Das Ende einer großen Liebe?: Der neue Dr. Laurin 58 – Arztroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
Karina Klaasen lief schnell, vor allem, um ihrer wachsenden Unruhe davonzulaufen. Ihr Freund Sebastian Wellenstein hatte am Telefon komisch geklungen, anders als sonst. Überhaupt hatte sich ihr Verhältnis verändert, seit … Ja, seit wann eigentlich? Sie hätte es nicht sagen können. Einen Anlass für diese Veränderung konnte Karina nicht erkennen, sie hatten sich nicht gestritten, und auch sonst hatte es keinen Stress gegeben. Jedenfalls keinen, der zur Sprache gekommen war. Aber schon seit einiger Zeit schien Sebastian immer weniger Zeit zu haben, sich mit ihr zu treffen, und ihre letzte gemeinsame Nacht lag mindestens zwei Wochen zurück. Etwas stimmt nicht, dachte Karina, und ihr wurde bewusst, dass das keine neue Erkenntnis war. Sie spürte es schon länger, hatte aber nicht darüber nachdenken wollen. Jetzt überfiel sie die schlimmste aller Ängste, eine Angst, die sie noch nie gehabt hatte, seit Sebastian und sie zusammen waren – und das war immerhin schon mehr als ein Jahr: Liebte er sie vielleicht nicht mehr? War es das, was er ihr heute sagen wollte? Hatte er sie deshalb gebeten, in den Park zu kommen? »Ich muss mit dir reden, Karina, und dabei will ich nicht von anderen belauscht werden.« »Du kannst doch zu mir kommen …« »Nein, es wäre mir lieber, wir würden uns draußen irgendwo treffen. Am besten im Park. Bitte, Karina, es ist wichtig.« Er hatte also nicht zu ihr kommen wollen, das vor allem war es, was sie nicht verstand und was der Grund für ihre plötzliche Panik war. Er wollte offenbar Abstand halten, bei ihr in der Wohnung war es ihm zu … zu dicht, zu intim, mit zu vielen Erinnerungen belastet. In ihrer Wohnung hatte ihre Liebesgeschichte schließlich angefangen.
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Buchvorschau
Das Ende einer großen Liebe? - Viola Maybach
Der neue Dr. Laurin
– 58 –
Das Ende einer großen Liebe?
Sebastian scheint nicht reif dafür …
Viola Maybach
Karina Klaasen lief schnell, vor allem, um ihrer wachsenden Unruhe davonzulaufen. Ihr Freund Sebastian Wellenstein hatte am Telefon komisch geklungen, anders als sonst. Überhaupt hatte sich ihr Verhältnis verändert, seit … Ja, seit wann eigentlich? Sie hätte es nicht sagen können. Einen Anlass für diese Veränderung konnte Karina nicht erkennen, sie hatten sich nicht gestritten, und auch sonst hatte es keinen Stress gegeben. Jedenfalls keinen, der zur Sprache gekommen war. Aber schon seit einiger Zeit schien Sebastian immer weniger Zeit zu haben, sich mit ihr zu treffen, und ihre letzte gemeinsame Nacht lag mindestens zwei Wochen zurück.
Etwas stimmt nicht, dachte Karina, und ihr wurde bewusst, dass das keine neue Erkenntnis war. Sie spürte es schon länger, hatte aber nicht darüber nachdenken wollen. Jetzt überfiel sie die schlimmste aller Ängste, eine Angst, die sie noch nie gehabt hatte, seit Sebastian und sie zusammen waren – und das war immerhin schon mehr als ein Jahr: Liebte er sie vielleicht nicht mehr? War es das, was er ihr heute sagen wollte? Hatte er sie deshalb gebeten, in den Park zu kommen?
»Ich muss mit dir reden, Karina, und dabei will ich nicht von anderen belauscht werden.«
»Du kannst doch zu mir kommen …«
»Nein, es wäre mir lieber, wir würden uns draußen irgendwo treffen. Am besten im Park. Bitte, Karina, es ist wichtig.«
Er hatte also nicht zu ihr kommen wollen, das vor allem war es, was sie nicht verstand und was der Grund für ihre plötzliche Panik war. Er wollte offenbar Abstand halten, bei ihr in der Wohnung war es ihm zu … zu dicht, zu intim, mit zu vielen Erinnerungen belastet. In ihrer Wohnung hatte ihre Liebesgeschichte schließlich angefangen.
Sie sah ihn schon von weitem. Er stand in der Nähe der alten Eiche, an der sie sich in ihrer Anfangszeit oft getroffen hatten. Unwillkürlich ging sie langsamer. Er hatte sie noch nicht gesehen, stand nur da und starrte vor sich auf die Erde. Von seiner Umgebung nahm er nichts wahr. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen. Sie wusste jetzt ganz sicher, dass er ihr gleich wehtun, dass er ihr etwas sagen würde, das sie nicht hören wollte. Aber warum? Sie liebten sich doch! Erst vor wenigen Wochen hatte er es ihr zum letzten Mal gesagt – seitdem allerdings nicht mehr. Doch was hatte sich seitdem verändert? Eine große Liebe endete doch nicht innerhalb von Wochen, einfach so, ohne Anlass?
