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Ein Tag wie im Märchen: Dr. Laurin 171 – Arztroman
Ein Tag wie im Märchen: Dr. Laurin 171 – Arztroman
Ein Tag wie im Märchen: Dr. Laurin 171 – Arztroman
eBook115 Seiten1 Stunde

Ein Tag wie im Märchen: Dr. Laurin 171 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Es goss in Strömen an diesem Aprilmorgen, und deshalb hatte Antonia Laurin ihre Jüngste zur Schule gebracht. Kyra hatte gerade erst eine Erkältung überstanden, aber sie hatte Angst, etwas zu versäumen und dann schlechte Benotungen zu bekommen. Nun war es kurz vor acht Uhr, und auf den Straßen wurde es langsam ruhiger.


Antonia beschloss, gleich noch ein paar Einkäufe zu tätigen, allerdings nicht in dem Supermarkt, an dem sie nun vorbeiging. Nicht etwa, weil das unter ihrem Niveau gewesen wäre, sondern darum, weil sie den Geschäftsführer nicht ausstehen konnte. Drexler hieß er und war ein unangenehmer Zeitgenosse. Kons­tantin bezeichnete ihn als »Lackaffen«.


Und nun erlebte Antonia Laurin etwas, was das Blut in ihren Adern kochen ließ. Dieser Drexler hatte ein junges Mädchen gepackt.


»Scher dich zum Teufel, du freches Luder!«, schrie er. »Das brauche ich mir doch nicht bieten zu lassen.«


Antonia Laurin kannte das Mädchen, und nur aus diesem Grund ließ sie sich nicht auf eine Auseinandersetzung mit Fritz Drexler ein. Ihr war es jetzt wichtiger, diesem zierlichen Geschöpf zu helfen, und das war gut so. Hätte Antonia das Mädchen nicht schnell zurückgerissen, wäre es geradewegs in ein Auto hineingelaufen.


Drexler war schnell in seinem Laden verschwunden, und Antonia wurde sich gar nicht bewusst, dass sie die einzige Zeugin dieses Zwischenfalls geworden war, wollte man von denen absehen, die am Fenster gestanden hatten und sich wohl nicht einmischen wollten.


»Komm, Mona, beruhige dich erst einmal«, sagte Antonia Laurin mütterlich, und da erst wurde sich das Mädchen bewusst, wer ihr zu Hilfe gekommen war.


»Frau Dr. Laurin«,
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum8. Mai 2018
ISBN9783740929091
Ein Tag wie im Märchen: Dr. Laurin 171 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Ein Tag wie im Märchen - Patricia Vandenberg

    Dr. Laurin

    – 171 –

    Ein Tag wie im Märchen

    Einsamkeit und Kummer sind für Mona plötzlich vorbei ...

    Patricia Vandenberg

    Es goss in Strömen an diesem Aprilmorgen, und deshalb hatte Antonia Laurin ihre Jüngste zur Schule gebracht. Kyra hatte gerade erst eine Erkältung überstanden, aber sie hatte Angst, etwas zu versäumen und dann schlechte Benotungen zu bekommen. Nun war es kurz vor acht Uhr, und auf den Straßen wurde es langsam ruhiger.

    Antonia beschloss, gleich noch ein paar Einkäufe zu tätigen, allerdings nicht in dem Supermarkt, an dem sie nun vorbeiging. Nicht etwa, weil das unter ihrem Niveau gewesen wäre, sondern darum, weil sie den Geschäftsführer nicht ausstehen konnte. Drexler hieß er und war ein unangenehmer Zeitgenosse. Kons­tantin bezeichnete ihn als »Lackaffen«.

    Und nun erlebte Antonia Laurin etwas, was das Blut in ihren Adern kochen ließ. Dieser Drexler hatte ein junges Mädchen gepackt.

    »Scher dich zum Teufel, du freches Luder!«, schrie er. »Das brauche ich mir doch nicht bieten zu lassen.«

    Antonia Laurin kannte das Mädchen, und nur aus diesem Grund ließ sie sich nicht auf eine Auseinandersetzung mit Fritz Drexler ein. Ihr war es jetzt wichtiger, diesem zierlichen Geschöpf zu helfen, und das war gut so. Hätte Antonia das Mädchen nicht schnell zurückgerissen, wäre es geradewegs in ein Auto hineingelaufen.

