Dr. Laurin 37 – Arztroman: Saskia probt den Aufstand
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Im Vorzimmer von Dr. Leon Laurin empfing Hanna Bluhme Dorothee Brüggemann mit einem freundlichen Gruß. Dorothee nannte ihren Namen. »Sie waren noch nicht bei uns?« fragte Hannchen. Von allen, die sie gut und länger kannten, wurde sie so genannt. »Nein, ich bin zum ersten Mal hier«, erwiderte Dorothee. Sie war verlegen dabei, und unwillkürlich mußte Hanna lächeln. Sie hatte schon eine Karteikarte aus dem Fach genommen und stellte die üblichen Fragen, die Dorothee mit leiser, angenehmer Stimme beantwortete. Hanna hatte den allerbesten Eindruck von dieser jungen, dezent gekleideten Frau, und Dr. Leon Laurin erging es wenig später nicht anders. Dorothee blickte mit einem zurückhaltenden Ausdruck zu ihm auf. Sie bekam noch mehr Hemmungen, weil Dr. Laurin ein so blendend aussehender Mann war. Dr. Laurin warf einen Blick auf die Karteikarte, die Hanna auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. Achtundzwanzig Jahre und noch so schüchtern, dachte er. »Ich möchte mich untersuchen lassen«, brachte Dorothee leise über die Lippen.
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Dr. Norden Gold
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Rezensionen für Dr. Laurin 37 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 37 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 37 –
Saskia probt den Aufstand
Patricia Vandenberg
Im Vorzimmer von Dr. Leon Laurin empfing Hanna Bluhme Dorothee Brüggemann mit einem freundlichen Gruß. Dorothee nannte ihren Namen.
»Sie waren noch nicht bei uns?« fragte Hannchen. Von allen, die sie gut und länger kannten, wurde sie so genannt.
»Nein, ich bin zum ersten Mal hier«, erwiderte Dorothee. Sie war verlegen dabei, und unwillkürlich mußte Hanna lächeln.
Sie hatte schon eine Karteikarte aus dem Fach genommen und stellte die üblichen Fragen, die Dorothee mit leiser, angenehmer Stimme beantwortete. Hanna hatte den allerbesten Eindruck von dieser jungen, dezent gekleideten Frau, und Dr. Leon Laurin erging es wenig später nicht anders.
Dorothee blickte mit einem zurückhaltenden Ausdruck zu ihm auf. Sie bekam noch mehr Hemmungen, weil Dr. Laurin ein so blendend aussehender Mann war.
Dr. Laurin warf einen Blick auf die Karteikarte, die Hanna auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. Achtundzwanzig Jahre und noch so schüchtern, dachte er.
»Ich möchte mich untersuchen lassen«, brachte Dorothee leise über die Lippen. »Vielleicht bekomme ich ein Baby.« Ein Zittern begleitete ihre Worte.
Warum ist sie so ängstlich? fragte sich Dr. Laurin, verheiratet ist sie auch.
»Das erste?« fragte er.
Dorothee nickte. »Ich bin erst seit einem halben Jahr verheiratet«, fügte sie hinzu.
»Sie können sich freuen«, sagte er, nachdem er während der Untersuchung ganz beiläufig die Fragen gestellt hatte, die für ihn von Interesse waren. »Es ist schon der dritte Monat und alles in bester Ordnung.«
»In bester Ordnung…«, wiederholte Dorothee mechanisch.
»Haben Sie denn Schwierigkeiten?« fragte Dr. Laurin beiläufig.
Ihr Blick irrte ab. »Saskia«, sagte sie leise, »wie wird sie es aufnehmen? Mein Mann hat aus erster Ehe eine nicht mehr ganz so kleine Tochter«, fuhr sie dann überstürzt fort.
»Sie wird sich doch freuen, wenn sie ein Geschwisterchen bekommt«, sagte Dr. Laurin aufmunternd.
»Ich weiß nicht. Ich habe Angst«, gestand Dorothee. »Wir hätten uns wohl erst noch besser kennenlernen müssen. Saskia ist ein reizendes Mädchen. Ich mag sie sehr gern. Sie hat ihre Mutter schon vor vier Jahren verloren.«
Nun ging sie doch ein wenig aus sich heraus, und Dr. Laurin war froh darüber, denn die psychische Verfassung einer werdenden Mutter war ungeheuer wichtig.
»Sie machen sich wohl überflüssige Sorgen«, sagte er beruhigend. »Mädchen entwickeln schon früh Mutter- oder Beschützerinstinkte. Oder ist sie schwierig?«
»Das kann man nicht sagen. Sie schließt sich nur schwer an. Übrigens ist ihre einzige Freundin Pamela Kayser. Ich glaube, Sie sind verwandt, Herr Doktor.«
Pamela, dachte er. Sie hatte ihnen in den letzten Wochen genügend Kummer bereitet, denn sie konnte den Tod ihrer geliebten Mutti nicht verwinden.
