Leben ohne Angst: Dr. Norden Extra 32 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Es war ein Sonntagmorgen ganz nach dem Herzen der Familie Norden. Danny und Felix genossen mit Behagen Lennis frischgebackene, knusprige Frühstücksbrötchen, während Anneka sich an das Porridge mit Sahne hielt, das Lenni ebenso hervorragend zuzubereiten verstand. Lenni liebte es, ›ihre Familie‹ zu verwöhnen, die sie vor Jahren, als sie am Tiefpunkt ihres Lebens gestanden hatte, so selbstverständlich bei sich aufgenommen hatte. Die Nordens dankten ihre Fürsorge, denn es war ihnen nicht oft vergönnt, so lange und gemütlich zusammenzusitzen. Lenni sah zufrieden in die Runde, während sie dem kleinen Christian ein Stück Brot in den Mund schob, der sich das zu gern gefallen ließ. »Unser kleiner Schatz kann aber eigentlich ganz gut allein essen«, meinte Fee Norden nachsichtig. »Is aber fein so«, sagte Christian verschmitzt und schmiegte sich in Lennis Arm. »Will auch gefüttert werden!« sagte nun Desirèe, Christians Zwillingsschwester, energisch und kletterte auf Daniels Schoß. »Ja, was haben wir denn da? Lauter Babies? Das ist ja ganz etwas Neues. Sonst seid ihr doch schon so groß!« Das betonten sie auch und wollten mit den älteren Geschwistern mithalten. Heute war es ihnen einfach nach Schmusen zumute. Dr. Norden genoß es, seine kleine Tochter an sich zu drücken. Sie war so lieb und vertrauensvoll.
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Familie Dr. Norden - Neue Edition
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Buchvorschau
Leben ohne Angst - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 32 –
Leben ohne Angst
Patricia Vandenberg
Es war ein Sonntagmorgen ganz nach dem Herzen der Familie Norden.
Danny und Felix genossen mit Behagen Lennis frischgebackene, knusprige Frühstücksbrötchen, während Anneka sich an das Porridge mit Sahne hielt, das Lenni ebenso hervorragend zuzubereiten verstand.
Lenni liebte es, ›ihre Familie‹ zu verwöhnen, die sie vor Jahren, als sie am Tiefpunkt ihres Lebens gestanden hatte, so selbstverständlich bei sich aufgenommen hatte.
Die Nordens dankten ihre Fürsorge, denn es war ihnen nicht oft vergönnt, so lange und gemütlich zusammenzusitzen.
Lenni sah zufrieden in die Runde, während sie dem kleinen Christian ein Stück Brot in den Mund schob, der sich das zu gern gefallen ließ.
»Unser kleiner Schatz kann aber eigentlich ganz gut allein essen«, meinte Fee Norden nachsichtig.
»Is aber fein so«, sagte Christian verschmitzt und schmiegte sich in Lennis Arm.
»Will auch gefüttert werden!« sagte nun Desirèe, Christians Zwillingsschwester, energisch und kletterte auf Daniels Schoß.
»Ja, was haben wir denn da? Lauter Babies? Das ist ja ganz etwas Neues. Sonst seid ihr doch schon so groß!«
Das betonten sie auch und wollten mit den älteren Geschwistern mithalten. Heute war es ihnen einfach nach Schmusen zumute.
Dr. Norden genoß es, seine kleine Tochter an sich zu drücken. Sie war so lieb und vertrauensvoll.
Fee machte ihm noch ein Brot, damit er bei aller Fürsorge nicht zu kurz kam. Sie waren eine glückliche Familie, für Daniel unendlich wichtig. Er schöpfte die Kraft für seinen aufopferungsvollen Beruf aus dem harmonischen Zusammensein mit seiner Frau und den Kindern.
Als das Telefon klingelte, ahnten er und Fee, daß die familiäre Idylle zumindest unterbrochen war.
Fee stand mit einem Seufzer auf.
Als sie erstaunt sagte: »Dr. Lereaux? Claude?« sah Daniel auf.
»Ja, natürlich, für dich ist Daniel zu sprechen. Ganz sicher«, sagte sie, als sie einige Sekunden nur zugehört hatte.
Daniel war schon neben ihr und nahm ihr den Hörer aus der Hand.
»Claude, gibt es dich überhaupt noch?« rief er aus. »Ja, ich weiß, ich bin genauso eingespannt wie du. Aber was verschafft uns das Vergnügen, nach so langer Zeit etwas von dir zu hören?«
Er hörte jetzt kommentarlos eine Weile zu.
»Wer ist denn Dr. Lereaux?« fragte Danny. »Den Namen hab’ ich ja noch nie gehört.«
Felix nickte zustimmend.
»Ein französischer Kollege, den wir kennenlernten, als wir jung verheiratet waren. Er hatte auch einige Zeit hier an der Uni-Klinik gearbeitet. Er, der Papi und Onkel Schorsch kamen gut miteinander aus und waren oft zusammen, dann haben wir nur noch ab und zu was voneinander gehört. Ich weiß auch nicht, warum«, sagte Fee.
»Hat er Kinder?« fragte Anneka.
»Doch, zwei, soviel ich weiß. Vielleicht sind es inzwischen auch mehr geworden.«
Die Kinder zog es nun in ihre Zimmer. Christian und Desirèe wurden quengelig und wollten spielen, so nahm sie Lenni mit in die Küche. Dort lag in der gemütlichen Ecke ein Holzpuzzle für sie bereit. Außerdem halfen sie Lenni gar zu gern. Sie wiederum liebte es, sich mit den Kleinen zu beschäftigen. So hatten Daniel und Fee etwas Ruhe, um sich unterhalten zu können.
