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Todesnacht: Daniels Rückkehr
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eBook130 Seiten1 Stunde

Todesnacht: Daniels Rückkehr

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Über dieses E-Book

Nach dreißig Jahren kehrt Moira zum Sterben nach Marlow-River zurück – und mit ihr zieht auch das Böse erneut in das Dorf ein.
Daniel, ihr zehnjähriger Sohn, den sie vor Jahren gezwungen gewesen war, zu töten, um das Dorf und seine Bewohner vor weiteren Gräueltaten zu schützen, ist ebenfalls zurück.
Seinem Grab entflohen, sinnt er auf Rache an all denen, die damals für seinen Tod verantwortlich waren.
Es beginnt ein Rennen auf Leben und Tod, um Marlow-Rivers Bewohner erneut vor dem Dämon zu schützen und Daniel für immer unschädlich zu machen und den Dämon zu vernichten.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. März 2014
ISBN9783847679042
Todesnacht: Daniels Rückkehr

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    Buchvorschau

    Todesnacht - Angelika Nickel

    1 – Angst

    Nur wenige waren gekommen. Die Angst, die sich vor Jahren in die Menschen gefressen hatte, war zu groß, um dass sich auch alle getraut hätten, dem Toten die Letzte Ehre zu erweisen.

    »Moira hätte niemals zurückkommen dürfen«, flüsterte Linda Ben zu.

    »Sie ist in diesem Ort geboren«, antwortete Ben, doch auch er wusste, dass Linda Recht hatte, und es besser gewesen wäre, wenn die Frau niemals wieder nach Marlow-River zurückgekehrt wäre. Nicht, nachdem, was damals passiert war.

    »Mit ihr ist das Unheil über unser Dorf gekommen, Ben. Sie hätte woanders hingehen können, um zu sterben.«

    »Du kannst niemandem vorschreiben, wo er seine letzten Tage verbringen will.«

    »Und somit geleiten wir dich ins Tal der Toten«, drangen die Worte des Geistlichen an Lindas Ohr.

    Der Wind wurde immer stärker. Mit beiden Händen mussten die Trauergäste die Regenschirme umspannen, und beeilten sich, vom Grab wegzukommen.

    »Es geht schon wieder los«, schwappten die Worte ängstlich über Lindas Lippen, während sie den Blick hastig über ihre Schulter fegte.

    »Nichts geht los. Das ist ein Unwetter, wie es bereits die Wetterfrösche seit einer Woche vorhersagen«, versuchte Ben, die Frau zu beruhigen.

    Doch sie schüttelte den Kopf. »Nein, Ben, und du weißt es auch. Das sind die ersten Anzeichen.« Sie schaute an den Reihen der Gräber entlang. »Es geht wieder alles von vorne los.«

    »Da geht nichts von vorne los.« Doch auch Ben konnte nicht anders, als seine Augen ängstlich über den Friedhof zu zwingen, in der Hoffnung, nichts sehen zu müssen, was er erst gar nicht sehen wollte.

    »Daniel ist tot. Und das seit dreißig Jahren«, erinnerte er die Frau an den Toten, mit dem seinerzeit alles seinen Anfang genommen hatte.

    »Was heißt das schon.« In ihren Augen zuckte die Angst. »Er wird zurückgekommen sein.«

    »Nach dreißig Jahren … Nein, das macht keinen Sinn, Linda.«

    »Und wie das Sinn macht. Er kommt, um seine Mutter zu holen.«

    »Wozu das denn. Sie stirbt ohnehin. Dazu braucht sie ihn nicht«, beharrte Ben darauf, dass Linda falsch lag und sich irrte. Ich will gar nicht, dass auch nur ein Fünkchen Wahrheit an deinen Worten ist, dachte er, während er Linda mit einem flüchtigen Blick streifte.

    »Rache! Daniel kommt zurück, um an seiner Mutter und seinen Brüdern Rache zu nehmen.« Ihr Blick lag sorgenvoll auf dem offenen Grab. »Schau doch nur auf diesen Sarg. Ben, wir sind heute hierher gekommen, um Duke zu begraben.«

    »Ich weiß«, kam es dumpf über seine Lippen.

    »Und Duke war sein Bruder. Daniels Bruder!«

    »Daniel ist tot, seit über dreißig Jahren. Und selbst, wenn an all den Gerüchten etwas dran wäre. Was sollte er für einen Grund haben, nach so vielen Jahren, seinen Bruder zu töten?«

    »Er wird sich an allen rächen, Ben. An all denen, die ihn damals durchschaut und das durchtrieben Böse in ihm erkannt haben.«

    »Das ist doch Irrsinn. War es damals schon. Daniel war ein Kind. Ein zehn Jahre altes Kind«, begehrte der Mann auf. Seit dreißig Jahren hatte er sich bemüht, das tragische Geschehen von damals, aus seinen Gedanken zu verbannen. Und ausgerechnet mit Moiras Rückkehr und Dukes Tod, kam alles wieder zum Vorschein. Nichts ließ sich mehr verdrängen. Alles war wieder da. Daniels barbarischer Tod, Moira, die zuerst als Tatverdächtige angeklagt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden war. Wobei Ben heute noch davon überzeugt war, dass Reverend Sanders dabei seine Hände mit im Spiel gehabt und seinen Einfluss geltend gemacht hatte, um dass sie der Todesstrafe entkommen war und sogar wieder auf freien Fuß gelassen worden war.

