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Nadine – das Findelkind: Dr. Norden Bestseller 287 – Arztroman
Nadine – das Findelkind: Dr. Norden Bestseller 287 – Arztroman
Nadine – das Findelkind: Dr. Norden Bestseller 287 – Arztroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Nadine – das Findelkind: Dr. Norden Bestseller 287 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Dem Taxifahrer trat der Schweiß auf die Stirn, als die Frau auf dem Rücksitz einen schrillen Schrei ausstieß. Er trat auf die Bremse. »Was ist los?« fragte er rauh und grimmig, denn es behagte ihm gar nicht, diese Schwangere zu befördern. »Fahren Sie weiter, zur nächsten Klinik, schnell«, stöhnte die Frau. Dr. Leitner, dachte Rudi Bechler, denn in dessen Klinik hatte seine Frau Rosi vor vier Wochen auch ihr Kind zur Welt gebracht, und da war es auch Ruckzuck gegangen. Er hatte die Aufregung noch nicht vergessen. Da hatte er auch gemeint, das Kind würde unterwegs zur Welt kommen. Und nun schien ihm das wieder zu passieren. »Sind Sie denn in keiner Klinik angemeldet?« fragte er trotzdem. »Nein, ich bin nur auf der Durchreise. So beeilen Sie sich doch.« Und er beeilte sich. Es war fast zehn Uhr abends und wenig Verkehr, das war ein Glück. Er atmete erleichtert auf, als die Leitner-Klinik erreicht war. »Was macht es?« fragte die Frau keuchend.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Aug. 2018
ISBN9783740933937
Nadine – das Findelkind: Dr. Norden Bestseller 287 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Nadine – das Findelkind - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller – 287 – Nadine – das Findelkind

    Dr. Norden Bestseller

    – 287–

    Nadine – das Findelkind

    Patricia Vandenberg

    Dem Taxifahrer trat der Schweiß auf die Stirn, als die Frau auf dem Rücksitz einen schrillen Schrei ausstieß. Er trat auf die Bremse.

    »Was ist los?« fragte er rauh und grimmig, denn es behagte ihm gar nicht, diese Schwangere zu befördern.

    »Fahren Sie weiter, zur nächsten Klinik, schnell«, stöhnte die Frau.

    Dr. Leitner, dachte Rudi Bechler, denn in dessen Klinik hatte seine Frau Rosi vor vier Wochen auch ihr Kind zur Welt gebracht, und da war es auch Ruckzuck gegangen. Er hatte die Aufregung noch nicht vergessen. Da hatte er auch gemeint, das Kind würde unterwegs zur Welt kommen. Und nun schien ihm das wieder zu passieren.

    »Sind Sie denn in keiner Klinik angemeldet?« fragte er trotzdem.

    »Nein, ich bin nur auf der Durchreise. So beeilen Sie sich doch.«

    Und er beeilte sich. Es war fast zehn Uhr abends und wenig Verkehr, das war ein Glück. Er atmete erleichtert auf, als die Leitner-Klinik erreicht war.

    »Was macht es?« fragte die Frau keuchend.

    »Lassen Sie nur«, erwiderte er rasch, denn er wollte froh sein, wenn sie schnell aus dem Wagen kam.

    Sie hatte nicht mal eine Handtasche dabei, das nahm er noch wahr, aber das sollte ihm egal sein. Sie war schon in der Halle verschwunden.

    Dort kam eine Schwester angelaufen und sah, daß höchste Eile geboten war. Da wurde nicht erst viel gefragt. Die junge Frau wurde in den Kreißsaal gebracht. Dr. Leitner wurde gerufen.

    Schwester Lisa entkleidete die werdende Mutter. Schwester Hanna war mit einem Block gekommen.

    »Ihr Name bitte?« fragte sie.

    »Maria Lange.«

    »Verheiratet?«

    »Ja«, ein lautes Stöhnen folgte.

    Dr. Leitner trat ein. »Das können wir später machen«, sagte er zu Schwester Hanna. »Alles bereit?«

    Schwester Lisa nickte. Die Preßwehen setzten ein. Die junge Frau schrie schrill auf, und dann war das Kind schon da.

    »Es ist ein Mädchen«, sagte Dr. Leitner, »ein gesundes Mädchen. Herzlichen Glückwunsch.«

    »Das ist gut, das ist sehr gut«, flüsterte die Fremde. »Danke. Ich bin so erschöpft.«

    »Jetzt können Sie gleich schlafen.«

    »Es kam so überraschend. Kann ich morgen alles regeln?«

    »Das können Sie«, sagte Dr. Leitner.

