerkt, wie es ihn schlaucht.«

    »Aber deshalb stirbt man doch nicht«, murmelte Elena verwirrt.

    »Ihr werdet es schon noch begreifen, wie hart das für ihn war und für uns noch sein wird«, sagte Dominic.

    »Es soll aber jetzt kein Thema für uns sein«, warf Sabrina ein. »Wir haben anderes zu tun. Dr. Norden meint, daß eine Autopsie vorgenommen werden sollte.«

    »Aber warum das?« stöhnte Elena.

    »Um festzustellen, ob nicht doch eine Fremdeinwirkung vorliegt«, erklärte Dr. Norden. »Ich bin nicht berechtigt, den Totenschein auszustellen.«

    »Ist Pa denn verletzt?« fragte Dominic heiser.

    »Nein, Verletzungen sind nicht feststellbar, aber er könnte etwas gegessen oder getrunken haben, was zu seinem plötzlichen Tod beitrug. Das kann ich nicht aus dem Stehgreif beurteilen. Es spricht zwar alles für einen Herztod, aber es könnte irgendein Schock vorausgegangen sein.«

    »Es sind bestimmt die Verluste schuld«, murmelte Dominic. »Pa war down. Ich habe es gemerkt, und außerdem verstehe ich ja auch was davon.« Ja, er verstand etwas von diesem harten Geschäft!

    Elena ging jetzt durch den Sinn, was ihr Mann schon vor einem Jahr gesagt hatte.

    »Nick wird mal ein richtiger Banker. Er hat das, was mir fehlt. Er kann eiskalt berechnen, was im Bereich des Möglichen liegt, und er läßt sich durch nichts und niemanden beeinflussen.«

    Aber leichtsinnig war Gregor auch nicht gewesen, und er wußte an der Börse auch Bescheid. Hatte er sich beeinflussen lassen, und wenn, von wem?

    Sie konnte nicht begreifen, warum ihr das durch den Sinn ging, da doch ihr Mann, den sie sehr geliebt hatte, tot da oben lag.

    In ihr war plötzlich eine große Leere, eine Beklemmung, gegen die sie nicht ankommen konnte.

    »Ich möchte jetzt zu meinem Mann«, sagte sie leise.

    »Ich werde Ihnen ein Beruhigungsmittel geben, gnädige Frau«, sagte Daniel Norden.

    Sie schüttelte den Kopf. »Ich brauche keins. Es kam nur zu plötzlich, und ich muß mich erst damit abfinden.«

    Florence begann wieder zu weinen. Auch ihr wurde bewußt, daß dies kein böser Traum war sondern Wirklichkeit. Sabrina nahm ihre kleine Schwester in den Arm. Florence war nicht nur die Jüngere, sie war auch bedeutend kleiner als

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