    Drexler war schnell in seinem Laden verschwunden, und Antonia wurde sich gar nicht bewusst, dass sie die einzige Zeugin dieses Zwischenfalls geworden war, wollte man von denen absehen, die am Fenster gestanden hatten und sich wohl nicht einmischen wollten.

    »Komm, Mona, beruhige dich erst einmal«, sagte Antonia Laurin mütterlich, und da erst wurde sich das Mädchen bewusst, wer ihr zu Hilfe gekommen war.

    »Frau Dr. Laurin«, flüsterte es verschämt.

    Antonia hatte ganz fest den dünnen Arm umschlossen. Guter Gott, sie ist ja unterernährt, dachte sie.

    »Ich möchte zu Papa Lauterberg«, flüsterte Mona. »Er liegt in der Klinik. Er hat nach mir rufen lassen, aber Drexler wollte mich nicht gehen lassen. Und dann hat er mir auch noch vorgeworfen, dass ich dreihundert Euro aus der Kasse genommen hätte.« Sie brach in Schluchzen aus.

    »Ruhe, Kleines«, sagte Antonia mütterlich. »Du kannst mir alles später erzählen.«

    An ihre Einkäufe dachte Antonia jetzt nicht mehr, und Karin schaute erstaunt, als sie mit dem Mädchen daherkam.

    »Karin, wir brauchen ein paar Sachen von Kaja«, bat Antonia. »Das Mädel ist patschnass.«

    Mona, die eigentlich Ramona hieß, sagte zitternd: »Ich muss zu Herrn Lauterberg, Frau Doktor.«

    »Gut, du ziehst dich um, und dann bringe ich dich zur Klinik«, sagte Antonia. »Auf dem Weg dahin kannst du mir erzählen, was passiert ist.«

    *

    In der Jeans von Kaja und der blauen Bluse sah Mona ganz verändert aus. Antonia betrachtete das Mädchen nachdenklich, ihr feines Gesicht, das zwar blass und schmal war, die Augen, die so traurig schauten. Irgendwie hat sie Rasse, ging es Antonia durch den Sinn.

    »Wie alt bist du eigentlich, Mona?«, fragte sie.

    »Neunzehn«, erwiderte Mona leise.

    »Da muss ich ja Sie sagen«, entfuhr es Antonia. Sie war richtig erschrocken. Das Mädchen sah wie fünfzehn aus.

    »I wo«, wehrte Mona ab, »zu mir sagt keiner Sie.« Scheu blickte sie zu Boden. »Jetzt wird Tante Sonja es wieder ausbaden müssen«, fuhr sie flüsternd fort. »Aber ich musste mich doch wehren. Ich halte es dort einfach nicht mehr aus.«

    »Uns wird schon etwas einfallen«, meinte Antonia. »Jetzt bringe ich dich zur Klinik, damit Herr Lauterberg nicht zu warten braucht, und nachher unterhalten wir uns.«

    Dass es Herrn Lauterberg gar nicht gut ging, wollte Antonia jetzt nicht sagen. Er hatte die zweite Magenoperation innerhalb von achtzehn Monaten hinter sich, und es bestand kaum noch Hoffnung für ihn. Warum der Kranke allerdings ausgerechnet Mona sprechen wollte, konnte Antonia nicht ahnen.

    Dass »Tante Sonja« Frau Drexler war, erfuhr die Arztfrau zwar, aber mehr vorerst noch nicht.

    Mona hatte mit ihrer Vermutung allerdings recht, dass Fritz Drexler seine ganze Wut an seiner Frau ausließ, weil diese es gewagt hatte, ihm Vorwürfe wegen dieses Zwischenfalls zu machen.

    Sonja Drexler wagte das nicht oft, aber sie schämte sich an diesem Morgen für ihren Mann in Grund und Boden.

    »Was sollen nur die Leute denken?«, sagte sie zornig.

    »Was gehen mich denn die Leute an? Dieses Luder wird immer frecher.«

    »Das ist nicht wahr«, widersprach Sonja. »Du wirst immer unbeherrschter, das ist es.«

    »Dieses Gör fühlt sich wie eine Prinzessin, genauso wie deine Schwester, und sie wird ebenso in der Gosse landen wie sie.«

    »Franca ist nicht in der Gosse gelandet!«, stieß Sonja zornbebend hervor. »Und wenn tatsächlich Geld aus der Kasse verschwunden ist, solltest du besser deinem Liebchen auf die Finger schauen.«

    Nun hatte sie ausgesprochen, was schon lange in ihr gärte. Fritz Drexler kniff die Augen zusammen, sekundenlang war er aus der Fassung gebracht.