»Da hat sie sich aber eine besonders nette Freundin ausgesucht«, sagte Dr. Laurin. »Das muß ich als Onkel bestätigen.«
»Saskia hat sich erst richtig an Pamela angeschlossen, nachdem deren Mutter starb. Ich meine Pamelas Mutter. Ich denke mir, daß sie über den Verlust ihrer eigenen Mutter auch noch nicht hinweg ist. Wenn sie jetzt nur nicht in Konflikte gestürzt wird.«
»Man kann sie ganz sacht darauf vorbereiten«, sagte Dr. Laurin. »Es braucht nichts überstürzt zu werden. Wollen Sie mir nicht offen sagen, welche Bedenken Sie haben, Frau Brüggemann?«
Sie nickte gedankenverloren. »Saskia hat mir erzählt, daß Pamela ein Adoptivkind ist. Sie war an diesem Tag besonders lieb zu mir. Sie sagte: ›So lieb kann man auch eine Adoptivmutti haben. Für Pamela war sie eine ganz richtige Mutti.‹«
»Ja, das war Monika Kayser«, sagte Dr. Laurin, und seine Stimme klang wehmütig. »Ihr blieben eigene Kinder versagt, und da adoptierten sie zwei. Gerade für Kinder, die früh Schmerz erfahren haben, ist es gut, wenn sie Geschwister haben. Sie dürfen sich jetzt keine Sorgen machen, Frau Brüggemann. An Ihr Baby müssen Sie auch denken. Oder haben Sie auch Bedenken wegen Ihres Mannes?«
»Martin? O nein!« In ihre schönen violetten Augen kam ein tiefes Leuchten. »Martin wird sich freuen. Er ist zwölf Jahre älter als ich, und so jung bin ich ja auch nicht mehr, daß ich noch sehr lange warten könnte.«
»Kopf hoch, Frau Brüggemann. Ich hoffe sehr, daß Ihre Sorgen sich als unbegründet erweisen.«
Er hatte ihr Mut gemacht. Auf dem Heimweg dachte Dorothee darüber nach, daß sie sich vielleicht viel zu sehr von den geheimen Ängsten leiten ließ, daß ihr harmonisches Verhältnis zu Martin und Saskia getrübt werden könnte.
Sie hatte es nie leicht im Leben gehabt. Ihre Eltern hatten sich scheiden lassen, als sie acht Jahre alt war, und sie war zwischen Vater und Mutter hin und her gezogen worden. Jeder wollte sie gegen den anderen beeinflussen. Auch, als sie erwachsen geworden war, konnte sie sich nicht von all den Konflikten befreien, die diese Jugend überschattet hatten. Sie fand keinen Kontakt zu Gleichaltrigen, auch keinen zu Männern, bis Martin Brüggemann vor mehr als einem Jahr in ihr Leben trat.
Ja, und dann kam der Tag, an dem Martin sie bat, seine Frau zu werden. Er war ganz gelöst und heiter an diesem Abend gewesen und hatte ihr erklärt, daß er bereits mit Saskia darüber gesprochen hätte.
»Saskia braucht eine Freundin«, hatte er gesagt. »Sie mag dich, Dorothee, wenn sie es auch nicht so zeigen kann.«
Er hatte ihr auch nicht gezeigt, wie tief seine Gefühle für sie waren, und sie hatte nicht daran geglaubt, daß es dann ein so großes Glück für sie geben würde. Sie hatte sich in seiner Nähe geborgen gefühlt und war bereit, Saskia nicht nur Freundin, sondern auch Mutter zu sein. Aber dann war sie wohl doch in erster Linie Martins Frau geworden, erfüllt von aller Liebe und Sehnsucht, die man einem Mann geben konnte. Es war unendlich viel Glück für sie, daß sie wiedergeliebt wurde. Mit Martin Brüggemann hatte das Leben für sie erst richtig begonnen.
Es war halb zwölf Uhr, als sie die Prof.-Kayser-Klinik verlassen hatte. Sie hatte eine gute Viertelstunde zu gehen, um heimzukommen, aber es war ein schöner Weg am Wald entlang. Sie fühlte sich versucht, Saskia von der Schule abzuholen. Es wäre kein großer Umweg gewesen, aber sie überlegte sich dann doch, daß sie erst mit Martin sprechen müßte, der in dem hübschen Einfamilienhaus auch sein Ingenieurbüro hatte.
Das Essen hatte sie vorbereitet. Viel Zeit brauchte sie daran nicht zu verschwenden. Plötzlich geriet sie in eine optimistischere Stimmung.
Martin würde sich freuen! Warum sollte sie sich nun schon so viele Gedanken um Saskia machen? Sie war doch ein ganz vernünftiges Mädchen.
*
Martin Brüggemann saß über einer Berechnung, als Dorothee in sein Büro trat.
»Ich will nicht stören«, sagte sie leise.
»Du störst nicht, Dorle.« Er nahm sie in den Arm und küßte sie. »Du riechst nach frischer Luft«, sagte er.
»Warst du einkaufen?«
Sie hatte ihm vorher nicht gesagt, daß sie zu Dr. Laurin gehen wolle, und da er so intensiv beschäftigt gewesen war, hatte er nicht bemerkt, wie lange sie abwesend war.
»Ich hatte etwas anderes zu erledigen«,