    Sie wurde versorgt und das Kind ebenfalls. Es wog sechs Pfund, hatte einen schwarzen Haarschopf und war ein hübsches Baby.

    »Das ist ja noch mal gutgegangen«, sagte Dr. Leitner.

    »Die Frau war noch nie hier«, erklärte Schwester Hanna.

    »Wie gut, daß sie dennoch hergefunden hat.«

    »Ein Taxi hat sie gebracht. Sie hat nicht mal eine Tasche dabei.«

    »Ja, manchmal geht es so rasch«, sagte Dr. Leitner lächelnd. »Ein

    niedliches Baby, sie wird froh

    sein.«

    »Ich habe noch keine vollständigen Personalien«, sagte Schwester Hanna. »Keine Angaben über die Krankenkasse, kein Wohnsitz.«

    »Wir haben doch Zeit«, meinte Dr. Leitner nachsichtig. »Freuen wir uns, daß alles so gut und glatt gegangen ist.«

    Schwester Hanna meinte für sich, daß der Chef manchmal doch ein bißchen zu gutmütig wäre, aber so war er nun mal. Und eigentlich konnte ja auch niemand ahnen, welche Aufregungen diese Patientin noch verursachen würde.

    *

    Am nächsten Morgen war Maria Lange putzmunter. Als Schwester Lisa ins Zimmer kam, es war ein Zweibettzimmer, doch das andere Bett sollte erst an diesem oder am nächsten Tag belegt werden, stand sie schon vor dem Spiegel.

    »Guten Morgen«, sagte Schwester Lisa überrascht.

    »Wünsche ich Ihnen auch«, erwidere Maria Lange, und Lisa stellte einen leichten Akzent bei ihr fest, der ihr nach Französisch klang.

    »Sie sind aber fit«, stellte Lisa anerkennend fest.

    »Kinderkriegen ist doch keine Krankheit«, bekam sie zur Antwort. »Ich habe festgestellt, daß ich meine Handtasche wohl im Taxi liegen ließ, das beunruhigt mich. Ich muß mich erkundigen, wer mich gefahren hat. Und mein Gepäck ist noch am Bahnhof.«

    »Wollten Sie jemanden besuchen?« fragte Lisa freundlich.

    »Ich wollte mich nach einer Freundin erkundigen, aber ich weiß nicht, wie sie jetzt heißt. Sie hat erst kürzlich geheiratet. Ihre Adresse habe ich aufgeschrieben, aber die ist leider auch in meiner Handtasche.«

    Es klang alles sehr glaubwürdig, denn in den Wehen vergaß man wirklich alles, Lisa wußte das, und die Handtasche konnte auch im Wagen irgendwohin gerutscht sein, daß es der Fahrer noch gar nicht bemerkt hatte. Lisa bewunderte die Gelassenheit der jungen Frau. Sie war charmant, nicht besonders hübsch zu nennen, da sie ziemlich kleine und enge Augen hatte, aber ihr Lächeln war unwiderstehlich.

    »Hoffentlich bekommen Sie die Tasche wieder«, sagte Lisa.

    »Das hoffe ich auch, aber wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm. Mein Mann wird kommen. Er hat noch in Köln zu tun, aber wir wollten uns hier treffen. Eigentlich sollte das Baby erst in zehn Tagen kommen, und er wollte dabei sein, aber anscheinend hat sich mein Arzt geirrt mit dem Termin. Oder ich auch«, fügte sie lachend hinzu. »Die Hauptsache ist, daß Nadine gesund ist. Ich habe gehofft, daß es ein Mädchen wird.«

    Sie redete lebhaft und anscheinend völlig unbefangen. Lisa hatte es noch nicht erlebt, daß eine Patientin einige Stunden nach der Geburt, es waren ja noch nicht mal ganz zwölf Stunden vergangen, sich so benahm, als sei nichts gewesen, und sie war auch nicht so behäbig wie die meisten jungen Mütter kurz nach der Niederkunft. Wenn Lisa nicht dabei gewesen wäre, hätte sie nicht für möglich gehalten, daß diese Frau das Kind selbst zur Welt gebracht hatte.

    »Darf ich telefonieren?« fragte Maria Lange.