    »Ich bin nicht blind und auch nicht taub«, zischte Sonja, ging hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Fritz Drexler war ein jähzorniger Mann, aber da es noch nie passiert war, dass ihm seine Frau solche Worte ins Gesicht sagte, wurde er unsicher. Wen Sonja mit »Liebchen« meinte, wusste er nur zu gut.

    Die Blondine saß an der Kasse, zurechtgemacht, als wolle sie auf ein Fest gehen. Das Geschäft war leer, nur in der Brotabteilung kauften ein paar ältere Frauen ein.

    Fritz Drexler ging zur Kasse. »So aufzutakeln brauchst du dich auch nicht, Kitty«, sagte er gereizt.

    »Und du brauchst dich nicht gleich so aufzuführen«, konterte sie schnippisch. »Das schadet dem Geschäft.«

    »Wenn jemand dauernd in die Kasse greift, schadet das auch dem Geschäft«, bemerkte er anzüglich. »Da verstehe ich keinen Spaß. Gib mal deine Handtasche her.«

    »Du spinnst wohl«, zischte sie, aber ihre Stimme bebte, und hektische rote Flecken erschienen auf ihren Wangen.

    Er beugte sich hinab, griff unter den Tresen, und schon hatte er ihre Tasche in der Hand. »Du kriegst sie nachher wieder«, sagte er drohend. »Und jetzt halt den Mund, vielleicht bringt es das kleine Luder fertig und schickt mir die Polizei auf den Hals.«

    *

    Auf solchen Gedanken wäre Mona allerdings nicht gekommen. Sie hatte jetzt ganz andere Sorgen. Sie wurde von Antonia Laurin zur Chirurgischen Abteilung der Prof.-Kayser-Klinik geführt.

    »Hallo, Antonia«, wurde sie von Dr. Sternberg erstaunt begrüßt. »Was führt dich her so früh am Morgen?«

    »Mona wird von Herrn Lauterberg erwartet«, erwiderte Antonia.

    »Ach, das ist Frau Calmas«, sagte Dr. Sternberg.

    Antonia hatte bis zu diesem Augenblick Monas Nachnamen nicht gekannt. Mona Calmas klingt hübsch, ging es ihr durch den Sinn. Irgendwie fremdländisch, und das passt zu ihr.

    Aber sie wollte sich jetzt nicht aufhalten, denn sie vernahm das Martinshorn, und das bedeutete, dass mal wieder ein Unfallopfer oder ein in Lebensgefahr Schwebender in die Prof.-Kayser-Klinik eingeliefert wurde.

    »Du kommst nachher zu uns, Mona«, sagte sie. »Den Weg kennst du ja.«

    »Danke, Frau Doktor«, gab Mona leise zurück.

    Dr. Sternberg sah Antonia fragend an. »Wir sprechen uns noch«, sagte sie. »Ihr habt zu tun.«

    Schwester Greta führte Mona dann zum Zimmer von Herrn Lauterberg. »Er ist sehr schwach und darf nicht lange sprechen«, sagte sie mahnend. Mona nickte scheu. Auf Zehenspitzen ging sie zu dem Bett.

    »Ich bin da, Papa Lauterberg«, sagte sie leise.

    Der Kranke schlug die Augen auf. »Das ist gut«, flüsterte er. »Zu dir habe ich Vertrauen, Kleine. Im Kasten liegt ein Umschlag. Nimm ihn an dich und bewahre ihn auf, damit er nicht in falsche Hände kommt, wenn ich sterbe.«

    »Sie dürfen nicht sterben, Papa Lauterberg«, flüsterte Mona.

    »Hätte auch noch manches tun müssen«, murmelte er, »aber die Uhr ist abgelaufen, Mona. Zu meinem Anwalt habe ich kein Vertrauen mehr. Bewahre das gut auf.«

    Es war ein dicker Umschlag. Mona wusste nicht, wohin mit ihm, denn sie hatte keine Tasche bei sich. Die abgemagerten Finger des alten Mannes umschlossen ihre kalte, bebende Hand.

    »Du bist auch so ein armes Tschapperl, aber ein gutes«, flüsterte er, und dann schlief er ein.

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