Zu dir möcht' ich Mami sagen: Sophienlust (ab 351) 419 – Familienroman
Von Marisa Frank
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Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
»Oma, wann gehen wir denn fort?« Die fünfjährige Bettina hängte sich an den Arm der Großmutter. »Gleich«, tröstete die alte Frau. »Ich muß für den Opa nur noch Kaffee aufbrühen. Wenn ich ihm alles zurechtstelle, kann er vespern, wenn er aufsteht.« »Und ich, wann kann ich vespern?« fragte Bettina. Josefine Reiher unterdrückte einen Seufzer. Sie strich ihrer Enkelin über das blonde Haar. »Du hast doch eben erst zu Mittag gegessen.« »Opa hat auch gerade erst gegessen.« Geduldig versuchte Frau Reiher zu erklären: »Du weißt doch, daß Opa mehrmals am Tag essen muß, damit er wieder zu Kräften kommt. Er war sehr krank.« »Er war im Krankenhaus«, fiel Bettina ihr ins Wort. Sie war sehr lebhaft und aufgeweckt. »Oma, wie wird man krank?« »Opa ist operiert worden«, antwortete Josefine Reiher.
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Sophienlust Bestseller
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Buchvorschau
Zu dir möcht' ich Mami sagen - Marisa Frank
Leseprobe:
Sophienlust 296
Leseprobe»Mutti, hier ist eine Eisdiele.« Henrik wollte über die Straße stürmen, doch Denise von Schoeneckers Hand hielt ihn gerade noch rechtzeitig fest. »Moment, mein Sohn. Wir sind doch in die Stadt hereingefahren, um Einkäufe zu machen. Wir wollten vor allem Geschenke kaufen. Zwei unserer Kinder haben nächste Woche Geburtstag.« Henrik seufzte laut und deutlich. »Du hast recht«, gestand er dann. Kurz fixierte er seine Schuhspitzen, dann hob er wieder entschlossen den Kopf und fragte: »Ich war doch brav, nicht wahr? Kein Wort habe ich gesprochen, als du deinen Besuch gemacht hast.« Seine grauen Augen forschten erwartungsvoll im Gesicht der Mutter. Denise von Schoenecker, die Verwalterin des Kinderheims Sophienlust, strich ihrem Jüngsten über den widerspenstigen Haarschopf. Sie lächelte. »Ich kann nicht sagen, daß du kein Wort gesprochen hast, aber du hast ausnahmsweise einmal nicht zuviel gesprochen.« Zuerst sah es so aus, als wollte sich das Gesicht des Neunjährigen beleidigt verziehen, doch dann besann sich der Junge eines Besseren. Er frohlockte: »Also, gib schon zu, daß ich brav war.« Denise nickte. »Und weißt du, was du mir versprochen hast, wenn ich mich gesittet benehme?« trumpfte Henrik auf.
Sophienlust (ab 351)
– 419 –
Zu dir möcht' ich Mami sagen
Für Bettina ist schon alles klar …
Marisa Frank
»Oma, wann gehen wir denn fort?« Die fünfjährige Bettina hängte sich an den Arm der Großmutter.
»Gleich«, tröstete die alte Frau. »Ich muß für den Opa nur noch Kaffee aufbrühen. Wenn ich ihm alles zurechtstelle, kann er vespern, wenn er aufsteht.«
»Und ich, wann kann ich vespern?« fragte Bettina.
Josefine Reiher unterdrückte einen Seufzer. Sie strich ihrer Enkelin über das blonde Haar.
»Du hast doch eben erst zu Mittag gegessen.«
»Opa hat auch gerade erst gegessen.«
Geduldig versuchte Frau Reiher zu erklären: »Du weißt doch, daß Opa mehrmals am Tag essen muß, damit er wieder zu Kräften kommt. Er war sehr krank.«
»Er war im Krankenhaus«, fiel Bettina ihr ins Wort. Sie war sehr lebhaft und aufgeweckt. »Oma, wie wird man krank?«
»Opa ist operiert worden«, antwortete Josefine Reiher. Jetzt seufzte sie. Es war eine schwere Operation gewesen, und ihr Mann mußte sich noch sehr schonen.
»Das weiß ich doch«, sagte Bettina ungeduldig. »Und wie kann ich krank werden?«
»Du bist zum Glück kerngesund.« Josefine Reiher wandte sich dem kochenden Wasser zu.
»Ich will aber krank werden«, stieß Bettina hervor.
»Was!« Die Großmutter glaubte, nicht richtig verstanden zu haben. »Willst du etwa im Bett liegen?«
»Ja!« Trotzig sah die Kleine ihre Großmutter an. »Dann müßtest du immer bei mir sein.«
»O Bettina!« Hilflos ließ die alte Frau die Arme sinken. »Ich bin doch immer da.«
»Aber du hast keine Zeit für mich. Opa liest du die Zeitung vor. Da muß ich ganz still sein. Immer mußt du etwas für den Opa tun.«
»Kind, der Opa ist sehr krank. Sein Herz will nicht mehr. Ich muß mich um ihn kümmern.« Josefine Reiher zog ihre Enkelin an sich.
»Deswegen will ich doch auch krank werden«, verkündete das Kind. »Dann mußt du dich doch auch um mich kümmern, nicht wahr?«
»Aber das tue ich doch.« Aus Frau Reihers Stimme klang Verzweiflung. Sie hob Bettina hoch, und die Kleine schlang die Arme um den Hals der Großmutter.
»Omi, mir ist so langweilig«, klagte sie.
»Gleich, mein Schatz. Wir machen gleich einen weiten Spaziergang.« Frau Reiher stellte die Enkelin wieder auf den Boden. »Sieh nur, wie das Wasser kocht! Nun mache ich für Opa einen Kaffee. Du kannst dir inzwischen schon die Schuhe anziehen.«
»Dann bin ich fertig und muß wieder so lange auf dich warten«, maulte Bettina.