    Der Regen schlug ihnen ins Gesicht, als sie den Friedhof verließen. Eilig liefen sie auf ihr Auto zu, um sich vor dem Unwetter in Sicherheit zu bringen.

    2 – Moira

    Der Sturm fegte über die Farm hinweg. Rollläden schlugen laut gegen die Fenster und von irgendwoher drang Stöhnen, das immer lauter wurde, zu Moira hin.

    Die Frau zog den Gürtel ihres Morgenmantels fester. Besorgt wanderte ihr Blick über das Land. Wie sehr sie es doch vermisst hatte, all die Jahre.

    Der Wasserkessel pfiff durchdringend und Moira wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie eilte zum Herd und schob den Kessel zur Seite.

    Nachdem sie sich Kaffee gemacht hatte, schlappte sie ins Wohnzimmer zurück. Heute fiel ihr das Laufen besonders schwer. Der Krebs, er machte ihr das Leben immer beschwerlicher. Sie wusste, dass sie jeden neuen Tag mit dem Tod an ihrer Seite erlebte. Der Tod, über all die Jahre hatte er sie begleitet und nur auf den Tag gewartet, zuschlagen und an ihr Rache nehmen zu können, das wusste sie.

    Moria kramte ein abgegriffenes Fotoalbum aus einer der Schubladen und setzte sich damit in einen Sessel.

    Am Ende holte sie es hervor, das Bild ihres Sohnes. Daniels Bild. Wie ein Engel schaute er auf dem Foto aus.

    Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ich einen Sohn des Teufels, einen Dämon auf die Welt bringe. Auch heute wollte sie es immer noch nicht wahrhaben, dass einer ihrer drei Söhne, die Ausgeburt des Bösen gewesen war.

    Moira erzitterte auch heute noch, wenn sie nur daran dachte.

    Es klopfte an der Tür.

    »Herein«, rief Moira, doch ihre Stimme war schwach. Der Krebs, und all die Behandlungen, die seit Erkennen von diesem, sie gezwungen gewesen war, über sich ergehen lassen zu müssen, hatten viel von ihrer eigentlichen Energie gekostet. Heute war sie nur noch eine schwache Frau, die nur noch aufs Sterben wartete. Dabei war sie erst einundsechzig Jahre alt.

    »Reverend Sanders, schön dich zu sehen«, begrüßte sie den Mann, der zu ihr herein kam.

    »Moira, ich musste endlich einmal wieder nach dir sehen«, sagte der Geistliche und betrachtete die Frau besorgt. »Du hättest zu Dukes Beerdigung kommen sollen.«

    Die Frau schüttelte nur schweigend den Kopf, und der Reverend sah ihr an, wie schlecht es ihr ging, und wie schwach sie doch war.

    »Nein, Sanders, es ist besser für all die, die dort waren, dass ich nicht gekommen bin.«

    »Moira, du redest Unsinn. Du bist Dukes Mutter gewesen. Wie sieht das denn aus, dass ausgerechnet du seinem Begräbnis ferngeblieben bist.«

    »Dafür hast du doch sein Begräbnis arrangiert, und auch die letzten Worte an seinem Grab gesprochen«, antwortete sie traurig.

    »Ich bin aber nicht seine Mutter gewesen.«

    »Aber du bist gut, Sanders. Du bringst niemanden in Gefahr.«

    »Du doch auch nicht. Auch du bist ein guter Mensch.«

    Sie lächelte schwach. »Dermaßen gut, dass ich meinen eigenen Sohn getötet habe.«

    »Bei Gott, Moira, wir haben das damals bereits wie oft durchgekaut. Du hattest gar keine andere Wahl gehabt, als den Jungen zu töten. Hast du völlig vergessen, dass der Junge mit dem Teufel im Bunde war?«

    »Dennoch war er mein eigen Fleisch und Blut.«

    »Ja, und du hast ja auch lange Zeit noch zwei weitere wundervolle Söhne gehabt, die dich liebten und froh waren, dass es dich gibt.«

    »Zwei von drei.« Ihr Blick lag zweifelnd auf dem Reverend. »Und ob sie mir jemals vergeben haben, Daniel getötet zu haben, das weiß ich nicht.« Sie weinte. »Jetzt ist mir nur noch ein Sohn geblieben.«

    »Du hattest keine andere Wahl. Er hätte alle Menschen aufs Brutalste umgebracht.« Auf Dukes Tod ging der Reverend nicht ein.

    »Vielleicht hätte man ihm helfen können. In einer Klinik …«

    »Nein, Moira, das hätte man nicht. Dein Junge, er war nicht psychisch krank. Mehr noch: Das Kind war besessen.«

    Sie fing zu schluchzen an. »Aber wieso, Sanders, wieso ausgerechnet er. Eins meiner Kinder?«

    Der Reverend stand auf und setzte sich zu ihr auf die Sessellehne, und nahm ihre Hand. »Niemand kann auf solche Fragen Antworten geben. Satan, wo immer er sich auch seine Opfer sucht, er findet sie. Und Daniel war ihm ergeben. Keiner von uns war in der Lage gewesen, den Jungen davon zu überzeugen, dass die Dinge, die er tat, schauderhaft

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