Sie versuchte, sich zu beruhigen. Vielleicht bildete sie sich das alles ja nur ein. Woher wollte sie denn wissen, was gleich passieren würde? Sie war schließlich keine Hellseherin. Bei diesem Gedanken wurde ihr wieder etwas leichter ums Herz, erneut beschleunigte sie ihre Schritte. Jetzt endlich blickte er auf, sah sie, lächelte aber nicht und kam ihr auch nicht entgegen. Er blieb stehen, wo er stand und wartete, bis sie ihn erreicht hatte. Instinktiv hielt sie Abstand, da seine Körperhaltung ihr deutlich sagte, sie möge ihm nicht zu nahekommen. Sie waren sich bisher immer in die Arme gefallen, um sich zu begrüßen, hatten sich geküsst, einander festgehalten, ein paar Sekunden nur, aber die hatten genügt, um sich zu vergewissern, dass sie noch immer Karina und Sebastian waren, ein junges Paar, das sich liebte und zusammenhielt.
»Was ist denn los?«, fragte sie. »Deine Stimme hat komisch geklungen am Telefon – und jetzt bist du auch komisch. Ist etwas passiert?« Sie wunderte sich darüber, dass ihre Stimme beinahe normal klang. Wie war das möglich, wo ihr doch das Herz bis zum Hals schlug und sich ihr Magen vor Angst vor dem, was folgen mochte, zusammenkrampfte?
Sein Blick ging haarscharf an ihrem vorbei, als gäbe es hinter ihrem Kopf etwas Interessantes so sehen. So fest hielt er den Blick auf einen Punkt in der Ferne gerichtet, dass sie sich unwillkürlich umdrehte, um zu sehen, was er dort sah. Doch sie konnte nichts entdecken, außer den Bäumen des Parks und einer Sitzbank. Nichts war dort, was Sebastians Aufmerksamkeit derart hätte fesseln können, dass es ihm unmöglich war, ihr in die Augen zu sehen. Seine Hände steckten tief in den Taschen seiner Jacke, sie konnte sehen, dass sie zu Fäusten geballt waren.
»Ich möchte die Trennung«, sagte er, leise zwar, aber doch gut verständlich.
Also doch! Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht, ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Bevor sie die naheliegende Frage stellen konnte, sprach er bereits weiter.
»Ich bin noch nicht so weit, Karina. Mir ist das alles zu eng, wir sind zu jung für eine so feste Bindung. Wir haben ja das Leben noch vor uns, aber benehmen uns schon wie ein altes Ehepaar. Ich will das nicht mehr, das ist mir jetzt klar geworden. Ich will … ich will auch noch andere Frauen kennenlernen und nicht irgendwann, wenn ich alt bin, bedauern, dass ich so wenige Erfahrungen gesammelt habe. Es tut mir leid, ehrlich, aber ich kann das einfach nicht.«
»Und ansehen kannst du mich auch nicht, wenn du mir das sagst«, stellte Karina fest.
Sie wunderte sich über sich selbst, dass sie äußerlich so kühl bleiben konnte, wo sie sich doch fühlte, als zerspränge ihr Inneres in tausend Stücke. Er zog ihr den Boden unter den Füßen weg mit seinen Worten, er nahm ihr die Zukunft, über die sie so oft gesprochen hatten, er redete mit ihr, als hätte er sich schon meilenweit von ihr entfernt, dabei hatten sie noch vor einem Monat überlegt, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen! Es kam ihr so vor, als sei das in einem anderen Leben gewesen – jedenfalls war es sehr, sehr weit weg.
Er hob den Kopf und sah sie an, aber der Blick seiner dunklen Augen war undurchdringlich, sein Gesicht blieb unbewegt. Dieses schmale, oft so ernste Gesicht, das sie so liebte. Es war ihr unmöglich, daraus zu lesen, was in ihm vorging. Sie hatten im vergangenen Jahr genau zweimal gestritten, an beide Male erinnerte sie sich gut. Da hatte er auch so geguckt, mit diesem Blick, der nichts verriet, mit diesem Gesicht, das alles verbarg.
Selbst seine Stimme war vollkommen ausdruckslos, als er weitersprach. »Ich sehe dich an«, sagte er. »Und es tut mir wirklich leid, wenn ich dir falsche Hoffnungen gemacht habe. Ich … ich habe mir selbst ja auch Illusionen gemacht, und ich dachte eine Zeitlang tatsächlich, dass das mit uns beiden gutgehen könnte, aber …«
»Eine Zeitlang?«, fragte sie. »Wie lange genau? Seit wann hast du denn Zweifel?«
»Das weiß ich nicht mehr. Es ist ja nicht von jetzt auf gleich passiert, es hat sich eher so angeschlichen.«
»Aber vorsichtshalber hast du mir gegenüber erst einmal nichts davon erwähnt«, stellte Karina fest und konnte es nicht verhindern, dass sich nun doch ein Unterton von Bitterkeit in ihre Stimme schlich.
»Es tut mir leid«, wiederholte Sebastian.