Frau Reiher wußte nicht, was sie darauf sagen sollte. Bettina hatte recht. Seit ihr Mann den Herzinfarkt gehabt hatte, kam ihre Enkelin zu kurz. Sie fand für das Kind kaum noch Zeit. In Frankfurt hatte Bettina einen Kindergarten besucht. Der Arzt hatte ihrem Mann aber einen Landaufenthalt empfohlen. Da dieser sich geweigert hatte, allein zur Kur zu fahren, hatten sie sich für einen Monat in Wildmoos eingemietet. Die Gegend war idyllisch, und ihr Mann konnte, wenn es das Wetter zuließ, auch im Garten liegen, der zum Haus gehörte.
»So beeil dich doch! Du mußt das Wasser über den Kaffee schütten«, drängte Bettina. Dann legte sie ihren Finger an die Lippen und flüsterte: »Aber mach es leise! Sonst wacht Opa auf, und dann können wir nicht mehr fortgehen.«
»Doch«, sagte Josefine Reiher. Aber unwillkürlich hob sie den Kopf und sah zu der Tür hin, hinter der ihr Mann schlief. Sie ließ ihn nicht gern allein.
Bettina lief zur Tür und legte ihr Ohr ans Holz. Zufrieden nickte sie, dann kam sie zu ihrer Großmutter zurück.
»Ich habe nichts gehört«, versicherte sie. »Schnell!« Sie blinzelte ihrer Großmutter verschwörerisch zu. »Wir können gehen.«
»Ja!« Wieder einmal wurde Frau Reiher hin und her gerissen. Sie wollte Bettina nicht länger warten lassen. Aber sie wollte auch noch einiges für ihren Mann herrichten, denn sie wußte ja, daß er nicht mehr lange liegen bleiben würde. Dazu kam sie nicht, denn Bettina machte ihren Überlegungen ein Ende. Sie lief in den Flur und brachte ihrer Großmutter die Schuhe.
»Wenn du deine anziehst, dann ziehe ich meine auch an. Du mußt meine aber zubinden, ich kann das noch nicht so gut.« Schon rannte Bettina in den Flur zurück, dort setzte sie sich einfach auf den Fußboden und zog sich die Schuhe an. Gleich darauf brüllte sie: »Oma, Oma, du kannst sie nun zubinden!« Sie hatte bereits wieder vergessen, daß sie leise sein und den Opa nicht wecken wollte.
Wenig später sprang Bettina munter an der Seite ihrer Oma dahin. Ihr Mündchen stand keine Sekunde still. Zuerst versuchte Frau Reiher zuzuhören, doch dann schweiften ihre Gedanken ab. Sie hatte heute nacht kaum geschlafen. Die Sorge um ihren Mann hatte sie wach gehalten.
»Oma, du hörst ja gar nicht zu«, beschwerte sich Bettina und blieb stehen. »Ich habe dir so viel erzählt.«
»Ich habe doch alles gehört.«
»Nein!« Plötzlich schimmerten Bettinas Augen feucht. »Ich will wieder in den Kindergarten gehen. Da war es lustig. Wir haben gesungen und gebastelt.«
»So gut hat es dir dort gar nicht gefallen«, meinte Josefine Reiher. »Oft wolltest du gar nicht hingehen. Kannst du dich nicht mehr erinnern?«
Bettinas Unterlippe schob sich nach vorn. »Jetzt habe ich es mir eben anders überlegt. Es macht keinen Spaß, allein zu singen.«
»Wir werden zu zweit singen.«
»Du hast doch nie Zeit.«
»Bettina...«, begann Frau Reiher, wurde aber sofort von Bettina unterbrochen.
»Du, hör mal, da singt auch jemand.«
Bettina hatte recht. Kinderstimmen schallten ihnen entgegen.
»Da muß ich hin!« Bettina riß sich energisch von der Hand ihrer Großmutter los und lief davon.
»Bettina!« rief Frau Reiher, aber die Kleine blieb nicht stehen, so mußte sie hinter ihr herlaufen.
»Betty!« Keuchend folgte sie ihrer Enkelin. Am Waldrand sah sie das Mädchen. Dort waren auch andere Kinder. Ohne Scheu war Bettina zu ihnen gelaufen.
»Hallo! Ihr singt aber schön.« Bettina strahlte die Kinder an. »Könnt ihr nicht etwas singen, was ich auch kann?«
»Klar!« antwortete das Mädchen, ungefähr in Bettinas Alter. »Kannst du viele Lieder?«
Bettina nickte. Sie sah zu der Frau auf, die sich bei den Kindern befand. »Ist das die Kindergartentante?«
»Nein«, erwiderte das kleine Mädchen. Es hatte auch hellblonde Haare, aber sie waren zu Rattenschwänzen gebunden. »Das ist Schwester Regine, und ich bin die Heidi.«
»Ich bin die Bettina, aber du kannst Betty zu mir sagen.« Sie sah die Kinder der Reihe nach an. »Ihr könnt alle Betty sagen, wenn ich mitsingen darf.«
»Bettina, was tust du denn?« fragte Frau Reiher vorwurfsvoll, sie war noch ganz außer Atem.
»Omi, da sind Kinder. Ich will hierbleiben. Du kannst allein zu Opa zurückgehen.«
»Aber Kind!« Frau Reiher legte die Hand auf Bettinas Kopf.
»Omi, du darfst uns jetzt nicht stören. Wir singen jetzt.« Bettina schob ihren Zeigefinger in den Mund. Sie dachte nach. Es dauerte nur Sekunden, dann rief sie