    »Natürlich dürfen Sie das, aber wollen Sie nicht zuerst frühstücken?«

    »O ja, das möchte ich gern. Ich habe einen großen Hunger. Ich glaube, ich habe seit gestern morgen nichts gegessen.« Sie lachte wieder. »Aber der Figur scheint es zu bekommen.«

    Dr. Leitner wünschte sich mehr solche Patientinnen. Er war angetan von dieser Maria Lange, als er seine Morgenvisite machte. Ihr Telefongespräch hatte sie da schon geführt.

    Sie war in bester Laune, schwärmte von ihrer Tochter, und als Hanna ihr weitere Fragen stellte, vor allem nach der Krankenkasse, erwiderte Maria Lange, daß ihr Mann mit dem Mittagsflugzeug käme, und daß er alles regeln würde. Über Versicherungen wüßte sie überhaupt nicht Bescheid. Als ihren Wohnsitz gab sie Gent an.

    »Aber wir sind selten dort«, erklärte sie mit einem melancholischen Lächeln. »Mein Mann ist Verkaufsrepräsentant von Rastalko. Sie kennen Rastalko?«

    Hanna kannte Rastalko nicht, aber Maria sagte leichthin, daß dies Computer wären, und sie würde davon gar nichts verstehen.

    Sie hatte eine ganz besondere Art, auch in Hanna aufkommende Zweifel zu vertreiben. Schließlich fand man auch schon gar nichts dabei, als sie sich am frühen Nachmittag angekleidet hatte und erklärte, daß sie gern Sauerstoff atmen wolle, da sie es noch nie in einer Klinik ausgehalten hätte, und sie wollte schon Ausschau nach ihrem Mann halten.

    Hanna hatte ihren freien Nachmittag. Lisa war auf der Station, und Dr. Leitner war im OP, weil eine operative Entbindung nötig war.

    Maria Lange verließ die Leitner-Klinik freundlich lächelnd und ward nicht mehr gesehen.

    Gemerkt wurde es erst, als die Säuglingsschwester Gerda das Baby zum Stillen bringen wollte.

    Lisa fiel aus allen Wolken. Dr. Leitner runzelte vorerst nur die Stirn.

    »Nach Kindbettpsychose sieht mir das aber nicht aus«, meinte er mit gekünstelter Ruhe. »Aber warten wir erst mal ab.«

    Hanna wurde dann aber doch gerufen, und sie erklärte, daß sie gleich mißtrauisch gewesen sei.

    »Aber schlau hat sie es angefangen«, stellte sie nachdenklich fest. »War wieder eine Kindesaussetzung.«

    »Warten wir es doch ab«, sagte Dr. Leitner wieder.

    »Sie hat nichts hinterlassen«, sagte Lisa kleinlaut.

    »Und das Kind, ist das nichts?« fragte Dr. Leitner. »Sie hat nicht den Eindruck gemacht, als sei sie verzweifelt.«

    *

    Das war die Frau, die sich Maria Lange genannt hatte, auch nicht. Sie saß schon längst in einem schnellen Wagen neben einem dunkelhaarigen Mann. Sie kicherte.

    »Es hat doch alles vorzüglich geklappt«, sagte sie in französischer Sprache. »Der Stein kommt ins Rollen. Jetzt bist du am Zug, Raoul.«

    »Hast du den Brief eingeworfen?« fragte er.

    »Natürlich, was denkst du. Sie werden ihn morgen haben. Und dann kommen einige Leute ins Schwitzen.«

    Ein frivoles Lächeln lag um ihren Mund, und sie sah gefährlich aus.

    »Du meinst, daß es wirklich über die Bühne geht?« fragte Raoul.

    »Aber sicher, Brüderchen, du bekommst deine Nadine, und ich bin das Baby los. Ist doch ein glänzender Einfall gewesen, das Baby Nadine zu nennen.«

    »Ein Junge mit Namen Claude wäre mir lieber«, sagte Raoul anzüglich.

    »Zuviel darfst du auch nicht von mir verlangen«, entgegnete sie. »Ich bin wirklich für jeden Spaß zu haben, noch dazu, wenn er Geld bringt, aber mich neun Monate dafür zu quälen, war ein bißchen viel.«

    »Aber du bist großartig. Du machst auch aus einer Niederlage noch etwas.«

    Sie kniff die Augen zusammen. »Carlos werde ich es auch noch heimzahlen«,

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