»Claude fragt, ob es möglich wäre, eine Patientin unterzubringen. Sie soll inkognito hier sein. Er wollte erst bei mir fragen, ob das bei Schorsch möglich wäre.«
»Handelt es sich um eine Operation?«
»Um eine Geburt.«
»Und darum bringt er sie hierher nach München? Das ist aber sehr ominös«, meinte Fee.
»Wir werden die genauen Umstände erfahren, aber erst muß ich mit Schorsch sprechen, ob er so kurzfristig ein Einzelzimmer frei hat. Soviel ich weiß, ist die Klinik voll belegt.«
Dr. Hans-Georg Leitner, von seinen Freunden nur Schorsch genannt, war auch erstaunt.
»Wie kommen wir denn zu dieser Ehre?«
Er konnte sich noch gut an Claude Lereaux erinnern, aber auch ihm hatte immer die Zeit gefehlt, den Kontakt zu ihm aufrecht zu halten.
»Ich weiß es wirklich nicht, Schorsch. Er sagte nur, er würde uns vor Ort alles erklären und er hätte nur zu uns Vertrauen.«
Dr. Leitner dachte nach.
»Ich muß versuchen, da etwas zu organisieren, ich habe im Augenblick kein Einzelzimmer frei. Aber mir wird schon etwas einfallen.«
Daniel lächelte, als er auflegte.
»Freunde lassen sich nicht im Stich, auch wenn Jahre vergangen sind. Du wirst sicher auch Gelegenheit haben, mit ihm zu sprechen, Fee.«
»Das will ich aber auch hoffen, daß er nach so langer Zeit nicht gleich wieder abrauscht. Jetzt bin ich aber wirklich sehr neugierig.«
Das sagte Dr. Leitner auch, und als er am Montag mit Schwester Hilde sprach, schüttelte sie prompt den Kopf. »Morgen schon? Das geht einfach nicht«, erklärte sie. »Wir können doch Frau Hofmann nicht einfach heimschicken.«
»Aber vielleicht geht sie gern heim. Zu verantworten wäre es.«
»Das sagen Sie ihr dann aber bitte selbst.«
Dr. Leitner nickte und tat es. Frau Hofmann war eine nette Frau, die vor zwei Wochen operiert worden war. Es war eine Totaloperation gewesen, und sie war erst achtunddreißig Jahre alt. Sie hatte es psychisch nur mit Mühe verkraftet, aber Dr. Leitner hatte es in seiner überzeugenden Art verstanden, ihr klarzumachen, daß sie mit einer positiven Einstellung alle Minderwertigkeitskomplexe so schnell bewältigen würde. Sie hatte ja zwei Kinder und auch einen verständnisvollen Mann. Als Dr. Leitner ihr sagte, daß sie morgen heimgehen könnte, sah sie ihn staunend an. Er hatte nicht drumherum geredet, sondern es ganz direkt gesagt.
Dann lächelte sie und fragte: »Vielleicht auch heute schon? Was meinen Sie, wie Fred gucken würde, wenn ich abmarschbereit dastehe, wenn er mittags kommt.«
»Ich habe keine Bedenken«, erwiderte Dr. Leitner.
»Dann könnte ich nämlich für Katrinchen Kuchen backen. Sie hat doch übermorgen Geburtstag.«
»Übertreiben sollten Sie es nicht gleich«, meinte Dr. Leitner nachsichtig. »Ganz bedächtig an die Arbeit gehen, Frau Hofmann, sonst muß ich es mir doch überlegen.«
»Können Sie ja gar nicht«, lachte sie. »In einer Stunde kommt mein Mann, und jetzt werde ich mich ganz bedächtig ankleiden.«
Er war froh, daß sie eine solche Einstellung gefunden hatte, und natürlich war er auch erleichtert, daß er das Zimmer bekommen hatte für die fremde Patientin, von der er noch nichts wußte, außer daß sie inkognito bleiben wollte und sollte. Er war sehr gespannt. Wenn es nicht Claude Lereaux’ Bitte gewesen wäre – einem anderen hätte er eine solche Forderung abgeschlagen.
Herr Hofmann war tatsächlich sprachlos, als seine Frau ihm schon entgegenkam und ihn mit einem Kuß begrüßte. »Kannst mich gleich heimbringen, Fred«, sagte sie. »Dr. Leitner erlaubt es.«
Das wollte der besorgte Ehemann sich allerdings erst von Dr. Leitner bestätigen lassen, und das tat Dr. Leitner auch. Allerdings sagte er auch, daß sich Frau Hofmann noch schonen müsse.
»Sie werkelt bestimmt gleich wieder herum. Sie ist doch nicht zu bremsen, wenn sie zu Hause ist«, meinte Fred.
Im Grunde aber war er heilfroh, seine Frau heimholen zu können, da er nun nicht mehr so hetzen mußte. Bei den derzeitigen Straßenverhältnissen war das wahrhaftig kein Vergnügen, und gern war er auch nicht in die Klinik gekommen, denn er war ein Mensch, der möglichst wenig oder am liebsten gar nicht an Krankheiten erinnert werden wollte.
Dr. Leitner ermahnte seine Patientin, pünktlich zur Nachuntersuchung zu kommen, und das wurde versprochen. Nun konnte er aufatmen, weil er das Zimmer frei hatte, und wegen Frau Hofmann brauchte er sich keine Sorgen zu machen.
»Das hat ja geklappt«, sagte Schwester Hilde, »und wer kommt nun?«
Da mußte Dr. Leitner zugeben, daß er nicht einmal den Namen der